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Verfahren zur Herstellung röntgenographischer Aufnahmen Die Erfindung
betrifft eine Weiterausbildung des Verfahrens nachiPatent 57.1.q.41. In dem Hauptpatent
ist ein Verfahren zur Herstellung röntgenographischer Aufnahmen beschrieben, bei
dem das strahlenempfindliche Organ eines Meßgeräts, dessen jeweiliger Zustand an
der Anzeigevorrichtung dieses Meßgerä ts ablesbar ist, bei einer Durchstrahlung
des Objektes in den Bereich der Röntgenstrahlen zwecks Berücksichtigung des Absorptionsfaktors
des Objektes gebracht wird und bei dem die Dauer der Belichtung der Platte zwecks
Erzielung der günstigsten Plattengrundschwärzung entsprechend der bei der Durchstrahlung
des Objektes beobachteten Angabe der Anzeigevorrichtung geregelt wird. Dieses Verfahren
kann, wie im Hauptpatent erläutert ist, so ausgeübt werden, daß das strahlenempfindliche
Organ des Meßgerätes unter Zwischenschaltung der den lichtempfindlichen Film oder
die Platte enthaltenden Kassette hinter das. Objekt gebracht und bei der Aufnahme
die Durchstrahlung unterbrochen wird, wenn die Anzeigevorrichtung die der günstigsten
Grundschwärzung der Platte entsprechende Angabe macht. Bei der Aufnahme kann aber
keine gewöhnliche Kassette verwendet werden, sondern es muß eine Kassette benutzt
werden, die an der Rückseite mit einem Loch zum Durchtritt der das strahlenempfindliche
Organ beeinflussenden Röntgenstrahlen versehen ist. In manchen Fällen, z. B. bei
Durchstrahlung eines liegenden Patienten, kann außerdem die Unterbringung des strahlenempfindlichen
Organs hinter der Kassette mit Unbequemlichkeiten für den Patienten verbunden sein.
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Um die geschilderten Schwierigkeiten zu beseitigen, wird nach der
Erfindung das strahlenempfindliche Organ des Meßgeräts, dessen jeweiliger Zustand
an der Anzeigevorrichtung dieses Meßgeräts ablesbar ist, bei der Durchstrahlung
des Objektes in einen seitlich in bezug auf das Objekt gerichteten Strahlengang
der Röntgenröhre gebracht, wobei zwischen der Röntgenröhre und dem strahlenempfindlichen
Organ ein Filter von gleichem oder annähernd gleichem Absorptionsfaktor wie das
zu durchstrahlende Objekt eingeschaltet wird. Es hat sich nämlich gezeigt, daß jeder
Dicke eines Patienten mit hin-. reichender Genauigkeit eine bestimmte Filterdicke
entspricht. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, daß bei der Aufnahme beliebige
Kassetten verwendet werden können, die nicht an der Rückseite mit einem Loch zum
Durchtritt der Röntgenstrahlen versehen zu sein brauchen. Außerdem werden dem Patienten,
da das strahlenempfindliche Organ des Meßgeräts neben ihm angeordnet werden kann,
durch
den Gebrauch des Meßgeräts keine Unbequemlichkeiten bereitet.
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Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung in einer Ausführungsform schematisch dargestellt. Fig. i ist
eine Draufsicht auf die Einrichtung, während Fig. 2 eine Einzelheit in größerem
-Maßstabe im Grundriß veranschaulicht. .
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Die dargestellte Einrichtung ist mit einem ionimetrischen Meßgerät
gleicher Art versehen, wie in dem Hauptpatent beschrieben ist. Dieses Meßgerät ist
mit einer strahlenempfindlichen Zelle oder Kammer i ausgerüstet, die beispielsweise
fingerhutförmig ausgebildet ist. Die isolierte Elektrode 2 der Zelle i steht mit
einer elektrometrischen Anzeigevorrichtung 3 in Verbindung, während der die andere
Elektrode bildende Mantel 4. ,ler Zelle geerdet ist.
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Mit der isolierten Elektrode 2 dieses ionimetrischen Systems ist eine
mit dem einen Pol geerdete Elektrisierrnaschine 5 verbunden, durch die der Elektrode
2 eine negative Ladung erteilt werden kann, deren Spannung an der Gradeinteilung
des Elektrometers 3 ablesbar ist. Mit der Elektrode 2 ist anderseits bei () der
eine Pol eines nicht dargestellten Drehkondensators verbunden, dessen anderer Pol
geerdet ist.
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Wird die geladene Ionisationszelle i von Röntgenstrahlen getroffen,
so wird die Luft in dieser Zelle ionisiert und eine der Strahlungsenergie entsprechende
Elektrizitätsmenge abgeleitet, so daß die vom Elektrometer 3 angezeigte Spannung
entsprechend dieser abgeführten Elektrizitätsmenge und der Kapazität des Systems
fällt. Der Abfall der Elektrometerspannung steht also bei gegebener Ionisation und
fester Kapazität in eindeutiger Beziehung zur Strahlungsenergie, die die lonisationskammer
getroffen hat, und damit zu dem durch die Strahlungsenergie bestimmten Schwärzungsgrad
der Platte. Korrekturen in diesem Empfindlichkeitsverliältriis lassen sich dadurch
vornehmen, daß man durch Verstellen des obenerwähnten Drehkondensators die Kapazität
ändert.
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Die von der Glühkathodenröntgenröhre 7 ausgehende Strahlung durchsetzt
das Aufnahmeobjekt, d. h. in denn dargestellten Falle einen auf einer Rahmenplatte
8 liegenden Patienten g. Zwischen der Rahmenplatte 8 und dem Patienten 9 ist die
Kassette io angeordnet, welche den lichtempfindlichen Film oder die Platte enthält.
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Die obenerwähnte strahlenempfindliche Zelle i ist auf der Rahmenplatte
8 neben dem Patienten 9 in einem seitlichen Strahlengang der Röntgenröhre 7 angeordnet.
Zwischen der Röntgenröhre 7 und der Zelle i ist dicht über dieser Zelle ein beispielsweise
aus einer Aluminiumplatte i i bestehendes Strahlenfilter eingeschaltet. Die Aluminiumplatte
i i ruht auf einer Gestellplatte 12 aus strahlendurchlässigem Stoff, z. B. Glas
o. dgl. Die Platte 12 stützt sich mittels Füße 13 auf dem Rahmen B.
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Bei der Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung wird zunächst in
der im Hauptpatent beschriebenen Weise eine Platte der in Aussicht genommenen Plattensorte
mittels des Meßgerätes i,-3 geeicht. Die Zelle i wird hinter die Platte gebracht,
und es wird durch Versuche festgestellt, welchen Ausschlag der Zeiger des Elektrometers
3 bei der optimalen Grundschwärzung der Platte ausführt. Dieser Ausschlag entspricht
z. B. dem Teilstrich 4.
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Vor der Aufnahme wird der Absorptionsfaktor des Patienten 9 durch
ein geeignetes Instrument ermittelt. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die Dicke
des zu durchstrahlenden Körperteils des Patienten mit Hilfe eines Tasters festgestellt.
Hierbei wird beispielsweise ermittelt, daß ein Schädel bei seitlicher Aufnahme einem
Wert von 2 mm Al oder ein Schädel bei der Aufnahme von vorn nach hinten einem Wert
von -3 mm Al .entspricht. Es wird dann eine Aluminiumplatte i i, die dem ermittelten
Absorptionsfaktor des zu durchstrahlenden Körperteils entspricht, d. h. durch welche
die Absorption dieses Körperteils nachgebildet wird, neben dem Patienten 9 auf die
Gestellplatte 12 gelegt. Erforderlichenfalls können auch mehrere Aluminiumplatten,
die zusammen dem ermittelten Absorptionsfaktor entsprechen, benutzt werden. Unter
die Gestellplatte 12, wird dann die Zelle i auf die Rahmenplatte 8 gelegt.
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Bei der Aufnahme dient ein mittleres, den Patienten 9 durchsetzendes
Strahlenbündel der Röntgenröhre 7 zur Belichtung der in der Kassette io vorgesehenen
Platte, während die Zelle i durch seitliche, die Aluminiumplatte i i durchdringende
Strahlen beeinflußt wird. Die Zelle i ist aber, da die Aluminiumplatte i i in bezug
auf den Absorptionsfaktor des Patienten 9 als Äquivalenzfilter wirkt, der Einwirkung
der gleichen oder annähernd der gleichen Strahlungsenergie ausgesetzt, als wenn
sie im Bereich des mittleren, den Patienten 9 und die Kassette io durchsetzenden
Strahlenbündels hinter dem Patienten und der Kassette liegen würde.
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Nach Einschaltung der Röntgenröhre wird der Ablauf des Elektrometers
3 beobachtet. Sobald dieses Elektrometer den vorher bei der Eichung, festgelegten
Weg durchlaufen, d. h. beispielsweise den Teilstrich 4. erreicht hat, wird die Belichtung
unterbrochen. Das Elektrometer 3 gibt daher den
der günstigsten
Plattengrundschwärzung entsprechenden Zeitpunkt für die Unterbrechung der Belichtung
an.