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Einrichtung zur Herstellung röntgenographischer Aufnahmen In dem Hauptpatent
ist ein Verfahren zur Herstellung röntgenographischer Aufnahmen beschrieben, bei
dem das strahlenempfindliche Organ eines Meßgeräts, dessen jeweiliger Zustand an
der Anzeigevorrichtung dieses Meßgeräts ablesbar ist, bei einer Durchstrahlung des
Objektes in den Bereich der Röntgenstrahlen zwecks Berücksichtigung des Absorptionsfaktors
des Objekts gebracht wird, und bei dem die Dauer. der Belichtung der Platte zwecks
Erzielung der günstigsten Plattengrundschwärzung entsprechend der bei der Durchstrahlung
des Objekts beobachteten Angabe der Anzeigevorrichtung geregelt wird. Bei der Ausübung
des im Hauptpatent beschriebenen Verfahrens dient als Meßgerät ein mit einer strahlenempfindlichen
Zelle versehenes Ionimeter oder ein mit einer lichtelektrischen Zelle ausgerüstetes
Elektrometer. Wird das Verfahren nach dem Hauptpatent in Räumen, z. B. Kliniken,
ausgeübt, in denen mit radioaktiven Substanzen gearbeitet wird, so können Emanationen
und ähnliche Zerfallprodukte entstehen, die die Luft ionisieren. Durch die Ionisierung
der Luft kann aber (las obengenannte Ionimeter oder Elektrometer derartig beeinflußt
werden, daß die Angaben dieses Meßgeräts gefälscht werden.
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Um den vorher geschilderten Mangel zu beseitigen, ist nach der Erfindung
das Meßgerät, dessen strahlenempfindliches Organ bei einer Durchstrahlung des Objektes
in den Bereich der Röntgenstrahlen zwecks Ermittlung der zur günstigsten Plattengrundschwärzung
erforderlichen Aufnahmebedingungen gebracht wird, als ein durch Wärme beeinflußbares
Gerät mit geeigneter Wärmekapazität, z. B. als Bolometer, Thermoelement oder als
ein strahlenempfindliches Luftthermometer, ausgebildet. Hierbei tritt an Stelle
der elektrischen Kapazität, z. B. der Ionisationskammer oder des Elektrometers beim
Hauptpatent, die Wärmekapazität des wärmeempfindlichen Geräts. Diese Einrichtung
bietet den Vorteil, daß das Meßgerät durch ionisierte Luft nicht beeinflußt wird,
so daß es auch in Räumen, in denen die Luft durch radioaktive Substanzen ionisiert
ist, verwendet werden kann, ohne daß die Richtigkeit der Angaben des Meßgeräts beeinträchtigt
wird.
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Bei Beleuchtungsreglern ist es bekannt, eine in den Strahlengang der
Lichtquelle eingeschaltete Blende, beispielsweise das Anzeigeorgan eines Elektrometers
oder Galvanometers, durch einen elektrischen Stromkreis zu steuern, der von einem
strahlungsempfindlichen System, z. B. einer Selenzelle, lichtelektrischen Zelle,
einem Bolometer, Thermoelement o. dgl., beeinflußt wird. Durch diese Einrichtung
soll aber die Beleuchtung beim
Kopieren von kinematographischen
Filmen geregelt werden. Die bekannte Einrichtung hat daher einen wesentlich anderen
Zweck als der Erfindungsgegenstand, durch welchen die oben geschilderten Mängel
beseitigt werden sollen, die bei der Herstellung röntgenographischer Aufnahmen auf
Grund des Verfahrens nach dem Hauptpatent auftreten kÖnnen.
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Auf der Zeichnung ist eine nach der Erfindung hergestellte Einrichtung
in verschiedenen Ausführungsformen schematisch dargestellt.
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Fig. i veranschaulicht eine mit einem Bolometer versehene Einrichtung,
während in Fig. 2 und 3 eine mit einem Thermoelement bzw. mit einem Luftthermometer
versehene Einrichtung dargestellt ist.
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Bei der in Fig. i veranschaulichten Ausführungsform durchdringt die
von der Glühkathodenröntgenröhre i ausgehende Strahlung das Aufnahmeobjekt 2 und
trifft dann die Kassette 3, in der der lichtempfindliche Film oder die Platte vorgesehen
ist. In dem Strahlengang der Röhre i hinter dem Objekt 2 und der Kassette 3 ist
ein Bolometer 4., d. h. ein elektrischer Leiter, angeordnet, welcher, sobald er
erwärmt wird, seinen Widerstand ändert. Das Bolometer 4 ist in den einen Zweig einer
Wheatstoneschen Brücke 5 eingeschaltet, deren Zweige durch ein Nullinstrument 6
überbrückt sind.
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Wird das Bolometer 4. von den Röntgenstrahlen getroffen, so erwärmt
es sich entsprechend seiner Wärmekapazität mehr und mehr und ändert seinen Widerstand.
Infolgedessen wird der Gleichgewichtszustand der Wheatstoneschen Brücke geändert,
so daß durch das Anzeigegerät 6 ein Strom fließt, dessen Stärke dem Grade der Erwärmung
des Bolometers q. entspricht. Der Ausschlag des Zeigers des Anzeigegerätes 6 entspricht
daher der Strahlungsenergie, die auf das Bolometer 4. einwirkt.
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Bei der Benutzung der Einrichtung nach Fig. i wird zunächst mittels
des Bolometers 4. eine Platte der in Aussicht genommenen Plattensorte in der im
Hauptpatent beschriebenen Weise geeicht. Das Bolometer 4 wird hierbei hinter die
Platte gebracht, und es wird dann durch Versuche festgestellt, welchen Ausschlag
der Zeiger des Anzeigegeräts 6 bei der optimalen Grundschwärzung der Platte ergibt.
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Soll die Aufnahme stattfinden, so wird das Bolometer 4. (Fig. i) unter
Zwischenschaltung der Kassette 3 hinter das Objekt gebracht. Nach der Einschaltung
der Röntgenröhre i wird das Anzeigegerät 6 beobachtet. Sobald der Zeiger des Anzeigegeräts
6 den bei der Eichung der Platte festgestellten Ausschlag erreicht hat, wird die
Belichtung unterbrochen. Die Platte hat nunmehr die optimale Grundschwärzung erhalten.
Durch Verwendung des mit der Anzeigevorrichtung 6 zusammenwirkenden Solometers 4
wird hiernach unter Berücksichtigung des Absorptionsfaktors des Objektes die zur
Erzielung der günstigsten Plattengrundschwärzung erforderliche Belichtungsdauer
ermittelt.
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An Stelle eines Solometers kann auch, wie in Fig.2 veranschaulicht
ist, ein. Thermoelement 7 verwendet werden. In den Stromkreis dieses Thermoelements
ist ein Galvanometer 8 eingeschaltet. Sobald die Röntgenstrahlen auf das Thermoelement
7 auftreffen, erwärmt es sich und erzeugt einen mit der Zunahme der Erwärmung anwachsenden
elektrischen Strom. Durch diesen Strom wird der Zeiger des Galvanometers 8 zum Ausschlag
gebracht. Das Thermoelement 7 mit der Anzeigevorrichtung 8 wird in der gleichen
Weise wie vorher in bezug auf das Bolometer q. mit der Anzeigevorrichtung 6 beschrieben
wurde, zunächst zur Eichung der Platte und darauf zur Feststellung der der günstigsten
Plattengrundschwärzung entsprechenden Belichtungsdauer- bei der röntgenographischen
Aufnahme benutzt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird ein strahlenempfindliches
Luftthermometer 9 in den Bereich der Röntgenstrahlen gebracht. Dieses Luftthermometer
ist mit einem Behälter io versehen, dessen Wandung sich durch Absorption von Röntgenstrahlen
erwärmt. Die in dem Behälter eingeschlossene Luft dehnt sich in diesem Falle aus
und treibt einen Quecksilberfaden i i, der in einem mit dem Behälter io verbundenen
Kapillarrohr i2 vorgesehen ist, nach oben. Durch eine nicht dargestellte Spiegelungsvorrichtung
benannter Art, z. B. durch einen mit einer Lichtduelle versehenen Reflektor, der
ein Schattenbild des Quecksilberfadens i i auf einer mit einer Gradeinteilung versehenen
Fläche hervorruft, kann die jeweilige Stellung dieses Quecksilberfadens sichtbar
gemacht werden.
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Auch das Luftthermometer g nach Fig. 3 wird in gleicher Weise wie
das Bolometer 4. nach Fig. i bzw. das Thermoelement 7 nach Fig. 2 zunächst zur Eichung
der Platte und dann zur Feststellung der der günstigsten Plattengrundschwärzung
entsprechenden Belichtungsdauer bei. der röntgenographischen Aufnahme verwendet.
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Da alle vorher beschriebenen, in den Bereich der Röntgenstrahlen zu
bringenden Geräte, d. h. das Bolometer 4 (Fig. i), das Thermöelement 7 (Fig. 2)
und das Luftthermometer 9 (Fig. 3) gegenüber radioaktiven Substanzen unempfindlich
sind, können die mit diesen Geräten versehenen Einrichtungen
auch
in Räumen, z. B. Kliniken, in denen mit radioaktiven Substanzen gearbeitet wird,
verwendet werden, ohne daß die Richtigkeit der Angaben der mit den genannten Geräten
verbundenen Anzeigevorrichtungen beeinträchtigt wird.