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Gerät zum Transport Verletzter Zum Befördern von Kranken oder Verletzten
von der Wohnung, Arbeitsstätte oder der Stelle des Unfalls zum Krankenhaus oder-
Arzt benutzt man in der Regel Tragbahren, die beispielsweise als muldenartige Metallkörper
ausgebildet und mit ausziehbaren Handgriffen versehen sind und welche gegebenenfalls
in einen Krankenwagen eingeschoben werden können. In vielen Fällen ist aber der
Transportweg, namentlich auf dem ersten Teil, so eng und schwierig, daß es nicht
möglich ist, eine Tragbahre zum Transport zu verwenden. Solche schwierigen Transportwege
ergeben sich beispielweise, wenn es sich darum handelt, einen Verunglückten aus
dem Abbauort eines Bergwerks herauszubringen oder auch bei Erkrankungen und Unglücksfällen
in' Steinbrüchen, Hoch- und Tiefbaubetrieben und besonders beim Transport in senkrechter
oder stark geneigter Richtung. Für solche und ähnliche Fälle hat man vorgeschlagen,
ein Schleifbrett zu verwenden, dessen Abmessungen so gering gewählt sind, daß es
eben möglich ist, einen menschlichen Körper darauf festzuschnallen. Die Unterseite
dieses Schleifbrettes ist im wesentlichen als glatte Fläche ausgestaltet, kann aber.
auch mit schlittenartigen Kufen oder kleinen, wenig vorstehenden Rädchen oder Wälzkörpern
ausgerüstet sein. Um den Transport durch enge Öffnungen oder das Herablassen in
senkrechter Richtung an der Außenseite eines Gebäudes zu ermöglichen, kann ein solches
Schleifbrett nur mit sehr einfachen, in der Ebene der Schleifbrettoberftäche möglichst
wenig über die Ränder hinausragenden Handgriffen versehen werden.
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Dieses Schleifbrett ist ein in geringstmöglichen Abmessungen gehaltenes
Gerät zur vorübergehenden, aber sicheren Beförderung eines Schwerverletzten unter
räumlich sehr erschwerten Bedingungen. Dieses Gerät ist aber für einen längeren
Transport des Kranken oder Verletzten nicht geeignet, so daß man, nachdem der Kranke
mittels des Schleifbrettes den ersten schwierigen Teil des Transportweges zurückgelegt
hat, den Kranken auf eine bequemere, mit herausziehbaren oder umklappbaren Handgriffen
ausgerüstete Tragbahre umbettet. Im Bergwerksbetrieb würde sich dieser Vorgang beispielsweise
vollziehen, sobald man mit dem Kranken eine Förderstrecke von genügender Höhe erreicht
hat.
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Ein solches Umbetten ist aber bei Schwerkranken oder Schwerverletzten
häufig von schädlichen Folgen begleitet. Insbesondere darf ein solches Umbetten
dann nicht vorgenommen werden, wenn der Verletzte von einem schweren Knochen oder
Wirbelbruch oder einer- Gelenkverletzung betroffen ist und daher vom ersten Augenblick
des Transports an auf einer unnachgiebigen Unterlage festgelegt werden muß, damit
die Verletzung sich nicht verschlimmert.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Beförderung von Kranken
oder Schwerverletzten mit den verschiedenartigen Bedingungen der verschiedenen zurückzulegenden
Wegeteile angepaßten Fördergeräten vorzunehmen
und hierbei eine
Umbettung des Verletzten zu vermeiden. Dies wird erfindungsgemäß durch die Vereinigung
eines zur Aufnahme des Verletzten eingerichteten Schleifbrettes, eines das Schleifbrett
aufnehmenden, gegebenenfalls mit ausziehbaren oder umlegbaren Handgriffen versehenen
Tragrahmens und eines den Tragrahmen mit dem Schleifbrett aufnehmenden Fahrgestells
erreicht. Hierbei können von den zur Verwendung gelangenden Elementen sowohl das
Schleifbrett und der Tragrahmen als auch der Tragrahmen und das Fahrgestell für
sich fest, aber lösbar miteinander verbunden werden.
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Der Schwerverletzte oder Kranke wird bei Benutzung der Einrichtung
nach der Erfindung an Ort und Stelle des Unfallereignisses auf das Schleifbrett
aufgeschnallt, welches, nachdem der erste schwierige Transportweg in engen Räumen
zurückgelegt ist, in einen in Bereitschaft gehaltenen bequemeren Tragrahmen eingesetzt
und befestigt wird. Ein Umbetten des Verletzten findet also nicht statt. Dieser
Tragrahmen, der im Gegensatz zu einem Schleifbrett mit herausziehbaren oder umklappbaren
oder auch festen Handgriffen versehen ist, ermöglicht einen bequemen Transport auf
längerer Strecke.
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Die Verwendung von Tragen, die mit herausziehbaren Handgriffen versehen
sind, ist an sich bekannt.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene, leicht lösbare Vereinigung von Schleifkörper
und Tragrahmen ist selbstverständlich auch für wechselnde Transportverhältnisse
von Bedeutung. Hat man z. B. eine im Bergwerksbetrieb auf dem Schleifbrett aufgeschnallte
Person mittels des Tragrahmens auf einer Förderstrecke transportiert und ist dann
ein enger Blindschacht zu passieren, so kann man das Schleifbrett mit dem Verletzten
wieder von dem Tragrahmen lösen und erst nach erfolgtem Transport durch den Blindschacht
zur weiteren Beförderung den Rahmen wieder heranziehen.
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Das dritte Element der Erfindung besteht in einem ein- oder zweiachsigen
Fahrgestell, auf welchem der Tragrahmen mit leicht lösbaren, elastischen Befestigungsmitteln
befestigt werden kann. Am. zweckmäßigsten wählt man ein einachsiges Fahrgestell,
das nach Art einer Schiebkarre gezogen oder geschoben werden kann. Handelt es sich
um die Verwendung in gewerblichen Betrieben, welche Gleisbahnen besitzen, so wird
man das Fahrgestell mit Spurkränzen versehen und die Achslänge des Gestells der
Spurbreite anpassen, so daß man das Gleis zur Beförderung des Kranken oder Verletzten
ausnutzen kann. Diese Möglichkeit ist beispielsweise im Grubenbetrieb gegeben. Hat
man den Verletzten aus dem Abbaubetrieb mittels des Schleifbrettes herausgebracht
und dann das Schleifbrett mit dem Verletzten durch Vermittlung de 3 Tragrahmens
in den Abbaustrecken befördert, so wird man das Fahrgestell in den Hauptstrecken
(z. B. Querschlägen) in Bereitschaft halten, um den Weg zum Schacht in bequemer
Weise fahrend zurückzulegen. Trifft man bei-dieser Beförderung auf ein Hindernis,
so wird der Tragrahmen mit dem Schleifbrett von dem Fahrgestell abgehoben, um das
Hindernis zu umgehen. Ein Hindernis kann auch dadurch umgangen. werden, daß der
Tragrahmen zusammen mit dem damit verbundenen, leicht konstruierten Fahrgestell
hochgehoben und neben oder über oder unter dem Hindernis hinweggetragen wird.
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Es ist bereits ein doppelteiliges Krankentransportgerät vorgeschlagen
worden, bei dem der Verletzte auf ein in der.Mitte der Länge nach geteiltes, durch
einen leicht lösbaren Verschluß zusammengehaltenes Tragetuch gelegt wird, welches
an den Seiten Einsteckschlaufen für zwei Tragholme enthält, die durch leicht lösbare
Querholme zu einem -zerlegbaren Oberrahmen vereinigt werden können, der von einem
besonderen Untergestell getragen wird. Eine derartige Einrichtung ist aber insbesondere
für den unterirdischen Bergwerksbetrieb nicht geeignet, weil ein -auf einem Tuch
gelagerter menschlicher Körper nicht über die unebene, mit scharfkantigem Geröll
bedeckte Sohle niedriger Abbauräume durch Schleifen transportiert werden kann. Ein
weiterer Nachteil dieser Trage besteht in dem verwickelten Aufbau der Einrichtung,
was ebenfalls besonders für den unterirdischen Bergwerksbetrieb unzweckmäßig erscheint.
Dies wird erst durch die Anwendung eines Schleifbrettes gemäß der Erfindung erreicht,
auf welches der Kranke von Anfang an festgeschnallt wird und welches sich zum Transport
über unwegsames Gelände in. besonderer Weise eignet.
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Die Erfindung stellt also eine Kombination von an sich bekannten Einzelelementen
und Maßnahmen dar, gemäß welcher ein Transportgerät geschaffen wird, welches in
Anpassung an die verschiedene Beschaffenheit des zurückzulegenden Weges eine möglichst
schonende Beförderung des Verletzten von- der Unfallstelle bis zur Behandlungsstelle
ohne Umbetten ermöglicht, weil die zusammensetzbaren Einzelelemente je nach dem
Bedarfsfalle jedes einzeln oder paarweise und auch insgesamt Verwendung finden können.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt.
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Fig. z zeigt die Vereinigung des Schleifbrettes mit dem Tragrahmen,
Fig. a einen Aufriß ; Fig. 3 ist eine Seitenansicht, Fig. q. ein Querschnitt;.
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Fig. 5 zeigt eine Einstellung in vergrößertem Maßstabe;
Fig.
6 und 7 zeigen im Querschnitt- und Aufriß die Vereinigung eines Tragrahmens mit
einem Fahrgestell.
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Für die erste schwierige Stufe des Transportweges wird das Schleifbrett
r benutzt, auf welchem der Kranke vermittels der Riemen, Gurte oder Metallketten
2 festgelegt wird. Das Schleifbrett besitzt einfache Handgriffe 3 und q., ist aber
an der Unterseite ebenflächig gehalten. Der Transport kann durch einen oder zweckmäßig
durch zwei Personen erfolgen, von denen der eine gegebenenfalls durch Vermittlung
eines um die Handgriffe geschlungenen Seiles das Schleifbrett vorwärts zieht, während
der zweite am hinteren Ende angreifende Träger das Schleifbrett schiebt und dirigiert.
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Sobald der Transportweg bequemer und geräumiger wird, soll das Schleifbrett
r in den Tragrahmen 5 eingelegt und auf diesem mittels der Schwenkriegel 6 (vgl.
Fig. 5) befestigt werden, ohne daß der Kranke umgebettet werden braucht. Dieser
Tragrahmen ist in seinen Abmessungen breiter gehalten als das nur für schwierige
Verhältnisse bestimmte Schleifbrett und besitzt an den vier Ecken ausziehbare Handgriffe
7, die ein bequemes Tragen ermöglichen. Bei dem Schleifbrett sind derartige bequeme
Handgriffe nicht anzubringen. Der aus Metall (vornehmlich Leichtmetall) gefertigte
Rahmen 5 besitzt die Grundform einer bekannten muldenartigen Tragbahre, kann im
übrigen aber beliebig ausgestaltet sein. Der Tragrahmen samt dem Schleifbrett kann
gemäß Fig. 6 und 7 auf einem Fahrgestell 8 mittels der elastischen Befestigungsmittel
g leichtlösbar befestigt werden. Das Fahrgestell des gezeichneten Ausführungsbeispiels
ist einachsig und besitzt Räder zo mit Spurkränzen, die auf Gleisen zz verfahrbar
sind.
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Der Erfindungsgedanke ist von besonderer Bedeutung für unterirdischen
Bergbau, doch ist seine Anwendung auch überall dort gegeben, wo die geschilderte
Differenzierung des Transportweges auftritt.