DE576402C

DE576402C - Abschmelzrohr von grossem Durchmesser fuer Vakuumgefaesse

Info

Publication number: DE576402C
Application number: DED61230D
Authority: DE
Original assignee: Rotawerke Deutsche GmbH
Current assignee: Rotawerke Deutsche GmbH
Priority date: 1931-05-30
Filing date: 1931-05-30
Publication date: 1933-05-10

Description

Abschmelzrohr von großem Durchmesser für Vakuumgefäße Die Abschmelzrohre für Vakuumgefäße mußten bisher verhältnismäßig eng gehalten werden wegen der Gefahren, daß beim Zuschmelzen übermäßige Spannungen auftreten und daß die formbar werdende Glaswandung infolge des starken Unterschiedes zwischen Außendruck und Druck im Vakuumgefäß durchlöchert wird.
Elektronenröhren,Verstärkerröhren; Gleichrichterröhren, Photozellen und andere Vakuumgefäße konnten deshalb nur in derWeise hergestellt werden, daß die Inneneinrichtung der Gefäße mit ihren oft vielgestaltigen Systemen von Glühkathoden, Oxydkathoden, Gittern usw. im wesentlichen außerhalb der Gefäße zusammengebaut und dann in diese eingeschmolzen wurden, worauf durch einen engen Abschmelzstutzen die Evakuierung bzw. die nachfolgende Gasfüllung erfolgte.
Durch die vorliegende Erfindung wird es möglich gemacht, Abschmelzrohre von großem Durchmesser bei Vakuumgefäßen zu verwenden. Das vorzugsweise aus Glas bestehende Abschmelzrohr wird mit Verstärkungsrippen, die im wesentlichen in der Längsrichtung des Rohres verlaufen, oder mit anderen in dieser Richtung verlaufenden gerüstartigen Verstärkungen versehen. Diese Rippen oder Verstärkungen bewirken, daß die formbar werdende Glasmasse in vorausbestimmbarer Richtung zusammenfällt bzw. zusammengestaucht wird. Versieht man beispielsweise den rohrförmigen Pumpstutzen mit drei Verstärkungsrippen, so zieht sich beim Zuschmelzen das Rohr ungefähr in der Form einer dreiseitigen Pyramide zusammen, deren Seiten im wesentlichen durch die Verstärkungsrippen gebildet sind. Während des Schmelzvorganges ist die zwischen den Rippen liegende Glasmasse trotz ihrer Formbarkeit genügend gestützt, um die Gefahr einer Durchlöcherung auszuschließen.
Die Rippen oder Verstärkungen können außen oder innen angebracht werden, sie können aus Glas oder aus anderem Werkstoff bestehen, und es ist auch möglich, sie aus einer Glasart herzustellen, die einen höheren Erweichungspunkt hat als das übrige Glas des Rohres. Zahl und Form der Rippen oder Verstärkungen sind nach den Erfordernissen des Einzelfalles zu wählen. Die Rippen bzw. das Gerüst können so angeordnet werden, daß erst beim Zusammenstauchen des Abschmelzrohres eine Verbindung zwischen der zusammenfallenden Glaswandung und dem Gerüst erfolgt. Auch kann das Gerüst gleichzeitig einen Teil der Inneneinrichtung des Gefäßes bilden oder ihn umschließen.
Die Vorteile der Erfindung sind offensichtlich. Daß die Zeit für das Evakuieren durch die Erfindung bedeutend verkürzt werden kann, bedarf keiner besonderen Erwähnung, denn bekanntlich verringert sich die erforderliche Zeit in der dritten Potenz des Durchmessers des Abschmelzrohres. Es verdient aber besonders hervorgehoben zu werden, daß gemäß der Erfindung bei Elektronenröhren u. dgl. zunächst nur die Zuleitungsdrähte verschmolzen zu werden brauchen und der Zusammenbau des Innensystems ganz oder zu einem wesentlichen Teil durch das weite Abschmelzrohr erfolgen kann; das ist besonders bei empfindlichen Innenteilen, z. B. Oxydkathoden, deshalb wichtig, weil diese nicht der unmittelbaren Hitzewirkung des Einschmelzens ausgesetzt zu werden brauchen, sondern ohne Gefahr einer Veränderung oder Verunreinigung mit en Zuleitungsdrähten, dem Traggestell usw. verbunden werden können. Bei komplizierten Gittern u. dgl. wird man sich zum Aufmontieren zweckmäßig geeigneter Arbeitslehren bedienen.
Die Gefäße können in bekannter Weise während des Zusammenbaues mit indifferentem Gas gefüllt, unter Strom gehalten oder indirekt beheizt werden.
Wirtschaftlich bietet die Erfindung den Vorteil, daß z. B. halbfertige, mit eingeschmolzenen Zuleitungsdrähten und Traggestellen versehene Gefäße vorrätig gehalten und in kürzester Zeit mit der jeweils gewünschten Inneneinrichtung versehen und fertiggestellt werden können. Auch für die Instandsetzung schadhaft gewordener Vakuumgefäße ist die Erfindung wesentlich.

Claims

PATENTANSPRUCH: Abschmelzrohr von großem Durchmesser für Vakuumgefäße, insbesondere Elektronenröhren., Verstärkerröhren, Gleichrichter-röhren, Photozellen, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise aus Glas bestehende Abschmelzrohr mit im wesentlichen in der Längsrichtung des Rohres verlaufenden - Verstärkungsrippen oder anderen in dieser Richtung verlaufenden gerüstartigen Verstärkungen versehen ist. ä