DE575094C

DE575094C - Verfahren zur Entfernung von Flugstaub und schwefliger Saeure aus den Abgasen von Feuerungen

Info

Publication number: DE575094C
Application number: DENDAT575094D
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH MUENZINGER DR; AEG AG
Current assignee: FRIEDRICH MUENZINGER DR; AEG AG
Publication date: 1933-04-24

Description

Verfahren zur Entfernung von Flugstaub und schwefliger Säure aus den Abgasen von Feuerungen Die Abgase von Feuerungen, insbesondere von Kohlenstaubfeuerungen für Dampfkessel, verursachen dadurch, daß große Mengen von Flugstaub und schwefliger Säure in die Atmosphäre austreten, zuweilen erhebliche Belästigungen und Beschädigungen der Umgebung. Man hat deshalb Staubabscheidevorrichtungen, wie Zyklone, Elektrofilter, Prallflächen u. dgl, in den Rauchgasweg eingebaut, aber bei weitgehender Entstaubung werden die erforderlichen Apparate sehr groß und teuer, und die schweflige Säure bleibt völlig in den Gasen enthalten.
Es ist deshalb auch schon vorgeschlagen worden, die Rauchgase vor ihrem Austritt in die Atmosphäre mittels Wasser zu waschen und dadurch sowohl den Staub als auch die schweflige Säure niederzuschlagen. Da aber hierbei die Gase völlig mit Wasser gesättigt ins Freie austreten, leidet dieses Verfahren daran, daß, insbesondere bei kaltem Wetter, ein Teil des Wassergehaltes der Gase in Form eines mehr oder weniger feinen Regens in der Nähe des Kraftwerkes niederfällt und dadurch erst recht Belästigungen hervorruft.
Aber auch in den Schornsteinen selbst wird aus denselben Gründen bereits Wasser aus geschieden, das korrodierend wirkt und den Schornsteinbelag zerstört.
Auch gemäß der Erfindung werden der Flugstaub und die schweflige Säure aus den Abgasen von Feuerungen vorwiegend durch Naßreinigung entfernt, jedoch wird ein regelbarer Teilstrom vor der Wäsche von dem Gasstrom abgezweigt und vor seiner Wiedervereinigung mit dem gereinigten Hauptstrom trocken gereinigt. Dadurch wird einerseits eine gute Reinigung der Abgase mit hinreichender Entziehung der schwefligen Säure erzielt, anderseits wird der Taupunkt der gesamten zum Schornstein und ins Freie strömenden Gasmenge hoch und die Sättigung der Gase mit Wasserdampf niedrig gehalten.
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Gase kommen von der Feuerung her durch Kanal I.
Die größere Gasmenge strömt zum Wäscher 2, den sie durch die Austrittsöffnung 3 verläßt.
Der Rest der Gase, welcher durch einen im Kanal 4 angeordneten Ventilator 5 von dem Hauptstrom abgesaugt ist, mischt sich nach erfolgter Reinigung in einem Trockenabscheider 6 den gewaschenen Gasen an der Austrittsöffnung 3 des Wäschers 2 wieder bei und verhindert durch seine hohe Temperatur und große Trockenheit sowohl Wasserausscheidungen im Schornstein als auch die Bildung von Regen in der Umgegend des Kraftwerks, Wird auf besonders weitgehende Gasreinigung Wert gelegt, so wird vorteilhaft auch der Hauptgasstrom vor der Naßreinigung oder die ganze Gasmenge vor ihrer Teilung durch einen Trockenabscheider geleitet.
Die Regelung des Teilstromes erfolgt je nach der herrschenden Außentemperatur. Bei warmem Wetter kann z. B. der nicht gewaschene Teilstrom verkleinerr oder ganz ausgeschaltet werden.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Entfernung von Flugstaub und schwefliger Säure aus den Abgasen von Feuerungen durch Naßreinigung, dadurch gekennzeichnet, daß ein regelbarer Teilstrom (4) vor der Wäsche (2) von dem Gasstrom (I) abgezweigt und vor seiner hinter dem Wäscher erfolgenden Wiedervereinigung mit dem Hauptstrom trocken gereinigt (6) wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Hauptgasstrom vor der Naß reinigung oder daß die gesamte Gasmenge vor ihrer Teilung trocken gereinigt wird.