DE918768C

DE918768C - Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Russ in Rauchgaszuegen von Kaminanlagen durch Befeuchtung der Rauchgase mit Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE918768C
Application number: DEG710D
Authority: DE
Inventors: Martin Gumpert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1939-03-26
Filing date: 1939-03-26
Publication date: 1954-10-04

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausschei,dung von Ruß in Rauchgaszügen von Kaminanlagen durch Befeuchtung der Rauchgase mit Flüssigkeiten und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
Es n@st bereits bekannt, Feuerungsgase bei Kaminanlagen durch ein mit Bohrungen versehenes Rohr zu leiten, das von einer die Rußteilchen bindenden Flüssigkeit umspült ist.
Ferner sind Schornsteine mit im Schornsteinfuß eingebauter Naßen.tstaubung bekanntgeworden, die in ihrem Innern zwei Lenkwände besitzen, durch die der Rauchgasstrom einen Drall um einen in der Schornsteinachse errichteten Beobachtungsturm erhält. Senkrecht zur Strömungsrichtung der Rauchgase sind .in jedem Rauchgaskanal vier Reihen von Sprühdüsen angebracht, so d aß das Wasser parallel mit dem Rauchgasstrom ausgesprüht wird.
Auch ist es nicht mehr neu, bei Stoßabscheidern das staubhaItige Gas -durch eine mit Wasser berieselte Filterschicht zu -leiten. Dieses staubhaltige Gas tritt tarne ntial unten in den Abscheider ein und wird beim Aufsteigen durch das aus der umlaufenden Brause über die Filterschicht rieselnde Wasser gewaschen. Erfindungsgemäß wird nun die Ausscheidung von Ruß gegenüber den bekannten Einrichtungen in der Weise vorgenommen, daß die Abgase innerhalb der Kaminanlage durch poröse Rohre geleitet werden, die von der die Rußteilchen bindenden Flüssigkeit umspült sind. Die durch die Rohrwandung dringende und an der Rohrinnenvand herabrieselnde Flüssigkeit bindet dabei-die feinen Rußtallchen.
Bei einem lotrecht aufgestellten entsprechend doppelwandig gestalteten Abzugskamin läuft die Flüssigkeit mit dem aufgenommenen Ruß langsam an der inneren porösen Wandung nach unten ab und kann von dort abgeführt werden. Als Bindeflüssigkeiten kommen Laugen oder nicht entzündliche, ölhaltige Gemische in Anwendung. Die Außenrohre bestehen aus Irgendeinem dichten, zweckmäßig säurefesten Material, während die Innenrohre aus porösen Stoffen bestehen, wie etwa Ton, Asbestfilz od. dgl.
Es ist zwar schon eine Vorrichtung bekannt, bei der eine poröse Wand verwendet wird. Hierbei dient jedoch diese Wand zur Lösung einer von der Erfindung unterschiedlichen Aufgabe, näml'ic'h zum Trocknen von Gasen, bei der das zu trocknende Gas an der porösen Wand entlang geführt wird, die an ihrer der Gasströmung abgewandten Seite mit konzentrierter Schwefelsäure in Berührung steht.
In der Zeichnung ist ein Rauchgasabzug zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausführungsbeispiel dargestellt.
Abb. i zeigt das in den Dachraum hineinragende Kopfstück des Rauchgasabzuges, Abb. 2 .das Fußstück desselben im OOuerschnitt. Auf dem dichten Außenrohr i ist oben ein als Ringbehälter :2 ausgebildeter Vorratsbehälter aufgesetzt, der mit dem durchgehenden porösen Innenrohr 3 einen Raum abgrenzt, der mit der Bindeflüssigkeit aufgefüllt wird. Die obere Ausweitung dieses Raumes im Behälter 2 ermöglicht eine hinreichende Vorratsmenge der langsam durch das poröse Innenrohr ablaufenden Flüssigkeit. Ein nach außengehendes Standglas 4 gibt Au fschluß über den Flüssigkeitsstand. Das Innenrohr endet oberhalb des Behälters 2 -in den Kaminstutzen 5, welcher durch das Dach .ins Freie führt. Am unteren Ende des Kamins sitzen das Außenrohr i und das Innenrähr 3 auf dem Boden des als Sammeltopf wirkenden Fußstückes 6 auf, von dessen unterster Stelle aus ein kleines Rohr 7 nach außen führt.
Durch das Innenrohr 3, in das seitlich die einzelnen Anschlüsse zu den Feuerstellen führen, ziehen die Abgase, wie ,bekannt, in Schraubenwindungen und .daher .die Innenwand rings bestreichend nach oben ab. Die feinen Rußte.ilchen werden dagegen von .der Flüssigkeit an derRohrinnenwandu.ng gebunden. Diese Flüssigkeit läuft mit dem aufgenommenen Ruß langsam nach unten ab, sammelt sich im Fußstück 6 und kann dort stetig oder zeitweise aus dem Rohr 7 abgelassen werden.
Natürlich können auch die Zuleitungen der Feuerstellen zum Kamin oder nur fliese Zuleitungen .mit den porösen flüssigkeitsumspülten Innenrohren ausgestattet sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE- -i. Verfahren zur Abscheidung von Ruß in Rauchgaszügen von Kaminanlagen durch Befeuchtung.der Rauchgase m-it Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase innerhalb der Kaminanlage durch poröse Rohre geleitet werden, :durch die von außen eine Flüssigkeit hindurch.dmingt, die beim Herabrieseln. an der Rohrinnenwandung die Rußteilchen bindet und abführt.
2. Rauchgasabzug zur Durchführung d es Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Rauchgasabzugsrohr aus einem porösen Rohr (3) besteht, das mit Abstand von einem dichten Mantelrohr (i) umgeben ist, und der Zwischenraum zwischen den Rohren mit einer das poröse Innenrohr (3) durchdringenden Flüssigkeit gefüllt ist.
3. Rauchgasabzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß .das Mantelrohr (i) im oberem Teil des Abzuges als ringförmiger, das poröse Rohr (3) umgebender Vorratsbehälter (2) ausgebildet ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift 1Tr. 86 403 USA.-Patentschrift Nr. 532 438; Zeitschrift »Archiv für Wärmewirtschaft und Dampfkesselwesen«, Jahrg. 1929, Heft 12, S. 410; Jahrg. 1938, Heft 3, S. 74.