DE604294C - Verfahren zur Entfernung von Kohlensaeure und Schwefelwasserstoff aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Kohlensaeure und Schwefelwasserstoff aus Gasen

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DE604294C
DE604294C DEM122952D DEM0122952D DE604294C DE 604294 C DE604294 C DE 604294C DE M122952 D DEM122952 D DE M122952D DE M0122952 D DEM0122952 D DE M0122952D DE 604294 C DE604294 C DE 604294C
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DEM122952D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/101Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids with water only

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Description

  • Verfahren zur Entfernung von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff aus Gasen Es ist bekannt, Gase, die Kohlensäure und Schwefelwasserstoff enthalten, wie Koksofengas, Generatorgas, Leuchtgas oder mit Sauerstoff und Wasserdampf, gegebenenfalls unter Druck, erblasenes Gas, mit Wasser unter einem Druck von xo bis 2o Atm. zu waschen, um diese Gasbestandteile abzuscheiden. Ein solches Reinigungsverfahren ist besonders dann von Vorteil, wenn die Kohlensäure weitgehend aus dem Gas entfernt werden muß, z. B. weil das gereinigte Gas zwecks Gewinnung von Wasserstoff oder Abscheidung des giftigen Kohlenoxyds verflüssigt werden soll. Für eine weitgehende Abscheidung der Kohlensäure ist es nun wesentlich, daß das entspannte Druckwasser mit großen Mengen. Luft weitgehend entgast wird, bevor es wiederum auf Druck gebracht und in den Waschturm zurückgeleitet wird. Hierbei besteht die Schwierigkeit, daß wesentliche Mengen Schwefelwasserstoff nicht mit der durchgeleiteten Luft in die Atmosphäre geleitet werde. können. Die bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung der bei der Druckwasserwäsche aufgenommenen Gase aus dem Waschwasser tragen dieser Forderung nicht genügend Rechnung. So wird z. B. die Wiedergewinnung des Schwefelwasserstoffes schwierig, wenn das Waschwasser nach der Entspannung mit Luft behandelt wird, weil ein großes Luftvolumen für die Behandlung des Waschwassers erforderlich ist, um die Kohlensäure auch nur einigermaßen vollständig daraus zu entfernen. Derselbe Nachteil tritt auf, wenn an Stelle von Luft das Rohgas für die Austreibung der aufgenommenen Gase aus dem Waschwasser verwendet wird. Diese bekannten Verfahren haben zudem noch den Nachteil, daß sie die Entspannung des Waschwassers auf geringeren als Atmosphärendruck vorschreiben. Das Druckgefälle, das zu überwinden ist, um die für die Entgasung des Waschwassers benötigten Gasmengen ihrem Verwendungszweck zuzuführen bzw. zu beseitigen, ist dann recht erheblich, so daß zusätzliche hohe Ausgaben für die Gaskompression entstehen. Diese treten auch auf, wenn nach einem anderen bekannten Verfahren das Waschwasser unter Unterdruck entgast und das entstehende Gas verbrannt wird.
  • Diese Schwierigkeiten werden durch die Erfindung beseitigt. Gleichzeitig wird die Abscheidung von Schwefelwasserstoff verbessert, ohne daß eine Steigerung der umlaufenden Wassermengen und damit des Energieverbrauchs notwendig wird. Erfindungsgemäß wird das im Kreislauf wieder verwendete Waschwasser, das aus der Druckwäsche abläuft, nachdem es gegebenenfalls in bekannter Weise unter Rückgewinnung von Energie in einer Turbine entspannt wurde, zunächst in einer ersten Entgasungsstufe unter einem - Druck von etwa r bis 2 Atm. entgast. Hierbei entweicht aus dem Wasser die Hauptmenge der aufgenommenen Kohlensäure und des Schwefelwasserstoffes, und es entsteht ein. Gas, das diese beiden Stoffe als Hauptbestandteile und daneben noch geringere Mengen anderer Gase (z. B. Wasserstoff, Kohlenmonoxyd, Methan bei der Reinigung von brennbaren Gasen) enthält, die bei der Druckwäsche aus dem Nutzgas in das Waschwasser in geringen Mengen übergingen. Das kohlensäure- und schwefelwasserstoffreiche Gas wird durch einen oder mehrere Schwefelreiniger geleitet, die nach beliebigen bekannten trockenen oder nassen Verfahren arbeiten. Nach der Entschwefelung wird das Gas dem Waschwasser in einer zweiten Entgasungsstufe entgegengeführt, die unter etwas niedrigerem Druck arbeitet als die erste Stufe. Hier nimmt das Gas den Rest des im Waschwasser noch enthaltenen Schwefelwasserstoffes nahezu vollständig auf, so daß nunmehr das Waschwasser ohne nennenswerte Geruchsbelästigung mittels Durchlüftung im offenen Turm von der restlichen Kohlensäure befreit werden kann. Gleichzeitig werden dabei die letzten Spuren von Schwefelwasserstoff aus dem Waschwasser ausgetrieben, wodurch die Aufnahmefähigkeit desselben beim Waschen weiterer Mengen des Nutzgases unter Druck wesentlich gesteigert und die Entschwefelung des Nutzgases verbessert wird. In vielen Fällen läßt sich so eine Nachentschwefelung des Nutzgases nach der Druckwasserwäsche etwa durch Raseneisenerz o. dgl. ganz vermeiden.
  • Die geringen Schwefelwasserstoffmengen, welche das zuvor entschwefelte kohlensäurereiche Gas bei der Durchleitung durch die zweite Entgasungsstufe wieder aufgenommen hat, können dadurch unschädlich gemacht werden, daß dieses Gas, insbesondere wenn es brennbare Bestandteile enthält, in einer Feuerung zusammen mit anderen Brennstoffen verbrannt wird.
  • In besonderen Fällen, etwa wenn die Anlage innerhalb einer Stadt zur Aufstellung kommt, kann zweckmäßig die Menge des ins Freie entweichenden Schwefelwasserstoffes noch dadurch verringert werden, daß das Waschwasser vor der Durchlüftung im offenen Turm noch einer Durchlüftung mit beschränkten Luftmengen im geschlossenen Raum zweckmäßig unter Anwendung von Unterdruck unterzogen wird und daß die dabei anfallende schwefelwasserstoffhaltige Luft als Verbrennungsluft einer Feuerung zugeführt wird.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich, Gase, die Kohlensäure und Schwefelwasserstoff enthalten, in einer gemeinsamen Druckwasserwäsche von diesen Bestandteilen. zu befreien, die Hauptmenge des Schwefels in einer sehr vereinfachten Einrichtung zu gewinnen und trotzdem jede Geruchsbelästigung zu vermeiden.
  • Eine für das Verfahren geeignete Anlage ist beispielsweise in Abb. i dargestellt. Hierbei stellt i den Waschturm für das Nutzgas dar, in den, im Gleichstrom/zum Nutzgas geführt, das Waschwasser oben eintritt und aus dem es unten wieder abläuft. 2 ist die Turbine für die Entspannung des Druckwassers, 3 der Behälter der ersten Entgasungsstufe, 4 der der zweiten Entgasungsstufe, 5 ein z. B. mit Gasreinigungsmasse gefüllter Turm, 6 der Behälter für die dritte Entgasungsstufe, 7 der offene durchgelüftete Entgasungsturm, 8 ein Gebläse, 9 ein Ventilator. Der Waschturm i und die Behälter 3, 4 und 6 sind in bekannter Weise ausgebildet, z. B. mit Füllkörper o. dgl. ausgestattet.
  • Das in der Turbine 2 entspannte Wasser wird nach dem Entgasungsbehälter 3 geleitet und dort unter einem Druck von etwa i bis 1,5 Atm. entgast. Das Wasser gelangt dann nach dem Entgasungsbehälter 4, der zweckmäßig unter i bis 1,2 Atm. Pressung steht. Das im Behälter 3 entstehende Gas strömt durch den Schwefelreiniger 5 und wird dann in dem Behälter 4 dem Waschwasser entgegengeführt, aus dem es Schwefelwasserstoff und Kohlensäure aufnimmt. Das Gas verläßt den Behälter 4 durch die Leitung io. Das Wasser strömt aus 4 nach dem Behälter 6, durch den mittels des Gebläses 8 Luft hindurchgesaugt wird. Schließlich gelangt das Wasser in den Entgasungsturm 7, in dem es mittels des Ventilators 9 mit großen Luftmengen in Berührung gebracht und dadurch weiter entgast wird. Das völlig entgaste Wasser sammelt sich unterhalb des Turmes in der Grube ii und wird von dort mittels einer Pumpe erneut dem Waschturin = zugeführt. Zweckmäßig werden die durch die Leitung io und das Gebläse 8 abgeführten Gase, die noch geringe Mengen Schwefelwasserstoff enthalten, durch Einleiten in eine Feuerung unschädlich gemacht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff aus Gasen durch Waschen mit Wasser unter höherem Druck von mehreren Atmosphären und Regeneration des Waschwassers unter geringerem Druck unter Benutzung eines Abtreibegases für die Regeneration, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas, das bei der Entspannung des mit Kohlensäure und Schwefelwasserstoff beladenen Waschwassers auf etwas mehr als Atmosphärendruck entsteht, einer Entschwefelung unterzogen wird und darauf in einer zweiten Entgasungsstufe, die räumlich von der ersten Stufe getrennt ist, unter etwa Atmosphärendruck dem Waschwasser entgegengeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschwasser nach der zweiten Entgasungsstufe einer weiteren Entgasung unter Einblasen von Luft bei atmosphärischem oder vermindertem Druck unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Entgasung des Waschwassers, die durch Einblasen von Luft bewirkt wird, zweistufig erfolgt und die durch die erste Belüftungsstufe geführte Luft als Verbrennungsluft einer Feuerung verwendet wird. q.. Verfahren nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Druckwasser entstehende Gas, gegebenenfalls nach Entschwefelung und Einwirkung in der zweiten Entgasungsstufe auf das Waschwasser, verbrannt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2012136649A1 (de) * 2011-04-08 2012-10-11 Siemens Vai Metals Technologies Gmbh Verfahren und anlage zur behandlung von waschwasser aus der gaswäsche einer direktreduktions- und/oder schmelzreduktionsanlage

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2012136649A1 (de) * 2011-04-08 2012-10-11 Siemens Vai Metals Technologies Gmbh Verfahren und anlage zur behandlung von waschwasser aus der gaswäsche einer direktreduktions- und/oder schmelzreduktionsanlage

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