DE4304143A1 - Verfahren zur Reinigung von Abluft insbesondere von Zellwollfabriken durch Rückgewinnung von CS¶2¶ und H¶2¶S - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Abluft insbesondere von Zellwollfabriken durch Rückgewinnung von CS¶2¶ und H¶2¶SInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die Abluft von Zellwollfabriken enthält größere Mengen von
Verunreinigungen. Insbesondere handelt es sich hierbei um
Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff und Kohlendioxid. Um
diese schädlichen Stoffe nicht in die Umwelt zu entlassen, ist
es dringend erforderlich, derartige Abluft bzw. Abgase zu
reinigen. Da es sich hierbei um meist recht große Abluftmengen
im Bereich von 30 000 bis 100 000 m3/h handelt, sind natürlich
entsprechend große Mengen an schädlichen Verunreinigungen
darin enthalten. So kann man davon ausgehen, daß mit diesen
Abluftmengen stündlich bis zu 8 g/m3 Schwefelkohlenstoff bzw.
1 g/m3 Schwefelwasserstoff bzw. Kohlendioxid an die Umwelt
abgegeben werden würden.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, um Schwefelwasser
stoff, Schwefelkohlenstoff und Kohlendioxid aus der Abluft zu
entfernen. So wird beispielsweise Schwefelwasserstoff mittels
Natronlauge unter Bildung von Natriumsulfit und Wasser aus der
Abluft herausgewaschen. Nach diesem Waschvorgang erfolgt eine
Behandlung des Abluftgases mit Aktivkohle. Zu diesem Zweck
wird die gesamte Gasmenge über Aktivkohle geleitet, die bis zu
einem gewissen Grad den Schwefelkohlenstoff adsorbiert. Für
dieses Verfahren sind mindestens zwei größere Behälter
erforderlich, um in bestimmten Zeitabständen jeweils einen
Behälter abschalten zu können und durch Einblasen von Wasser
dampf den Schwefelkohlenstoff aus der Aktivkohle auszutreiben
und anschließend kondensieren zu können.
Nach neueren Verfahren reinigt man die Abluft lediglich nur
mit Aktivkohle. Hierzu wird die Abluft zuerst über ein Aktiv
kohlebett geleitet, in welchem der Schwefelwasserstoff unter
Anlagerung von Sauerstoff als Schwefel unter Bildung von
Wasser an die Aktivkohle abgeschieden wird. Anschließend wird
dann das Abgas über eine zweite Aktivkohleschicht geleitet,
wobei Schwefelkohlenstoff durch die Aktivkohle adsorbiert
wird. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß in gewissen
Zeitabständen der Adsorber abgeschaltet werden muß, um durch
Spülung mit Inertgas den Sauerstoffgehalt im Aktivkohlebett zu
reduzieren. Danach wird das Aktivkohlebett mit Schwefelkohlen
stoff behandelt, um den Schwefel herauszulösen. Anschließend
erfolgt eine Behandlung mit Wasserdampf, um den adsorbierten
Schwefelkohlenstoff zu desorbieren. Durch anschließende
Kühlung wird der Schwefelkohlenstoff enthaltende Wasserdampf
kondensiert und der flüssige Kohlenstoff abgesondert. Bevor
das Aktivkohlebett nach der Wasserdampfspülung wieder in den
Adsorptionsprozeß eingeschaltet werden kann, muß die Aktiv
kohle mittels Luft getrocknet und abgekühlt werden.
Nachteilig an diesem Verfahren zur Abluftreinigung ist, daß
die Reinigung mittels Aktivkohle einen großen Apparateaufwand
und einen relativ hohen Energiebedarf erfordert. Recht
aufwendig ist auch die Wiedergewinnung von Schwefelwasserstoff
und Schwefelkohlenstoff aus dem Aktivkohlebett, da die Anlage
für die gesamte Gasmenge dimensioniert werden muß, um einen
hohen Adsorptionsfaktor zu erzielen und demzufolge auch recht
große Dampfmengen erforderlich sind, um die adsorbierten
Stoffe aus dem Aktivkohlebett zurückzugewinnen. Dieses
Verfahren mit seinem relativ hohen Energiebedarf und relativ
großen Dampfmengen weist einen annähernden Rückgewinnungsgrad
von ca. 97% Schwefelkohlenstoff und 96 bis 98% Schwefel, der
im Schwefelwasserstoff enthalten ist, auf.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das bei
wesentlich niedrigerem Energiebedarf und erheblich
verringertem Apparateaufwand einen hohen Rückgewinnungsgrad
von Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff aufweist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß der Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung liegt darin, daß die
Abluft durch Berieseln mit Wasser intensiv gewaschen wird,
wobei Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff durch das
Waschwasser aufgenommen werden. Dieses Waschwasser wird einem
Vakuumentgaser zugeführt und in diesem im Vakuum entspannt, so
daß das Waschwasser die aufgenommene Gasmenge wieder abgibt.
Die im Vakuumentgaser freiwerdende Entspannungsgasmenge
enthält Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff, Wasserdampf
und Kohlendioxid.
Zur Entfernung des im Entspannungsgas enthaltenen
Wasserdampfes wird dieses Entspannungsgas anschließend
weitgehend kondensiert und die im Kondensator freiwerdende
Gasmenge komprimiert und so abgekühlt, daß die kondensierbaren
Stoffe gewonnen werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Rückgewinnung von Schwefelwasserstoff und
Schwefelkohlenstoff aus der Abluft wird das Wasser zum
Berieseln bzw. zum intensiven Waschen der Abluft mit einem
Vakuumentgaser im Kreislauf geführt, wobei es durch Wasser
verdampfung abgekühlt wird und die im Wäscher bzw. Adsorber
aufgenommene Gasmenge wieder abgibt. Die freiwerdende
Entspannungsgasmenge, bestehend aus H2S, CS2, H2O und CO2 wird
nun einem Oberflächenkondensator zugeführt, so daß die in der
Entspannungsgasmenge enthaltene Wasserdampfmenge zum Großteil
durch das Kühlwasser des Oberflächenkondensators kondensiert
wird.
Die Abluft aus dem Oberflächenkondensator wird nach einer
besonderen Ausführungsform der Erfindung durch einen Dampf
strahlapparat abgesaugt, komprimiert und einem zweiten Ober
flächenkondensator zugeleitet, um den in dieser Abluftmenge
noch enthaltenen Wasserdampf zu kondensieren. Die Abluftgas
menge wird in jeder Oberflächenkondensationsstufe gegenüber
der ursprünglichen Gesamtgasmenge wesentlich reduziert.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung ist dieser zweite Oberflächenkondensator in den Wasch
wasserkreislauf des Wäschers oder Adsorbers mit eingebunden,
so daß die mittels Dampfstrahllüfter aus dem ersten Ober
flächenkondensator abgesaugte unkondensierte Gasmenge das
Umlaufwasser über diesen zweiten Oberflächenkondensator
erwärmt und gleichzeitig ein Teil des Wasserdampfes der
geförderten Gasmenge kondensiert wird. Mit anderen Worten, es
erfolgt eine Kondensation des Entspannungsgases in einem zwei
ten Oberflächenkondensator durch Kühlung mit dem Umlaufwasser
des Wäschers, wobei dieses Umlaufwasser um ca. 2 bis 3°C
erwärmt wird.
Die verbleibende Gasmenge aus dem zweiten Oberflächen
kondensator wird einem weiteren, dritten Oberflächen
kondensator zugeführt, wobei der noch vorhandene Wasser
dampfanteil mittels Kühlwasser gekühlt, kondensiert und somit
weiterhin reduziert wird.
Dem dritten Oberflächenkondensator ist eine Vakuumpumpe nach
geschaltet, um die verbleibende Gasmenge auf Atmosphären
spannung zu komprimieren und das Gasgemisch einem weiteren
Oberflächenkondensator zuzuführen. Die Entspannungsgasmenge
wird abschließend in diesem Oberflächenkondensator mittels
Kältesole gekühlt und kondensiert. An diesen letzten Ober
flächenkondensator schließt sich nach einer bevorzugten
Ausführungsform ein Abscheider zur Trennung der Schwefel
kohlenstoffanteile vom Wasser an.
Die Ausbeute an Schwefelkohlenstoff kann nach einer bevorzug
ten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung dadurch
erhöht werden, daß die dem letzten Oberflächenkondensator
vorgeschaltete Vakuumpumpe das Gasgemisch stärker komprimiert.
Eine weitere Möglichkeit, um die Ausbeute an Schwefelkohlen
stoff zu erhöhen, besteht darin, das Entspannungsgasgemisch
zwischen drittem und viertem Oberflächenkondensator mit
Schwefelsäure zu berieseln, um den Wassergehalt zu reduzieren,
was wiederum den Vorteil mit sich bringt, daß die Gefahr einer
Vereisung der Kühlflächen bei der Abschlußkondensation nicht
gegeben ist.
Da in diesem Verfahrensschritt das Gas nur noch lediglich 0,1
bis 0,2% des ursprünglich zu reinigenden Abgases beträgt,
besteht hier nunmehr auch eine recht kostengünstige
Möglichkeit, die verbleibende Gasmenge über einen Aktivkohle
filter zu leiten, um den darin enthaltenen Schwefelkohlenstoff
weiter zu gewinnen bzw. den Schwefel aus dem Schwefelwasser
stoff zu gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die zu
reinigende Abluftmenge in den einzelnen Kondensationsstufen
jeweils verringert wird, so daß in der abschließenden
Verfahrensstufe nur noch ein Restanteil der zu reinigenden
Abluft zu behandeln ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Wärme
energie des unkondensierten Gases nach der ersten Konden
sationsstufe zum Aufheizen des Umlaufwassers eingesetzt wird,
so daß durch diese nachgenutzte Energie eine große Energie
einsparung zu verzeichnen ist, welche die Wirtschaftlichkeit
der Anlage insgesamt erheblich verbessert.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit zwei Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt die
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Rück
gewinnung von Schwefelwasserstoff und Schwefel
kohlenstoff aus der Abluft mit vier Oberflächen
kondensatoren; und
Fig. 2 eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens, bei
welchem zwischen drittem und viertem Ober
flächenkondensator mit Schwefelsäure berieselt
wird.
Die Rückgewinnung von Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlen
stoff aus der Abluft, insbesondere aus der Abluft von Zell
wollfabriken, erfolgt durch intensives Waschen der Abluft mit
Wasser, Entspannen der Wassermenge im Vakuum und Kondensieren
des freiwerdenden Gases zur weitestgehenden Abtrennung von
Wasserdampf, um die zu reinigende Gasmenge so weit wie möglich
zu reduzieren.
Die Abluft einer Zellwollfabrik, beispielsweise 40 000 m3/h,
wird mit einer Temperatur von mindestens 35°C und einem Ge
halt von 8 g/m3 Schwefelkohlenstoff und einem Gehalt von 1
g/m3 Schwefelwasserstoff wird über eine Rohrleitung 1 einem
Wäscher 2 zugeführt und dort mit Wasser bei einer Temperatur
von 30°C intensiv berieselt. Im Wäscher oder Adsorber 2
werden Schwefelwasserstoff bzw. Schwefelkohlenstoff aus dem
Abgas adsorbiert, wobei das Umlaufwasser bei einer Temperatur
von 30°C 1,9 g/l Schwefelkohlenstoff aufnimmt. Bei einem
Aufkommen von 40 000 m3 Abluft/h sind also 168 m3 Wasser pro
Stunde notwendig, um den in der Abluft enthaltenen Schwefel
kohlenstoffanteil von ca. 8 g/m3 bzw. von 1 g/m3 Schwefel
wasserstoff und Kohlendioxid aus der Abluft auszuwaschen und
zu adsorbieren. Das Umlaufwasser nimmt neben dem
Schwefelkohlenstoff ebenfalls den Schwefelwasserstoff auf.
Das Umlaufwasser wird über eine Leitung 4 dem Entspanner oder
Entgaser 3 zugeführt und darin unter Vakuum um 2 bis 4°C
abgekühlt. Durch die Wasserverdampfung im Vakuum werden die im
Umlaufwasser enthaltenen Gase zu mindestens 99% ausgetrieben.
Die ausgetriebene, freiwerdende Gasmenge wird über eine Rohr
leitung 11 einem Oberflächenkondensator 10 zugeführt.
Durch eine Pumpe 6 wird über die Leitung 5 das Wasser aus dem
Entspanner oder Entgaser 3 angesaugt und durch die Leitung 7
durch einen Oberflächenkondensator 8, der ebenfalls die Funk
tion eines Aufwärmers hat, gefördert und über die Leitung 9
erneut dem Wäscher 2 zugeführt.
Diesem Oberflächenkondensator 8 wird über einen Dampfstrahl
lüfter 13 die aus dem Oberflächenkondensator 10 abgesaugten
unkondensierten Gase mit einer höheren Temperatur als das
Umlaufwasser zugeführt, so daß hier ein Wärmeaustausch vom
unkondensierten Gas bzw. Wasserdampf an die Umlaufwassermenge stattfindet. Das
Umlaufwasser wird dabei auf eine Temperatur von ca. 31°C
erwärmt.
Eine weitere Erwärmung des Umlaufwassers erfolgt im Wäscher 2
durch Abkühlung der ständig über die Leitung 1 zuströmenden
Abgasmenge. Je nach Eintrittstemperatur der Abgase in den
Wäscher kann das in Umlauf gehaltene Wasser um mindestens 0,5°C
durch Abkühlen der Gasmenge erwärmt werden.
Da das Umlaufwasser im Entspanner 3 um mindestens 2 bis 4°C
abgekühlt werden muß, um eine ausreichende Entgasung zu
gewährleisten, ist es erforderlich, dem Umlaufwasser ständig
zusätzlich Wärme zuzuführen. Diese zusätzliche Wärme wird wie
vorab beschrieben über den Oberflächenkondensator 8 dem
Umlauf-Wasserkreislauf zugeführt. Über die Rohrleitung 9 wird
das im Oberflächenkondensator erwärmte Wasser wiederum dem
Wäscher oder Adsorber 2 zugeführt, um anschließend wiederum
mit dem Vakuumentspanner oder Entgaser 3 und dem Oberflächen
kondensator 8 im Kreislauf geführt zu werden.
Die im Entspanner 3 freiwerdende Gasmenge wird über die Rohr
leitung 11 in den Oberflächenkondensator 10 geleitet und darin
durch Kühlwasser, welches am Kühlwasserzufluß 12 in den Ober
flächenkondensator eingeleitet wird, abgekühlt. Der in der
Entspannungsgasmenge enthaltene Wasserdampf wird im Ober
flächenkondensator 10 zum größten Teil kondensiert und
abgeführt.
Je nach Kühlwassertemperatur, die im Jahresmittel bei
annähernd 18°C liegt, erfolgt die Kondensation der Ent
spannungsgasmenge bei ca. 47 mbar. Ein Dampfstrahlentlüfter 13
fördert die unkondensierbaren Gase aus dem Kondensator 10 und
komprimiert diese auf ca. 100 mbar in den Kondensator 8. Mit
dieser komprimierten unkondensierbaren Gasmenge erfolgt im
Kondensator 8 über die Leitung 14 ein Aufheizen der Umlauf
wassermenge des Wäschers 2 so weit, daß die Umlaufwassermenge
mit der aus der Abluft aufgenommenen Wärme eine Temperatur von
ca. 31,5°C erreicht, mit der sie aus dem Wäscher austritt.
Der im Oberflächenkondensator 8 nicht kondensierte Wasser
dampf und die unkondensierbaren Gase werden nunmehr über die
Rohrleitung 15 in den Oberflächenkondensator 16 gefördert, der
über Rohrleitungen 17 und 18 mit Kühlwasser beaufschlagt wird.
Im Oberflächenkondensator 16 wird die im Entspannungsgas noch
enthaltene Wasserdampfmenge in Abhängigkeit von der Kühl
wassertemperatur auf ca. 4 bis 6% herunterkondensiert. Eine
Vakuumpumpe 20 saugt über die Rohrleitung 19 die Restgasmenge
aus dem Oberflächenkondensator 16 ab und komprimiert diese auf
Atmosphärenspannung.
Bei der Anwendung von Wasserringvakuumpumpen wird, um eine
Schwefelkohlenstoffkondensation in der Vakuumpumpe 20 zu
vermeiden, die Gastemperatur in der Vakuumpumpe und damit auch
die Kühlwassertemperatur der Flüssigkeit in der Wasserring
vakuumpumpen so hoch gehalten, daß dem Teildruck des Schwefel
wasserstoffes entsprechend keine Kondensation von Schwefel
kohlenstoff stattfinden kann.
Über die Leitung 21 wird nun das Restgas dem Oberflächen
kondensator 22 zugeführt. Dieser ist über Rohrleitungen 23 und
24 mit Kältesole von -1°C beaufschlagt, welche sich durch das
eintretende Restgas auf ungefähr 0°C erwärmt. Dies hat den
Vorteil, daß bei der Schwefelkohlenstoffkondensation bzw. bei
der Kondensation der restlichen Wasserdampfmenge keine
Vereisung an den Kühlrohren stattfinden kann.
Über eine Rohrleitung 25 werden die nicht kondensierbaren
Bestandteile aus dem Kondensator 22 abgeführt.
In der nach Fig. 2 bevorzugten Ausführungsform wird um die
CS2-Ausbeute zu erhöhen in die Rohrleitung 21 eine Schwefel
säureberieselung 26 eingeschaltet. Dies hat den Vorteil, daß
durch die Schwefelsäureberieselung der Wasserdampfgehalt in
der Gasmenge auf ein Minimum reduziert werden kann und somit
bei der nachträglichen Abkühlung des Gases keine Vereisung
stattfindet. Der gleiche Effekt bei geringerer Abkühlung der
Gasmenge im Oberflächenkondensator 22 kann dadurch erreicht
werden, daß die Gasmenge durch die Vakuumpumpe 20 auf einen
höheren Druck, beispielsweise 5 bar, komprimiert wird und die
nachfolgende Kondensation mit Sole von -1°C erfolgt.
Es ist jedoch auch möglich, die nunmehr verbleibende Restgas
menge von 0,1 bis 0,2% der ursprünglichen Abgasmenge nach der
Vakuumpumpe 20 über einen Aktivkohlefilter zu leiten, um darin
die noch restliche CS2-Menge wieder zu gewinnen bzw. Schwefel
aus dem Schwefelwasserstoff zu gewinnen. Da die Restgasmenge
ein Minimum der ursprünglichen Abgasmenge beträgt, ist der
Kostenaufwand für den Aktivkohleanteil entsprechend dieser
geringen Gasmenge minimal.
Claims (9)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Schwefelwasserstoff und
Schwefelkohlenstoff aus der Abluft, insbesondere der
Abluft von Zellwollfabriken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft intensiv mit Wasser berieselt wird, wobei
das Wasser anschließend im Vakuum entspannt und der im
Entspannungsgas enthaltene Wasserdampf weitgehend
kondensiert wird, das freiwerdende Gas weiter komprimiert
und so abgekühlt wird, daß die kondensierbaren Stoffe
gewonnen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser zum Berieseln der Abluft über einen
Vakuumentgaser im Kreislauf geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Vakuumentgaser freiwerdende
Entspannungsgasmenge mehrfach kondensiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der im entspannten Gas enthaltene Wasserdampf unter
Zwischenschalten eines Dampfstrahlapparates oder auf der
Ausgangsseite einer Vakuumpumpe unter Druckerhöhung
kondensiert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das komprimierte Gas zur Reduzierung der
Wasserdampfmenge abschließend mit Schwefelsäure berieselt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entspannungsgasmenge abschließend zur Gewinnung
der Kondensatprodukte durch Kältesole gekühlt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das im Kreislauf geführte Wasser zum Berieseln der
Abluft durch die Entspannungsgasmenge aufgeheizt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gasgemisch zur Erhöhung der Ausbeute vor der
jeweiligen Kondensationsstufe auf einen Druck größer als
1 bar komprimiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kondensat aus der letzten Kondensationsstufe zur
Trennung der Kondensatbestandteile über einen Abscheider
geleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4304143A DE4304143A1 (de) | 1993-02-11 | 1993-02-11 | Verfahren zur Reinigung von Abluft insbesondere von Zellwollfabriken durch Rückgewinnung von CS¶2¶ und H¶2¶S |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4304143A DE4304143A1 (de) | 1993-02-11 | 1993-02-11 | Verfahren zur Reinigung von Abluft insbesondere von Zellwollfabriken durch Rückgewinnung von CS¶2¶ und H¶2¶S |
Publications (1)
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DE4304143A1 true DE4304143A1 (de) | 1994-08-18 |
Family
ID=6480250
Family Applications (1)
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DE4304143A Ceased DE4304143A1 (de) | 1993-02-11 | 1993-02-11 | Verfahren zur Reinigung von Abluft insbesondere von Zellwollfabriken durch Rückgewinnung von CS¶2¶ und H¶2¶S |
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