DE4304510A1 - Verfahren zur Rückgewinnung von Schwefelkohlenstoff aus einem Wasserdampf-Schwefelkohlenstoff-Gemisch - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von Schwefelkohlenstoff aus einem Wasserdampf-Schwefelkohlenstoff-GemischInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von
Schwefelkohlenstoff aus einem Wasserdampf-Schwefelkohlenstoff-
Gemisch der Zellwollfabrikation, welches bei der Behandlung
des Abwassers der Spinnfaserkabelschneidmaschinen und des Auf
schwemmwassers mit Dampf entsteht.
Das Abwasser aus den Schneidmaschinen des Spinnfaserkabels und
das Aufschwemmwasser, welches bei der Zellwollfabrikation an
fällt, wird in einen Trog geleitet und dort gesammelt. In die
sem Sammeltrog erfolgt eine Behandlung dieser Abwässer mit
Dampf, wobei die Temperaturen bei ungefähr 98°C liegen. Das
bei dieser Dampfbehandlung entstehende Wasserdampf-CS2-Gemisch
wird abgesaugt.
Zur Gewinnung des Schwefelkohlenstoffes aus diesem Wasser
dampfgemisch ist es bekannt, durch Wärmeaustausch den Wasser
dampf zu kondensieren und durch nachträgliches Abkühlen zur
Kondensation den im Wasserdampf enthaltenen Schwefelkohlen
stoff zu gewinnen.
Bei den bekannten Verfahren ist es üblich, das Gasgemisch mit
einer Temperatur von 98°C mit Wasser oder einem anderen ge
eigneten Kühlmittel im Gleichstrom anzusaugen und weiter
zuleiten. Dabei kondensiert ein Teil des Wasserdampfes und das
restliche Gasgemisch wird einem Schwefelkohlenstoffkondensator
oder einer Aktivkohle-Absorptionsanlage zugeführt.
Das Kühlmittel, das gleichzeitig als Fördermittel dient, wird
durch die hohe Temperatur des Gasgemisches auf Temperaturen
von 50 bis 70°C erwärmt. Die Temperaturerhöhung des Kühl
mittels ist abhängig vom Druckverlust im System, da in Abhän
gigkeit vom Druckverlust unterschiedliche Mengen Kühlmittel
zugeführt werden müssen.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß das Fördermittel
gleichzeitig als Kühlmittel ist, demzufolge muß eine sehr
große Flüssigkeitsmenge, die ja durch den Gastransport erwärmt
wird, zur Kondensation abgekühlt werden. Das Abkühlen einer
derart großen Flüssigkeitsmenge ist mit erheblichem Energie
aufwand verbunden. Ein weiterer Nachteil an diesem bekannten
Verfahren ist, daß relativ große Flüssigkeitsmengen benötigt
und bewegt werden müssen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches
Schwefelkohlenstoff aus einem Wasserdampf-Schwefelkohlenstoff
Gemisch wesentlich wirtschaftlicher zurückgewinnt. Mit anderen
Worten, ein Verfahren zur Rückgewinnung von Schwefelkohlen
stoff aus einem Wasserdampf-Schwefelkohlenstoff-Gemisch, bei
dem wesentlich geringere Flüssigkeitsmengen kondensiert werden
müssen und welches von seiner Energiebilanz her wesentlich
wirtschaftlicher ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß der Lehre des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung ist, daß der Brüden aus
dem Sammelbehälter für Aufschwemmwasser und das Abwasser der
Spinnfaserkabelschneidmaschinen im Gegenstrom mit einer Flüs
sigkeit, insbesondere Wasser, gekühlt wird. Die Kühlung des
Brüdens erfolgt dabei durch Berieseln des Gasgemisches mit der
Kühlflüssigkeit.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
Kühlflüssigkeit und Gasgemisch im Gegenstrom zueinander ge
führt. Das gekühlte Gasgemisch wird aus dem Brüdenkondensator
abgesaugt und in einem Flüssigkeitsstrahlapparat, insbesondere
in einem Kaltwasserstrahlapparat kondensiert. Schwefelwasser
stoff und der Wasserdampf kondensieren dabei zu über 99%. Das
Kondensat mit dem verflüssigten Schwefelkohlenstoff läuft über
einen Abscheider in einen Separator. Im Abscheider werden die
unkondensierten Gase aus der Flüssigkeit abgeführt. Die ablau
fende Flüssigkeit führt den verflüssigten Schwefelkohlenstoff
mit, der sich in einem Separator sammelt. Der Schwefelkohlen
stoff setzt sich im unteren Teil des Gefäßes ab und wird peri
odisch und kontinuierlich abgezogen wird. Die restliche Flüs
sigkeitsmenge wird abgesaugt und nach Rückkühlung in einem
Wärmetauscher erneut dem Kühlkreislauf zugeführt.
Die Rieselflüssigkeit für den Wärmetauscher, insbesondere
einen Brüdenkondensator, zum Kühlen des Brüdens aus den Sam
melbehältern wird über einen Wärmetauscher zugeführt und in
diesem durch Rückgewinnung von Wärmeenergie, aus der aus dem
Brüdenkondensator austretenden Kühlflüssigkeit, vorgewärmt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung soll die
Kühlflüssigkeit so weit vorgewärmt werden, daß sie mit einer
Temperatur in den Brüdenkondensator eintritt, die so hoch ist
wie der Siedepunkt des Schwefelkohlenstoffs entsprechend sei
nem Teildruck im Gasgemisch. Diese Temperaturwahl ist ent
scheidend dafür, daß im Brüdenkondensator noch keine Schwefel
kohlenstoffkondensation eintritt, die die Verwendungsmöglich
keiten des aus dem Brüdenkondensator austretenden Heißwassers,
durch Anteile von gelöstem Schwefelwasserstoff, einschränken
könnten. Die Vielfalt der Wiederverwendungsmöglichkeiten wäre
begrenzt, wenn gelöster Schwefelkohlenstoff in diesem Heißwas
ser enthalten wäre. Ein weitere Vorteil dieser Verfahrensfüh
rung ist die Rückgewinnung der Wärmeenergie aus der Kühlflüs
sigkeit des Brüdens, was eine erhebliche Energieeinsparung in
diesem Verfahrensschritt mit sich bringt.
Das Gasgemisch wird durch einen Kaltwasserstrahlapparat aus
dem Gegenstrom-Wärmetauscher angesaugt. Das Kaltwasser zum Be
treiben des Strahlapparates dient in dieser Verfahrensstufe
als Förderorgan für das angesaugte Gas und zur Kondensation
des im angesaugten Gas enthaltenen Schwefelkohlenstoffs. Der
im Gas enthaltene Schwefelkohlenstoff wird zu etwa 99% kon
densiert.
Die Wassermenge zum Betreiben des Kaltwasserstrahlapparates
ist dabei so bemessen, daß der Widerstand aller Apparate und
Anlagen, die durchströmt werden, überwunden wird.
Durch die Kondensation des Schwefelwasserstoffgases im Kalt
wasserstrahlapparat erfolgt eine Erwärmung des Kaltwassers,
das mit einer Temperatur von 5°C oder mehr zugeführt wird, um
2 bis 3°C.
Nach der Kondensation des Schwefelkohlenstoffes im
Flüssigkeitsstrahlapparat wird das Kaltwasser, auch Betriebs
wasser genannt, in einen Behälter geleitet. Nach einer bevor
zugten Ausführungsform der Erfindung ist dies ein Abscheider,
in dem die im Betriebswasser noch enthaltenen Gase aus der
Flüssigkeit abgetrennt und abgeführt werden. Das Betriebswas
ser, welches nunmehr frei von Gasen ist, wird einem weiteren
Behälter, insbesondere einem Separator zugeführt, um den An
teil an gelöstem, flüssigen Schwefelkohlenstoff aus der Flüs
sigkeit abzutrennen. Der abgetrennte Schwefelkohlenstoff wird
aus diesem Behälter abgeführt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das
Restwasser des Betriebswassers wiederum in den Kalt- oder Be
triebswasserkreislauf eingespeist und vor Zuführung in den
Flüssigkeitsstrahlapparat rückgekühlt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit einer Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt dabei ein Blockschaltbild der Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Rück
gewinnung von Schwefelkohlenstoff aus einem Wasserdampf-Schwe
felkohlenstoff-Gemisch, welches entsteht, wenn das Abwasser
der Spinnfaserkabel-Schneidmaschinen und das Aufschwemmwasser
für die Faserkabel mit Dampf behandelt werden.
Die Rückgewinnung des Schwefelkohlenstoffs aus diesem Wasser
dampf-Schwefelkohlenstoff-Gemisch erfolgt dabei durch Abkühlen
des Gemisches sowie anschließende Kondensation des Brüdens und
nachfolgende Abtrennung der kondensierten und unkondensierten
Bestandteile.
Über die Rohrleitung 1 wird der Brüden aus dem Sammelbehälter
für das Abwasser der Spinnkabel-Schneidmaschinen und das Auf
schwemmwasser des Spinnkabels mit einer Temperatur von ca. 100
°C einem Brüdenkondensator 2 zugeführt und mit Wasser, welches
durch die Leitung 3 eingeleitet wird, im Gegenstrom berieselt
und dabei abgekühlt.
Die Wasserzufuhr erfolgt über ein Ventil 9 und eine Leitung 7,
die das Wasser in einen Wärmetauscher 5 einspeisen, in welchem
dieses durch aus dem Brüdenkondensator 2 über die Leitung 4
austretende erwärmte Riesel- oder Waschwasser aufgeheizt wird.
Das mit Tagestemperatur über die Leitung 7 zugeführte Wasser
wird im Wärmetauscher 5 auf eine Temperatur von ca. 35 bis 40
°C vorgewärmt. Das so vorgewärmte Wasser gelangt über die
Rohrleitung 3 in den Brüdenkondensator 2 und berieselt und
kühlt im Gegenstrom den durch Rohrleitung 1 eingeblasenen Brü
den. Das Riesel- oder Waschwasser erwärmt sich so, wie sich im
Gegenstrom der Brüden abkühlt und dabei eine Temperatur von
ca. 90°C. Über die Rohrleitung 4 wird das erwärmte Wasser aus
dem Brüdenkondensator 2 abgeführt und in den Wärmetauscher 5
eingeleitet. Hier gibt dieses Wasser einen Teil seiner Wärme
an das über die Steuerung 9 der Leitung 7 zugeführten Riesel-
oder Waschwasser ab und wird über die Rohrleitung 6 einer wei
teren Verwendung zugeführt.
Ein Wasserstrahlapparat 10 saugt über die Rohrleitung 8 den
abgekühlten Brüden als Gasgemisch aus dem Brüdenkondensator 2
ab.
Der Wasserstrahlapparat wird mit einer Kaltwassertemperatur
von höchstens 10°C betrieben und kondensiert das angesaugte
Gasgemisch im Wasser so, daß über 99% des Schwefelkohlenstof
fes verflüssigt werden.
Aus dem Wasserstrahlapparat 10 wird das Gas-Wassergemisch über
die Leitung 11 in den Abscheider 12 eingeleitet. In diesem Ab
scheider 12 werden die unkondensierbaren Gase aus dem Kalt
wasser abgeschieden und über die Rohrleitung 13 an die Atmo
sphäre abgegeben. Das Kaltwasser mit dem verflüssigten Schwe
felkohlenstoff läuft aus dem Abscheider 12 über die Rohr
leitung 14 ab und wird einem Schwefelkohlenstoffseparator 15
zugeleitet. Im unteren Teil des Separators 15 sammelt sich der
Schwefelkohlenstoff und wird über die Rohrleitung 16 peri
odisch oder kontinuierlich abgeführt. Der Separator 15 besitzt
einen Überlauf, über welchen das Restwasser in die Rohrleitung
17 gelangt und kontinuierlich von der Pumpe 18 angesaugt und
über die Rohrleitung 19 dem Wärmetauscher 20 zugeführt wird.
Über die Rohrleitungen 22, 23 wird dieser Wärmetauscher 20 mit
Kältemittel oder Kältesole beaufschlagt, so daß das Restwasser
beim Durchlaufen des Wärmetauschers 20 auf mindestens 10°C
abgekühlt wird. Das abgekühlte Restwasser wird über die Lei
tung 21 erneut dem Wasserstrahlapparat 10 zugeführt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Schwefelkohlenstoff aus
einem Wasserdampf-CS2-Gemisch der Zellwollfabrikation,
welches bei der Behandlung des Abwassers der
Spinnfaserkabelschneidmaschinen und des Aufschwemmwasser
mit Dampf entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brüden mit einer Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, in einem Wärmetauscher berieselt und abgekühlt
wird, das verbleibende Gas durch einen
Flüssigkeitsstrahlapparat abgesaugt und kondensiert wird,
die unkondensierbaren Gase von der Flüssigkeit getrennt
und abgeführt werden und der verflüssigte
Schwefelkohlenstoff in einem Separator von der
Flüssigkeit separiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Berieseln des Brüdens zugeführte Flüssigkeit
durch rückgewonnene Wärmeenergie aus der Brüdenkühlung
vorgewärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Brüden und Kühlflüssigkeit im Gegenstrom geführt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitsmenge zur Kondensation des
Gasgemisches im Kreislauf geführt und rückgekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unkondensierbaren Gasbestandteile über einen
Abscheider aus der Flüssigkeit abgeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus dem Abscheider ablaufende Flüssigkeit zur
Separierung des Schwefelkohlenstoffes einem Separator
zugeführt wird und das Restwasser wieder in den
Flüssigkeitskreislauf eingespeist wird.
Priority Applications (3)
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