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Lagerhaus für Kühlmittel und andere Gegenstände Es ist bekannt, bei
Kühlhäusern dem Abschmelzen der Eismasse Rechnung zu tragen, indem eine nachgiebige
Decke und nachgiebige Seitenwände angewendet sind, so daB die mit Isoliermaterial
gefüllten Umschließungswände stets dicht an der Eismasse anliegen. Man kann auf
diese Weise das Abschmelzen der Eismasse verzögern, indem der frei die Eismasse
umgebende Raum vermindert wird. Wenn man diesen Gedanken auf ein Lagerhaus zur Aufnahme
von festen Kühlmitteln, insbesondere festem Kohlendioxyd, anwendet, aus welchem
in Zwischenräumen eine gewisse Menge des Kühlmittels entnommen und neues eingebracht
werden soll, so genügt es nicht, den Kühlmittelvorrat einfach durch einen beweglichen
Zwischenboden abzudecken, sondern es muß auch eine Einrichtung getroffen werden,
die es ermöglicht, durch diesen Zwischenboden hindurch von dem darunter befindlichen
Vorrat an allen Stellen des Raumes Kühlmittel zu entnehmen oder neues dafür einzubringen.
Es wäre nachteilig, wenn man zu diesem Zweck den ganzen Zwischenboden aufheben müßte,
üm darunter arbeiten zu können, einerseits mit Rücksicht auf die entstehenden Gase
und andererseits mit Rücksicht auf den damit verbundenen Kälteverlust. Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, daß der Zwischenboden
an dem Oberteil des Lagerhauses nicht nur in senkrechter Richtung beweglich, sondern
auch drebar aufgehängt ist. Durch Durchbrechungen des Zwischenbodens kann dann jede
Stelle der Oberfläche der Kühlmittelschicht zugänglich gemacht werden. Nur an der
Arbeitsstelle wird der Kühlraum geöffnet, so daß der Kälteverlust möglichst gering
ist. Der Zwischenboden wird überdies so ausgebildet, daß er von einem Kühlmittel
durchströmt wird, beispielsweise kalter Kohlensäure, um seinerseits den darunterliegenden
Raum noch- zu kühlen.
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Mittels der Erfindung ist es möglich, größere Mengen von fester Kohlensäure
auch auf längere Zeit aufzubewahren. Auch für die Lagerung anderer kühlzuhaltender
Gegenstände bietet der Erfindungsgegenstand Vorteile. -In der Zeichnung ist ein
Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Abb. z ist ein senkrechter
Schnitt durch die Vorratsanlage, wobei ein Teil der Mechanismen für die senkrechte
Bewegung und Drehbewegung des Zwischenbodens in Ansicht gezeichnet ist.
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Abb. z zeigt einen Schnitt nach der Linie 2-a der Abb. r und läßt
die bewegliche Plattform oder das falsche Dach im Grundriß erkennen.
Abb.
3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des letzteren teilweise im Schnitt.
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Abb. 4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 der Abb. 3 in Richtung der Pfeile
gesehen.
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Abb. 5 ist ein Grundriß einer anderen Abänderung des falschen Daches.
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Abb. 6 ist ein Schnitt nach Linie 6-6 der Abb. 5.
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Abb. 7 und 8 sind teilweise Einzeldarstellungen zu Abb. i in größerem
Maßstabe, welche einige ergänzende Einzelheiten erkennen läßt.
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In diesen Abbildungen, welche alle mehr oder weniger schematisch gezeichnet
sind, ist der Vorratsraum A teilweise unter die Erdoberfläche verlegt. Die Tiefe
der Versenkung hängt ab von der Höhe des Gebäudes, der Beschaffenheit des Erdbodens
unter der Oberfläche und verschiedenen anderen Umständen, insbesondere Konstruktionsaufgaben
und örtlichen Verhältnissen. Es ist bekannt, daß, je tiefer das Haus unter die Erdoberfläche
versenkt wird, um so größer die natürliche Isolierung und um so konstanter die Temperatur
innerhalb des Gebäudes ist, insbesondere bei warmer Witterung, wenn die Lufttemperatur
hoch ist gegenüber der Erdtemperatur. Je tiefer natürlich das Fundament liegt, um
so größer sind die Kosten, und um in dieser besonderen Hinsicht zu sparen, ist es
zweckmäßig, Erdboden gegen die Außenseite der Wand so hoch wie tunlich anzuhäufen,
beispielsweise kann das Gebäude um etwa ein Viertel der Höhe der Kühlkammer versenkt
und dann die Erde um ein weiteres Viertel der Höhe angehäuft werden, so daß praktisch
die Hälfte der Höhe mit Erde umhüllt ist.
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Um alle Teile der Kammer gleichmäßig zugänglich zu machen und eine
gleichmäßige Temperatur zu erhalten, ist es zweckmäßig, ihr einen kreisförmigen
Querschnitt zu geben, wie aus Abb. 2 und 3 ersichtlich. Der 0uerschnitt kann aber
auch achteckig sein wie in Abb. 5 oder quadratisch oder sechseckig oder anderweitig
gestaltet werden.
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Die äußere Wand 2 kann aus einer Betonkonstruktion hergestellt sein.
Sie wird mit einem geeigneten gasdichten Material 3 ausgekleidet, welches nicht
nur den Eintritt von Wasserdampf und anderen unerwünschten Elementen verhindert,
sondern auch und in gleichem Maße wichtig dazu dient, das Entweichen von Co, -Gas
aus dem Innern der Kammer zu verhüten. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß
viele wasserdichte Materialien durchaus für C02 Gas durchlässig sind. Infolgedessen
ist es zweckmäßig, Metall zu verwenden oder Metallfolien oder Metallfolien in asphaltiertem
Papier oder sogar Asphalt allein. Dies sind nur Ausführungsbeispiele von Auskleidungen,
Schichten oder Membranen, welche zu diesem Zweck benutzt werden können. Innerhalb
dieser Auskleidung befindet sich eine Schicht 4 von wärmeisolierendem Material,
beispielsweise Kork, und im Innern dieser Schicht befindet sich die innere Wand
5 zweckmäßig aus Holz oder anderem geeigneten Stoff, welcher mechanische Beschädigung
der Isolierschicht verhindert.
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Ein deckenähnliches Glied 6 trägt einen Motor 7 oder eine andere Vorrichtung,
durch welche ein drehbarer Teil 8 der Decke 6 gedreht werden kann. Die den Teil
6 stützenden Träger 9 tragen- eine kreisförmige Winkelschiene io, welche als Gleise
für die Rollen i i dient, auf denen der Teil 8 läuft. Eine elektrische Zuleitung
12 ist mit einer kreisförmigen Zahnstange 13 verbunden, aber davon isoliert. In
diese Zahnstange greift ein Trieb 14 ein, um den Teil 8 zu drehen. Ein stromführender
Kontakt 15 führt von einer beliebigen Quelle der Zuleitung Strom zu, um einen auf
dem drehbaren Teil befindlichen Motor 16 zu speisen. Der Teil 8 hat eine Durchbrechung
17, um einen Elevator i9 durchzulassen.
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Durch über Scheiben 21 geleitete Drahtseile 2o o. dgl. ist an Seilscheiben
auf der Welle des Motors 16 eine bewegliche Plattform 22 angehängt, so daß diese
gehoben oder gesenkt werden kann. Auch andere Einrichtungen sind für diesen Zweck
brauchbar.
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Diese bewegliche Plattform bildet den Zwischenboden oder ein falsches
Dach. Sie ist drehbar und in senkrechter Richtung beweglich. Bei Abnahme des Volumens
des aufgestapelten Produktes wird sie gesenkt, so daß der zu kühlende Raum vermindert
wird. Die Plattform kann in verschiedener Weise konstruiert werden. Drei solche
Ausführungsformen sind in den Zeichnungen veranschaulicht, die je nach Umständen
benutzt werden können.
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Die in Abb. i dargestellte Ausführungsform ist im wesentlichen hohl
und bildet eine Kammer, die zur Aufnahme eines besonderen Kühlmittels zur Konservierung
des festen CO= oder anderer verderblicher im Raum 34 aufbewahrter Produkte dient.
Zweckmäßig wird festes C02 als ergänzendes Kühlmittel angewandt, und zwar dient'
der Hohlraum 22 nicht nur zur Aufnahme, sondern auch zur Herstellung desselben.
Mit anderen Worten, der Hohlraum wird als Expansions- und Schneekammer benutzt,
wie bei dem Verfahren zur Herstellung festen C02 gebräuchlich. Flüssiges C02 wird
durch ein Rohr eingeleitet, welches eine Mehrzahl von Düsen besitzt und zu rascher
Expansion gebracht. Dadurch bildet sich festes C02. Das überschüssige Gas wird zu
der@Herkunftsstelle zurückgeführt oder anderweitig verwendet. Es kann als
Kühlmittel
oder als Isoliermittel öder als Konservierungsmittel benutzt werden.
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23 und 24 stellen die untere und obere Wand dar. Beide bestehen zweckmäßig
aus Metall, 25 sind Träger, 26 eine Schicht von Kork, Haarfilz oder anderem Isolierstoff
und 27 Öffnungen durch die Träger 25, 'so daß alle Teile der Kammer miteinander
Verbindung haben. Die Flasche 28 stellt eine Quelle von flüssigem C02 dar,- um das
feste C02 zu bilden. 2,9 sind die Einlaßrohre, durch welche flüssiges C02 in die
Expansionskammer geleitet wird, während -das etwas größere Rohr 30 ein Niederdruckgasauslaß
ist, um das überschüssige Gas aus der Kammer abzuführen. Sowohl 29 wie
30 sollen mit der Kammer an mehreren Stellen verbunden sein, um gleichmäßige
Verteilung des flüssigen C02 und gleichmäßige Gasabführung von allen Teilen der
Kammer zu gewährleisten.
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Wenn das flüssige C02 von einer außenstehenden Quelle herangebracht
wird, so soll das Einlaßrohr teleskopisch ausgebildet sein, damit es sich beim Senken
und Heben des Zwischenbodens verlängern oder verkürzen kann. Sein unteres Ende ist
mit zwei Kugelgelenken versehen, so daß es nach Art eines Knickhebels wirken kann,
um die nächste-Einblasedüse zu erreichen, da die Lage der Düse durch die Drehung
des Zwischenbodens 22 verändert wird. Die Gasablaßleitung 30 hat gleichfalls eine
Mehrzahl von Verbindungen und einen biegsamen Teil 31 aus den gleichen Gründen.
Das Gas kann zur Ursprungsquelle des C02 zurückgeführt oder ins Freie abgelassen
oder in anderer Weise verwendet werden. 32 ist ein biegsamer Mantel oder eine Dichtung,
welche die obere Kante des Zwischenbodens derart umgibt, daß kein Gasaustausch zwischen
dem Raum über und unter dem Zwischenboden stattfindet.
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An einer geeigneten Stelle des Zwischenbodens ist ein radialer Schlitz
33 (Abb. 2) vorgesehen, durch welchen das aufzubewahrende Produkt in den Raum 34
eingeführt oder aus ihm herausgeholt werden kann. Zweckmäßig wird dieser Schlitz
durch eine Mehrzahl kleiner, gegen Wärme isolierender Deckel geschlossen. Dadurch
entsteht eine Reihe von Öffnungen, so daß entweder ein kleinerer oder ein verhältnismäßig
großer Teil der Aufstapelungsfläche zugänglich wird, während zugleich nur ein Mindestteil
des gekühlten Raumes und des aufgestapelten Produktes bloßgelegt wird. Neben diesem
Schlitz ist ein Förderwerk 36 geeigneter Art angebracht, welches das Produkt zu
dem obenerwähnten Elevator ig führen oder von diesem beschickt werden kann. Der
Elevator ig wird an dem Zwischenboden angebracht und teilweise oder ganz von ihm
durch ein Lager 37 getragen. Er kann wie- alle anderen Förderwerke eine beliebige
geeignete Beschaffenheit haben, so daß eine nähere Beschreibung nicht erforderlich
ist. Eine Schubfläche, wie bei 38 dargestellt, ist an 37 angebracht und wird in
die Bahn des Elevators ig gebracht, so daß das angehobene Produkt mit der Schubfläche
in Berührung tritt und von dem Elevator abgezogen wird. Ein Motor 39 bewegt
den Elevator 1g. 40 sind Ausgleichsgewichte, die durch Seile 41 mit einem Drehgelenk
42 am oberen Ende des Elevators ig verbunden sind. Der Strom für den Elevatormotor
kann durch ein gewöhnliches Kabel mit einer selbsttätigen Aufnahmevorrichtung, beispielsweise
einem federnden Haspel, zugeführt werden, so daß der Elevator sich senkrecht verschieben
kann und das Kabel selbsttätig aufgenommen wird. Ein gewöhnlicher Rollengang 45
oder ein Förderwerk anderer geeigneter Art umgibt den Elevator ig und erstreckt
sich über das Dach des Hauses nach außen bis zu einer Stelle, wo ein anderer Elevator
46 vorgesehen ist, der beispielsweise durch den Motor 47 angetrieben und durch Konsolen
48 getragen wird.
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Eine Saugpumpe 49 und ein teleskopisches oder schlauchartig ausgebildetes
Rohr So geht von einem Punkt in der Nähe der oberen Seite des Zwischenbodens aus.
Wenn dieses Rohr aus einzelnen Teilen besteht, so können die Teile entfernt oder
wieder angebracht werden; wenn der Zwischenboden sich aufwärts oder abwärts bewegt.
Alle Fugen und alle Durchtrittsstellen für Rohre oder Nieten sollen verschweißt
sein, um eine gasdichte Kammer zu erzielen.
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In den Abb. 3 und 4 ist eine abgeänderte Ausführungsform des Zwischenbodens
dargestellt. Bei dieser Form sind die Träger 51 hohl, und das Einlaßrohr 29 für
das flüssige C02 hat eine Verbindung, mit jedem dieser Hohlträger, die in derselben
Weise wirken wie -die Expansionskammer -nach Abb. i und 2. Zweckmäßig münden die
Hohlräume alle an einer gemeinschaftlichen Stelle, und die Träger sind mit einer
kreisförmigen Mittelkammer 52 verschweißt, aus welcher das Gasableitrohr 3o das
überschüssige Gas abführt.
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Abb. 5 und 6 zeigen eine weitere Abänderung des Zwischenbodens, welche
für nicht runde Kammerquerschnitte anwendbar ist. Er besteht zweckmäßig aus einem
unteren Rahmengerippe 53 und einer oberen drehbaren Scheibe 54, die durch einen
Zapfen 55 damit verbunden ist. Die Außenkante der Scheibe ist unten gegen einen-nach
innen gerichteten Flansch 57 des Gerippes 53 durch ein Stoffstück 56 oder eine andere
Dichtung gasdicht abgeschlossen. Bei dieser Form kann zwar nicht der ganze Zwischenboden
gedreht werden,
wohl aber die Scheibe, welche mit einem Schlitz
33 zum Beschicken und Entleeren des unter dem Zwischenboden liegenden Vorratsraumes
versehen ist. Diese Ausführungsform ist besonders zweckmäßig, wenn kein Kühlmittel
im Hohlraum des Zwischenbodens untergebracht werden soll.
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Die obere Platte der Ausführungsform nach Abb. 5 braucht nicht aus
Metall zu sein, sondern kann auch aus anderem Stoff bestehen, beispielsweise aus
einem Holzboden und einer Isolierauflage. Die untere Platte soll dagegen aus Metall
hergestellt werden, um die tiefe Temperatur des Kühlmittels über die ganze Fläche
des Zwischenbodens zu verteilen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Die Kammer im Innern
des Zwischenbodens wird mit der gewünschten Menge des Kühlmittels angefüllt, wobei
das Abführrohr 30 offen bleibt. Das zu lagernde Produkt wird durch den Elevator
46 nach oben befördert und entweder selbsttätig oder mit der Hand auf 'das Förderwerk
45 übergeführt. Es gelangt dann zum Elevator i9, welcher es zum Förderwerk 36 führt,
von dem es mit der Hand abgenommen und in den Lagerraum 34 übergeführt wird. Um
das gelagerte Produkt gleichmäßig zu verteilen, wird der Zwischenboden mittels des
Motors 7 des Zahntriebes 14 und der Zahnstange i3' gedreht, so daß der Teil 8 seine
Stellung wechselt, wenn der Raum unter und in der Nähe des Schlitzes 33 gefüllt
ist. Die Drehung des Teiles 8 wird auf den Zwischenboden 2z durch die Aufhängekabel
2o übertragen. Wenn dies durch die senkrechten Kabel nicht genügend bewirkt wird,
so können noch tangential verlaufende Seile benutzt werden, um eine größere drehende
Komponente zu übertragen. Es können auch Nut- und Federverbindungen oder andere
geeignete Übertragungsmittel zwischen dem Elevatorlager 37 und dem Teil 8 hinzugefügt
werden, so daß der Zwischenboden 22 sich mit dem Teil 8 dreht, während gleichzeitig
das Elevatorlager 37 auf- und abwärts gehen kann. Schwalbenschwanzähnliche Verbindungen
können hierfür benutzt werden. Nachdem der Zwischenboden 22 eine vollständige Umdrehung
gemacht oder eine andere Schicht des aufgestapelten Produktes in den Raum 34 eingebracht
ist, wird der Zwischenboden durch den Motor 16 und die Seile 2o um das erforderliche
Stück angehoben. Ein Abschnitt des Absaugerohres wird entfernt, wenn der Zwischenboden
22 angehoben wird. Dieser Arbeitsgang wird wiederholt, bis die Kammer zur gewünschten
Höhe angefüllt ist.
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Um das Produkt zu entnehmen, wird dieser Arbeitsgang in umgekehrter
Reihenfolge wieder durchgeführt.
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Jede sich praktisch ergebende Anordnung kann benutzt werden, um die
verschiedenen Einheiten in Tätigkeit zu setzen. Beispielsweise kann der Teil 8 mit
der Hand gedreht oder der Zwischenboden 22 durch eine Schraubenspindel gehoben und
gesenkt werden. Es gibt eine Reihe verschiedener Wege, durch welche die lediglich
mechanischen Einheiten in Betrieb gesetzt werden können.