DE572347C - Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Sprengstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Sprengstoffen Es ist allgemein bekannt, daß man Sprengstoffe durch Zumischen von r51, Fett, Wachs, Paraffin und anderen Körpern phlegmatisiert, d. h. unempfindlicher, macht. Dieses Phlegmatisrieren läßt sich nun nicht bei allen Arten von Sprengstoffen anwenden, da zwar die Handhabungssicherheit erhöht, dagegen aber auch die Sprengkraft stark beeinträchtigt wird.
• Es wurde nun gefunden, daß ein Gemisch von beispielsweise Pentaerythrittetraniträt mit 5 bis 1o °% eines Phlegmatisierungsmittels, etwa Paraffin, durch einen Druck von etwa 80o kg je Quadratzentimeter bereits die nahezu höchstmögliche Dichte erhält. Es ist hierbei nicht erforderlich, etwa einen Druck von 2ooo kg je Quadratzentimeter anzuwenden, wie dies bei anderen Sprengstoffgemischen unbedingt notwendig ist. Die nach diesem Verfahren hergestellten Preßkörper zeigen eine sehr hohe Brisanz bei stark erhöhter Stoß- und Schlagunempfindlichkeit. Diesem Zweck dient auch eine Gelatine aus Nitroglycerin und Nitrocellulose mit den üblichen Zusätzen.
• Technisches Pentaerythrittetranitrat hat ein spezifisches Gewicht von 1,73; bei einem Preßdruck von 80o kg/cm erreicht man jedoch nur eine Dichte von etwa 1,55 oder eine relative Dichte von - 0,897. Eine Mischung von Pentaerythrittetranitrat mit 5 °% Paraffin hat ein spezifisches Gewicht von 1,65; bei 80o kg/cm2 Preßdruck erreicht man eine Dichte von 1,6o oder eine relative Dichte von = 0,97. Eine - Mischung von go Pentaerythrittetranitrat und i o % Paraffin hat ein spezifisches Gewicht von 1,58; bei einem Preßdruck von 800 kg/cm2 erhält man eine Dichte von 1,56 oder eine relative Dichte von 0,987. Eine Mischung von go °% Pentaerythrittetranitrat und 1o °1o einer Sprenggelatine, bestehend aus 8o Teilen Nitroglycerin, 6 Teilen Collodiumwolle und 1,¢. Teilen Kampfer hat ein spezifisches Gewicht von 1,7 o. Bei einem Preßdruck von 80o kg/cm 2 wird eine Dichte von 1,68 erreicht oder eine relative Dichte von - 0,988. Bei einem Preßdruck von 80o kg/cm2 liegen die zugehörigen Detonationsgeschw indigkeiten für Pentaerythrittetranitrat bei 7 200 m/Sek., Pentaerythrittetranitrat mit 5 % festem Paraffin bei 8 ooo m/Sek., Pentaerythrittetranitrat mit io °% festem Paraffin bei 790o m/Sek., Pentaerythrittetranitrat mit 1o % der angegebenen Sprenggelatinen bei 805o m/Sek.
• Hieraus geht hervor, daß die Brisanz bei dem gleichen Preßdruck für die phlegmatisierten Gemische größer .ist.
• Unter dem Fallhammer verhalten sich die Gemische viel unempfindlicher als reines Pentaerythrittetranitrat. Reines Pentaerythrittetranitrat detoniert unter dem i-kg-Fallhammer schon bei 23 cm Fallhöhe, mit 5 °/o Paraffin erst bei 27 cm, - mit 1o M Paraffin erst bei .55 cm. Die Mischung mit to °1a der obigen Sprenggelatine detoniert erst bei 30 cm Fallhöhe. Hierbei fällt noch wesentlich ins Gewicht, daß nur bei dem reinen Pentaerythrittetranitrat volle Detonationen eintreten, während bei allen angegebenen Gemischen Teildetonationen erhalten werden.
• Während Gemische von Pentaerythrittetranitrat und Nitroglycerin den großen Nachteil haben, sich sehr leicht zu entmischen, wodurch an allen bei der Handhabung der Mischung mit dieser in Berührung kommenden Gegenständen Nitroglycerin haftenbleibt, sind die Phlegmatisierungsmittel der vorliegenden .Erfindung alle fest, auch die Sprenggelatine. Das flüssige Nitroglycerin ist in diesen Gelatinen festgelegt, und die obenerwähnten Übelstände scheiden daher aus. Hinzu kommt eine wesentliche Verminderung der Empfindlichkeit.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verdichtung von Pentaerythrittetranitrat unter Verwendung eines Phlegmatisierungsmittels ohne Verminderung der Detonationsgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitropentaerythrit mit etwa 5 bis io °1o Phlegmatisierungsmitteln (z. B. Paraffin, Fett, Wachs) oder Sprenggelatinen mischt und verhältnismäßig geringen Drucken aussetzt.