DE572115C - Verfahren zur Behandlung von Eisenbaedern in Stahlerzeugungsoefen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Eisenbaedern in Stahlerzeugungsoefen

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DE572115C
DE572115C DEK110910D DEK0110910D DE572115C DE 572115 C DE572115 C DE 572115C DE K110910 D DEK110910 D DE K110910D DE K0110910 D DEK0110910 D DE K0110910D DE 572115 C DE572115 C DE 572115C
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DE
Germany
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bath
ore
air
water
treatment
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Expired
Application number
DEK110910D
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English (en)
Inventor
Dr Hugo Bansen
Dr Karl Loebbecke
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Fried Krupp AG
Original Assignee
Fried Krupp AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/072Treatment with gases
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter

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Description

  • Verfahren zur Behandlung von Eisenbädern in Stahlerzeugurigsöfen Der Frischprozeß des Eisens in Stahlerzeugungsöfen erfolgt durch die Wirkung der oxydierenden Flamme auf die Badoberfläche und durch die Vermittlung der Schlackendecke bekanntlich sehr langsam, wenn das Bad in Ruhe ist. Auch die Wärmeübertragung verläuft in diesem Falle sehr träge.
  • Zur Beschleunigung dieser Vorgänge hat man daher eine mechanische Badbewegung beispielsweise durch Rühren oder Schaukeln versucht und gleichzeitig eine verstärkte Berührung mit Sauerstoff durch Einblasen von Luft oder Wasserdampf oder Eintragen von Erz angewendet. Das Erz verursacht überhaupt nur bei der Entkohlung eine Badbewegung. Da es satzweise und in ungleichmäßiger Stückung zugesetzt wird, ist eine Ausnutzung der unregelmäßig entbundenen großen Iiohlenoxydmenge durch Nachverbrennung nicht möglich; auch wird die Führung der Schmelze beim Frischen mit Erz unsicher.
  • Beim Einführen von Luft kann man mit gemessenen und gleichmäßig verteilten Mengen arbeiten und eine ständige Badbewegung durch den Stickstoff unterhalten; die Führung der Schmelze ist also sicherer. Die Anwendung von Luft ist jedoch auf Arbeitsvorrichtungen beschränkt, bei denen man die Luft durch Öffnungen irn Boden oder in der Wand durch oder auf das Bad führen kann.
  • Versuche mit Rohren zum Einblasen haben gezeigt, daß auch bei sehr hohen Luftgeschwindigkeiten und kleinen lZohrdurchmessern der Wärmeübergang vom Bad an das Rohr zu groß ist, um es gegen ein Verbrennen schützen zu können. Ein wassergekühltes Blasrohr entzieht aber nutzlos große Wärmemengen.
  • Der Verlauf metallurgischer Umsetzungen wird nun entscheidend beeinflußt durch die physikalischen Bedingungen, unter welchen die Stoffe - fest, flüssig oder gasförmig - mit dem Metallbad in Berührung gebracht werden, wobei die größte Wirtschaftlichkeit -eines Verfahrens durch weitgehendste Berührung dieser Stoffe mit dem flüssigen Eisen herbeigeführt wird. Bezüglich des Reaktionsverlaufs bei Bindung der Fremdkörper ist bislang in der Praxis nur bekannt gewesen, den Sauerstoff in fester Form - z. B. als Erzsauerstoff - oder in gasförmiger Form- z. B. als molekularen Luft- oder Dampfsauerstoff - dem Bade zuzuführen. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Wasserdampf zur Frischluft zuzusetzen, und zwar wird nach diesem bekannten Verfahren in den Gebläsewind für einen Konverter Wasserdampf eingeführt, indem der Wind vorher einen mit hocherhitzten Bimsstei_nstücken gefüllten Behälter durchstreicht, in den heißes Wasser eingetröpfelt und verdampft wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun Wasser in flüssigem Zustande in das Bad selbst eingespritzt. Dies bietet eine Reihe von Vorteilen. Zunächst verbindet dieses Verfahren in völlig neuer Form die günstigen Merkmale der beiden bekannten Verfahren durch Verwendung eines gänzlich neuen hochwertigen Sauerstoffträgers in flüssiger Form, der hinsichtlich des Reaktionsverlaufs den Sauerstoff in konzentrierter, leicht abspaltbarer Form wie beim Erz darbietet und es hierin sogar hinsichtlich des Volumens und des Wärmeverbrauchs für die Zersetzung weit übertrifft. Auch bietet der flüssige Zustand des Frischmittels, ähnlich der Gasform, eine unbegrenzte Angriffsfläche. Es bedarf somit nicht eines zonenmäßigen Abbaues wie beim Erzzusatz, außerdem wird die Reaktionsgeschwindigkeit ganz wesentlich erhöht. Ferner wird bei genügender Mengeund Geschwindigkeit des Wassers das Einführungsrohr geschützt und durch die stetige starke Gasentwicklung eine ständige Badbewegung hervorgerufen und endlich eine Beheizung des Bades ganz oder teilweise ohne fremde Wärmezufuhr ermöglicht.
  • Durch die Sauerstoffabspaltung wird beim Arbeiten mit Wasser für i kg Sauerstoff weniger Wärme als beim Arbeiten. mit Erz verbraucht. Im übrigen kann man aber diese Wärmemenge durch Verbrennung über dem Bade restlos wieder in fühlbare Wärme verwandeln und besonders, wenn man durch die Abhitze die Verbrennungsluft bis 12oo ° vorwärmt, mit dem im Mittel auf 145o ° vorgewärmten Wasserstoff ein großes Wärmenutzgefälle über dem Bade erzeugen, also einen großen Teil der Wärme für den Vorgang wieder gewinnen.
  • Man erhält ferner die Möglichkeit der bewußten Führung der Schmelze durch eine geregelte gleichmäßig verteilte Wasserzufuhr. Es ist weder im Konverter möglich - außer in ganz unbedeutenden Grenzen, die eine Änderung der Luftmenge um etwa 1/4 gestatten-; schneller oder langsamer zu frischen, noch im Martinofen die Frischgeschwindigkeit zu erhöhen. Im Konverter würde beim langsameren Blasen das Bad durch den Boden in den Windkasten fließen. Auch ist eine größere Steigerung der Windmenge ohne Einfluß auf die Frischdauer, da bei der geringen Badhöhe in der Birne nur eine begrenzte Luftmenge beim Durchdringen des Bades in Reaktion treten kann.
  • Beim Erzfrischen liegt wieder der bekannte Nachteil dieses Verfahrens vor, daß nämlich trotz möglichst hoher Erzzugabe die Frischgeschwindigkeit nicht über eine bestimmte Stärke von etwa 5 bis 7 kg/Min. C-Entfernung gesteigert werden kann. Ein größerer Erzzusatz erhöht nur in uizerwünschtem Maße die Schlakkenmenge. Insbesondere diesem Erzfrischverfahren gegenüber bietet das Arbeiten mit einem flüssigen Mittel, das unmittelbar die Eisenbegleiter entfernt ohne prozentual größeren Anteil der Reaktionen auf dem Umwege über die Schlacke, den großen Vorteil, daß die Frischung in jedem Augenblick an- und abgestellt werden kann'und sich unbedenklich auf ein Vielfaches der minutlichenFrischwirkung desErzes steigern läßt. Bei dem Frischen mit Wasser kann also die Gasbildung in jeder beliebigen Stärke eingestellt werden, so daß eine Verwertung der Gase ohne weiteres erfolgen kann, während beim Erzfrischen nur anfangs eine heftige Reaktion und Gasentwicklung stattfindet, die aber nach wenigen Sekunden nachläßt, worauf die weitere Frischung nur noch über die Schlacke vor sich geht. Es ist also eine Verwertung der gebildeten gasförmigen brennbaren Reaktionsprodukte nicht möglich.
  • Auch kann die Wasserverteilung im Bade durch entsprechende Neigung und Eintauchtiefe des Rohres so vorgenommen werden, daß wohl eine starke Badbewegung infolge der Umwandlung von j e i m3 Wasser in 124o m3 Gas im Bade erfolgt, ohne daß jedoch bei der geringen Menge eine nennenswerte Frischwirkung eintritt. Würde Dampf eingeführt, so wäre kein merklicher Unterschied zwischen Dampf- und Luftzuführung erkennbar. i kg Dampf entspricht 1,24 m3 Gas und würde im Bade auch nach der Zersetzung nur 1,24 m3 HZ bis höchstens 2,48 m3 - also das Doppelte - bei CD-Bildung ergeben; dagegen nimmt eine Einheit Wasser bei der Zersetzung das 124o- bis 248ofache Volumen ein, ist also geeignet, aus sich heraus eine sehr große Verdrängungsarbeit zu leisten.
  • Die Einführung des Wassers kann durch die Badoberfläche vom Gewölbe oder den Seitenwänden her, aber auch durch den Boden von der Badsohle aus erfolgen.
  • Man kann mit Bädern beliebiger Tiefe arbeiten, jede beliebige Stelle eines Bades zum Kochen bringen, das Verfahren also auch beim Siemens-Martin-Ofen dann anwenden, wenn die. Charge nicht loskochen will. Man kann aber auch beim Thomas- oder Bessemerverfahren die Charge beliebig lange führen, indem man das Bad durch -die Nachverbrennung der entwickelten Gase bei entsprechend eingestellter Verbrennungsluftmenge beheizt.' Man erhält hierbei eine wesentlich höhere Arbeitstemperatur, als etwa fei der Nachverbrennung des Kohlenoxydes bei einem Windfrischverfahren theoretisch möglich wäre, weil die Verdünnung des Gases durch den Stickstoff der frischenden Luft fortfällt. Die Verbrennungsluft ist dabei so zu führen, daß sie mit dem aus der ganzen Badoberfläche austretenden Gase wirksam in Berührung kommt. ' Ein besonderer Vorteil ist die.bewußt nach Menge und Zeit geregelte Zufuhr, so daß man den Verlauf des rrischens und der Nachverbrennung genau einregeln und nach der Gasentwicklung den Verlauf der Schmelze genau beobachten kann.
  • Ein fehlender Wärmebedarf kann durch Zusatz von Brennstoffen ausgeglichen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANsPRIJciiE: z. Verfahren zur Behandlung von Eisenbäderen in Stahlerzeugungsöfen; dadurch gekennzeichnet, daß in das Bad Wasser in flüssigem Zustande eingeführt wird. a. Verfahren nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Bade aufsteigenden brennbären Zersetzungsgase mit zugeführter kalter oder vorgewärmter Luft unmittelbar über der Oberfläche des Bades verbrannt werden.
DEK110910D 1928-08-15 1928-08-15 Verfahren zur Behandlung von Eisenbaedern in Stahlerzeugungsoefen Expired DE572115C (de)

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