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Sortiervorrichtung für Früchte u. dgl. mit an einem Ende auf einem
umlaufenden Tisch befestigten federnden Ringen Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung
für Früchte u. dgl. mit an einem Ende auf einem umlaufenden Tisch befestigten federnden
Ringen, deren Durchmesser allmählich oder stufenweise vergrößert wird. Bei den bekannten
Sortiervorrichtungen dieser Art erfolgt die Durchmesseränderung der die Sortieröffnungen
bildenden, z. B. aus Bandeisen hergestellten Ringe in der Weise, daß das freie Ende
der Ringe so an einer festen Kurvenführung entlang bewegt wird, daß die Ringe zusammengedrückt
werden bzw. sich ausdehnen (entspannen) können. Dies hat den Nachteil, daß die Maschine
infolge der Reibungswiderstände nicht leicht gedreht werden kann und somit einen
großen Kraftbedarf aufweist. Überdies ist bei diesen Maschinen auch keine Gewähr
dafür vorhanden, daß die die Sortieröffnungen bestimmenden Ringe an jeder Stelle
ihrer Bahn immer rund oder von der gewünschten Größe sind, da das freie Ende der
Ringe nur durch ihre Federkraft mit der Kurvenführung in Berührung gehalten wird
und deswegen keine Gewähr dafür besteht, daß die gewünschte Größenänderung der Ringe
eintritt. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht darin, daß bei
ihnen praktisch nur eine Reihe von Sortieröffnungen auf einem Drehtisch angeordnet
werden kann, weil für jede Reihe auch eine besondere Kurvenführung erforderlich
ist, so daß bei Anordnung mehrerer Reihen von Sortieröffnungen die Reibung der Maschine
so groß sein würde, daß ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist.
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Die genannten Nachteile sollen gemäß der Erfindung dadurch beseitigt
werden, daß das freie Ende der Ringe allmählich oder stufenweise zwangsläufig von
der Achse des Tisches entfernt wird. o Bei einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt
dies dadurch, daß das freie Ende der Ringe durch Zugmittel mit einer mit dem Tisch
umlaufenden, zu der Tischachse exzentrisch angeordneten Scheibe verbunden ist. Die
Zugmittel sorgen dafür, daß die Ringe in ihrem Durchmesser zwangsläufig vergrößert
bzw. verkleinert werden. Es können bei dieser Anordnung mehrere Reihen von Sortieröffnungen
radial nebeneinander angeordnet werden, weil ein Zugmittel mit dem freien Ende dieser
Ringe benutzt werden kann. Die Sortiervorrichtung gemäß der Erfindung hat somit
eine große Leistungsfähigkeit bei einem verhältnismäßig geringen Kraftbedarf.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind mit dem freien
Ende der Ringe
Zugmittel verbunden, die auf dem umlaufenden Tisch
radial geführt sind und von einer in der Mitte des Tisches ortsfest angeordneten
Kurve beeinflußt werden. Diese Kurve kann z. B. durch mehrere ineinander übergehende
Kreisbögen gebildet werden, deren Radien in der Drehrichtung des Tisches größer
werden, und deren Zahl der Zahl der auszusortierenden Größen entspricht, während
auf einem Teil des Umfanges der Kurve der Übergang von dem Kreisbogen mit größtem
Radius zu dem Kreisbogen mit kleinstem Radius allmählich erfolgt. Eine derartige
Ausführung der Kurve hat den Vorteil, daß ein größerer Kreisbogen für die Steuerung
der Sortierringe benutzt werden kann, so daß eine weitgehende Aussortierung nach
verschiedenen Größen möglich wird.
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Um die Sortiervorrichtung für das Aussortieren von mehreren Fruchtarten
mit voneinander abweichenden durchschnittlichen Größen verwenden zu können, kann
die Größe der die Sortieröffnungen bildenden Ringe dadurch veränderlich gemacht
werden, daß die Länge der mit dem freien Ende der Ringe verbundenen Zugmittel einstellbar
gemacht wird.
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Schließlich ist es möglich, den Tisch der Sortiervorrichtung nach
der Erfindung ohne fremde Kraft, d. h. ausschließlich durch das Gewicht der zu sortierenden
Früchte, zu drehen. Dieses wird dadurch ermöglicht, daß der Tisch so geneigt angeordnet
wird, daß die Ringe bei ihrer höchsten Lage den kleinsten Durchmesser haben und
ihnen bei der höchsten Lage das Sortiergut zugeführt wird.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Sortiervorrichtung
nach der Erfindung schematisch dargestellt.
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Fig. i ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform, Fig. 2 in vergrößertem
Masstabe eine Draufsicht auf einen Teil dieser Ausführungsform, jedoch mit nur zwei
Reihen von Sortieröffnungen.
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Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch die Sortiervorrichtung mit
der Aufgabevorrichtung. Fig. 4 zeigt den Grundriß einer anderen Ausführungsform,
wobei nur eine Ringreihe dargestellt ist.
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Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt durch die Kurvenführung der Ausführungsform
gemäß Fig. 4, und Fig. 6 ist ein senkrechter Schnitt durch eine andere Kurvenführung.
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Die in den Fig. i bis 3 dargestellte Sortiervorrichtung besteht im
wesentlichen aus einem runden, drehbar gelagerten Tisch i mit mehreren radial angeordneten
Armen 2, auf denen bei 4 das eine Ende der die Sortieröffnungen bildenden federnden
Ringe 3 befestigt ist. Die Ringe 3 können aus einem beliebigen elastischen Stoff
(z. B. Kautschuk) oder aus einem federnden Metallband hergestellt sein. Das freie
Ende der radial hintereinanderliegenden Ringe 3 ist durch ein Zugmittel s, welches
aus demselben Stoff wie die Ringe hergestellt sein kann, mit einer oberhalb des
Tisches = angeordneten Scheibe 6 verbunden, deren Drehachse 8 exzentrisch zu der
Drehachse 7 des Tisches x liegt. Beispielsweise können der Tisch i und die Drehscheibe
6 drehbar auf einer feststehenden gekröpften Welle g (Fig. 3) gelagert und mit gleicher
Winkelgeschwindigkeit -von einem Getriebe in Richtung des Pfeiles io (Fig. i) gedreht
werden.
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Bei der Drehung des Tisches i bewegen sich die Ringe über durch Wände
ii voneinander getrennte, unterhalb des oberen Teiles des Tisches angeordnete Sammelbehälter
i2 (Fig. 3), wobei ihre Größe allmählich zunimmt. Wenn die Ringe sich jedoch über
den letzten Auffangbehälter hinwegbewegt haben, nimmt ihre Größe wieder ab.
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Um die Sortierringe an dem äußeren Rande genügend abzustützen, sind,
wie aus Fig. z hervorgeht, bei 14, 15 an den die Ringe tragenden Armen 2 Stangen
13 gelenkig befestigt, deren freie Enden durch eine Stange gelenkig miteinander
verbunden sind, welche mittels Streben 16 o. dgl. die Ringe 3 trägt. Die letzteren
und die Zugmittel 5 werden mittels Ösen 17 auf den Armen 2 geführt.
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Fig. 3 zeigt eine Aufgabevorrichtung, welche oberhalb jener Stelle
der Sortiervorrichtung liegt, an der die Sortierringe den geringsten Durchmesser
haben (links in Fig. i). Die Aufgabevorrichtung, die nicht Gegenstand der Erfindung
bildet, besteht aus einem Fülltrichter 18 und einer von unten her in diesen ragenden
Zuführungswalze ig, die mit mehreren Reihen von Ausnehmungen versehen ist. Die letzteren
sind so bemessen, daß sie die größten Früchte aufnehmen können. Die Zahl der Ausnehmungen
jeder Reihe entspricht der Zahl der an den Armen 2 angeordneten Ringe 3. Zwischen
der Walze i9 und den Ringen 3 können Führungstrichter 2o o. dgl. angeordnet werden,
damit die Früchte sicher auf die Ringe fallen.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4. bis 6 dient zum Steuern der
Ringe eine ortsfeste Kurvenführung 21, die eine Anzahl mit dem freien Ende der Ringe
verbundene, auf dem Tisch radial geführte Zugmittel (z. B. Schubstangen) derart
beeinflußt, das diese bei Drehung des Tisches die Ringe 3 vergrößern und verkleinern.
Die Ausführung hat den Vorteil, das das Sortieren während eines größeren Teils einer
Umdrehung des Drehtisches i erfolgen kann. Wie Fig. 4 zeigt, ist die Kurvenführung
2= derart ausgebildet, das die Sortierung während der Drehung des Tisches um 27o'
z. B. nach sechs Größen erfolgt, wobei die sortierten Früchte in die Behälter 22,
23, 24, 25, 26 und 27 gelangen. Das Verkleinern der Ringe erfolgt
während
der restlichen Drehung des Tisches von 27o bis 36o', d. h. während einer Drehung
des Tisches um 9o °.
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Wenn die Durchmesser der Ringe allmählich vergrößert werden, kann
es vorkommen, daß die zu sortierenden Früchte o. dgl. auf die Trennwände der einzelnen
Sammelbehälter fallen. Dadurch werden die Früchte nicht nur beschädigt, sondern
es kann auch der Fall eintreten, daß einzelne Früchte in falsche Behälter fallen,
wodurch das Ergebnis der Sortierung unsicher wird. Diese Unsicherheit kann in der
Weise behoben werden, daß die Sortierringe nicht allmählich, sondern hinter jeder.Wand
stufenweise auf den dem betreffenden Sammelbehälter entsprechenden Durchmesser vergrößert
werden und dieser Durchmesser während der Bewegung der Früchte über. den betreffenden
Behälter beibehalten wird. Die Früchte fallen daher sofort hinter der Trennwand
in den richtigen Behälter, so daß ein Auffallen der Früchte auf die Trennwände vermieden
wird.
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Zur Durchführung einer solchen stufenweisen Vergrößerung der Ringdurchmesser
ist die Kurvenführung 21, entsprechend der Zahl der auszusortierenden Größen, durch
sechs ineinander übergehende Kreisbögen gebildet, deren Radien verschieden sind.
Die Radien nehmen hierbei in dem Maße zu, als die Ringe erweitert werden sollen.
Wenn beispielsweise Früchte mit einem Durchmesser von 2, 3, 4, 5 ... cm sortiert
werden sollen, müssen die Umfänge der Ringe jeweilig 3,x4 cm länger werden, und
um den entsprechenden Betrag müssen mithin auch die Radien der Kreisbögen der Kurvenführung
zunehmen. Der Übergang vom Bogen mit dem größten Radius zum Bogen mit dem kleinsten
Radius wird durch den Bogen 28 bewirkt.
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Die Steuerung der Ringe 3 erfolgt mittels Schubstangen 3o, welche
in Führungen 29 des Tisches i und der Arme 2 radial geführt sind und mit Haken 31
(Fig. 5) oder Führungsrollen 32 (Fig. 6) die Kurvenführung 21 umfassen. Um die Sortiervorrichtung
für die Sortierung der verschiedenartigsten Erzeugnisse verwenden zu können, ist
die Länge der Schubstangen 3o einstellbar, indem die Stangen 'aus zwei durch Klemmen
33 miteinander verbundenen Teilen zusammengesetzt sind.
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Die ortsfeste Kurvenführung 21 kann auch außerhalb des Tisches angeordnet
werden. Die Sortiervorrichtung ist besonders für die Sortierung von Früchten mit
dünner Schale (z. B. Tomaten) geeignet, bei denen jede Quetschung bzw. Beschädigung
der Fruchte vermieden werden muß. Die Vorrichtung kann von Hand, von Fuß oder .mechanisch
(z. B. durch einen Elektromotor) angetrieben werden.
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Wird der Tisch so geneigt angeordnet, daß die Sortierringe ihren kleinsten
Durchmesser haben, wenn sie die höchste Lage haben, so kann die Vorrichtung lediglich
durch das Gewicht der sich abwärts bewegenden Früchte, d. h. ohne fremde Kraft,
angetrieben werden.