-
Kreisteilvorrichtung Krei.steilvorrichtungen zum Einstellen von Winkeln
mit Teilscheibe für die Grobeinstellung nach ganzen Winkelgraden sind bereits bekannt.
Es gibt auch bereits Teilvorrichtungen, die eine Haube besitzen, an der die Festlegemittel
für die Teilscheibe angeordnet sind.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Kreisteilvorrichtung, bei der nach
der Grobeinstellung der Scheibe auch die Feineinstellung nach Minuten und Sekunden
ebenfalls auf die durch die Festlegemittel mit der Haube gekuppelte Teilscheibe.
wirkt, weil die Haube auf der Achse der Teilscheibe drehbar angeordnet ist. Mit
dieser drehbaren Haube, die einerseits mit den Festlegemitteln für die Grobeinstellung,
andererseits mit der Feineinstellung in Verbindung steht, ist eine besonders einfach
zu handhabende, genaue Kreisteilung ohne Zuhilfenahme kostspieliger optischer Hilfsmittel
möglich.
-
Die Zeichnungen zeigen in Abb. t einen Schnitt nach Linie V-V der
Abb. 2, Abb. :! die Seitenansicht.
-
Abb.3 die Rückansicht mit teilweisem Schnitt nach Linie VII-VII der
Abb. i, Abb..l eine Draufsicht, Abb.5 den Schnitt IX-IX nach Abb.6 und in Abb. 6
den Schnitt X-X nach Abb. 5.
-
Abb. ; bis 12 sind schematische Darstellungen mehrerer Anwendungsbeispiele.
Die Rastenscheibe 17 des in den Abb. i bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiels
besitzt i 8o Zähne. Die Kupplung (Abb. 5 und 6) besteht aus zwei entsprechend der
Teilung der Rastenscheibe 17 gezahnten Schiebern 18 und i9, deren Zähne jedoch gegenseitig
um .eine halbe Teilung versetzt sind. Die beiden Federn 2o drücken die Schieber
18 und i9 gegen die Rastenscheibe 17, in welche infolge der Zahnversetzung jeweils
nur einer, der Schieber eingreift, während der andere auf den Rastenzähnen aufsitzt.
Wird beispielsweise die Rastenscheibe 17 immer um i Grad geschaltet, dann greifen
die Zähne der Schieber abwechselnd in die Zähne der Rastenscheibe 17 ein. Der neben
den Schiebern 18 und 19 verschiebbar gelagerte Keil 21 wird vermittels der Feder
22 nach unten gedrückt, wobei er die Schieber 18 und 19 zusammen- und an die Wand$äche
23 des Schiebergehäuses 24 preßt. Die Kraft der Schieberfedern 2o wird somit durch
vom Keil 21 hervorgerufene Reibungskräfte unterstützt, so daß die Zähne des gerade
eingefahrenen Schiebers auch fest in den Flanken der Rasten sitzen. Auf diese Weise
wird eine vollkommen starre Verbindung der Rastenscheibe 17 und der Haube 25 erzielt.
Etwaige Abnutzung der Wandfläche 23 wird durch diese Art der Festlegung mittels
des Keils 2 i unwirksam gemacht. Die Betätigung der Kupplung geschieht auf folgende
Weise: Der
im Schiebergehäuse 24 schwenkbar gelagerte zweiarmige
Hebel 26 greift mit seinem kurzen Arm 27 durch Schlitze 28 der Schieber 18
und ig in die Bohrung 29 des Keils 2i. Die Schlitze 28 lassen dem Arm 27 so viel
Spiel, daß beim Auskuppeln der Schieber i 8 und i 9 zunächst der Keil 2 i' gelöst
wird. Die Nase 3o des Armes 27 zieht hierauf den eingefahrenen Schieber i 8 (Abb.
4) aus und hebt den anderen Schieber i g (Abb. 4) etwas von den Rastenzähnen ab.
Beim Einkuppeln kommt die Klemmwirkung des Keils--i erst zur Geltung. wenn beide
Schieber i 8 und i g ihre jeweiligen Stellungen eingenommen; haben.
-
Die Rastenscheibe 17 trägt auf dem aus der Haube 25 hervorstehenden
Umfangsteil eine Winkeigradskala 32 (Abb. 4 und 6), die nach einer Marke 39 (Abb.
2) eingestellt wird, welche derart auf dem Deckel 31 des Gehäuses 24 angebracht
ist, daß bei jeweiligem Einstellen eines Teilstrichs der Skala 32 auf die Marke
39 auch einer der beiden Schieber i 8 und ig mit seinen Zähnen in die Rasten der
Scheibe 17 einfahren kann.
-
Zur Erleichterung des Einstellens der Rastenscheibe 17 ist der um
die Mittelachse der letzteren schwenkbare Einstellhebe133 (Abb. i und 2) vorgesehen.
Er läuft mit seinem -freien Ende 34 in der Ausdrehung 35 der Rastenscheibe 17 und
kann an dieser mittels der Schraube 36 festgelegt werden. Ferner trägt er einen
Anschlagzeiger 37, der so geformt ist, daß er gerade am Deckelansatz 31 anschlägt,
wenn sein Zeigerende 38 (Abb. 4 und 6) mit der Marke 39 übereinstimmt.
-
Beim Fräsen in Teilabständen kann die Fräszeit ausgenützt und der
Zeiger 38 auf den nächsten Teilabstand eingestellt werden. Nach dem Auskuppeln des
eingefahrenen Schiebers wird dann an der Schraube 36 als Handgriff die Rastenscheibe
17 bis an den Anschlag 31, also um den eingestellten Winkel, gedreht.
-
Die Rastenscheibe 17 sitzt fest verkeilt auf dem Kegel 4o der Hohlachse
41 (Abb. i)'. Diese ist drehbar und gegen Lagerspiel in bekannter Weise nachstellbar
im Bock 42 gelagert, welcher wieder schwenkbar und auch einer Winkelskala einstellbar
auf dem Winkelgestell 43 sitzt (Abb. 3). Die Schrauben 44 dienen zur festen Verbindung
von Bock 42 und Winkelgestell. 43. Die Haube 25 mit Schiebergehäuse 24 sitzt dreh-
und gegen Lagerspiel nachstellbar auf der kegelförmig ausgebildeten Nabe 45 der
Rastenscheibe 17 (Abb. i). Auf der Rückseite des Schiebergeh.äuses 24 ist der Lagerkörper
46 festgeschraubt (Abb. i und 3). In diesem läuft die hugel47 der Gewindespindel
48. Der Lagerdeckel 49 ist zur Abstellung jeglichen Kugelspiels in den Lagerkörper
46 eingeschraubt und wird mittels der Schraube 5o in bezug auf den letzteren festgelegt.
Das Gewinde 51 der Spindel 48 läuft in der kegelförmigen, längs. geschlitzten Mutter
52. Durch Anziehen der Nachstellmutter 53 kann ein vollkommen spielfreier Gewindelauf
erzielt werden. Am freien Ende der Gewindespindel 48 ist das Feinmeßrad 54 befestigt.
Das auf den Lagerkörper 46 aufgesetzte Böckchen 55 trägt die Marke 56 (Abb. 3 und
4) oder, wenn Feineinstellung gewünscht wird, eine Noniusskala. Im Schlitz 57 des
Böckchens 55 ist der Anschlag 5:8 genau um das Maß des Durchmessers des Anschlagstiftes
59 schwenkbar gelagert, so daß das Feinmeßrad 54 zwar eine ganze, volle Umdrehung,
aber nicht mehr ausführen kann.
-
Die Hohlachse 40, 41 dient zur Aufnahme verschiedener Einrichtungen.
Der in Abb. i beispielsweise eingesetzte Kegelzapfen 6o trägt einen Flansch 61 mit
Zentrieransatz 62 zur Aufnahme einer Planscheibe, eines Dreibackenfutters o. dgl.
Mittels der Schraube 63 wird der Kegelzapfen 6o festgezogen. An die Stelle des Kegelzapfens
6o mit Flansch 61 kann auch ein Kegelzapfen mit Spitze (Abb. 8 und io) oder ein
Kegelzapfen mit verstellbarem Linea.lkreuz (Abb. i i) oder eine andere erforderliche
Einrichtung treten. Um während der Bearbeitung des Werkstücks die Einstellvorrichtung
zu entlasten, kann die Hohlachse 40, 4.1 mittels der Knebelschraube 64 festgestellt
werden (Abb. i).
-
In denjenigen Fällen, in welchen die Unterteilung der Gradskala 32
(Abb. 4 und 6) für den Meßbereich genügt, kann die Feineinstellv orrichtung abgestellt
werden. Zu diesem Zweck wird bei ausgelöster Kupplung, d. h. wenn sich der Keil
21 und die Schieber 18 und i 9 in der höchsten Stellung befinden, der Bolzen 65
in die Bohrung 66 des Keils 2 i gesteckt.
-
Die Verzahnung der Rastenscheibe kann anstatt am äußeren Umfang auch
seitlich oder innen angebracht werden. Die Schieber können in allen drei Fällen
bei entsprechend breiter Rastenscheibe statt hintereinander auch nebeneinander sitzen.
Ferner ist es möglich, an Stelle der Zahnrasten auch Lochrasten ähnlich den Teillöchern
der Teilscheiben und dann an Stelle der gezahnten Schieber Indexstifte zur Festlegung
bzw. Kupplung zu verwenden.
-
In der Umkehrung kann die Teilvorrichtung auch zur Prüfung von Teilungen
verwendet werden, wie dies in Abb. 12 veranschaulicht ist. Das zu prüfende Werkstück
67, das z. B. ein Zahnrad sein kann, wird in feste Verbindung mit der Hohlachse
41 des Apparates gebracht. Auf der Grundplatte 68, welche in bezug auf den Teilapparat
unbeweglich festliegt, ist der Rastenhebe169 schwenkbar
befestigt.
Dieser legt sich unter Federwirkung auf den Grund einer Zahnlücke und an eine Zahnflanke
an. Nach dieser jeweiligen Festlegung können die Teilwinkel unmittelbar abgelesen
werden. Der Unterschied des gemessenen und des. richtigen Teilwinkels, der leicht
errechnet oder der Tabelle entnommen wird, ergibt den Fehler jeder Teilung in Graden,
Minuten und Sekunden.
-
Es kommt ferner oft vor, daß an einem Werkstück Bohrungen oder Anrisse
angebracht werden müssen, deren 1@Iaßc auf .einen zentrisch gelegenen Punkt bezogen
sind. Diese Maße sind dann als Halbmesser und Zentriwinkel eingetragen. Für die
Werkstatt müssen alsdann mit Hilfe des Winkels und des Halbmessers als Hypotenuse
eines rechtwinkligen Dreiecks die Katheten bestimmt werden. damit der Höhenreißer
verwendet werden kann. Der Gegenstand der Erfindung ermöglicht jedoch ein genaues
Anreißen ohne Umrechnung. Ebenso lassen sich leicht und genau die Zentizzvinkel
an Daumen- und Kurvenscheiben aller Art anreißen.
-
Bei der Herstellung von versetzten Anbohrungen für Spitzschrauben
oder von Keilnuten an Achsen. z. B. an solchen von Mähmaschinen, leistet der Apparat
wertvolle Hilfe. Die zu bearbeitende Achse wird zwischen Spitzen gespannt und durch
einen Mitnehmer mit der Hohlachse 4 1 des Apparates verbunden. Auf einer Grundplatte
ist ein Bock ähnlich dem Bock 7o der Abb. 7 und 8 in der Achsenrichtung verschieb-
und feststellbar angeordnet. Der Bock trägt über der Achse eine Bohrbüchse. Durch
jeweiliges Einstellen der gewünschten Winkel und Verschieben der Bohrbüchse in der
Achsenrichtung lassen sich schnell und genau die Anbohrungen vornehmen. Zwecks Fräsens
von Nuten ist der Winkel mit Hilfe des Apparates und der Fräsmaschinentisch in bezug
auf den Fräser durch Verschieben in der Achsenrichtung einzustellen.
-
Zur Prüfung von Achsenanbohrungen, wie dies in den Abb. 9 und i o
veranschaulicht ist, wird ein Anschlaghebel 71 mittels der Schraube 72, welche in
die zu prüfende Anbohrung greift. fest mit der Achse 73 verbunden. Die Anschlagstelle
7:1 des Hebels 71 liegt in der Verlängerung der Achse der Schraube 72 bzw. der Anbohrung.
Die Anschlagschiene 7 5 bildet jeweils die Begrenzung für die Schwenkung um den
Versetzungswinkel zweier Anbohrungen. Ähnlich lassen sich die Versetzungswinkel
von Keilnuten o. dgl. prüfen.
-
Für die Wirtschaftlichkeit von Kraftmaschinen mit Nockensteuerungen
ist es von großer Wichtigkeit, daß die Versetzungswinkel der Höchstpunkte der auf
der Welle sitzenden Nocken genau eingehalten werden. In den Abb. 7 und 8 ist der
Prüfvorgang einer Nokkenwelle veranschaulicht. Mit der Grundplatte 76 ist der Apparat
und die Gegenspitze 77 fest verbunden. Die zu prüfende Nockenwelle 78 ist durch
den Mitnehmer 79 mit der Hohlachse des Apparates gekuppelt. Auf der Grundplatte
76 ist der Bock 70 in der Achsenrichtung der Nockenwelle 78 verschieb- und
feststellbar angeordnet. Der Bock trägt über der Achse die Meßuhr 8o. Die Nockenwelle
78 und mit ihr die Hohlachse des Apparates werden gedreht, bis die Meßuhr den höchsten
Punkt einer Nocke angibt. Durch Verschieben des Bockes 70 wird alsdann die
Meßuhr über dem nächsten Nocken ein- und dessen Höchstpunkt durch Drehen der Nockenwelle
festgestellt, worauf der Versetzungswinkel abgelesen werden kann. Selbstverständlich
können auf diese Weise auch die Versetzungswinkel beliebiger anderer Nockenpunkte,
deren Achsabstand bekannt ist, geprüft oder angezeichnet werden. Auf die oben beschriebene
Weise lassen sich auch Exzenterwellen prüfen. Die bisher geschilderten Anwendungsbeispiele
betreffen nur die Prüfung bzw. Anzeichnung von Zentriwinkeln. Durch Einsetzen eines
in allen Teilen verschiebbaren Linealkreuzes 8 i in die Hohlachse 41 des Apparates
lassen sich auch Raumwinkel prüfen und anzeichnen. In Abb. i i ist die Prüfung der
Abschrägung des Werkstückes 82 veranschaulicht. Apparat und Werkstück stehen auf
der Richtplatte 83. Die Hohlachse q. l mit dem Linealkreuz 81 wird so lange gedreht,
bis die Meßkante des Lineals parallel zur Abschrägung des Werkstückes läuft. Mit
Hilfe des Lichtspaltes läßt sich dies leicht feststellen. Zwecks Anzeichnens von
Winkeln an Werkstücken wird das Linealkreuz mittels des Apparates auf den gewünschten
Winkel eingestellt und dieser dann auf das Werkstück übertragen.