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Anordnung zum Anlassen von Einphasen-Induktionsmotoren mit Haupt-und
abschaltbarer Hilfsphase Die Erfindung betrifft einen Einphasenwechselstrommotor
mit zum Anlassen vorgesehener Hilfsphase. Derartige Einphasenwechselstrommotoren
werden vielfach bei Haushaltskältemaschinen zum Antrieb der Kompressoren verwendet.
Zum Anlassen von Einphasen-Induktionsmotoren werden nun bekanntlich in Serie mit
der Hilfsphasenwicklung Widerstände geschaltet. Je größer diese Widerstände sind,
um so größer ist die Phasenverschiebung zwischen Haupt- und Hilfsphase. Dies ist
nun zwar im Interesse eines guten Anlaufmomentes erwünscht, andererseits aber wird
durch den zunehmenden Widerstand der durch die Anlaufwicklung fließende Strom geringer.
Es muß daher ein günstiger Mittelwert für den in den Stromkreis der Hilfsphase einzuschaltenden
Widerstand ausgewählt werden. Eine derartige Auswahl nutzt aber wiederum nichts,
wenn der Einphasenwechselstrommotor zum wahlweisen Anschluß an mehrere Netze mit
verschiedener Spannung verwendet werden soll. Wäre der Widerstand für einen Anschluß
des Motors an ein Netz von beispielsweise i io Volt diniensioniert. so würde er
bei 22o Volt zu klein sein. Hier schafft nun die Erfindung dadurch Abhilfe, daß
der in den Stromkreis der Anlaufwicklung eingeschaltete Widerstand aus einem Stoff
hergestellt wird, der in Abhängigkeit von der Temperatur, vom Strom oder von der
Spannung seinen elektrischen Widerstand ändert. Als ein derartiger Stoff kann beispielsweise
Tellurium verwendet werden.
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Ein solcher Widerstand wird, sofern -er: richtig bemessen ist, den
durch die Anlaufwicklung fließenden Strom' nach oben und unten selbsttätig begrenzen,
so daß der Motor wahlweise an eine Reihe von Netzen verschiedener Spannung angeschlossen
werden kann.
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Stoffe mit einem negativen Temperaturkoeffizienten sind nun zwar schon
als Anlaßwiderstände verwendet worden; sie dienten aber bei den bekannten Anordnungen
lediglich zum Anlassen von gewöhnlichen Elektromotoren und nicht zurr Anlassen von
Einphasen-Induktionsmotoren mit Hilfsphase.
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Gemäß der Erfindung wird ferner in dem Stromkreis der Hauptwicklung
ein Schalter mit Temperaturauslösung vorgesehen, der das An- und Abschalten des
Motors an das Netz selbsttätig besorgt. Mit der Hauptphasenwicklung des Motors liegt
außerdem die Erregerwicklung
eines Relais in Reihe, das einen Schalter
zum An- und Abschalten des Hilfsphasenstromkreises betätigt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform veranschaulicht,
und zwar stellt Abb. i einen temperaturabhängigen Widerstand in Ansicht, Abb.2 teilweise
im Schnitt und Abb.3 eine Schaltung nach der Erfindung dar.
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Der Widerstand io (Abb. i und 2) besteht aus einem Isolierkörper mit
Schraubengängen, in denen der eine Teil i i des Widerstandsdrahtes eingewickelt
ist. Der temperaturabhängige Teil 14 des Widerstandes besitzt eine U-förmige Gestalt
und ist in dem Isolierkörper eingebettet. Das eine Ende dieses Widerstandsteiles
ist über das Verbindungsstück 16 mit dem Kontakt 18 verbunden, das andere Ende mittels
des Verbindungsstückes 13 mit der Widerstandsspule i i. Die Widerstandsspule i i
steht ihrerseits in leitender Verbindung mit dem Schraubengewinde 12, mit dessen
Hilfe der Widerstand io wie eine Glühlampe in eine Fassung leingeschraubt werden
kann. Zwischen dem Widerstandsteil 14. und dem zum Kontakt führenden Verbindungsstück
16 ist .eine Isolierschicht 15 eingefügt. Ferner ist an dem verjüngten Ende des
Isolierkörpers eine Nut i; vorgesehen, so daß beim Einschrauben des Widerstandes
in :eine Fassung das Schraubengewinde 12 mit dem Verbindungsstück 16 nicht in Berührung
kommt.
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Die Abb.3 zeigt nun schematisch, in welcher Weise der in den Abb.
i und 2 veranschaulichte Widerstand in dem -Stromkreis der Hilfsphase eingeschaltet
ist. In der Abb.3 ist der Einphasenwechselstrommotor mit 22, die Hilfsphasenwicklung
mit 2q., die Hauptpbasenwicklung mit 23 und das Netz mit 20 und 21 bezeichnet.
In Reihe mit der Hauptphasenwicklung 23 liegt die Erregerspule des Relais 25, die
das An- und Abschalten des Stromkreises der Hilfsphase selbsttätig in Abhängigkeit
von der Größe des in der Hauptphasenwicklung fließenden Stromes bewirkt. Zum selbsttätigen
Ab- und Einschalten der Hauptphase ist ferner ein Schalter 26 mit Temperaturauslösung
vorgesehen. Der Schalter 26 besitzt eine Heizspule 3o, ein Heizelement 29, das bei
Erwärmung eine kurvenförmige Gestalt annimmt und dadurch die Arretierung des Armes
28' aufhebt. Durch die Aufhebung der Arretierung wird der Kontaktarm 28 unter der
Wirkung der Feder 27 nach rechts gedreht und öffnet dadurch die Kontakte
26'. Mittels des Hebels :31 kann der Schalter 26 auch von Hand betätigt werden.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung ist nun folgende.
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Legt man den Motor mittels des Schalters 26 an das Netz 2o, 21, so
wird das Relais 25 durch den durch die Hauptwicklung 23 fließenden Stromstoß erregt
und die Hilfswicklung 2¢ über den Widerstand io an das Netz angeschlossen. Besitzt
das Netz eine zu niedrige Spannung, so erwärmt sich der Widerstand i o, dadurch
sinkt der Widerstand des aus Tellurium bestehenden Teiles des Widerstandes io so,
daß trotz der niedrigen Spannung der nötige Anlaufstrom die Anlaufwicklung 24 durchfließt.
Die selbsttätige Widerstandserniedrigung tritt ein, bevor das Temperaturelement
29, 3o anspricht. Durch den variablen Widerstand wird somit .der Anlauf des Motors
bei jeder Spannung sichergestellt und gleichzeitig ein übermäßiger Anlaufstrom bei
höherer Spannung vermieden.