DE56791C - Verfahren zum Mattiren von Glasgegenständen - Google Patents

Verfahren zum Mattiren von Glasgegenständen

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DE56791C
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Germany
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glass
matting
flux
glass objects
temperature
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT56791D
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Original Assignee
S. REICH & CO. in Wien II, Czerningasse 7
Publication of DE56791C publication Critical patent/DE56791C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C17/00Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating
    • C03C17/02Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with glass

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32: Glas.
Patenürt im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1890 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, mit Hülfe dessen man im Stande ist, auf Glas bezw. Glasgegenstände ein zartes Halbmatt zu erzeugen, darin bestehend, dafs man in die Glasoberfläche Glasflufs einbrennt.
Bisher war es üblich, Glas mit Hülfe des Sandstrahles oder mit Hülfe chemischer Aetzmittel oder durch Mattschleifen zu mattiren, wobei durch theilweise Entfernung, Herauslösung von Oberflächentheilchen die Oberfläche rauh, d. h. die Mattirung erzeugt wurde.
Nach vorliegender Erfindung soll nun eine Mattirung nicht durch Wegstofsen (Sandstrahl), Weglösen (chemische Aetzung), Wegreiben (Mattschleifen) einzelner Oberflächentheilchen eine Mattirung auf Glas erzeugt werden, sondern durch Einbrennen von Glasflufs in die Oberfläche des zu mattirenden Glases, welche Operation wie bei den bisher üblichen genannten Mattirungsverfahren an den fertig gegossenen oder fertig geblasenen Glasgegenständen vorgenommen wird.
Mit Hülfe dieses neuen Verfahrens kann man die schönsten neuen Wirkungen erzielen, indem man z. B. den Glasgegenstand in einem derartigen Matt mit Muster oder Zeichnung versieht, . oder indem man nach dem Einbrennen des Glasflusses auf der Glasoberfläche diese mattirte Fläche mit Hülfe anderer Mattirungsverfahren ( Sandstrahl, Fluorätzüng ) mustert. Ferner kann man, wie im Nachstehenden gezeigt werden soll, durch Verringerung oder Steigerung, der Einbrenntemperatur das Matt verstärken- oder zarter werden lassen, ebenso durch Steigerung oder Verringerung der Schmelztemperatur des anzuwendenden Glasflusses.
Gläsflüsse, sind im allgemeinen Silicate, Borate oder Borosilicate in verschiedenen Verhältnissen. Man verwendet zu ihrer. Herstellung im wesentlichen Quarz, Borax und Borsäure, Salpeter, Potasche, Soda, Mennige oder Bleiglätte und Wismuthoxyd.
Im Grunde genommen, ist die Zusammensetzung des Glasflusses von verhältnifsmäfsig untergeordneter Bedeutung für die Erzeugung der Mattirung an sich. Jedoch wird das Matt heller, durchsichtiger und zarter werden, wenn man den Gehalt des Glasflusses an Minium oder Bleiglätte oder Borax bezw. Borsäure erhöht ; zur Erzeugung eines stärkeren, weniger durchsichtigen Mattes erhöht man dagegen den Quarzgehalt.
Der Glasflufs mufs natürlich bereits einschmelzen , ehe der zu mattirende Glasgegenstand bei der zum Schmelzen des Glasflusses und zum Festbrennen desselben auf bezw. in die Glasoberfläche erforderlichen Einbrenntemperatur seine Gestalt verliert.
Der Glasflufs kann in bekannter Weise hergestellt werden^ indem man die anzuwendenden Stoffe, z. B. Mennige, Quarz und Borax, fein pulverisirt, innig mit einander mischt und in einem zugedeckten Schmelztiegel in einem Windofen anfangs schwächer und dann stärker so lange erhitzt, bis die Masse in ruhigen Flufs gekommen ist, ohne noch Gasblasen zu entwickeln. Darauf giefst man die Schmelze entweder in kaltes Wässer oder auf eine kalte Platte aus Stein oder Metall und zerreibt den so erkalteten Glasflufs fein in Wasser. Derselbe
ist nun zum Gebrauch fertig. Der Glasflufs kann nun in der verschiedensten Weise zusammengesetzt sein; so kann man auf 30 Theile Quarz 60 Theile Mennige und 15 Theile Borax nehmen; man kann auch den Borax weglassen und mehr Mennige anwenden, auch die Mennige durch Potasche ersetzen, aüfserdem Kochsalz zusetzen; es können auch noch andere für Glasflüsse gebräuchliche Zusätze gemacht werden. Es kommt nur darauf an, den Glasflufs so zu wählen, dafs derselbe, dünn auf den Glasgegenstand . aufgetragen , genügend schmilzt und einbrennt, bevor der Glasgegenstand derartig erweicht, dafs er seine Gestalt verliert.
Da im allgemeinen kein Glas bei einer Temperatur von 6oo° C. oder darüber in der Muffel seine Gestalt beibehalten kann, so wird auch im allgemeinen die für das Einbrennen des Glasflusses einzuhaltende Temperatur 5500 C. zweckmäfsig nicht übersteigen.
Um nun Glasgegenstände unter Anwendung des vorliegenden Verfahrens zu mattiren bezw. in Matt zu verzieren, kann man den Glasgegenstand mit fertig geschmolzenem, gepulvertem und zweckmäfsig mit Wasser zu einem Brei angerührtem Glasflufs dünn bestreichen und alsdann zweckmäfsig in der Muffel bei einer vortheilhaft 5500 G. nicht übersteigenden Temperatur einbrennen, wobei man, wie oben erwähnt, zur Erzeugung eines kräftigeren Mattes dieselbe möglichst niedrig, etwa bis 3000 C. herab oder den Quarzgehalt des fertig geschmolzenen Glasflusses möglichst hoch halten, zur Erzeugung eines zarten helleren Halbmattes dagegen die Temperatur bezw. durch eine Erhöhung des Blei- bezw. Borsäuregehalts die Schmelzbarkeit des Glasflusses steigern kann. Es mufs bemerkt werden, dafs der erwähnte Quarz- oder Blei- bezw. Borsäuregehalt vor der Fertigschmelzung des Glasflusses demselben mitgetheilt ist, und dafs bei erhöhtem Quarzgehalt auch die Einbrenntemperatur zu steigern sein wird, so dafs z. B. statt 4000 C. bei erhöhtem Quarzgehalt des Glasflusses die Einbrenntemperatur auf etwa 500 bis 5500 wird gesteigert werden können. Nun kann man aber auch Zusätze,· wie Zinkweifs, Zinnoxyd, Minium, Borax, gestofsenes Porcellan, dem fertig geschmolzenen Glasflufs zugeben und dann dieses Gemisch in den zu mattirenden Glasgegenstand einbrennen. Hierdurch erzielt man ebenfalls ein kräftigeres bis weifses Matt, weil bei der Einbrenntemperatur der Glasflufs mit Zusatzstoffen nicht mehr einheitlich zusammenschmelzen bezw. dieselben völlig lösen kann,' sondern nur die Zusatz- und Glasflufstheilchen sich gegenseitig umhüllen werden.
Nach dem Einbrennen des Glasflusses kann man den Glasgegenstand an denjenigen. Stellen, welche in dem so erzeugten Matt verbleiben sollen, mit schützenden Mitteln, wie Schablonen aus Papier, Stanniol, Metall, Kautschuk bezw. deren Ersatz, oder mit Deckfarben mittelst Handmalerei oder mechanischen Umdruckverfahrens bedecken und dann der Einwirkung chemischer (Fluor-) Aetzmittel oder Sandgebläse aussetzen.
Hierdurch erzielt man an den durch Einbrennen mattirten und vor der Einwirkung von Aetzmitteln bezw. Sandstrahlgebläse geschützten Stellen je nach der Zusammensetzung des Glasflusses und der Einbrenntemperatur ein zartes Halbmatt, kräftiges bis weifses Malt, welches sich von dem Matt der durch Sandstrahl getroffenen oder chemisch geätzten Stelle im Aussehen unterscheidet, und erhält somit "eine durchaus neue Wirkung.
Eine noch verschiedenartigere Wirkung erzielt man, wenn man einzelne Stellen des Glasgegenstandes von dem einzubrennenden Glasflufs freiläfst und so dieselben ihr ursprüngliches Aussehen behalten. Diese freigebliebenen Stellen können dann auch bei nachfolgender Aetzung oder Sandstrahlmusterung freibleiben oder gemustert werden.
Vor dem Mattiren durch Einbrennen schützt man solche durch Einbrennen, nicht zu mattirenden Stellen, indem man sie vor dem Ueberziehen mit dem Glasflufs mit Kreide oder Thonerde bedeckt. Nach dem darauf erfolgten Einbrennen fällt alsdann die Kreide oder die Thonerde einfach ab und diese Stellen erscheinen unmattirt. Auch kann man den auf den freizulassenden Stellen bereits aufgestrichenen Glasflufs mittelst Nelkenöles an dem Einbrennen in das Glas hindern (d. h. mittelst Nelkenöles ausheben).

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, Glas bezw. Glasgegenstände zu mattiren, dadurch gekennzeichnet, dafs man auf die Oberfläche des Glases bezw. Glasgegenstandes einen Glasflufs aufträgt, der in dieser dünnen Schicht früher schmilzt bezw. in die Glasoberfläche einbrennt, ehe das betreffende Glas bezw. der betreffende Gegenstand schmilzt oder durch Erweichen seine Form verliert, und darauf das Glas bezw. den Glasgegenstand auf eine dementsprechende Temperatur erhitzt.
DENDAT56791D Verfahren zum Mattiren von Glasgegenständen Expired - Lifetime DE56791C (de)

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DE (1) DE56791C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743907C (de) * 1937-01-09 1944-01-05 Oesterreichische Glasfabriken Verfahren zur Herstellung von das Licht diffus zerstreuenden Glasgegenstaenden, insbesondere Gluehlampenkolben, UEberfangglocken, Beleuchtungsglaesern u. dgl.
DE756869C (de) * 1936-02-21 1953-05-11 American Securit Company Farbige Wand- oder Verkleidungsplatte aus Glas

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