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Kunstseidenspinntopf Für die Zwecke der Kunstseidenherstellung nach
dein Spinntopfspinnverfahren sind schon Vorschläge gemacht worden, den Spinntopf
aus zwei Teilen, dem eigentlichen Aufnahmebehälter für das Gespinst und dem Nabenteil,
zusammenzusetzen. So sind Spinntöpfe bekannt geworden, bei denen die beiden Teile
mittels schwalbenschwanzförmiger Befestigung an mehreren Stellen miteinander verbunden
sind, und zwar durch entsprechend geformte Ansatzstücke am Behälter, die in nutenförmige
Einschnitte im Nabenteil eingepaßt werden. \Tan hat auch Spinntöpfe hergestellt,
deren Aufnahmebehälter im Boden eine zentrale Öffnung besitzt, wobei der Rand der
Öffnung zwecks Verbindung des Bebälters mit dem Nabenteil umgebogen und an die Wandung
einer zentrischen Anbohrung des Nabenteiles angedrückt ist. Die Anbohrung ist indessen
nicht so tief geführt, daß eine Verbindung mit der zylindrischen Bohrung für die
Zentrifugenspindel besteht. Es ist auch vorgeschlagen worden, den Nabenteil zentral
zu durchbohren, doch ist in diesen Fällen die Befestigung des Aufnahmebehälters
für das Gespinst an dem Nabenteil nicht durch Anpressen eines Stückes des Behälters
an die Wandung der Bohrung bewirkt.
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Diese bekannten zweiteiligen Spinntöpfe zeigen gewisse Mängel. Das
Loslösen etwa schadhaft gewordener Aufnahmebehälter von dein Nabenteil gelingt bei
den vorbekannten Spinntöpfen nur sehr schwer und ist dann meist mit einer Beeinträchtigung
des Nabenteils verbunden. Bei den älteren Spinntöpfen, welche eine durchgehende
Bohrung durch den Nabenteil besitzen, gelangt beim Naßspinnverfahren gleichzeitig
mit dem in den Topf einlaufenden Faden auch Badflüssigkeit in die Bohrung und somit
an die Zentrifugenspindel. wenn nicht besondere komplizierte Abdichtungen vorgenommen
werden. Außerdem können bei Verwendung von säurehaltigen Spinnbädern die immerhin
großen ungeschützten Stellen des Nabenteiles stark angegriffen werden.
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Der Spinntopf nach der Erfindung beseitigt diese Mängel, denn der
Aufnahmebehälter für das Gespinst ist leicht lösbar mit dem Nabenteil verbunden,
und die besondere Ausbildung und Formgebung gestattet einen sicheren Schutz des
Nabenteiles und der Zentrifugenspindel gegenüber den in den Spinntopf hineingelangenden
Flüssigkeiten. Er vereinigt also die Vorzüge der früheren Ausbildungsarten unter
gleichzeitiger Misschaltung der diesen anhaftenden Mängel.
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Der Kunstseidenspinntopf nach der Erfindung besteht in an sich bekannter
Weise aus zwei Teilen, nämlich dem eigentlichen Aufnahmebehälter für das Gespinst
und einem N abenteil. Der Aufnahmebehälter ist aus Blech hergestellt.
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Der Nabenteil ist an seinem Kopfende in an sich bekannter Weise zwecks
Befestigung des aus Blech gebildeten Gespinstaufnahmebehälters
mit
einer zentrischen Anbohrung schwalbenschwanzförmigenQuerschnittes versehen.
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In diese Anbohrung ist nun erfindungsgemäß der zentrale Teil des Behälterbodens
hineingepreßt, und außerdem ist der Nabenteil zentral durchbohrt, um die Verbindung
des Aufnahmebehälters mit dem Nabenteil von unten lösen zu können. Zur näheren Erläuterung
des Spinntopfes nach der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen.
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In dieser stellt Abb. i den fertigen, zusammengesetzten Spinntopf
im Querschnitt dar, während die Abb.2 Einzelheiten über das Hineinpressen des Behälterbodens
in die schwalbenschwanzförmige Anbohrung des Nabenteiles angibt.
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Nach A;bb. i besteht der aus Blech hergestellte Aufnahmebehälter i
für das Gespinst aus dem mehr oder weniger zylindrischen bzw. etwas konischen Mantel
2, und dein Boden 3. Der zentrale Teil des Behälterbodens ist nach unten
in die schwalbenschwanzförmig ausgeweitete Anbohrung 4 des Nabenteiles 5 hineingepreßt.
Der Nabenteil 5, der finit einer inneren Hülse 6 ausgerüstet sein kann, ist oben
tellerartig erweitert und greift mit dem Rand 7 ein gewisses Stück über die Wandung
des Behälters i.
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Die Art und Weise, wie der blecherne Behälter durch die schwalbenschwanzförmige
Anbohrung mit dem Nabenteil verbunden und von demselben auch wieder abgelöst werden
kann, ist durch Abb. 2 dargestellt. Der Behälterboden 3 ist dort bereits in seinem
zentralen Teil entsprechend der oberen Weite der Anbohrung 4 in den Nabenteil 5
nach unten zylindrisch eingedrückt. Zwischen dem Eindruckzylinder 8 ist der Behälterboden
zu einer Kalotte 9 nach oben gepreßt worden. Der nach Abb.2 vorbearbeitete Behälter
kann nun mit dem zylindrischen Teil 8 in die Anbohrung 4 des Nabenteiles 5 eingesetzt
werden. Daraufhin wird die Kalotte 9 flach und damit in den Nabenteil scharf eingepreßt,
so daß der zylindrische Teil 8 sich in die schwalbenschwanzförmige Ausweitung 4,
einpreßt.
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Diese Verbindung kann auch «nieder gelöst werden. Zu diesem Zwecke
ist der Nabenteil zentral bis in die schwalbenschwanzförmige Anbohrung hinauf durchbohrt,
so daß der mittlere Bodenteil 9 durch die Durchbohrung von unten her wieder aufgewölbt
werden kann, wobei die schwalbenschwanzförmige Einpressung wieder aufgehoben wird.
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Die Vertiefung im Nabenteil bzw. im Behälterboden kann sich bei Ausführung
des Spinnprozesses mit Flüssigkeiten, Spinnsäure u. d-1. füllen. Um diese die Korrosion
befördernden Chemikalien abzuleiten, gehen von der Vertiefung aus eine Reihe von
Abflußkanälen io nach außen, durch welche die Flüssigkeiten abfließen können. Damit
diese Flüssigkeiten nicht am Nabenteil entlangfließen und diesen nicht weiter angreifen
können, sind die Ablauföffnungen der Entwässerungskanäle io so angeordnet, daß sie
an einer Wulst i i ausmünden, von wo aus die Flüssigkeiten beim Umlaufen des Topfes
abgeschleudert werden.