DE567382C

DE567382C - Vorrichtung zur Herstellung von zur Nassbehandlung bestimmten Fadenwickeln, insbesondere aus Kunstseide

Info

Publication number: DE567382C
Application number: DESCH89060D
Authority: DE
Original assignee: FELDMUEHLE A G VORM LOEB; Schoenfeld & Co
Current assignee: FELDMUEHLE A G VORM LOEB; Schoenfeld & Co
Priority date: 1929-01-14
Filing date: 1929-01-22
Publication date: 1932-12-31

Description

Vorrichtung zur Herstellung von zur Naßbehandlung bestimmten Fadenwickeln, insbesondere aus Kunstseide Vorliegen tle Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von zur \ aßbelian (1-lung bestimmten Fadenwickeln, insbesondere aus Kunstseide. Wenn Kunstseidenfäden oder -garne unmittelbar auf starre Spulen als Träger für die Wickel bei der Natlbehandlung aufgewickelt «-erden, verhindert der Spulenkörper das Schrumpfen der inneren Lagen des Fadenwickels bzw. ein Lockerwerden des Wickels, so daß die Fäden dieser Lagen unter Spannung zur Naßbeliandlung kommen, wodurch eine Ware von ungleichmäßiger Beschaffenheit entsteht. Zur Behebung dieses Nachteiles ist schon vorgeschlagen worden, solche Wickeltriiger oder Tragspulen mit Mitteln zur Vergrößerung ihres Durchmessers zu versehen, um den auf der Spule sitzenden \Vickel nachträglich durch Verringerung des Spulendurchinessers in einen gelockerten Zustand zu versetzen bzw. die inneren Fadenlagen zu entspannen.
Zu diesem Zwecke sind bereits Spulen mit starrein Spulenkörper und in diesen einsetzbare Stäbe verwendet worden sowie Spulen, die aus federnden Hülsen bestehen.
Bei diesen bekannten Spulen mit Einsatzs tli ben zeigte sieh der Nachteil, daß beim Herausnehmen der rinsatzstübe, die einzeln herausgezogen «-erden mußten, Beschädigungen bzw. Verschlingungen der inneren Fadenlagen entstanden. Dies trat auch bei deii federnden Hülsen beim Zusammendrücken derselben durch die :ich gegeneinander bewegenden Längskanten ein. Dieser Nachteil konnte zwar bei den Spulen mit Einsatzstäben dadurch behoben werden, daß solche Spulen mit radial über den Spulenunifang herausschiebbaren und nach dein Fertigwickeln wieder einziehbaren Stäben gebaut wurden. Alle diese Spulen mit beweglichen Teilen sind aber teuer in der Anschaffung und daher für eine zeitgemäße Kunstseidenfabrik, die eine sehr große Anzahl Tragspulen erfordert und trotzdem mit geringen Betriebskosten auskommen muß, ungeeignet.
Diese Mängel sollen nun bei der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung dadurch behoben werden, daß sie aus einer Auf -wickelspule mit radial bewegbaren Fadenaufnahmekörpern, einer auf diese Spule aufschiebbaren, mit Längsschlitzen versehenen Tragspule und einem Dorn zum Spreizen der bewegbaren Körper besteht. Bei eingesetztein Spreizdorn stehen die Fadenaufnahmekörper über den 1.-nifang des Mantel: der Tragspule hervor und bei herausgenommenem Dorn hinter diesem Umfang zurück, so daß der Wickel in gelockertem Zustand von der Aufwickelspule auf der Tragspule liegend abgenommen werden kann.
Diese Vorrichtung gestattet, bei völliger Bewahrung der inneren Fadenlagen der Wickel vor Beschädigungen und Verschlingungen, die Betriebskosten bedeutend zu verringern, da für je eine Gruppe gleich großer Tragspulen einfacher Art nur eine einzige Aufwickelspule mit bewegbaren Fadenaufnahmekörpern nötig ist.
Da ferner die Tragspule zum Durchtritt der Fadenaufnahmekörper mit einer entsprechenden Anzahl von Längsschlitzen versehen sein muß, so hat bei der Maßbehandlung der Wickel auf diesen Trägern die Flüssigkeit ungehinderten Zutritt zu den gelockerten Windungen der Wickel, wodurch eine gleichmäßige Behandlung des Wickelgutes zustande kommt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht der Vorrichtung teilweise im Schnitt; Fig.2 und 3 zeigen Querschnitte durch einen Teil der Fig. i in verschiedenen Stellungen; Fig.4 und 5 sind ein Längs- und Querschnitt durch einen anderen Teil der Fig. 1. Auf der Welle i einer Wickelmaschine sitzt ein Teller 2, an welchem fest oder abnehmbar ein Mantel 3 einer .Aufwickelspule mit veränderbarem Durchmesser befestigt ist. Der Mantel 3 ist mit Längsschlitzen versehen, durch welche radial bewegliche Fadenaufnahinekörper 4 hindurchtreten, welche durch am Mantel 3 .nach innen ragende Lappen 5 geführt sind. Die beweglichen Körper 4 sind von einer Ringfeder 6 durchsetzt, welche bestrebt ist, sie radial nach innen zu ziehen. In F ig. 2 ist die innerste Stellung der beweglichen Körper 4 dargestellt und in Fig. 3 deren äußerste Stellung. Zum Auswärtsbewegen der Körper 4 dient ein Dorn 7, welcher in der Richtung der Achse in die Aufwickelspule eingeführt wird.
Auf diese Aufwickelspule oder den Haspel 3 mit veränderbarem Durchmesser ist die starre Tragspule 8 gleichachsig aufschiebbar. Die Spule 8 besitzt als Mantel auseinanderliegende Stege 9, welche durch Längsschlitze io voneinander getrennt sind. Die Längsschlitze io sind so groß, daß die beweglichen Körper 4 der. Auf wickelspule beim Einsetzen des Spreizdornes 7 in diese durch die Schlitze i o hindurchtreten können (siehe Fig.2 und 3).
Die Handhabung der Vorrichtung ist folgende: Nachdem die Tragspule auf die Aufwickelspule aufgeschoben worden ist, wird der Spreizdorn in die letztere eingesetzt, wobei die bewegbaren Aufnahmekörper durch die Längsschlitze über den Umfang des Mantels der Tragspule hervortreten. Die Fäden werden nun auf die bewegbaren Fadenaufnahmekörper 4 aufgewickelt. Nach Beendigung des Wickelns werden die bewegbaren Körper durch Herausnehmen des Spreizdornes nach innen bewegt, so daß sie hinter den Umfang des Mantels der Tragspule zurückstehen und der Wickel i i in gelockertem Zustand von der Aufwickelspule auf der Tragspule liegend zwecks Weiterbehandlung abgenommen werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Herstellung von zur N aßbehandlung bestimmten Fadenwickeln, insbesondere aus Kunstseide, gekennzeichnet durch eine Aufwickelspule (3) mit radial bewegbaren Fadenaufnahmekörpern (4), eine auf diese Spule aufschiebbare, mit Längsschlitzen versehene Tragspule (8) und einen Dorn (7) zum Spreizen der bewegbaren Körper (4.), zu dem Zweck, daß bei eingesetztem Spreizdorn (7) die Fadenaufnahmekörper (4) über den Umfang des Mantels der Tragspule (8) aus den Schlitzen hervorstehen und bei herausgenommenem Dorn (7) hinter diesen Umfang zurückstehen, so daß der Wickel (ii) in gelockertem Zustand von der Aufwickelspule (3) auf der Tragspule (8) liegend abgenommen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Aufwickelspule (3) eine durch die Fadenaufnahmekörper (4) gehende, kreisförmig gebogene Flachfeder (6) gelagert ist, welche bestrebt ist, die Fadenaufnahmekörper (4) nach innen zu ziehen.