DE567347C - Induktionsofen - Google Patents

Induktionsofen

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DE567347C
DE567347C DEA44388D DEA0044388D DE567347C DE 567347 C DE567347 C DE 567347C DE A44388 D DEA44388 D DE A44388D DE A0044388 D DEA0044388 D DE A0044388D DE 567347 C DE567347 C DE 567347C
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induction furnace
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induction
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DEA44388D
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Wilhelm Hoepp
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AEG AG
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AEG AG
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    • HELECTRICITY
    • H05ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H05BELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
    • H05B6/00Heating by electric, magnetic or electromagnetic fields
    • H05B6/02Induction heating
    • H05B6/16Furnaces having endless cores
    • H05B6/20Furnaces having endless cores having melting channel only

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Furnace Details (AREA)
  • Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM
3. JANUAR 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21h GRUPPE 18 oi
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Induktionsofen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. März 1925 ab
Bei den Induktionsöfen der bisherigen Bauarten ist es bekanntlich nicht möglich, solche mit größerer Leistung direkt an ein Wechseloder Drehstromnetz mit der in Lichtstromkreisen üblichen Periodenzahl von 50 in der Sekunde anzuschließen, weil dabei der Leistungsfaktor so schlecht wird, daß die Wirtschaftlichkeit des Ofenbetriebes nicht mehr befriedigt. Man war daher gezwungen, die Üfen mit steigender Leistung für kleinere Frequenzen zu bauen und an besondere kostspielige Umformer anzuschließen.
In dem Buche von Borchers »Die elektrischen öfen« ist z. B. Seite 48 für einen Ofeneinsatz von 500 kg als ökonomische Frequenz 25 Perioden, für 1 500 kg etwa 15 und für 8 500 kg nur 5 Perioden angegeben. Das hat bekanntlich seine Ursache in der dicken Wärmeschutz- und Isolierschicht, die zwischen den primären und sekundären Ofenwindungen zum Schütze der elektrischen Isolierung der primären Wicklung nötig ist. Dadurch entsteht eine starke Streuung im Transformator und ein entsprechender induktiver Spannungsabfall. Da letzterer der sekundären Stromstärke proportional ist, so fällt bei ein und derselben Frequenz der Leistungsfaktor mit zunehmender Ofenleistung schnell auf unzulässige Werte ab.
Eine gewisse Verbesserung war erst möglich durch Herabsetzung der Frequenz, wodurch jedoch die erwähnte Komplikation und Verteuerung der Ofenanlage bedingt war.
Es sind Induktionsöfen bekannt, deren Primärleiter aus mehreren Windungen besteht, die so um das den Sekundärleiter bildende Schmelzbad herum angeordnet sind, daß dieses Schmelzbad bzw. die das Schmelzbad aufnehmende Rinne von den zahlreichen Primärwindungen annähernd rohrförmig umgeben wird. Dabei waren aber immer eine gewisse Anzahl von Primärwindungen zu einem Spulenteil zusammengefaßt und diese Spulenteile nur deshalb ringförmig um die Schmelzrinne herum angeordnet, um das Primärstreufeld zu vermeiden. Die Gesamtheit der je aus mehreren Windungen bestehenden Spulenteile bildet dabei einen Hohlring, ohne daß dadurch aber eine zusammenhängende bauliche Einheit und ein mechanischer Halt für die Schmelzrinne geschaffen wird.
Erfindungsgemäß wird der mechanische Aufbau einfacher und stabiler gestaltet dadurch, daß bei einem Induktionsofen mit aus einer einzigen Windung bestehenden Primärwicklung die den Sekundärleiter bildende, das Schmelzbad aufnehmende Schmelzrinne rohrförmig oder annähernd rohrförmig von dem Primärleiter umschlossen ist und der Primärleiter gleichzeitig einen festen Mantel für die Wärmeisolationsschicht der Schmelzrinne bildet. Das Übersetzungsverhältnis beträgt also 1:1, wie es für diese Zwecke bereits vorgeschlagen wurde. Dabei ist die Spannung im Primärkreis sehr niedrig, und es genügt bereits die an sich erforderliche Wärme-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Wilhelm Höpp in Nieder Neuendorf.
isolationsschicht, um den Sekundärleiter vom Primärleiter zu trennen. Zweckmäßig erhält der Primärleiter U-förmigen Querschnitt, und die vom Primärleiter vollständig oder fast vollständig umschlossene und mit ihm magnetisch verkettete sekundäre Leiterstrecke wird groß gemacht im Verhältnis zu dem nicht oder nicht vollkommen umschlossenen Leiterteil der Sekundärwicklung (des ίο Schmelzbades). Die in diesem Falle für die Primärwicklung erforderliche geringe Spannung kann mittels eines besonderen Erregertransformators normaler Frequenz erzeugt werden, dessen primäre Wicklung in der übliehen Weise für die Spannung des Lichtnetzes oder für Hochspannung eingerichtet ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf verschiedene bauliche Einzelheiten und den Zusammenbau des Ofens und Transformators. Ein Ausführungsbeispiel des Ofens nach der Erfindung ist in den Zeichnungen veranschaulicht.
In Abb. ι ist α die primäre Wicklung und b die sekundäre Windung des Erregertransformators, c der nötigenfalls unterteilte Transformatoreneisenkörper, d ist der Eisenblechkörper des den Induktionsofen darstellenden Transformators, e dessen primäre Windung, f die sekundäre, das Schmelzbad. k ist eine beliebige Kühleinrichtung, z. B. Kühlfahnen, Luft- oder Flüssigkeitskühlung, um die leitenden Verbindungen zwischen Erregertransformator und Induktionsofen kurz halten zu können, ohne die Wicklung des Erregertransformators durch übergeleitete Wärme zu gefährden. Um die Streuung möglichst herabzusetzen, wird die primäre Windung e des Ofens so gestaltet, daß sie die sekundäre, /, möglichst vollständig umschließt (Abb. 2); bei einem Ofen mit horizontaler Schmelzrinne wird sie beispielsweise mit U-förmigem Querschnitt ausgeführt.
Eine fast vollkommene Unterdrückung d;r Streuung geschieht weiterhin durch vollkommene Umschließung des sekundären Schmelzbades auf seiner möglichst ganzen Länge. Gemäß Abb. 4 ist die primäre Windung beispielsweise aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt. Es sind g1, g2 die An-Schlüsse, e1 und e- die rohrförmigen Stromführungen, h ein ebenfalls rohr- oder U-förmiges Verbindungsstück zwischen den beiden Primärrohren e1 und e2. An einer Stirnseite des sekundären Leiters des Schmelzbades f schließt sich das Schmelzgefäß i an. Das Transformatoreisen d kann erfindungsgemäß aus einfachen ringförmigen Blechen hergestellt sein, welche dicht oder mit einem bestimmten Abstand über die primären Rohre e geschoben sind. Da die beschriebene ringförmige Ausbildung des Primärleiters nur innerhalb der Rohre ein schwaches sekundäres Streufeld aufkommen läßt, außen jedoch vollkommene Feldlosigkeit herrscht, so bleibt ein merkliches Streufeld nur noch an den Stirn-Seiten bestehen, die außerhalb des aktiven Eisens liegen, ähnlich wie bei den Wickelköpfen von elektrischen Maschinen. Erfindungsgemäß wird daher der vollkommen umschlossene Teil e möglichst lang im Verhältnis zu den weniger gut umfaßten Teilen (Stirnverbindungen) gemacht, wodurch eine langgestreckte Bauart des Ofens entsteht.
Um auch die Induktivität der starken primären Leitungen zwischen Transformator und Ofen zu verringern, werden dieselben möglichst über die ganze Länge ineinandergeschaltet, also bifilar geführt.
Zur Vermeidung der dynamischen Abschnürung des flüssigen Leiters (Pincheftekt nach Hering·) wird neuerdings eine senkrechte Anordnung ■ der Stromschleife bevorzugt und das Sammelgefäß i oben angeordnet, wie in Abb. 4 gezeichnet. Dann ist zur Entleerung des Ofens eine Drehung um eine horizontale Achse notwendig. Das bedingt nun ziemlich lange, umständlich geführte Stromzuführungen zum Erregertransformator, etwa flexible Bänder. Diese Schwierigkeit wird nun erfindungsgemäß dadurch umgangen, daß der Erregertransformator fest mit dem drehbaren Ofen verbunden und mit demselben gekippt wird. Der Erregertransformator kann dabei evtl. als Gegengewicht zum Ofen angeordnet werden, um die Drehung des Ofens leichter vornehmen zu können. Ferner kann nach der Erfindung die Welle selbst als Stromzuführung benutzt werden. Sie wird aus zwei voneinander isolierten Teilen w1, w2 von halbrundem Querschnitt iou gebildet (Abb. 5, 6 und 7), so daß der Strom in der einen Hälfte dem Ofen zu- und in der anderen abfließt, wodurch sich gegenseitig fast vollkommen aufhebende Felder entstehen und der induktive Spannungsabfall in den kleinstmöglichen Grenzen gehalten wird. In Abb. 5, 6 und 7 bezeichnen w, ν die Stromzu- bzw. -abführungen der Erregertransformatoren Einer von ihnen ist links und der andere rechts vom Ofen angeordnet, und sie bilden gleichzeitig Lagerböcke für die Welle w1, w2, um die der Ofen kippbar ist. Der Erregerstrom wird in der zweckmäßig aus mehreren parallel . geschalteten Stromschleifen bestehenden Sekundärwicklung u-v (Abb. 7) erzeugt und fließt auf der einen Wellenseite w1 dem Flansch g2 zu, von dort in das primäre Rohr e1 hinüber durch das U-förmige Verbindungsstück h nach dem Rohre e2 in den Flansch g1 und von dort durch die Wellenhälfte in? zurück nach den beiden Transformatorentwicklungsenden v.
Ersichtlich ist durch die geschilderte Anordnung überall eine gute elektrische und magnetische Verkettung vorhanden. Das nicht verkettete eigentliche Schmelzbad im Sammeigefäß i bietet infolge seines großen Querschnittes den umlaufenden Streulinien einen langen Weg, die Streuung fällt hier also nicht sehr ins Gewicht. Die Folge davon ist ein bei den bisher verwendeten Induktionsöfen to bei weitem nicht erreichbarer hoher Leistungsfaktor, der es ermöglicht, bedeutend größere Ofeneinheiten als bisher zu bauen und mit normalen Freuenzen zu betreiben.
Die beschriebene Bauart bietet aber auch ofentechnisch erhebliche Vorteile.
Durch die vollkommene Einkapselung des Ofenfutters in gleichzeitig als Leiter dienende Rohre wird eine hohe Festigkeit des ganzen Ofens erzielt, da die Rohre beim Ausstampfen mit feuerfester Masse eine geeignete Fassung für die Wärmeisolierung darstellen. Ferner wird hierdurch eine Zerlegung des Ofens in mehrere Einzelteile möglich, die für sich einzeln fertiggestellt werden können. Die Fugen werden in bekannter Weise beim Zusammenbau gedichtet und die Teile durch feste oder elastische Verschraubung zusammengehalten.
Damit die durch verschiedene Längenausdehnung bei der Erwärmung auftretenden mechanischen Spannungen sich ausgleichen können, werden die Primärrohre und deren Endflansche nach der Erfindung derart verbunden, daß die Kontaktflächen gegeneinander eine Längsverschiebung ausführen können, was für den Trocken- und Anheizprozeß wichtig ist. Um einen sicheren Kontakt zwischen den Rohren e1, e2 und den Flanschen g1, g- zu erzielen, sind die Rohre an den Enden mit Schlitzen j versehen (Abb. 5), so daß einzelne federnde Lappen entstehen, die gegen die Innenfläche der Flanschen g drücken und durch Schrauben festgezogen werden können, sobald die Beharrungstemperatur des Ofens erreicht ist. Um auch noch die im Betriebe auftretenden geringen Längenverschiebungen sicher zu beherrschen, können ferner die Kontaktstellen durch flexible Verbindungen zusammengeschlossen werden.
Die vorbeschriebene Anordnung erübrigt die bisher stets notwendig gewesene künstliche Kühlung während des normalen Betriebes, da die Erregerwicklung ja aus blankem Metall bestehen kann und keine brennbare Isolation mehr vorhanden ist.
Wenn die Ohmschen'Verluste infolge sehr großer Leistungen und besonders hoher Temperaturen stark ansteigen, können die Ofen-Wandstärken dünner gemacht und eine Luftkühlung angewendet werden.
Da keine empfindliche elektrische Isolation vorhanden und die Ofenspannung nur gering ist, kann mit Vorteil die sehr wirksame Wasserkühlung angewendet werden, wie sie beispielsweise zum Kühlen der Elektroden und Wicklungen der elektrischen Erwärmungsmaschinen üblich ist.
Die Erfindung betrifft ferner die besondere Ausgestaltung der Kontakte zwischen Welle und Transformator. Um einen hohen Kontaktdruck zu erzielen, der für den guten Stromübergang wichtiger ist als die Größe der Kontaktflächen, ist an den als Lager ausgebildeten Sekundärlappen u, ν des Erregertransformators eine leicht lösbare Klemmvorrichtung I, m, η (Abb. 7) vorgesehen. An den Lappen u angreifende Traversen I sind durch Lenker m derart mit einem Exzenterhebel η verbunden, der auf die Lappen ν wirkt, daß beim Drehen des Hebels η die Lappen u und ν genähert und gegen die Welle w1, w2 gepreßt werden. Zwischen der einen oder beiden Traversen /, I1 und den Wicklungsenden u bzw. ν liegt eine dünne feste Isolierschicht, um Kurzschluß, zwischen u und ν zu vermeiden.
Die Unterteilung der Transformatorsekundären u, ν geschieht hier nicht nur zum Zwecke der Kühlung und bequemeren Herstellung, sondern soll auch eine gleichmäßige Stromverteilung über einen größeren Querschnitt bewirken, um lokale Überhitzung zu vermeiden.
Ferner wird eine gegenseitige Verriegelung zwischen Sekundär- und Primärstromkreis mit dem Endzwecke vorgesehen, um bei Drehung des Ofens einen Kurzschluß an der zweiteiligen Welle zu verhindern. Das geschieht durch einen Primärkontakt 0, der an too der Welle ze»1-«*3 und gegen diese isoliert angeordnet ist und im Betrieb einerseits mit dem festen Gegenkontakt p, andererseits mit dem am Hebel 11 isoliert befestigten Kontaktstück q in Verbindung steht. Wird nun der Ofen gedreht, ehe die Kontakte u-w1 bzw. v-w2 gelockert sind, so wird der primäre Strom des Erregertransformators bei p oder q unterbrochen, bei rechtzeitigerLösung mittels Handhebels jedoch selbsttätig am Kontaktstück q. In beiden Fällen wird auch die Sekundäre u-v spannungslos.
Um das vorzeitige Kippen des Ofens überhaupt auszuschließen, kann auch eine mechanische Verriegelung zwischen dem Hebel η und der Antriebsvorrichtung, die beispielsweise aus dem Ritzel r und Zahnsegment t besteht, vorgesehen werden. Sie besteht z. B. aus einer Klinke s, die durch den Lenker y so mit dem Handhebel η gekuppelt ist, daß iao bei angezogenen Kontakten u, ν die Klinke ζ in das Ritzel ν oder Zahnsegment s .eingreift,
bei gelüfteten Kontakten dieses jedoch freigibt.
Für die Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit eines Schmelzofens ist bekanntlich die gute Durchmischung des Schmelzbades von ausschlaggebender Bedeutung. Diese kann in dem Ofen vorbeschriebener Bauart auf verschiedene Weise erzielt werden.
Nach dem Patent 385 655 wird der Umlauf des Schmelzbades durch den Repulsions-(Thomson-) Effekt erzielt, indem durch Verschieben der Primärspule eine Unsymmetrie zwischen Primär- und Sekundärleiter gebracht wird. Auf diese Weise werden örtliehe Druckerhöhungen im Bad und Wirbel erzeugt, welche den Umlauf bewirken. Bei dem Öfen nach der Erfindung wird ein ähnlicher Erfolg dadurch erzielt, daß ein passender Teil des Primärrohrquerschnittes stromlos oder die Stromdichte ungleich gemacht wird, sei es durch geeignete Ausschnitte α in den Rohren nach Abb. 8, sei es durch Veränderung des Kontaktdruckes an einzelnen Schraubverbindungen derFlanscheg1 as bzw. g2 mit den Rohren e2, e1 oder durch geeignete Bohrungen oder Einschnitte, welche die Gleichmäßigkeit des Strompfades stören. Die Aussparungen sind bei beiden parallelen Stromleitern e1, es an derselben Seite angebracht, z. B. rechts, wodurch ein Druck auf den Schmelzleiter /' in der Pfeilrichtung entsteht (Abb. 8), was die Wirkung hat, als ob zur Erdschwere eine horizontale Komponente zugefügt wird, wodurch der Flüssigkeitsspiegel eine schräge Lage erhält. Wurden dieseHorizontalkomponenten an allenPunkten gleich groß und gleich gerichtet sein, so würde sich nur eine neue Gleichgewichtslage ergeben und das Schmelzbad nur durch die Kochwirbelbewegung in sprudelnde Bewegung kommen können, also entsprechend hohe Temperaturen erfordern. Die Zahl und Lage der Stellen mit geänderter Stromdichte wird deshalb so gewählt, daß möglichst große Unterschiede des Druckes und der Druckrichtung entstehen, wodurch eine kräftige Wirbelbewegung in einem einzigen Umlaufsinn hervorgerufen wird.
Im Schmelzofenbetriebe ist es oft erwünscht, stellenweise stärkere oder schwächere lokale Wirbel entstehen zu lassen. Erfindungsgemäß wird das dadurch bewerkstelligt, daß der Primärleiter stellenweise mit dem sekundären Leiter gekreuzt wird (Abb. 9). Dadurch entstehen dicht neben der Kreuzung Drücke entgegengesetzter Richtung, die Wirbel und einen Umlauf im Bad hervorrufen (Abb. 10).
Ein weiteres Mittel, den Umlauf zu begünstigen, besteht erfindungsgemäß darin, die Stromdichte in dem sekundären Leiter, dem Schmelzbad, an geeigneten Stellen so zu ändern, daß die beim Kochen der Schmelze auftretenden lokalen Beschleunigungsdrücke in den beiden möglichen Umlaufsrichtungen einen ungleichen Massenwiderstand vorfinden, z. B. wird die Stromdichte an der einen Stelle (Abb. 11) etwa durch einen hochfeuerfesten Verengungskörper χ erhöht. Die verschiedene Stromdichte veranlaßt Druckunterschiede, so daß ein stetiger Umlauf entsteht.
Diese Unsymmetrie kann in an sich bekannter Weise auch durch ungleiche Bemessung des Querschnittes der Schmelzkanäle in den beiden Rohren erzielt werden, oder es können mehrere Mittel zugleich zur Anwendung kommen.
Infolge der bei langem Betrieb allmählich eintretenden Dehnungen usw. können leicht Undichtigkeiten an den Fugen entstehen. Um diese unschädlich zu machen und ein Ausfließen des Metalls zu unterbinden, sind erfindungsgemäß metallene elastische Verteilerringe ι (Abb. 12) in den Fugen vorgesehen, die geeignet sind, durch die rasche Wärmeleitung aus dem ersten Durchbruchsmetallfaden so viel Wärme zu entziehen und zu verteilen, daß das Metall sofort erstarrt und eine Art Selbstdichtung entsteht. Solche dübelartigen Metallringe oder Bleche können überall dort angeordnet sein, wo Rißbildung zu befürchten ist. Durch diese Maßnahme wird die Lebensdauer des Ofens erhöht und der Betrieb sicherer. Die Temperatur dieser Ringe kann durch beliebige Mittel überwacht werden, um daraus auf den Zustand · des Ofens schließen zu können.
Der vorstehend beschriebene Ofen, der mit zwei Rohren für einphasigen Wechselstrom bestimmt ist, kann in sinngemäßer Abänderung auch mit drei Rohren für Drehstrombetrieb oder mit vier Röhren für Zweiphasenbetrieb hergerichtet werden, ohne daß das Wesen der Erfindung dadurch geändert wird.
Um bei ITndichtheit des Ofens Kurzschluß zwischen Primär- und Sekundärwindung zu verhindern, können auch volle oder unterteilte Schutzzylinder 2, durch eine dünne Schicht von den Primärrohren isoliert, vorgesehen sein (Abb. 12).

Claims (26)

  1. .Patentansprüche:
    ι. Induktionsofen mit aus einer einzigen Windung bestehenden Primärwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß die den Sekundärleiter bildende, das Schmelzbad aufnehmende Schmelzrinne rohrförmig oder annähernd rohrförmig von dem Primärleiter umschlossen ist und der Primärleiter gleichzeitig einen festen Mantel für die Wärmeisolationsschicht der Schmelzrinne bildet.
  2. 2. Induktionsofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärleiter (e) einen U~förmigen Querschnitt besitzt.
  3. 3. Induktionsofen nach x\nspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Primärleiter (e) vollständig oder fast vollständig umschlossene und mit ihm magnetisch verkettete sekundäre Leiterstrecke (f) groß gemacht wird im Verhältnis zu dem nicht oder unvollkommen umschlossenen Leiterteil (i) der Sekundärwindung (des Schmelzbades).
  4. 4. Induktionsofen nach Anspruch 1 x5 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Transformatoreisen aus ringförmigen Blechen hergestellt ist, die dicht oder mit ringförmigem Abstand über die als zylin-
    . drische Rohre (e1, e~) ausgebildete Primärwindung geschoben sind.
  5. 5. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 4 mit einem oder mehreren Erregertransformatoren zur Speisung des Primärleiters, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregertransformatoren mit dem Ofen fest zusammengebaut sind und mit ihm geschwenkt werden können.
  6. 6. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenwelle für die Stromzuführung benutzt ist und aus zwei oder mehreren voneinander isolierten Teilen (w1, zv2) besteht, in denen der Strom bifilar läuft.
  7. 7. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärstrom des Ofens durch zwei feststehende Transformatoren erzeugt und dem Ofen an den beiden Enden der geteilten Welle zugeführt wird.
  8. 8. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärrohre (e1, e2) mit Endflanscheii (g1, g2) derart verbunden sind, daß sich die Kontaktflächen bei Wärmeausdehnu'igen gegeneinander verschieben können.
  9. 9. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch flexible Kurzschlußverbindungen an den gegeneinander verschiebbaren Kontakten.
  10. 10. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der profilierte Primärleiter des Ofens mit Wasserkühlung versehen ist.
  11. 11. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung der Erregertransformatoren als Lagerböcke (u, v) für die Ofenwelle ausgebildet ist.
  12. 12. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerböcke (ti, v) mit einer leicht lösbaren Klemmvorrichtung zur Erzielung des nötigen Kontaktdruckes im Kontaktlager versehen sind.
  13. 13. Induktionsofen nach Anspruch τ bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verriegelung vorgesehen ist, derart, daß eine Drehung des Ofens eine Unterbrechung des Primärstromkreises des Erregertransformators bewirkt.
  14. 14. Verriegelung für Induktionsöfen nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung der Lagerklemmeinrichtung eine Unterbrechung des Primärstromkreises des Erregertransformators bewirkt.
  15. 15. Verriegelung für Induktionsöfen nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung der Kontaktklemmeinrichtung den Antriebsmechanismus des Ofens freigibt, eine Festklemmung dagegen den Antrieb sperrt.
  16. 16. Ausführungsform nach Anspruch
    12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lagerböcke (u, v) durch ein Gestange und einen Exzenterhebel (ti) derart verbunden sind, daß bei einer Drehung des Exzenterhebels in die Totlage die Lappen einander genähert werden.
  17. 17. Ausführungsform nach Anspruch
    13, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Ofenwelle (ze/1, w~) ein Kontaktstück (0) fest verbunden ist, welches sich beim Drehen der Ofenwelle aus einem feststehenden Gegenkontakt (p) herausbewegt.
  18. 18. Ausführungsform nach Anspruch
    14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gegenkontaktstück (q) mit der Klemmvorrichtung (ti) so gekuppelt ist, daß es sich bei deren Lösung von dem Kontaktstück (o) an der Welle entfernt.
  19. 19. Ausführungsform nach Anspruch
    15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Riegel (s) mit dem Klemmechanismus (ti) derart gekuppelt ist, daß er beim Anziehen der Lagerkontakte (u, v) den Antrieb (r) zum Kippen des Ofens sperrt.
  20. 20. Einrichtung am Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 19 zur Erzielung eines Repulsionseffektes zwischen primärer und sekundärer Wicklung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil (α) des Querschnittes der rohrförmigen Primärleiter (e1, e2) ganz oder teilweise stromlos gemacht wird.
  21. 21. Ausführung der Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß dieRohre um einen bestimmten Winkel (α) an gleichen Seiten ausgeschnitten oder mit Einschnitten versehen sind.
  22. 22. Einrichtung am Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 21 zur Erzielung
    lokaler Wirbelbewegungen im Schmelzbad, dadurch gekennzeichnet, daß die primäre Windung die sekundäre Windung ein- oder mehrmals überkreuzt (Abb. 9).
  23. 23. Einrichtung an Induktionsöfen nach Anspruch 1 bis 22 zur Erzielung einer Umlaufbewegung in der Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Schmelzbades an geeigneter Stelle verengt ist, so daß die zu beschleunigenden Massen in beiden möglichen Bewegungsrichtungen verschieden groß sind.
  24. 24. Einrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die das Bad umschließenden rohrförmigen Primärleiter (e1, e2) entsprechend den Querschnittsveränderungen des Bades verschiedene lichte Weite erhalten.
  25. 25. Induktionsofen nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß an den Fugen metallische Erstarrungsbleche,
    z. B. Ringe (/), eingesetzt sind, die bei beginnendem Undichtwerden durchsickerndes Metall zum Erstarren bringen und dadurch eine Selbstdichtung bewirken.
  26. 26. Induktionsofen nach Anspruch 25, gekennzeichnet durch isolierte metallische Schutzringe (2) innerhalb der Primärrohre zur Verhinderung eines Kurz-Schlusses bei Durchbruch des flüssigen Metalls.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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