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Elektrisch angetriebene A7embran- oder Kolbenpumpe für gasförmige,
flüssige oder fein verteilte feste Stoffe, insbesondere für zahnärztliche Zwecke
Die Erfindung betrifft eine elektrisch angetr_ebene Membran- oder Kolbenpumpe für
gasförmige, flüssige sowie fein verteilte feste Stoffe, die im besonderen für zahnärztliche
Zwecke als Luftbläser oder Flüssigkeitszerstäuber gedacht ist. ' Es sind bereits
elektromagnetische Gebläse bekanntgeworden, bei denen ein durch elektrische Stromstöße
in Schwingungen versetztes Antriebssystem eine Membran- oder Kolbenpumpe betätigt.
Bei derartigen Gebläsen hat man auch bereits vorgeschlagen, im Mundstück eine elektrische
Heizvorrichtung anzuordnen. Bei den bekannten Gebläsen dieser Art hat man die Beheizung
der im Mundstück angeordneten elektrischen Heizvorrichtung durch einen besonderen
Niederspannungstransformator vorgenommen, wobei zum Ein- und Ausschalten sowie Regeln
des Heizstromes besondere Stufenschalter Verwendung fanden.
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Gemäß der Erfindung wird eine wesentliche Vereinfachung dieser' Membran-
oder Kolbenpumpe dadurch geschaffen, daß die Heizvorrichtung vom Pumpenantrieb aus
durch Induktionsstrom beheizt wird. Die den Induktionsstrom für die Heizvorrichtung
abnehmende Spule ist weiter erfindungsgemäß zwecks Einschaltung und Veränderung
des Induktionsstromes gegenüber der Primärspule verschiebbar.
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Bei dieser Ausbildung der Membranpumpe erübrigt sich ein besonderer
Niederspannungstransformator sowie ein Stufenschalter für die Einschaltung und Regelung
des Heizstromes. Die Pumpe wird dadurch nicht nur vereinfacht, sondern auch handlicher
und einfacher in der Bedienung, was im besonderen bei ihrer Verwendung für zahnärztliche
Zwecke von wesentlicher Bedeutung ist.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Induktionsspule
aus mehreren Anzapfspulen verschiedener Wicklungen besteht, und daß ferner der Anker
der Induktionsspule mit der Kolbenstange der Pumpe lösbar verbunden ist. Auf diese
Weise ist es möglich, die Vorrichtung nicht nur als Fördereinrichtung, sondern auch
noch als erdschlußfreien Schutztransformator zum Beheizen von Kautern sowie zu diagnostischen
und anderen Zwecken zu benutzen, wobei es lediglich erforderlich ist, die notwendigen
Anschlüsse für diese besonderen Vorrichtungen vorzusehen.
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In der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete Fördervorrichtung
beispielsweise schematisch veranschaulicht. Es zeigen Fig. i eine Ausführung der
Fördervorrichtung, teilweise im Schnitt, Fig. 2 das Magnetsystem mit der verschieblichen
Induktionsspule in Seitenansicht, Fig. 3 in Draufsicht, Fig. q. eine besondere Ausbildung
der Membranpumpe im Querschnitt, Fig.5 die gleiche Membranpumpe im Schnitt nach
Linie V-V der Fig. ¢.
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Bei der in Fig. i dargestellten Ausführungsform wird die Magnetspule
i von der Stromquelle 2 mit Wechselstrom- oder Gleich-
C, stromstößen
gespeißt. Die Spule i ist innerhalb des U-Magneten 3 angeordnet und bewegt entsprechend
den ankommenden elektrischen Stößen den Magnetanker 4 entgegen der Wirkung der Schraubenfeder
5 intermittierend in Richtung des in Fig. i eingezeichneten Pfeiles. An der mit
dem Anker ¢ verbundenen Stange 6 ist eine Membran 7 einer Membranpumpe 8 befestigt,
die die Schwingungen des Ankers 4 mitmacht und dabei stetig ein Fördermittel, z.
B. Luft, durch das Einlaßventil9 ansaugt und durch das Auslaßventil i o in die Druckleitung
i i drückt. In dem Mundstück i i der Fördervorrichtung ist an seinem vorderen Ende
12 eine Heizdrahtspirale 13 angeordnet, die durch Induktionsstrom von der konaxial
zur Magnetspule i angeordneten Spule 14 gespeist wird. Dabei kann der Heizstrom
durch den Schalter 15 im Mundstück i i unterbrochen werden.
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Selbstverständlich kann die Betätigung des Ankers 4 auch nach dem
elektrodynamischen bzw. elektrostatischen Prinzip erfolgen. Es kann ferner an die
Stelle der Membranpumpe 8 eine Kolbenpumpe treten; die Pumpe kann ferner doppelwirkend
ausgebildet sein, oder es können auch, wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, von einem
Anker aus zwei Pumpen betätigt werden. Bei der Ausführung der Pumpe nach den Fig.4
und 5 werden von der mit dem Anker 4 verbundenen Stange 6 die Membranen 7a, 7b betätigt.
Die Luft strömt durch die Öffnung 16a der Kammer 16 zu und wird je nach der Bewegungsrichtung
der Stange 6 über das Ventil 17
bzw. 18 in die Kammern der Membran
7a bzw. 7b gesaugt. Aus diesen Kammern wird dann die angesaugte Luft durch die Ventile
19, 20 in die Kammer 21 gedrückt, die durch die Öffnung 222 mit der Druckleitung
in Verbindung steht. Die Kammer 21 wirkt dabei gleichzeitig als Windkessel und ermöglicht
einen gleichmäßigen Druckluftstrom.
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Um eine Regelung der Beheizung der Spule 13 vornehmen zu können und
auch eine schalterlose Ein- und Ausschaltung des Heizstromes zu ermöglichen, ist
bei der Ausführung nach den Fig.2 und 3 die Induktionsspule 14 gegenüber der Magnetspule
i verschieblich angeordnet. In der gezeichneten Stellung findet die stärkste Beheizung
der Heizspule 13 statt, die nachläßt und vollständig aufhört, je weiter die Spule
14 durch Auf- oder Abwärtsbewegung der Spule i gegenüber verschoben wird. Die Spule
14 kann auch aus mehreren mit unterschiedlichen Wicklungen versehenen Einzelspulen
bestehen bzw. mehrere Anzapfungen besitzen, so daß man in der Lage ist, jede gewünschte
Spannung abzunehmen.
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Die Vorrichtung ist in erster Linie als Luftgebläse für die Zahnbehandlung
gedacht, kann aber auch für Löt- und Schweißzwecke als Luftgebläse Verwendung finden.
Sie ist ferner geeignet für die Warmluftbehandlung zur Erreichung einer Anästhesie
des Dentins, kann außerdem auch zum Fördern und Zerstäuben von Flüssigkeiten sowie
zum Fördern fester pulverförmiger oder körniger Stoffe benutzt werden. Bei der Förderung
von Flüssigkeiten empfiehlt es sich, die Förderung gleichfalls mittelbar durch Luft
vorzunehmen und in die Druckleitung i i einen die Flüssigkeit aufnehmenden Druckbehälter
einzubauen.
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Damit die Vorrichtung auch als erdschlußfreie Stromquelle für andere
Zwecke verwendbar ist, ist der Anker 4 in der Schlußstellung feststellbar. Diese
Feststellung kann in einfacher Weise durch Lösen der Schraube 23 (Fig. i) erfolgen,
so daß der Anker nicht mehr durch die Wirkung der Feder 5 aus der Schlußstellung
herausbewegt werden kann. Durch Anordnung von Anschlüssen an der Spule 14 ist dann
in einfacher Weise eine Beheizung von Apparaten, wie Kautern u. dgl., und eine Verwendung
zu diagnostischen Zwecken möglich.