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Um eine lotrechte Achse drehbarer Luftbefeuchter Um eine lotrechte
Achse drehbarer Luftbefeuchter mit einem Wasserbehälter, einem beiderseits offenen
Luftkanal und mit teils in den Luftkanal ragenden, teils in den Wasserbehälter tauchenden,
benetzten großflächigen Scheiben sind bekannt. Auch ist es bekannt, diese Luftbefeuchter
an einer Öse aufzuhängen, so daß sie sich zwar um eine senkrechte Achse frei beweglich
einstellen, nicht aber im Betrieb ununterbrochen drehen können. Weiter ist bei Lüftern
schon bekannt, die Achse des Flügefrades außermittig zu einer den Lüfter tragenden
drehbaren Achse anzuordnen, so daß sich eine Drehbewegung ergibt. Diese Anordnung
ist aber nicht nur umständlich, sondern es treten hierbei auch Kippmomente auf,
die den Betrieb derart gebauter Luftbefeuchter stören. Schließlich ist es bei Luftbefeuchtern
auch bereits bz-kannt, den Wasserzufluß abhängig vom Wasserverbrauch durch einen
Schwimmer oder in Abhängigkeit von der Umdrehung des :Motors zu regeln. Der Aufbau
solcher Einrichtungen für einen aus einer feststehenden Wasserleitung zu versorgenden,
sich drehenden Behälter ist jedoch sehr umständlich. Diese Nachteile wurden durch
den Erfindungsgegenstand behoben.
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Gemäß der Erfindung wird die Befeuchtung und gleichmäßige Verteilung
der Luft nach allen Richtungen des Raumes in einfachster Weise und selbsttätig dadurch
erreicht, daß in die eine Öffnung des Luftkanals ein von einem Motor angetriebenes
Flügelrad zur Erzeugung des Luftstromes eingebaut und an der anderen Öffnung des
Luftkanals zur Erzeugung des für die Drehung des Luftbefeuchters erforderlichen
Reaktionsdruckes eine lotrechte, schräg einstellbare Steuerfläche angeordnet ist.
Statt dieser kann die letztere Öffnung auch als gekrümmter Austrittsstutzen ausgebildet
sein, in welchem, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung, eine oder mehrere Klappen,
Schieber o. dgl. vorgesehen sind, durch deren Öffnen die Stärke der Reaktionswirkung
regelbar ist. Zur Drehung der die wasserbenetzten Scheiben tragenden Welle dient
ein über die Scheibe der Welle und über eine mit der lotrechten Drehachse des Luftbefeuchters
achsgleiche feststehende Scheibe geführterSchnurtrieb o. dgl., der von der Drehbewegung
des Luftbefeuchters beeinflußt wird.
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Wenn größere Drehmomente erforderlich sind, können nach der Erfindung
auch zwei mit ihren Achsen symmetrisch zur Mittelebene des Behälters stehende Flügelräder
vorgesehen werden. Schließlich wird gemäß der Erfindung das Wasserzulaufventil durch
eine Vorrichtung, z. B. einen Gewichtshebel, eine
Federanordnung
o. dgl., gesteuert, die in Abhängigkeit von dem mit dem Wasserinhalt des Behälters
wechselnden Gewicht des Luftbefeuchters betätigt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in den Abb. z und z
in zwei zueinander senkrechten Ansichten in einem Ausführungsbeispiel mit einem
Flügelrad dargestellt. Abb.3 zeigt in der Draufsicht ein Ausführungsbeispiel mit
zwei getrennt angetriebenen Flügelrädern.
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Der Luftbefeuchter besteht aus einem auf einer lotrechten Drehachse
z aufgehängten oder von unten gestützten, drehbaren Behälter i, in dessen trommelartig
ausgebildetem Mittelteil dünne Blechscheiberi4 oder sonstige lamellenförmige Scheiben
auf einer Welle 3 drehbar gelagert sind, die allenfalls durch entsprechende Beilagen
voneinander im Abstand gehalten werden und zum Teil in das im Behälter i befindliche
Wasser tauchen. An der oberen Hälfte des trommelartigen Behälters i sind auf beiden
Seiten Stutzen 5 angebracht, die mit dem oberen Behälterteil einen Windkanal bilden,
durch den die Luft mittels eines in den Saugstutzen eingebauten, von einem Motor
angetriebenen Flügelrades 6 hindurchgetrieben wird. Zur Drehung des Behälters wird
unmittelbar der Luftstrom ausgenützt, zu welchem Zwecke in den Luftaustrittsstutzen
entweder eine verstellbare Steuerfläche eingebaut oder der Luftaustrittsstutzen
als Krümmer ausgebildet ist. Zur Regelung des hierbei auftretenden tangentialen
Reaktionsdruckes sind in der konkaven Innenfläche des Austrittsstutzens ein oder
mehrere Schieber 7 vorgesehen, durch deren mehr oder weniger weites Öffnen die Drehungsgeschwindigkeit
des Behälters geregelt werden kann. Um ein Verspritzen der vom Luftzug von den Scheiben
weggeschleuderten Wassertropfen zu verhindern, ist der Austrittsstutzen 5 des Windkanals,
wie in Abb. i der Zeichnung ersichtlich, schnabelartig aufgebogen, so daß die Bodenfläche
des Austrittsstutzens eine schrägeSpritzwand bildet, an der das Spritzwasser wieder
in den Behälter zurückläuft. Die in das im Behälter i befindliche Wasser eintauchenden
Lamellenscheiben 4 werden durch einen von der Eigendrehung des Behälters abgeleiteten
Antrieb in dauernde Drehung versetzt. Zu diesem Zweck sitzt auf der Welle 3 der
Scheiben 4 eine Schnurscheibe8 o. dgl., die mittels einer über Ümlenkrollen io,
io' geführten Schnur 9, eines Riemens oder eines sich selbst spannenden Federbandes
(Schraubenfeder) mit einer feststehenden, am Aufhängeorgan oder -Stützlager des
Behälters befestigten Schnurscheibe i l verbunden ist. Dreht sich der Behälter i
infolge der Reaktionswirkung des Luftstromes um seine lotrechte Aufhängeachse a,
so rollt die Schnur 9 an der Schnurscheibe i i ab und versetzt die Welle 3 mit den
Lamellenscheiben in Drehung.
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Die Drehung der Welle 3 bzw. Scheibe 8 wird durch die Relativdrehung
der feststehenden Schnurscheibe i i gegenüber dem sich drehenden Behälter gerade
so bewirkt, als wenn der Behälter stillstehen und die Schnurscheibe i i sich drehen
würde. Zwei nach Abb. 3 symmetrisch aus der Mittelebene gerückte Flügelräder 6,
6' erzeugen ein die Drehachse des Behälters vollkommen entlastendes Drehkräftepaar,
das den Behälter in der dargestellten Draufsicht gegen den Uhrzeigersinn dreht.
Da die erzeugten Momente verhältnismäßig groß sind, würde sich der Behälter unerwünscht
rä'sch drehen. Die Ausmündungen der Windkanäle sind deshalb gekrümmt, so daß sie
entgegengesetzt Wirkende Reaktionskräfte hervorrufen, welche die Drehung des Behälters
verlangsamen. Außerdem sind aber die Ausmündungen noch mit Klappen 7, 7' versehen,
deren Öffnen eine raschere Drehung des Luftbefeuchters bewirkt.
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Zur selbsttätigen Nachfüllung des Behälters i wird erfindungsgemäß
die Wirkung des Gewichtsverlustes benützt, der durch die Abgabe des im Behälter
enthaltenen Vorratswassers an die Luft entsteht.
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Zu diesem Zwecke wird die Aufhänge- bzw. Stützachse von einem Hebel
15 getragen und das Gewicht des Luftbefeuchters samt Wasserinhalt durch ein einstellbares
Gewicht 16 so austariert, daß der wassergefüllte Behälter das Gewicht gehoben hält,
während das Gewicht den leeren Behälter hebt.
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Der hierdurch verschwenkte Hebel 15 öffnet mittels eines Kniehebels
17 das Ventil 18 der Wasserzuleitung i9. Das Wasser läuft in den Ringbehälter 2o
und von diesem durch das Rohr 21 in den Behälter i. Statt einer Hebelanordnung kann
natürlich auch eine Federanordnung vorgesehen sein, die in Abhängigkeit vom Behältergewicht
den Wasserzulauf steuert.