DE565853C - Kolbenabdichtung fuer Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kolbenabdichtung fuer BrennkraftmaschinenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J9/00—Piston-rings, e.g. non-metallic piston-rings, seats therefor; Ring sealings of similar construction
- F16J9/12—Details
- F16J9/20—Rings with special cross-section; Oil-scraping rings
- F16J9/206—One-piece oil-scraping rings
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Pistons, Piston Rings, And Cylinders (AREA)
Description
Bei der üblichen Abdichtung der Kolben von Brennkraftmaschinen mittels in Kolbennuten eingelegter,
an einer Umfangsstelle aufgeschnittener Ringe besteht der Übelstand, daß die Kraft,
mit der die Ringe gegen die Zylinderwand angedrückt werden, in ihrer Größe sehr begrenzt
ist und zudem längs des Ringumfanges starke Verschiedenheiten aufweist, was die Dichtungswirkung solcher Ringe beeinträchtigt und zudem
ihr Festsetzen in den Kolbennuten begünstigt.
Nach der Erfindung soll zur Abdichtung des
Kolbens gegen den Zylinder ein geschlossener, an allen Umfangsstellen denselben Querschnitt
aufweisender Ring benutzt werden, weil ein solcher infolge der über den ganzen Umfang
völlig gleichmäßigen Baustoffverteilung auch ein überall gleichmäßiges Anliegen an die Zylinderwand
am sichersten erwarten läßt.
Es ist bekannt, in sich geschlossene Ringe
ao aus verschleißfestem Baustoff an Leichtmetallkolben
als Trag- oder Führungsringe anzubringen, um den eigentlichen Kolbenmantel vor Abnutzung
zu schützen. Die Abdichtung dieser Kolben erfolgt durch Dichtungsringe üblicher Art, die dem Brennraum näher liegen als die
mit dem Kolben durch Eingießen oder Annieten starr verbundenen Führungsringe, so daß letztere
zur Abdichtung nichts oder höchstens ganz unwesentlich beitragen.
Die Verwendung in sich geschlossener Ringe als Dichtungsringe ist bei Kolben für Kompressoren,
Luftpumpen, Bremsen u. dgl. bekannt. Das Andrücken des Ringes an die Zylinderwand
erfolgt hierbei durch einen besonderen, am Rande konisch gestalteten, gegen die äußere Ringkante
sich anlegenden und gegenüber dem Kolben unter Federdruck axial verschieblichen Deckel.
Eine solche Einrichtung wäre für Brennkraftmaschinen unbrauchbar, weil der Deckel den
Wärmeeinwirkungen der im Brennraum eingeschlossenen heißen Gase nicht standhalten
würde. Verzichtet man aber auf dieses besondere Andrücken des Ringes an die Zylinderwand
mittels des genannten Deckels, so besteht gegen die Verwendung eines solchen in sich geschlossenen
Ringes das Bedenken, daß es infolge der unvermeidlichen Schwankungen des Wärmezustandes
der Maschine und der daraus folgenden Änderungen der Wärmedehnung des Ringes nicht
möglich sei, seine Einpassung in den Zylinder so vorzunehmen, daß er sich dem Zylinder immer
richtig anschmiegt, daß er also nicht etwa abwechselnd bald zuviel Spiel aufweist und deshalb
nicht dichtet, bald sich so stark ausdehnt, daß er klemmt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, das Spiel zwischen Ring und Zylinderwand (die Anschmiegung
des Ringes) so zu regeln, daß auch bei wechselndem Wärmezustand der Maschine einerseits
die Abdichtungswirkung gewahrt bleibt, andererseits ein Klemmen des Ringes vermieden
wird.
Erfindungsgemäß wird eine selbsttätige Regelung der Ringanschmiegung mittels eines vom
Ring zur Zylinderwand übergehenden Wärmeflusses herbeigeführt. Ein solcher Wärmefluß
kann erzeugt werden, indem der Ring in den Kolbenkörper in Brennraumnähe so eingebaut
wird, daß er im Betriebe durch die im Brennraum eingeschlossenen heißen Gase entweder
unmittelbar (durch Berührung) oder mittelbar (durch Wärmeübergang vom heißen Kolben auf
den Ring) stark beheizt wird. Es entsteht so ein Temperaturgefälle zwischen dem geheizten
Ring und der von außen her gekühlten Zylinderwand, welches den beabsichtigten Wärmefluß
zur Folge hat.
Gegenüber dem Kolben ist der Ring in radialer Richtung verschieblich, so daß er vom Kolben
in seiner Wärmedehnung nicht gehindert wird. Die Einpassung des Ringes in den Zylinder
erfolgt so, daß in kaltem Zustande ein bestimmtes geringes Spiel zwischen Ring und Zylinder vorhanden
ist.
Bei der Inbetriebnahme der Maschine ist der Wärmeübergangswiderstand vom Ring zum
Zylinder infolge dieses Spiels noch groß, der Ring heizt sich demzufolge durch die Wärme
der Brenngase rasch auf und dehnt sich dabei. aus; dabei wird der Abstand zwischen Ring
und Zylinderwand und demzufolge auch der Wärmeübergangswiderstand immer kleiner. Der
Wärmefluß vom Ring zur Zylinderwand nimmt deshalb immer mehr zu, bis sich schließlich bei
einer bestimmten Ringtemperatur ein Gleichgewichtszustand einstellt, bei dem die vom Ring
aufgenommene und die von ihm abgegebene Wärmemenge gleich sind. Ein solcher Gleichgewichtszustand
tritt hierbei immer ein, gleichgültig, ob der Motor schwach oder stark belastet ist, nur ergibt sich bei starker Belastung, entsprechend
der größeren Wärmeentwicklung im 5 Zylinder, au ch ein stärkerer Wärmefluß vom Ring
zum Zylinder als bei schwacher Belastung. Diese Verschiedenheit des Wärmeabflusses aus
dem Ring wirkt aber ausgleichend auf dessen Temperatur, die sich deshalb auch bei starken
Schwankungen der Motorbelastung nur verhältnismäßig wenig ändert. Demzufolge ist auch
die Wärmedehnung des Ringes nur geringenÄnderungen unterworfen, und es wird demnach bei
entsprechender Bemessung des Anfangsspiels ein sicheres Abdichten ohne Gefahr des Klemmens
bei allen Belastungsgraden erreicht.
Da der Zylinder (namentlich bei Luftkühlung) in Totraumnähe heißer wird als an den vom
Totraum weiter abgelegenen Stellen, so wird auch die durch Wärmedehnung verursachte Vergrößerung
seines Innendurchmessers in Totraumnähe am größten. Damit nun der geschlossene,
also hinsichtlich der Größe seines Umfanges wenig nachgiebige Kolbenring während des
Kolbenhinundherganges an allen Stellen des Zylinders möglichst gleichmäßig anliegt, d. h.
weder klemmt noch zu großes Spiel hat, ist es zweckmäßig, den Zylinder in bekannter Weise
so auszuführen, daß er in kaltem Zustande in Totraumnähe einen etwas kleineren Innendurchmesser
hat als an den vom Totraum weiter abgelegenen Stellen, derart, daß sich bei dem im Betrieb herrschenden Wärmezustand an allen
Stellen der Kolbenlaufbahn möglichst genau gleiche Durchmesser ergeben.
■ Der Ring wird zweckmäßig so gestaltet, daß seine Dicke (Abmessung quer zur Kolbenachse)
klein ist im Verhältnis zu seinem Durchmesser. Eine solche Gestaltung ergibt verschiedene Vorteile.
Zunächst ist das Temperaturgefälle im Ring von seiner die Wärme aufnehmenden Innenseite zu seiner die Wärme an die Zylinderwand
abgebenden Außenseite klein, der Ring wird also an keiner Stelle übermäßig heiß.
Vor allem ergibt ein solcher verhältnismäßig dünner Ring auch dann noch eine gute Abdichtung,
wenn der Zylinderquerschnitt von der genauen Kreisform etwas abweicht, also z. B.
infolge ungleicher Temperaturverteilung, ungleicher Abnutzung 0. dgl, etwas oval ist, weil
der dünne, verhältnismäßig gut biegsame Ring durch das bei seiner Erwärmung in ihm wirksame
Ausdehnungsbestreben auch in diese nicht genau kreisförmigen Querschnitt aufweisenden
Teile derZylinderhöhlungsohineingespritztwird, daß er sich auch diesen Teilen gut anschmiegt.
Vorteilhaft ist es, den Ring aus einem Werkstoff mit kleinem Elastizitätsmodul herzustellen,
weil der Ring dann einem Zusammenpressen, das beispielsweise durch längs des Kolbenweges
auftretende Ungleichheiten des inneren Zylinderumfanges
verursacht sein kann, geringeren Widerstand entgegensetzt, so daß in solchem Falle
die Reibung zwischen Ring und Zylinderwand und demzufolge auch die Abnutzung kleiner
bleiben als bei einem Ringbaustoff mit großem Elastizitätsmodul.
Ferner ist die Herstellung des Ringes aus einem Baustoff mit geringer Wärmeausdehnung
zweckmäßig, weil die Umf angslänge eines solchen Ringes und mithin auch dessen Anschmiegung
an die Zylinderwand sich in besonders geringem Maße ändert,' wenn die Ringtemperatur, die
ja in gewissem Grade von der Belastung der Maschine abhängt, Änderungen erfährt. Vorzugsweise
kann Perlitgußeisen zur Herstellung des Ringes Verwendung finden.
In der Regel genügt schon ein einziger Ring der neuen Bauart zur Abdichtung des Kolbens,
es können aber auch mehrere derartige Ringe hintereinander vorgesehen sein.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung, und zwar im Schnitt längs der Zylinderachse.
Bei dem Beispiel nach Abb. 1 ist an dem dem Totraum ι des Zylinders 2 zugekehrten Ende
des Kolbens 3 eine Vertiefung 4 ausgespart; in diese Vertiefung ist derin sich geschlossene Ring 5 ■
eingelegt. Dieser Ring ist, quer zur Achse gemessen, verhältnismäßig dünn; er wird in seiner
Lage durch eine ihn übergreifende, am Kolbenboden 6 befestigte Platte 7 gehalten. Die von der
Platte 7 und der Kolbenvertiefung 4 gebildete Ringnut besitzt solche Abmessungen, daß der
Ring 5 sich gegenüber dem Kolben jederzeit unbehindert ausdehnen oder zusammenziehen
S kann. Die Erwärmung des Ringes auf die Betriebstemperatur erfolgt hierbei im wesentlichen
durch Berührung bzw. Strahlung vom heißen Kolbenkörper her.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist der in sich geschlossene Ring 5' auf die Außenfläche
des Kolbenbodens 6' aufgesetzt. Der Ring trägt an der dem Kolben 3' zugekehrten Seite
einen nach innen gerichteten schmalen, ringsum laufenden Vorsprung 8, der in eine Ringnut 9
eingreift, die in den Randteil einer auf dem Kolben befestigten Platte 7' eingearbeitet ist.
Zwischen der Innenwand des Ringes 5' und dem Seitenrand der Platte 7' bleibt ein Zwischenraum
10, der das ungehinderte Dehnen des Ringes entsprechend seiner Temperatur ermöglicht
und den im Totraum 1 befindlichen heißen Gasen unmittelbaren Zutritt zur Ringinnenseite
gewährt. Durch eine solche Anordnung wird die sonst in dem Raum zwischen Ring und Kolbenkörper
leicht vorkommende Kohleablagerung vermieden, da infolge der hohen Gastemperatur
und der Gasbewegung in diesem Spalt etwa sich ablagernde Kohle sogleich wieder verbrannt
wird.
Bei Motoren mit vom Kolben gesteuerten Öffnungen in der Zylinderwand liegt ein weiterer
Vorteil dieser Ringanordnung darin, daß diese Öffnungen von der freiliegenden Außenkante des
dem Zylinder dicht anliegenden Ringes gesteuert werden, so daß sich eine sehr genaue Steuerung
ergibt, \vährend bei der üblichen Steuerung solcher Öffnungen durch die Stirnkante des
Kolbenkörpers, der immer einen gewissen Abstand von der Zylinderlauffläche hat, der Ab-
Schluß bzw. die Eröffnung der Öffnungen nicht genau festliegt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ! sind am Kolben außer dem dem Brennraum
; zunächst liegenden Dichtungsring 5' noch weitere . Ringe ii, 12,13 vorgesehen. Die dem Ring 5'
benachbarten, aber auf der vom Brennraum 1 abgekehrten Seite desselben angeordneten Ringe
und 12 sind Kolbendichtungsringe üblicher Art und haben hauptsächlich den Zweck, beim
Anlassen des noch kalten Motors die Kolbenabdichtung sicherzustellen, da hierbei der
Dichtungsring 5' noch undicht sein kann. Der nahe dem äußeren Kolbenende liegende Ring 13
dient in bekannter Weise zum Abstreifen überschüssigen Schmieröls von der Zylinderwand.
Claims (3)
1. Kolbenabdichtung für Brennkraftmaschinen, bei welcher der Abschluß des Spaltes
zwischen Kolben und Zylinder durch einen gegenüber dem Kolben in radialer Richtung
verschiebbaren, an der Brennraumseite des Kolbens liegenden Dichtungsring erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Abdichtung ergebende Anschmiegung des ungeteilten
Dichtungsringes (5, 5') an die Zylinderwand selbsttätig mittels Wärmeflusses vom
Ring zur Zylinderwand geregelt wird.
2. Kolbenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem
ungeteilten Dichtungsring (5, 5') weitere Dichtungsringe (11, 12) von üblicher Art
vorgesehen sind, die auch bei kalter Maschine eine für das Ingangsetzen ausreichende
Kolbenabdichtung gewährleisten.
3. Kolbenabdichtung· nach Anspruch 1 oder 2 für luftgekühlte Motoren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenlaufbahn des Zylinders in bekannter Weise so gestaltet
ist, daß sie in kaltem Zustande in Totraumnähe etwas enger ist als an den vom Totraum
weiter entfernten Stellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE565853T | 1930-09-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE565853C true DE565853C (de) | 1932-12-06 |
Family
ID=6567411
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930565853D Expired DE565853C (de) | 1930-09-17 | 1930-09-17 | Kolbenabdichtung fuer Brennkraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE565853C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5499572A (en) * | 1993-08-26 | 1996-03-19 | Cobble; Daniel L. | Bi-tech piston |
-
1930
- 1930-09-17 DE DE1930565853D patent/DE565853C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5499572A (en) * | 1993-08-26 | 1996-03-19 | Cobble; Daniel L. | Bi-tech piston |
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