DE56560C - Kegelschnitt-Zirkel - Google Patents
Kegelschnitt-ZirkelInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B43—WRITING OR DRAWING IMPLEMENTS; BUREAU ACCESSORIES
- B43L—ARTICLES FOR WRITING OR DRAWING UPON; WRITING OR DRAWING AIDS; ACCESSORIES FOR WRITING OR DRAWING
- B43L11/00—Non-circular-curve-drawing instruments
- B43L11/02—Non-circular-curve-drawing instruments for drawing conic sections
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- Mechanical Pencils And Projecting And Retracting Systems Therefor, And Multi-System Writing Instruments (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Die' Einrichtung des vorliegenden Kegelschnitt-Zirkels beruht auf folgenden beiden bekannten
Sätzen: 1. Jeder Umdrehungskegel wird von einer Ebene je nach ihrer Lage in einem
Kreise, einer Ellipse, Parabel oder Hyperbel geschnitten. 2. Beschreibt man in dem Kegel
diejenigen beiden Kugeln, die Kegel und Schnittebene zugleich berühren, so sind ihre
Berührungspunkte mit der Ebene identisch mit den Brennpunkten des betreffenden Kegelschnittes
(Quetelet-Dandelin'scher Satz). Stellt also in Fig. 1 A B die den Rotationskegel ABC schneidende Ebene und M den
Mittelpunkt einer der beiden einbeschriebenen Kugeln dar, so ist F der eine Brennpunkt des
Kegelschnittes (hier Ellipse), ferner ist C M die Achse des Kegels und MF=MD. Die
stärker ausgezogenen Linien stellen nun schematisch die Bestandteile des Zirkels dar, der
in Fig. 2 vollständig gezeichnet ist.
Der Fufs α trägt an seinem unteren Ende eine Spitze F (bezw. Schraube); das obere
Ende steht vermittelst eines gewöhnlichen Zirkelscharniers b mit dem Bolzen c in Verbindung.
Ueber denselben ist die Hülse d geschoben, die bei e, Fig. 3, einen Schlitz hat,
in welchem der kreisförmige Bügel f gleiten kann. Letzterer läfst sich durch die Druckschraube
g feststellen. Das eine Ende des Bügels trägt mit Hülfe des Steges h eine zweite
Hülse i. Der Steg ist radial nach M gerichtet und von solcher Länge, dafs der Abstand von
M bis zur Achse der Hülse i gleich F M ist, also MD=MF. h und i bilden einen
Winkel von 90 °. Die Hülse i enthält den Zeichenstift k, der an beiden Enden mit Blei
oder Glasspitze versehen ist und unter dem Druck seines Eigengewichts auf der Zeichenfläche
gleitet. Um eine Verschiebung des Hohlcylinders d längs des Bolzens c zu verhindern,
ist an letzterem eine Hohlkehle I, Fig. 3, angebracht, in welche von aufsen ein
federnder Stift m eingreift.
Setzt man nun den Fufs vermittelst der Spitze F in den einen Brennpunkt der zu
zeichnenden Curve ein, hält ihn in dieser Stellung fest und führt man die ein Ganzes
bildenden, fest verbundenen Glieder i hfd um den Bolzen c als Drehachse herum, so beschreibt
der Zeichenstift den Mantel eines Umdrehungskegels, dessen Achse zusammenfällt
mit der Achse des Bolzens und dessen Spitze C durch den Durchschnittspunkt derselben mit
dem Zeichenstift gebildet wird. Das untere Ende B des letzteren beschreibt folglich bei
voller Umdrehung auf der ebenen Zeichenfläche einen Kegelschnitt, dessen einer Brennpunkt,
da MF=MD ist, durch den Punkt F dargestellt wird, und· dessen grofse Achse
= A B ist. (Damit der Fufs sich nicht um seine eigene Achse drehe, kann an seinem unteren
Ende der Zeiger , η angebracht werden — mit Bügel/ in derselben Ebene liegend —,
der vermittelst der Spitze 0 genau auf die Linie A-B eingestellt werden kann.)
Da nicht allein die Richtung des Bolzens c, sondern auch die des Zeichenstiftes k (vermittelst
des verschiebbaren Bügels) beliebig festgestellt werden kann, so beschreibt der Stift k die Oberflächen aller möglichen Rotationskegel,
welche von der durch Mittelpunkt M und Radius MF=MD darge-
stellten Kugel berührt werden. Infolge dessen ist man im Stande, Kegelschnitte von jeder
beliebigen Excentricität und Form zu zeichnen. Zugleich folgt aber hieraus, dafs der Zirkel
gestattet, nicht nur Ellipsen, sondern auch Parabeln und Hyperbeln zu zeichnen. Aufser
Fig. 2 veranschaulichen Fig. 4 bis 8 einige von den unendlich vielen möglichen Fällen.
Fig. 4: Parabel (C A parallel zur Zeichenfläche).
Fig. 5: Hyperbel, deren zweiter Ast vom
zweiten Ende des Zeichenstiftes beschrieben wird.
Fig. 6: Ellipse als Schnittfigur einer Cylinderfläche
(Je parallel c eingestellt) und einer Ebene.
Fig. 7: Ellipse mit beliebig kleinen Achsen (hierbei bilden Bolzenachse und Steg einen
stumpfen Winkel, also liegt die Spitze des Kegels unterhalb der Zeichenebene). Dieser
Fall ist besonders hervorzuheben, da von den vorhandenen Kegelschnitt-Zirkeln es noch keiner
ermöglicht, jede Art von Kegelschnitten und zugleich beliebig kleine Ellipsen zu zeichnen.
Fig. 8: Kreis.
Soll im technischen Zeichnen zu gegebenen Achsen bezw. Brennpunkten und Achsen der
betreffende Kegelschnitt, z. B. eine Ellipse, gezeichnet werden — ein Fall, der in der Praxis
am häufigsten vorkommen dürfte —, so ist klar, dafs es nach Einsetzung des Fufses a in
den einen Brennpunkt und Einstellung des Zeichenstiftes k auf den einen Endpunkt B der
grofsen Achse nur noch einer Drehung des Bolzens c bedarf, um zu bewirken, dafs nach
einer halben Umdrehung der Zeichenstift durch den anderen Endpunkt A gehe. Ferner ist
ersichtlich, dafs sich die Entstehung der Kegelschnitte sowie der Uebergang von einer Curvenart
zur anderen klar veranschaulichen läfst, und dafs es ebenso leicht ist, ganze Schaaren
von Kegelschnitten zu zeichnen. Sollen z. B. die zu zwei gegebenen Brennpunkten zugehörigen
Schaaren confocaler Kegelschnitte gezeichnet werden, so braucht man nur dafür zu sorgen, dafs bei feststehendem Fufs die
leicht zu bestimmende Spitze C sich jedesmal auf der Linie C-F1 befinde. Infolge dessen
ist der Zirkel auch mit Vortheil anwendbar als Veranschaulichungsmittel (»Wandtafelzirkel« mit
Schraube F) im darstellend-geometrischen und stereometrischen Unterricht.
Um im technischen Zeichnen die Curven direct mit Tusche zeichnen zu können, ersetzt
man die Crayonbleifedern durch kleine, mit Rillen versehene Glasspitzen.
Gegenüber dem in der Patentschrift No. 40355 beschriebenen Kegelschnitt-Zirkel gewährt der
vorliegende Zirkel den Vortheil, dafs der Fufspunkt F des Fufses α für jede gezeichnete
Curve auch wirklich den einen Brennpunkt derselben darstellt, während dies für den eben
erwähnten Zirkel durchaus nicht der Fall ist. Die Resultate des letzteren sind nur insofern
richtig, als die erhaltenen Curven thatsächlich Kegelschnitte sind; die Lage der Brennpunkte
ist jedoch bei den erhaltenen Linien eine durchaus andere, als bei Einstellung des Zirkels
angenommen wurde. Infolge dessen gestattet dieser auch nicht, zu gegebenen Achsen einen
Kegelschnitt zu zeichnen. Ferner ist für jeden einzelnen Fall die Höhe des Fufses besonders
zu bestimmen, während sie bei vorliegendem Instrument ein- für allemal für jede Curve dieselbe
ist. Endlich erlaubt jener Zirkel nicht — wie schon erwähnt —, Ellipsen zu zeichnen
mit beliebig kleinen Achsen (Fig. 7).
Die Hülse i, in welcher der Schreibstift k gleitet, ist mit dem Stege h rechtwinklig so
verbunden, dafs Schreibstift und Bolzen c in einer Ebene liegen, dafs also beide bei gehöriger
Verlängerung sich stets schneiden (Spitze des Kegels). Diese Verbindung zwischen Steg
und Hülse läfst sich aber leicht so abändern, dafs letztere um den Steg als Achse drehbar
ist und in jeder beliebigen Stellung festgestellt werden kann. Alsdann liegen beide nicht mehr
in einer Ebene, sondern windschief im Raum. Dann kann aber auch der Schreibstift beim
Herumführen um den Bolzen c nicht mehr die Erzeugende eines Kegels sein, sondern er
beschreibt bei seiner Umdrehung den Mantel eines windschiefen (oder einschaligen) Rotationshyperboloides
(Fig. 10), von welchem der Rotationskegel nur ein specieller Fall ist.
Nun sind bekanntlich die Schnittfiguren eines windschiefen Rotationshyperboloides und einer
Ebene genau dieselben, wie zwischen Rotationskegel und Ebene. Ferner gilt für diese
Fläche auch der Dandelin'sche Satz von den beiden Berührungskugeln in genau derselben
Weise wie beim Kegel. Wird also jene geringfügige Aenderung an meinem Apparat angebracht,
so ist derselbe sofort geeignet, auch diese geometrischen Thatsachen zu veranschaulichen.
Die Construction bleibt im übrigen vollständig dieselbe.
Die Fig. 11 bis 13 veranschaulichen, wie
durch verschiedene Lage des Hyperboloides zur Zeichenfläche die verschiedenen Arten der
Kegelschnitte zu gewinnen sind. (Um eine Parabel zu erhalten, braucht man nur genau
wie beim Kegel den Apparat so einzustellen, dafs der Schreibstift nach halber Umdrehung
parallel zur Zeichenebene zu liegen kommt.) Es ist klar, dafs durch verschiedene Einstellung
von Bolzen c, Bügel / und Hülse i zu einander die verschiedenartigsten Hyperboloide
vom Schreibstift beschrieben werden können, vom Grenzfalle des Kegels bis zu dem der
Ebene.
Wenn auch die Verwendbarkeit des Zirkels im technischen Zeichnen hierdurch nicht gerade
erhöht wird, so dürfte es doch für den geometrischen Unterricht von grofsem Werth sein,
einen Apparat zur Hand zu haben, der folgende Thatsachen veranschaulicht:
ι. Dreht sich eine gerade Linie um eine festliegende, nicht mit ihr in einer Ebene befindliche
Gerade, so beschreibt sie den Mantel eines windschiefen Rotationshyperboloides.
2. Die Schnittfigur desselben und einer Ebene ist ein Kreis, eine Ellipse, Hyperbel oder
Parabel, je nach der Lage der schneidenden Ebene.
3. Der Satz von den beiden Berührungskugeln gilt auch vom Rotationshyperboloid.
4. Der Rotationskegel ist ein Specialfall des Rotationshyperboloides; er tritt auf, wenn die
erzeugende Gerade mit der festliegenden Achse in eine Ebene gebracht wird.
5. Auch die Ebene ist ein Specialfall vom Rotationshyperboloid; sie tritt auf, wenn die
beiden öeraden windschief zu einander liegen und ihr Winkel = 900 ist. Für diesen Fall
beschreibt der Zeichenstift eine gerade Linie.
Da beim Grant'schen Zirkel Bolzen c und Hülse i beständig in wirklicher Verbindung mit
einander stehen, so ist es nicht möglich, ihn so umzugestalten, dafs er zur Veranschaulichung
obiger Thatsachen geeignet würde. Auch hieraus dürfte hervorgehen, dafs das zu Grunde liegende Princip bei meinem Zirkel in
völlig anderer Weise aufgefafst und ausgenutzt worden ist, und dafs daher auch dessen praktische
Ausführung sich von der des Grant'schen wesentlich unterscheidet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: .Ein Kegelschnitt-Zirkel, bei welchem ein Bolzen c durch ein Zirkelscharnier M mit dem festzustellenden, nicht drehbaren Fufs a in Verbindung steht, während um diesen Bolzen durch die in feste Verbindung zu bringenden Glieder (Hülse d, Bügel/, Arm h und Hülse i) ein Schreibstift Ar, dessen Mittellinie von dem Gelenk b den gleichen Abstand hat wie die Zeichenebene, in einer Kegelfläche geführt wird und so je nach der Stellung des Bolzens c und des Bügels f einen Kreis, eine Ellipse, eine Hyperbel oder eine Parabel aufzeichnet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE56560C true DE56560C (de) |
Family
ID=330992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT56560D Expired - Lifetime DE56560C (de) | Kegelschnitt-Zirkel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE56560C (de) |
-
0
- DE DENDAT56560D patent/DE56560C/de not_active Expired - Lifetime
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