DE565599C - Elektrischer Schalter mit leitender Schaltfluessigkeit - Google Patents
Elektrischer Schalter mit leitender SchaltfluessigkeitInfo
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- DE565599C DE565599C DEA56448D DEA0056448D DE565599C DE 565599 C DE565599 C DE 565599C DE A56448 D DEA56448 D DE A56448D DE A0056448 D DEA0056448 D DE A0056448D DE 565599 C DE565599 C DE 565599C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/04—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
- H01H33/16—Impedances connected with contacts
- H01H33/161—Variable impedances
- H01H33/162—Liquid resistors
Landscapes
- Contacts (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
2. DEZEMBER 1932
2. DEZEMBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Elektrischer Schalter mit leitender Schaltflüssigkeit
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Januar 1929 ab
Man hat bereits versucht, eine elektrische Leistung in mehreren parallel geschalteten
Kontakten von Luft- und ölschaltern zu unterbrechen. Bei diesen Schaltern bildet sich
der Lichtbogen unmittelbar zwischen den festen Elektroden aus. Da aber der Lichtbogen
ein völlig unstabiles Gebilde ist, bleibt die Verteilung paralleler Ströme auf die einzelnen
Lichtbogen unbestimmt, so daß sich
ίο die Parallelschaltung mehrerer Kontakte bei
Luft- und ölschaltern nicht bewährt hat.
Anders liegen die Verhältnisse bei Schaltern, deren Elektroden in einer leitenden
Flüssigkeit angeordnet sind. Durch die Entfernung der Kontakte wird ein allmählich zunehmender
Widerstand in den Stromkreis eingeschaltet, der die Leistung während des Schaltvorganges dauernd vermindert. Mit
derartigen Schaltern läßt sich eine beliebige Steigerung der zu unterbrechenden Leistung
dadurch erzielen, daß erfindungsgemäß mehrere parallel geschaltete Kontaktsätze in einzelnen
voneinander getrennten und isolierten Flüssigkeitssäulen untergebracht werden, wobei
die feststehenden Kontakte an dem einen Ende der Flüssigkeit angeordnet sind.
Durch die genau definierten Widerstandsverhältnisse der einzelnen Unterbrechungsstellen wird eine gleichmäßige Verteilung der
Last über die verschiedenen Kontakte ermöglicht und damit die Gefahr beseitigt, daß einzelne
Kontakte übermäßig stark belastet werden. Diese Gefahr würde z. B. auch dann bei
einem Schalter mit leitender Flüssigkeit bestehen, wenn in einem einzigen Wasserbad
mehrere Kontaktsätze vorgesehen wären, die aus diesem heraus entfernt würden; denn erst
durch die Trennung der einzelnen Flüssigkeitssäulen durch isolierende Wände wird
eine Aufteilung der Schaltleistung auf die einzelnen Kontakte gesichert. Vorteilhaft ist es,
die trennenden Wände über den Spiegel der leitenden Flüssigkeit hinausragen zu lassen.
Zweckmäßig ordnet man in bekannter Weise über der leitenden Flüssigkeit noch
eine Schicht isolierender Flüssigkeit, ζ. Β. Öl oder Tetrachlorkohlenstoff, an und erreicht ·
dadurch, daß die eigentliche Stromunterbrechung in dieser Isolierflüssigkeit vor sich
geht. Wenn man die Kontakte .beim Abschalten aus der Isolierflüssigkeit ganz herauszieht,
kann man einen besonderen Trennschalter sparen.
Während man bei andern Schalteinrichtungen, bei denen die gesamte Leistung auf
mehrere parallele Teile verteilt ist, besonderer Einrichtungen zur gleichmäßigen Verteilung
bedarf, und während diese Einrichtungen vor allem den Nachteil haben, daß bei
nicht gleichzeitigem Trennen der parallel geschalteten Kontakte der zuletzt unterbrechende
Kontakt die Gesamtlast abschalten
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. e. h. Josef Biermanns und Otto Mayr in Berlin-Karlshorst.
muß, ist bei dem Schalter nach der Erfindung die von den Einzelkontakten geführte Leistung
nur abhängig von dem Widerstand der zugehörigen Flüssigkeitssäule. .Wenn also
η Kontakte so eingestellt wären, daß immer einer nach dem andern den Spiegel der leitenden
Flüssigkeit verläßt, so hätte das zur Folge, daß jedesmal der «-te Teil der Gesamtleistung
unterbrochen würde. Der zuletzt
ίο öffnende Kontakt würde dabei nicht höher beansprucht
als jeder vorher öffnende.
Als leitende Flüssigkeit benutzt man am besten die Lösung eines Metallsalzes, z. B.
Kupfersulfat, in Wasser. Es empfiehlt sich, ein Salz desjenigen Metalls zu wählen, aus
dem die Kontakte hergestellt sind. Wenn die isolierende Flüssigkeit Tetrakohlenstoff ist,
so ist es zweckmäßig, als leitende Flüssigkeit die Lösung eines auch Chlor enthaltenden SaI-zes,
also eines Chlorids, zu benutzen.
Man kann den Schalter leicht so ausbilden, daß der Widerstand zwischen den Kontakten
im eingeschalteten Zustand den tausendsten Teil des Wertes besitzt, der kurz vor dem
vollständigen Austreten der bewegten Kontakte aus der leitenden Flüssigkeit auftritt.
Die tatsächlich zu unterbrechende Leistung wird dadurch auch auf ein Tausendstel des
Wertes reduziert, der bei direkter Kontakttrennung ohne leitende Flüssigkeit zu unterbrechen
wäre. Diese stark verkleinerte Leistung muß man nun noch durch die Anzahl der parallelen Kontakte dividieren, um den
auf jedes Schalterelement entfallenden Anteil zu erhalten.
Es steht natürlich nichts im Wege, wenn dies aus besonderen Gründen wünschenswert
erscheint, parallel zu den Einzelkontakten noch einen gemeinsamen Hauptkontakt anzuordnen,
der im eingeschalteten Zustand fest in einen Gegenkontakt eingreift und dadurch die leitende Flüssigkeit überbrückt. Dieser
Kontakt, der beim Ausschalten zuerst geöffnet wird, kann unter Öl oder in Luft oder
+5 auch in der leitenden Flüssigkeit angeordnet sein.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. 1 ist
ein Vertikalschnitt, Abb. 2 ein Horizontalschnitt durch den beschriebenen Schalter.
Die Kontakte sind in der linken Hälfte der Abbildungen messerartig ausgebildet, in der
rechten Hälfte dagegen stiftförmig. In einem Gefäß α sind durch senkrecht stehende isolierende
Wände b oder durch Isolierrohre c eine Anzahl Zellen gebildet, in denen sich die
Messerkontakte d oder die Stiftkontakte e, die an einer gemeinsamen Traverse/ befestigt
sind, bewegen können. Die festen Gegenkontakte g bzw. h sind als längliche bzw. runde
Tröge ausgebildet, in die die beweglichen Kontakte in der Einschaltstellung hineingeführt
werden. Bis zu der Linie i ist das Gefäß α mit leitender Flüssigkeit gefüllt, während
oberhalb dieser Linie sich eine isolierende Flüssigkeit befindet.
Es ist nicht nötig, daß in der Einschaltstellung die Kontakte d, g bzw. e, h in metallische
Berührung kommen. Es genügt vielmehr, wenn der Strom durch eine dünne Schicht leitender Flüssigkeit übertragen wird.
Durch die trichterförmige Gestalt der festen Kontakte und die entsprechende Gestalt der
beweglichen Kontakte, wie sie bei Flüssigkeitswiderständen an sich schon bekannt sind,
erreicht man, daß diese Flüssigkeitsschicht einen sehr großen Querschnitt bei geringer
Dicke besitzt.
Besondere Sorgfalt muß man darauf verwenden, daß die Stromdichte in der Flüssigkeit
einen bestimmten Maximalwert nicht überschreitet, um unzulässige Erwärmung
oder Verdampfen des Elektrolyts zu verhindern. Durch die gezeichnete Kontaktform
wird dies erreicht. Gegen Schluß der Ausschaltbewegung, wenn eine solche Gefahr
nicht mehr besteht, kann man das Zunehmen des Widerstandes durch Verjüngung der Zellen,
also durch eine Ouerschnittsverminderung der Flüssigkeitssäulen, beschleunigen.
Einen besonders zweckmäßigen Aufbau erhält man nach Abb. 3, wenn man die Wände /;
des Behälters aus Isoliermaterial herstellt und sie in einen Metallboden m einkittet. Mit
diesem Boden werden die Tröge g leitend verbunden. Er bildet also den einen Pol des
Schalters und wird aus diesem Grunde auf Isolatoren« gesetzt. Durch den ebenfalls
metallenen Deckel 0 werden die Stangen p, an denen die Kontakte d hängen, hindurchgeführt.
Der Behälter ist so hoch, daß die Kontakte in ihrer höchsten Lage sich außerhalb
der isolierenden Flüssigkeit befinden. Die Zellen verjüngen sich nach oben infolge der
schrägen Stellung der Isolierwände b, so daß der Widerstand schneller als der Kontaktabstand
wächst.
Claims (5)
1. Elektrischer Schalter, bei welchem die Kontakte beim Ausschalten derart
voneinander getrennt werden, daß eine allmählich länger werdende Säule leitender
Flüssigkeit zwischen die Kontakte geschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere parallel geschaltete Kontaktsätze
in einzeln voneinander getrennten und isolierten Flüssigkeitssäulen untergebracht
sind.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch -i, dadurch gekennzeichnet, daß der
bewegliche Kontakt die Form eines nach j unten sich verjüngenden Keiles besitzt.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt der Schalterflüssigkeit mit wachsendem Kontaktabstand kleiner wird.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß über
der leitenden Flüssigkeit eine isolierende Flüssigkeit angeordnet ist.
5. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Schaltflüssigkeit enthaltenden Hüllen aus Isoliermaterial auf einer für alle
Zellen gemeinsamen Metallplatte, welche die Zuleitung zu dem feststehenden Kontakt
bildet, angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA56448D DE565599C (de) | 1929-01-13 | 1929-01-13 | Elektrischer Schalter mit leitender Schaltfluessigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA56448D DE565599C (de) | 1929-01-13 | 1929-01-13 | Elektrischer Schalter mit leitender Schaltfluessigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE565599C true DE565599C (de) | 1932-12-02 |
Family
ID=6940542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA56448D Expired DE565599C (de) | 1929-01-13 | 1929-01-13 | Elektrischer Schalter mit leitender Schaltfluessigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE565599C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1121162B (de) * | 1952-09-03 | 1962-01-04 | Calor Emag Elektrizitaets Ag | Elektrischer Stromunterbrecher mit Lichtbogenloeschung in Fluessigkeit |
DE1148301B (de) * | 1958-04-30 | 1963-05-09 | Siemens & Halske Ag M B H | Vorrichtung zum Schliessen und/oder OEffnen von Stromkreisen, insbesondere bei hohen Stromstaerken |
-
1929
- 1929-01-13 DE DEA56448D patent/DE565599C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1121162B (de) * | 1952-09-03 | 1962-01-04 | Calor Emag Elektrizitaets Ag | Elektrischer Stromunterbrecher mit Lichtbogenloeschung in Fluessigkeit |
DE1148301B (de) * | 1958-04-30 | 1963-05-09 | Siemens & Halske Ag M B H | Vorrichtung zum Schliessen und/oder OEffnen von Stromkreisen, insbesondere bei hohen Stromstaerken |
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