DE1046587B - Verfahren und Vorrichtung zum Schutz der Kathoden elektrolytischer Zellen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schutz der Kathoden elektrolytischer Zellen

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DE1046587B
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anode
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Dr Patrizio Gallone
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De Nora SpA
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Oronzio de Nora Impianti Elettrochimici SpA
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schutz der Kathode einer elektrolytischen Zelle gegen Angriffe durch den Elektrolyten und Produkte der Elektrolyse während der Zeit, in der die Elektrolyse unterbrochen ist.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung können im allgemeinen bei allen elektrolytisch«! Vorrichtungen angewendet werden, bei denen die Kathode eine Reaktionsfähigkeit gegenüber dem Elektrolyten und den Produkten der Elektrolyse besitzt, wenn der Elektrolysestromfluß zwischen der Anode und der Kathode der Zelle unterbrochen ist.
In der folgenden Beschreibung sind beispielsweise Amalgamzellen für die Elektrolyse von Alkali-Chloriden angenommen, bei denen die Kathode aus einer fließenden Schicht von Quecksilber oder aus einer amalgamierteri Metalloberfläche besteht. Es ist jedoch klar, daß die Erfindung auch für andere Arten von Elektrolysezellen als die nachstehend näher beschriebene angewendet werden kann.
Um etwa eine Zelle in einer Gruppe oder Serie elektrolytischer Chlorzellen außer Betrieb zu setzen, gleichzeitig aber die anderen Zellen weiter in Betrieb zu halten, wurde normalerweise bisher in der Weise \ erfahren, daß die außer Betrieb zu setzende Zelle unter Abschalten des dieser Zelle zugeführten Stromes kurzgeschlossen wurde. Dieses Verfahren ist jedoch nicht einwandfrei, weil während derartiger Außerbetriebsperioden die Kathode der Zelle chemischem Angriff durch das in der Kochsalzlösung gelöste, in der Zelle verbleibende freie Chlor ausgesetzt bleibt und so zur Anode eines kurzgeschlossenen galvanischen Elementes wird. Demzufolge wird der Angriff auf das Quecksilber in der Zelle durch den gleichzeitig verlaufenden elektrochemischen Prozeß verstärkt, der innerhalb der kurzgeschlossenen Zelle in Gegenwart der chlorhaltigen Kochsalzlösung vor sich geht.
Ein bekanntes Mittel zur Behebung dieses Übel-Standes ist die Anordnung einer Anzahl von Hilfsbzw. Schutzanoden, die in der Zelle mit deren Kathode einen von der Hauptanode unabhängigen Stromkreis bilden, wenn die Zelle aus dem Hauptelektrolysekreis ausgeschaltet ist. Diese Hilfsanoden sollen einen kleinen Polarisierungsstrom über die Kathode aufrechterhalten, indem hilfsweise eine Quelle elektromotorischer Kraft angeschlossen wird, während die Hauptanoden mit der Kathode kurzgeschlossen sind.
Dieses Verfahren hat jedoch mehrere Nachteile. Die Einrichtung der zusätzlichen Hilfsanoden bedingt eine Komplikation in der Konstruktion der Zelle. Da außerdem sehr wenig Raum um die Hauptanoden Verfahren und Vorrichtung zum Schutz
der Kathoden elektrolytischer Zellen
Anmelder:
Oronzio de Nora Impianti Elettrochimici, Mailand (Italien)
Vertreter: Dipl.-Ing. B. Wehr, Dipl.-Ing. H. Seiler,
Berlin-Grunewald,
und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg 2,
Essenweinstr. 4-6, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 2. März und 19. Dezember 1953
Dr. Patrizio Gallone, Mailand (Italien),
ist als Erfinder genannt worden
herum verbleibt, in dem die Hilfsanoden untergebracht werden können, kann der Polarisierungsstrom nicht gleichmäßig über die Kathode verteilt werden. Ferner muß, um den gewünschten Polarisierungsstrom an der Kathode aufrechtzuerhalten, ein die Hilfsanoden belastender zusätzlicher Strom durch die mit der Kathode kurzgeschlossenen Hauptanoden in Kauf genommen werden, und schließlich bedingt der Polarisierungsstrom, selbst wenn er auf dem geringsten erforderlichen Wert gehalten wird, der noch einen Schutz für die Zelle darstellt, infolge der kleinen Abmessungen der Hilfsanoden eine erhebliche Stromdichte an den Hilfsanoden zusätzlich zu dem durch die Hauptanoden gehenden Strom, so daß das Potential der Hilfselektrode den Chlorentladungspunkt erreichen kann, was eine Gefahr für die außer Betrieb befindliche Zelle bedeutet. Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden.
Diese besteht in dem Verfahren, die Kathode elektrolytischer Zellen während der Zeit, in der die Elektrolyse unterbrochen ist, dadurch zu schützen, daß (ohne Verwendung von Hilfsanoden) ein kleiner Polarisierungsstrom direkt zwischen der Anode und der Kathode der Zelle aufrechterhalten wird.
Die Erfindung bezieht sich auch auf geeignete Schaltmittel, um eine elektrolytische Zelle aus dem Elektrolysekreis auszuschalten und gleichzeitig einen Schutzstromkreis zwischen der Anode und der Kathode der Zelle herzustellen.
809 699/490
In der Zeichnung, die eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt, ist
Abb. 1 eine schematische Darstellung eines Paares elektrolytischer Quecksilberzellen, bei denen die Erfindung angewendet ist,
Abb. 2 eine teilweise geschnittene Stirnansicht einer Schaltvorrichtung nach der Erfindung,
Abb. 3 eine Seitenansicht des in Abb. 2 dargestellten Schalters, in Abb. 2 von rechts gesehen,
Abb. 4 eine Schnittansicht des in Abb. 3 dargestellten Schalters nach Linie 4-4 der Abb. 3,
Abb. 5 eine teilweise nach Linie 5-5 der Abb. 4 geschnittene Ansicht und
Abb. 6 eine Teilansicht des Schalters in einer seiner Stellungen.
Bei der in Abb. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind zwei Amalgamzellen 1 und 2 gezeigt, in denen die Quecksilberkathode über den geneigten Boden der Zellen herabfließt und der Elektrolysestrom während des Betriebes der Zelle zwischen der Anode A und der Kathode B fließt. Zwischen der Anode und der Kathode zirkuliert Kochsalzlösung, die zum Zwecke der Erzeugung von Chlor und Ätznatron in Chlor und Natrium zerlegt wird, welch letzteres sich mit dem über den Boden der Zellen 1 und 2 fließenden Quecksilber amalgamiert.
In Abb. 1 ist die (rechte) Zelle 1 in einem Übergangszustand dargestellt, währenddessen sie aus dem Elektrolysestromkreis ausgeschaltet und zeitweilig kurzgeschlossen ist, während die (linke) Zelle 2 noch in den Elektrolysestromkreis eingeschaltet ist. Die Zelle 1 oder irgendeine andere in dem Elektrolysestromkreis liegende Zelle kann aus dem Stromkreis ausgeschaltet werden, indem die negative Sammelschiene 3, die von einer benachbarten Zelle der Reihe oder von der Elektrolysestromquelle kommt, von der positiven Sammelschiene 4 der außer Betrieb zu setzenden Zelle 1 getrennt wird, während die folgende Zelle 2 durch die negative Sammelschiene 7 und die positive Sammelschiene 4 angeschlossen bleibt, so daß der Elektrolysestrom durch die Sammelschiene 3, den Schalter 5j die Sammelschiene 7 und die Sammelschiene 4 zur Zelle 2 geleitet wird, während die Zelle 1 aus dem Elektrolysestromkreis ausgeschaltet ist. Die Schalter 5, die im einzelnen in der in den Abb. 2 bis 6 dargestellten Weise ausgebildet sein können, werden mittels eines Schaltgriffes 6 und einer Schaltstange 8 betätigt, um das Schaltelement 5 in solche Lage zu bringen, daß die zugehörige Zelle von dem Elektrolysestromkreis abgeschaltet oder in diesen eingeschaltet ist, was mittels dieser Schaltelemente wahlweise bei der einen oder anderen Zelle bewirkt werden kann.
In Abb. 1 ist der Schaltteil 5 der Zelle 1 in einer Zwischenstellung dargestellt, die er vorübergehend einnimmt, wenn er aus der Stellung, in der er die Sammelschiene 3 mit der Sammelschiene 4 der Zelle 1 verbindet, in eine Lage gebracht wird, in der diese Verbindung unterbrochen und dafür eine Verbindung zwischen der Sammelschiene 3 und der Sammelschiene 7 der Zelle 1 hergestellt ist. Das Schaltelement 5 ist so ausgebildet, daß beim Ein- oder Ausschalten einer Zelle die elektrische Verbindung zwischen der Sammelschiene 3 und der Sammelschiene 7 hergestellt wird, ehe die Verbindung zwischen der Sammelsdhiene 3 und der Sammelschiene 4 unterbrochen wird, und umgekehrt. In dieser Zwischenstellung befindet sich der Schalter 5 der Zelle 1 in der Abb. 1.
Zusätzlich zu den Schaltmitteln zum Ein- und Ausschalten einer Zelle in bezug auf den Elektrolysestromkreis sind Schaltmittel vorgesehen, um gleichzeitig eine polarisierende Schutzspannung zwischen der Anode A und der die Kathode B darstellenden Ouecksilberschicfht anzulegen. Zu diesem Zwecke ist die Schaltstange 8 mit einem Hilfskontakt 9 versehen, der, sobald die Zelle aus dem Elektrolysestromkreis ausgeschaltet ist, die Kontakte 9 α und 9 b miteinander verbindet, um die Anode A und die Kathode B mit dem positiven bzw. negativen Pol einer Polarisierungsspannungsquelle 10 zu verbinden. In dem Polarisierungsstromkreis liegt vorzugsweise ein Belastungswiderstand oder Ballastwiderstand 11, um die Spannungsquelle 10 vor schädlichen Stromspitzen zu schützen, die auftreten können, wenn die Spannungsquelle 10 ohne einen derartigen Widerstand an eine Zelle angeschlossen wird, die ihren Polarisierungszustand noch nicht erreicht oder wieder verloren hat.
Die für jede Zelle vorgesehene Polarisierungs-
spannungsquelle 10 besteht vorzugsweise aus einer Batterie sehr kleiner Kapazität und einem von der Wechselstromseite her gespeisten Vollweggleichrichter 12, durch den die Stromquelle 10 auf der gewünschten Spannung gehalten wird. Es kann jedoch auch irgendeine andere Stromquelle zur Lieferung der Polarisierungsspannung 10 verwendet werden. Um einen sofortigen Schnitz der Qu>ed<silberkathodfeti im Falle eines zeitweiligen Ausbleibens der Elektrolysespannung während des Betriebes sicherzustellen, kann auch, an dem Hauptausschalter des Elektrolysekreises ein Hilfskontakt 13 vorgesehen sein, der den Hilfsstromkreis sofort schließt, wenn der Elektrolysestromkreisaiusschajter öffnet oder stromlos wird. Durch das Schließen des Kontaktes 13 wird dem Relais 14, das in jedem Polarisierungsstromkreis vorgesehen ist, ein Erregerstrom zugeführt, so daß es jenen Stromkreis bei irgendwelchem Versagen der Stromversorgung des Elektrolysestromkreises schließt, selbst wenn der Zellenausschalter 5 geschlossen und der Hilfskontakt 9 offen ist, wie dies in Abb. 1 bei Zelle 2 gezeigt ist.
Bei der Betätigung der Anordnung gemäß Abb. 1 wird, wenn die Zelle 1 aus dem Elektrolysestromkreis ausgeschaltet werden soll, der Schaltgriff" 6 im Uhrzeigersinne herumgelegt, um das Schaltelement 5 aus der Lage, in der es Kontakt zwischen der Sammelschiene 3 und der positiven Sammelschiene 4 der Zelle 1 herstellt, in die Lage zu bringen;, in· der es außer Kontakt mit der Sammelschiene 4 der Zelle 1, aber in Kontakt mit der zur nächsten Zelle führenden negativen Sammelschiene 7 ist. Der Kontakt zwischen der Schiene 3 und der Schiene 4 der Zelle 1 wird nicht unterbrochen, ehe nicht der Kontakt zwischen der Schiene 3 und der Schiene 7 hergestellt ist. Gleichzeitig bringt die Schaltstange 8 das Kontaktglied 9 in die Stellung, in der es die Kontakte 9 a und 9 b miteinander verbindet und damit den Polarisierungsstromkreis von der positiven Seite der Stromquelle 10 zu der Anode A und von. der negativen Seite der Stromquelle 10 über die Sammelschiene 7 der Zelle 1 zur Kathode B schließt, so daß die Polärisierungsspannung sofort der Zelle aufgedrückt wird, die aus dem Elektrolysestromkreis ausgeschaltet wird.
Die Darstellung in Abb. 1 ist natürlich rein schematisch, und die Isolierung sowie ein Teil der Stromleitungen und andere, zum Verständnis der Erfindung nicht erforderliche Teile sind weggelassen, um das Bild nicht unnötig zu komplizieren.
Wenn während des Betriebes einer Zelle der Strom ausfällt, wird der Stromkreis zwischen der Hilfsstromquelle 10 und der Anode A und der Kathode B durch Schließen der Kontakte des Relais 14 ge-
schlossen, das automatisch durch den Kontakt 13 bei irgendwelchem Versagen oder Unterbrechen der Elektrolysestromversorgung betätigt wird.
Zusätzlich zu den offensichtlichen Vorteilen, die ■durch die beschriebene Anordnung geboten werden, besteht ein weiterer wichtiger Vorteil darin, daß der Schutz der Zelle durch die gleiche Anode großer Abmessung bewirkt wird, die auch für den Elektrolyseprozeß dient. Der Polarisierungsstrom wird daher gleichmäßig über die ganze Kathode verteilt, und es reicht ein kleiner Strom aus, um den Schutz der Kathode zu sichern. Es wurde gefunden, daß durch diese Anordnung eine Kathodenstromdichte von nicht mehr als 0,16 mA/cm2 ausreicht, um den gewünschten Schutz zu bewirken.
Da die Anodenoberfläche ungefähr ebenso· groß ist wie die Kathodenoberfläche, ist auch die Anodenstromdichte ungefähr die gleiche wie die Kathodenstromdichte. Bei Verwendung· des vorstehend angegebenen Wertes von 0,16 mA/cm2 beträgt die Spannung an den Zellenklemmen etwa 1 Volt, so daß das Anodenpotential viel negativer ist als das ChlorentladungspO'tential. Es ist daher nicht notwendig, Mittel vorzusehen, um irgendeine etwaige Entwicklung von Chlorgas zu unterbinden, wie dies erforderlich wäre, wenn Hilfsanoden kleinerer Abmessungen verwendet würden.
Ein weiterer Vorteil, der sich· daraus ergibt, daß die Polarisierungsspannung sehr niedrig gehalten wird, besteht darin, daß unter den oben angegebenen Verhältnissen die Polarisierung zwar ausreicht, um das Quecksilber vor dem Angriff durch Chlor zu schützen, nicht aber die Eisensuspension, die sich zuweilen in dem Quecksilber ansammelt und oft Ursache großer Schwierigkeiten ist. Der kleine Polarisierungsstrom schützt also das Quecksilber, ermöglicht aber, daß dessen Eisengehalt als Chlorid in Lösung geht.
Obgleich an sich irgendein geeignetes Schaltelement 5 verwendet werden kann, um zwischen den beiden zu verbindenden Sammelschienen Kontakt herzustellen, ehe der Kontakt zwischen den beiden voneinander zu trennenden Sammelschienen unterbrochen wird, wurde gefunden,
der in den Abb. 2 bis 6
näher dargestellte Schalter zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignet ist. Dieser Schalter besteht aus den Kontaktteilen 5, die auf der Schaltstange 8 befestigt sind und zwischen den Schienen 3, 4 und 7 Kontakt herstellen oder unterbrechen können, die den in Abb. 1 schematisch dargestellten Schienen entsprechen. Die Kontaktglieder 33, 44 und 77 sind mit den Schienen 3, 4 und 7 verbunden und werden durch einen U-förmigen Halter 21 getragen, an dem sie bei 22, 23 bzw. 24 befestigt sind, wobei eine geeignete Isolation vorgesehen ist, wie im einzelnen in Abb. 4 dargestellt ist, so daß die elektrische Verbindung zwischen den Kontakten 33,44 und 77 nur durch die Schaltglieder 5 hergestellt wird. Ein die Kontaktschienen 44 und 77 durchsetzender Federteil 25 drückt gegen Blöcke 30 aus Isoliermaterial, um die Kontaktschienen 44 und 77 in ihren gewünschten Stellungen und in Berührung mit den Schaltgliedern 5 zu halten, wenn mit diesen Kontakt hergestellt werden soll. Die Halter 21 sind ferner mit unteren Lagerteilen 34 und abnehmbaren Lagerkappen 35 versehen, um ein Zapfenlager zu bilden, durch das die Welle 8 hindurchgeht und in dem sie sich dreht, um die Stellung der Schaltglieder 5 zu steuern.
Die Stellung der Schaltglieder 5 wird durch Drehen der Welle 8 verändert, die durch einen an ihr befestigten Mitnehmer 26 mit den Teilen der Schalt glieder 5 in der Weise verbunden ist, daß ein gewisses radiales Spiel für die Schaltkontakte 5 ermöglicht wird.
Die Welle 8 ist mit zwei Bunden 27 versehen, die an ihr starr befestigt sind und zwei Stangen 28 tragen, die parallel zur Welle 8 angeordnet sind und unter Vermittlung von Preßplatten 32 gegen Federn 29 drücken. Diese Federn 29 liegen gegen die Enden der Schaltglieder 5 durch Preßplatten 31 an, die als umgekehrte U-Teile ausgebildet sind und zugleich die Federn 29 führen. Die Federn 29 werden daher zwischen den Stangen 28 und den Schaltgliedern 5 zusammengedrückt, so daß die Schaltglieder ständig gegen die Enden der Kontaktschienen 33, 44 bzw. 77 gedrückt werden, je nach der Stellung, in der sich die Schaltglieder 5 befinden. An jedem Ende des Schaltgliedes 5 sind getrennte Federn 29 vorgesehen!, so daß die einzelnen Schaltglieder automatisch ihre Stellung in bezug auf die Kontaktschienen 33, 44 bzw. 77 einstellen können.
Die Bewegung der Schaltglieder durch Drehen der Welle 8 verursacht, daß sie über die Enden der Kontakte 33, 44 und 77 gleiten, um Kontakt herzustellen oder zu unterbrechen. Die Schaltglieder 5 bestehen vorzugsweise aus einer Silberlegierung oder aus irgendeinem anderen für elektrische Kontakte besonders geeigneten Metall und sind vorzugsweise in drei Abschnitte geteilt, wie besonders in den Abb. 3 und 5 angedeutet ist, um eine Mehrzahl von Konitaktstellen zu bilden und einen guten Kontakt zwischen den Schaltgliedern und den Kontaktschienen 33, 44 bzw. 77 jederzeit sicherzustellen. Die Kontaktschienen 33j 44 und 77, die gewöhnlich aus Kupfer hergestellt sind, können an ihren Enden einen Silberüberzug besitzen bzw. silberplattiert sein, oder es kann eine geeignete Kontaktlegierung auf die Enden der Kontaktschienen hart aufgelötet sein.
Die Wirkungsweise der Schaltglieder 5 ist aus der vorstehenden Beschreibung leicht zu verstehen. Sobald die Schaltwelle 8 in die Einschaltstellung für eine bestimmte Zelle gedreht wird, werden die Schaltgiieder 5 gegen die Schienen 33 und 44 gedrückt, so daß der Elektrolysestrom durch den Kontakt 44 und die Anodenschiene 4 zu der Anode A dieser Zelle und nach Hindurchfließen durch die Zelle durch die Kathodensdhiene 7 geleitet wird, die über die Grundfläche der Zelle hinweg mit der nächstbenachbarten Zelle verbunden ist. Wünscht man eine Zelle aus dem Elektrolysekreis auszuschalten, so wird die Welle 8 gedreht, so daß die Schaltglieder 5 geschwenkt werden und de» Konitakt 33 mit dem Kontakt 77 verbinden und den Kontakt 44 von dem Kontakt 33 trennen. Sowohl während des Einschaltvorganges wie auch während des Ausschaltvorganges kommen die Schaltglieder 5 zeitweilig durch eine Zwischenstellung, wie sie in den Abb. 1 (Zelle 1), 2 und 4 angedeutet ist, in welcher Stellung sie alle drei Kontaktschienen 33, 44 und 77 berühren, so daß keine Unterbrechung der dauernden Stromkreisverbindung in bezug auf die übrigen Zellen im Kreise eintritt, während die Schialtglieder 5 von einer Stellung zur anderen bewegt werden.
Diese Zwischenstellung der Schaltglieder 5 entspricht einem momentanen Kurzschluß für die ausgeschaltete Zelle des Stromkreises, jedoch dauert dieser Kurzschluß nur eine kurze Zeit, da die Kontaktglieder 9 mit den Kontakten 9 a und 9 b in Berührung gebracht werden, sobald das Schaltglied 5 die in Abb. 6 angedeutete Stellung erreicht hat, in der es den Kontakt mit der Kontaktschiene 44 unterbrochen
hat und mit den Kontaktschienen 33 und 77 in Kontakt ist. Sobald das Kontaktglied 9 den Stromkreis zwischen der Hilfsstromquelle 10 und der aus dem Hauptstromkreis ausgeschalteten Zelle geschlossen hat, wird zwischen der Anode A und der Kathode B eine Polarisierungsspannung angelegt, so* daß die Kurzschlußwirkung nur von kurzer Dauer ist.
Jede Zelle ist vorzugsweise mit zwei oder mehreren der vorstehend beschriebenen Schaltelemente 5 versehen; vorzugsweise wird jede Zelle mit ebenso vielen Schaltern 5 versehen, wie Anoden in der Zelle sind, und mit so vielen Kathodensammelschienen, wie notwendig sind, um eine Speisung der Anoden in jeder Parallelschaltung zu bewirken. Eine Betätigungswelle 8 wird verwendet, um alle Schaltglieder 5 für eine Zelle gleichzeitig zu bewegen, so daß alle Kontakte durch den gleichen Arbeitsvorgang hergestellt oder unterbrochen werden und auch durch den gleichen Arbeitsvorgang alle Anoden Polarisierungsstrom von der Stromquelle 10 erhalten, sobald, die Zelle außer Betrieb gesetzt wird oder ist.
Vorstehend ist zwar als bevorzugtes Ausfuhrungsbeispiel die Anwendung der Erfindung bei Quecksilberzellen unter Benutzung einer bevorzugten Ausführungsform der Schaltvorrichtung beschrieben, jedoch können die Grundsätze der Erfindung auch für andere Typen von Elektrolysezellen angewendet werden, und es können auch andere Schaltvorrichtungen Verwendung finden.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Schützen der Kathoden elektrolytischer Zellen während der Zeit, in der die Elektrolyse unterbrochen ist, durch einen die Kathode polarisierenden Hilfsstrom, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ausschalten der Zelle aus dem Elektrolysestromkreis die polarisierende Hilfsstromquelle ohne Verwendung von Hilfsanoden direkt mit der Anode und der Kathode verbunden wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei einzelnen oder hintereinandergeschalteten Zellen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einzelzelle von anderen Zellen bzw. deren Schaltmitteln unabhängige Schaltmittel (8, 9) zugeordnet sind, die in der einen Schaltstellung unter Ausschalten der Einzelzelle aus dem Elektrolysestromkreis die Kathode und die Anode der Zelle mit der polarisierenden Hilfsstromquelle und in der anderen Schaltstellung unter Ausschalten der Einzelzelle aus dem polarisierenden Hilfsstromkreis die Kathode und die Anode der Zelle mit der Elektrolysestromquelle verbinden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an eine Schaltvorrichtung mit drehbarem Kontaktglied (5) eine von der Elektrolysestromquelle oder einer Nachbarzelle kommende Leitung (7), eine Zuleitung (4) zur Anode und eine zur nächsten Zelle oder zurück zur Elektrolysestromquelle abgehende Leitung (3) so angeschlossen sind, daß das Kontaktglied (5) wahlweise entweder alle drei Leitungen oder je zwei von ihnen verbinden kann und bei seiner Verdrehung Kontakt zwischen der Zuleitung (4) zur Anode und der Ableitung (3) herstellt, ehe es den Kontakt mit der Zuleitung (7) unterbricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem drehbaren Kontaktglied (5) eine Schaltvorrichtung (9) für das Anschließen oder Abtrennen der polarisierenden Hilfsstromquelle (10) gekuppelt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Schaltteile einer Schaltvorrichtung (5, 44, 77) für das Kurzschließen einer Zelle und einer Schaltvorrichtung (9) für das Anschließen der polarisierenden Hilfsstromquelle (10) nach Aufheben des Kurzschlusses auf einer gemeinsamen Welle (8) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (5, 44, 77) für das Ein- und Ausschalten der Zelle in den bzw. aus dem Elektrolysestromkreis so ausgebildet ist, daß sie zwischen der Ein- und der Ausschaltstellung eine Zwischenstellung einnehmen kann, in der sie Anode und Kathode der Zelle kurzschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbare Kontaktglied (5) der Schaltvorrichtung aus mehreren nebeneinandersitzenden, radial gefederten Segmenten (5 in Abb. 5) besteht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 508 523.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 699/490 12.58
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