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Vorrichtung zur Entnahme von Bogen von einem Stapel Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zur Entnahme von Bogen von einem
Stapel mit einer an einer Ecke angreifenden, aus Sauger und Greifer bestehenden
Bogentrennvorrichtung, die eine als Ganzes verstellbare Einheit bildet, nach Patent
541 .1.76.
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Die weitere Ausgestaltung dieser Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht
darin, daß in an sich bekannter Weise nur eine einzige Bogentrennvorrichtung der
gekennzeichneten Art an nur einer Bogenecke angreifend vorgesehen ist, die den in
an sich bekannter Weise durch Bläser vom Stapel gelösten Bogen, ohne ihn zu verdrehen,
senkrecht zu seiner Vorderkante und unmittelbar in oder parallel zu der allgemeinen
Förderrichtung vom Stapel abzieht und der ihn zur Maschine weiterfördernden Vorrichtung
übergibt.
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Der Widerstand, den ein Bogen beim Abzug von einem Stapel bietet,
setzt sich hauptsächlich zusammen aus der Reibung an der Stapeloberfläche und dem
Beharrungsvermögen. Ein vollkommener Ausgleich dieser Kräfte beim Bogenabzug von
nur einer Ecke aus scheint zunächst nur dann möglich zu sein, wenn der Abzug schräg
in der Richtung der Diagonalen erfolgt. Es ist eine Vorrichtung bekannt, bei welcher
der vorderste Bogen eines ausgestrichenen Stapels in zur Vorderkante diagonaler
Richtung von einer einzigen aus Sauger und Greifer bestehenden, an einer Ecke des
Bogens angreifenden Trennvorrichtung vom Stapel abgezogen und zunächst an rotierende
Zwischengreifer und von diesen an ihn weiter zur Maschine bringende Fördermittel
abgegeben wird.
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Von der bekannten Vorrichtung unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
dadurch, daß die einzige Eckentrennvorrichtung den Bogen, ohne ihn zu verdrehen,
parallel zu sich selbst in oder parallel zu der allgemeinen Förderrichtung vom Stapel
abzieht und ihn
unmittelbar, d. h. unter Ausschluß von Zwischenfördermitteln,
der üblichen ihn zur Maschine weiterfördernden Vorrichtung übergibt. Der technische
Fortschritt gegenüber dem Bekannten beruht in der konstruktiven Vereinfachung der
ganzen Vorrichtung, in der einfacheren Förderweise und in der verminderten Baubreite.
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Versuche haben erwiesen, daß der Abzug der Bogen durch eine einzige
an einer Bogenecke angreifende Trennvorrichtung in senkrechter Richtung zur Vorderkante
des zu trennenden Bogens bis zu gewissen Grenzen ohne Zuhilfenahme besonderer Hilfsmittel
ebensogut und sicher bewerkstelligt werden kann, wie bei diagonaler Zugrichtung
oder wie beim Anordnen zweier Eckensauger oder gar einer Saugstange, und daß bei
guter Ablüftung des abzuziehenden Bogens praktisch die Klemmung des Greifers genügt,
um die geringen Kräfte, die den Bogen unter Wellenbildung um den Greiferklemmpunkt,
besonders im Augenblick des Abziehens, zu drehen bestrebt sind, unwirksam zu machen.
Format, Papierstärke, Beschaffenheit und Abzugsschnelligkeit ergeben nur bei außergewöhnlich
ungünstigem Zusammenwirken ein unter Wellenbildung bemerki>ares leichtes Zurückbleiben
der dem Eckengreifer gegenüberliegenden freien Bogenseite. Bis zu diesen Grenzen
genügt die Steifigkeit des Bogens im Verein mit der vom Greifer an der Ecke wirkenden
Klemmung, wobei ein seitlicher Anschlag dem Bogen beim Vorwärtsziehen eine gewisse
Stützung bietet.
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Uni auch für die erwähnten Sonderfälle einen einwandfreien Bogenabzug
zu sichern, werden erfindungsgemäß Hilfseinrichtungen dem Eckensauger beigegeben.
Diese können ein- und ausschaltbar sein, dauernd oder wahlweise wirken und zusätzlich
am Eckensauger bzw. Greifer selbst angebracht sein oder für sich an beliebiger Stelle
des Bogens im Takt mit dem Sauger zusammenarbeiten.
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Wenn die Hilfseinrichtungen an der dem Sauger gegenüberliegenden freien
Ecke bzw. Seite als Hilfssauger, Greifer, Schieber usw. wirken, so sind eine direkte
Vorwärtsförderung vorhanden und das Dxehbestreben des Bogens unmöglich gemacht.
Wenn aber nur der in der Nähe des Eckensaugers vorhandene Seitenanschlag oder die
Rollen, die als Bogenbremse dienen, zur Bogenführung benutzt werden, oder wenn am
Eckensauger Hilfssauger oder Greifer mit geringer Reichweite angebracht sind, so
ist eine direkt fördernde Wirkung dieser Hilfseinrichtungen nur insoweit vorhanden,
als sie der Aufgabe gerecht werden, den Bogen in einer praktischen Entfernung in
derartiger Breite zu fassen, daß der freie mitgezogene Bogenteil infolge der natürlichen
Steifigkeit zuverlässig vom Stapel mit abgeht, ohne zurückzubleiben.
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Diese Hilfseinrichtungen können auch durch besonders gesteuerte Bläser
unterstützt oder ganz ersetzt werden.
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Die Zeichnungen erläutern beispielsweise den Erfindungsgegenstand
unter Beschränkung auf die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Teile
derBogenentnahmevorrichtung.
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Abb. i ist eine Seitenansicht einer Stapelvorderecke und der Entnahmevorrichtung.
Abb. 2 ist ein Grundriß des Stapels und der Entnahmevorrichtung.
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Abb. 3 und 4 veranschaulichen je durch einen Grundriß eine Art der
Trennung des Bogens vom Stapel, bei welcher der Bogen in geradliniger Bewegung vorwärts
gezogen wird, und zwar zeigen Abb. 3 die Stellung der Entnahmevorrichtung bei Ansaugen
des Bogens, Abb.4 die Stellung, nachdem der Bogen auf die Förderwalze niedergelegt
ist.
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Abb.5 veranschaulicht die Wirkung der Blasdüsen auf die angehobene
Bogenecke und die Abrundungen der Stapelanschläge.
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Abb. 6 und 7 veranschaulichen in Ansicht und Grundriß eine Einrichtung
zur Verhinderung bei der Drehung des Bogens unter dem einseitigen Zug der Trennvorrichtung.
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Abb. 8 veranschaulicht in einem Grundriß die Anordnung der Trennvorrichtung
bei Doppelstapel.
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Abb. 9 und io veranschaulichen in Ansicht und Grundriß eine Trennvorrichtung
mit verbreiterter Angriffsfläche der Greifer.
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Abb. i i und 12 veranschaulichen in Ansicht und Grundriß die Anordnung
eines Hilfsgreifers, und Abb. 13 und 14 veranschaulichen in Ansicht und Grundriß
die Wirkung eines Hilfssaugers.
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In den Abbildungen bezeichnet i einen Bogenstapel, 2 einen Stapeltisch,
3 einen Stapelvorderanschlag, 4 eine Förderwalze, welche in Verbindung mit gesteuerten
Taktrollen 5 einen von der Bogentrennv orrichtung ihr zugeführten Bogen weiter zur
Maschine fördert. In dem freien Ende eines bei 6 gelagerten Schwenkarmes 7, der
in beliebiger, nicht gezeichneter Weise gesteuert wird, sind die Bogentrennmittel
angebracht, bestehend aus einem Sauger 8 und einem Schwenkgreifer 9, der mit dem
Sauger 8 zusammen einen Zangengreifer bildet. Sauger und Greifer sind an einem Kopfstück
io angeordnet, das am Ende des Schwenkarmes 7 befestigt ist, und werden in beliebiger,
z. B. aus dem Hauptpatent 541 476 bekannter Weise gesteuert. Die Bogenvereinzelung
geht in der Weise vor sich, daß in der in Abb. i und 2 gezeichneten
Stellung
der Sauger eine Vorderecke des obersten Bogens des Stapels ansaugt und ablüftet,
der Greifer von unten einschwingt und die abgelüftete Bogenecke an den Sauger andrückt
und darauf durch eine Schwenkung des Armes 7 der Bogen so weit vorgezogen wird,
daß seine Vorderkante auf die Förderrolle .I zu liegen kommt, wenn der Greifer zurückschwingt.
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Im allgemeinen genügt die einfache Greiferkleminwirkung bereits, eine
Verdrehung des Bogens unter dem einseitigen Zug der Trennvorrichtung zu verhindern,
da durch Bläser in bekannter Weise dafür gesorgt ist, daß der oberste Bogen von
dem Stapel getrennt wird. Zu diesem Zweck ist besonders, wie Abb. 5 veranschaulicht,
am Greifer 9 eine Blasdüse 11 vorgesehen, welche zwischen den an einer Ecke abgelüfteten
obersten Bogen und den Stapel bläst, während -weiter an den Stapelvorderanschlägen
3 Düsen 12 angebracht sind, welche den Stapel auflockern.
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In besonderen ungünstigen Fällen, z. B. bei schweren oder stark zusammenhängenden
Bogen, können Hilfsvorrichtungen zur Verhinderung einer Verdrehung des Bogens vorgesehen
sein. Im gewissen Sinne -wirken als solche schon die seitlichen Stapelanschläge
13, -welche an über dein Stapel sich erstreckenden, in den Rahmenwänden 14. befestigten
Stangen 1.5 angebracht sind.
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In Abb. i und 2 ist eine Lösevorrichtung in Gestalt eines Drückerarmes
16 dargestellt, -welche an der der abgezogenen Bogenecke entgegengesetzten Seite
des Stapels auf der Stapeloberfläche ruht. Der Andrücker 16 ist an einem Bolzen
i; angelenkt, der in einem auf der Achse oder Welle 6 befestigten Arm 18 angebracht
ist. Auf dem Bolzen 17 ist ferner ein Mitnelimerwinkelarm i9 so verstiftet, daß
er bei einer Schwenkbewegung des Armes 18, -welche mit der Vorwärtsschwenkung des
Schwenkarmes 7 zusammenfällt, den Drückerarm 16 vom Stapel abhebt. Zu Beginn des
Bogenabzuges wirkt also der auf dem Bogen ruhende Drückerarm 16 mitziehend auf den
obersten Bogen ein. An Stelle des Drückerarmes 16 kann auch ein Saugerarm finit
gesteuerter Saugwirkung vorgesehen werden. Die Vorwärtsbewegung des obersten Bogens
-wird ferner in der von der Trennvorrichtung nicht angegriffenen Bogenhälfte durch
einen gegen die Hinterkante -wirkenden Bläser 2o unterstützt. Ferner wirkt eine
in geraumer Entfernung hinter der Trennvorrichtung auf dem Stapel ruhende, auch
als Bogenbremse dienende Druckrolle -a1, die an einem Arm 22 angebracht ist, der
Verdrehung des Bogens entgegen.
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Wie Abb. 6 und ; veranschaulichen, kann der Abzug des' Bogens auf
der von der Trennvorrichtung nicht angegriffenen Seite durch ein Reibrad 23 unterstützt
werden, welches in an sich bekannter Weise bei der Vorwärtsbewegung gesperrt ist,
bei der Rückwärtsbewegung aber lose läuft. Dieses Reibrad sitzt an einem Arm 2.4
einer als Welle benutzten Stange 15 und wird vermittels eines zweiten Arines 25
einer Verbindungsschiene 26 und eines Armes 27 von der Welle 6 hin und her bf-wegt.
Die Reibwirkung des Rades 23 hilft ebenfalls den Bewegungswiderstand des Bogens
überwinden.
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Eine Sicherung gegen Verdrehung des Bogens wird schon durch eine Verbreiterung
der Kleininflä che des Greifers oder eine Verdoppelung des Greifers erreicht. Eine
solche Ausführung veranschaulichen Abb. 9 und io, welche die Anordnung von zwei
unmittelbar nebeneinander wirkenden und miteinander verbundenen Greifern 28 zeigen,
die gegen die Unterseite von seitlichen Vorsprüngen 29 des Saugers 8 -wirken.
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Abb. i i und 12 veranschaulichen die Anordnung eines Hilfszangengreifers
in dem Lagerkopf der Bogentrennvorrichtung, der in größerer Entfernung von dem an
den Ecken angreifenden Sauger und Greifer an der Vorderkante des obersten Bogens
angreift. In dein Lagerkopf 3o der Bogentrennvorrichtung ist eine Welle 31 gelagert,
auf -welcher ein Arm 32 fest verstiftet ist, an dessen unterem Ende eine Greiferfeder
33 befestigt ist, während eine zweite mit einem Fortsatz 34 versehene Greiferfeder
35 lose schwenkbar am Ende des Armes 32 angeordnet ist. Der Fortsatz der losen Greiferfeder
35 ist durch eine Stange 36 mit einem Arm 3; gelenkig verbunden, der mittels einer
Stange 38 mit einem Arm 39 undrehbar an dem Lagerkörper 3o befestigt ist.
Die Welle 31 -wird vermittels eines Armes .4o in den Endstellungen ein -wenig gedreht,
wodurch erreicht -wird, daß der Greifer in der in Abb. i i voll ausgezogenen Stellung
den an der Ecke abgelüfteten Bogen erfaßt und in der strichpunktierten Stellung,
in welclier der Bogen vorgezogen ist, zum Loslassen des Bogens gespreizt -wird.
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Abb. 13 und 14 veranschaulichen die Anordnung eines zweiten Saugers
41, der in größerer Entfernung von dem Eckensauger 8 auf den obersten Bogen einwirkt,
der aber zusammen mit dem Eckensauger 8 von dem gleichen Lagerkopf io getragen -wird.
Der Sauger .41 sitzt an einem Arm .42, der auf einer Stange .I3 des Kopfes io lose
drehbar ist, von einem auf der Stange .13 befestigten liitnellmerwinkelarm 44 unterfaßt
-wird und mit der Luftleitung des Kopfes durch einen Schlauch 45 verbunden ist.
Dadurch, daß der Bogen an zwei geräumig voneinander entfernten Stellen erfaßt wird,
nämlich einerseits
durch den Greifer, andererseits durch den Sauger
44 wird ebenfalls der Drehung des Bogens entgegengewirkt.
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Abb. 8 veranschaulicht die Anordnung der Eckentrennvorrichtung bei
gleichzeitiger Zuführung der Bogen zur Maschine von zwei getrennten Stapeln.