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Einrichtung zur Herstellung von Cellulosehäutchen aus wäßrigen Celluloseiösungen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Cellulosehäutchen beliebiger
Länge aus wäßrigen Celluloselösungen, insbesondere aus einer Viskoselösung durch
Eintretenlassen der betreffenden Lösung in dünner Schicht in eine Xoagulationsflüssigkeit.
Die Erfindung bezweckt, die Behandlung der durch das Eintreten der Lösung in die
Koagulationsflüssigkeit entstandenen Häutchen zu erleichtern und besonders Betriebsstörungen
bei der Weiterbehandlung der Filme durch Härte-, Wasch-, Bleich- u. dgl. Flüssigkeiten
zu vermeiden.
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Ein wichtiger Punkt bei der Weiterleitung des aus dem Koagulierungsbad
kommenden Films bildet die Anpassung an die sich einstellende und in den verschiedenen
Phasen verschiedene Schrumpfung des Films, welche sich bei einem Antrieb der den
Film führenden `Falzen bemerkbar macht.
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Die sich aus den Filmschrumpfungen ergebenden Schwierigkeiten werden
gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die Förder- und Leitwalzen, über «-elche
das Cellulosehäutchen in bekannter Weise geführt wird, eine glatt polierte Oberfläche
und einen großen Durchmesser haben, welcher ihre Lagerung außerhalb der Badflüssigkeit
ermöglicht, und daß sie wenigstens teilweise mit einstellbaren Einzelantrieben versehen
sind, wobei der Film über die Leitwalzen so geführt wird, daß er dauernd mit der
gleichen Fläche anliegt. so daß eine Aufrauhung der Fläche, «-elche in Berührung
mit den Walzen der Anlage kommt, nicht eintreten kann. Wenn so verfahren wird, dann
ist es möglich, der in den verschiedenen Filmabschnitten eintretenden Schrumpfung
zu entsprechen, wobei die zwischen dem gewählten Einzelantrieb und der tatsächlich
eintretenden Schrumpfung evtl. verbleibenden Differenzen durch Schlupfbewegung ohne
Gefahr einer Verletzung des Films ausgeglichen «-erden können. Solche Schlttpfbewegungen
des Films sind durch die großen, hochpolierten Walzen ermöglicht, welche den Bädern
große Filmlängen bei einer nur geringen Zahl von die Schlupfbewegung hemmenden Wendepunkten
darbieten.
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Man hat zwar schon vorgeschlagen, der Schwierigkeit dadurch zu begegnen,
daß man für die den Film antreibenden Walzen einen Antrieb vorsah, welcher eine
Bewegung der `Falzen ohne Schlupfbewegung des Films auf ihnen gestattete, z. B.
einen Antrieb durch Riemen, welche auf ihren Scheiben gleiten, sobald der Film der
Bewegung einen gewissen Widerstand entgegensetzt. Das ergibt aber eine Komplikation
des Antriebes, ohne daß die Gewähr besteht, daß der Zweck tatsächlich erreicht wird,
namentlich soweit es sich um den Antrieb des noch nicht durch ein Härtungsbad gegangenen
Filmabschnittes
handelt. Gemäß der Erfindung fällt diese Komplikation
fort, und es kann jeder beliebige Antrieb Anwendung finden. Bezüglich der Walzen
besteht dabei noch der Vorteil, daß ihre Lager aus der Badflüssigkeit herausgelegt
werden können.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung eine der
Erfindung gemäß ausgebildete Einrichtung schematisch veranschaulicht. Zur Führung
des Films ist eine Mehrzahl von nebeneinanderliegendenWalzen vorgesehen, von denen
jede in einem besonderen Behälter umläuft, welche Behälter zusammen einen etwa ao
bis 25 m langen Trog bilden. Die Behälter sind mit r bis .4 und 8 bis ro bezeichnet,
wobei vorausgesetzt ist, claß zwischen den beiden in der Abbildung erscheinenden
Apparatabschnitten noch drei Behälter liegen, in denen ebenfalls Walzen laufen.
Die Behälter dienen gruppenweise zur Aufnahme der Flüssigkeit zum Härten, Waschen,
Bleichen, Fällen und Färben. In jeden der Behälter taucht eine drehbare Walze
B ein. Sämtliche Walzen B haben eine glatt polierte Oberfläche, einen
großen Durchmesser von z. B. 1,5 m und sind sowohl auf ihrer Oberfläche als auch
an den Stirnenden vollkommen dicht. Für jede von diesen Walzen B ist eine An- und
Abnahmewalze c von geringerem Durchmesser vorgesehen. Hinter den einzelnen Arbeitsabteilungen
für das Fällen. Härten, Waschen usw. sind Pressen d angeordnet, deren Druck und
Druckwinkel einstellbar sind.
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Die Viskose -wird in dem für die Verarbeitung geeigneten Reifegrad
durch einen Gießer f1 auf die in der Reihe erste Walze B aufgebracht. Die Walze
B führt die auf ihr haftende V iskoseschicht mit sich in die Fällflüssigkeit in
dem Behälter i. Das koagulierte Band -wird bei Beginn des Betriebes von Hand überführt
und der Anpreßwalze c der zweiten Walze B übergeben und nach dem Austritt aus dem
Behälter 2 ebenso der im Behälter 3, der ebenfalls als noch mit Fällflüssigkeit
gefüllt angenommen ist, laufenden Walzea, wonach der Film bei seinem Austritt durch
die Presse d ausgepreßt -wird, um darauf der im Säurebehälter 4 laufenden Walze
B zugeführt zu werden. Der Film durchwandert dann nacheinander die verschiedenen
Behälter und gelangt schließlich aus dem Behälter io heraus und, nachdem er wiederum
durch eine Presse d ausgepreßt worden, über Leitwalzen e auf eine Rollstange f,
wo er in noch feuchtem Zustande aufgewickelt wird. Die Walzen B sind entweder sämtlich
oder teilweise mit Einzelantrieben versehen, wobei die Einzelantriebe für sich in
der Weise einstellbar sind, daß die Transportgeschwindigkeit des Films in seinen
verschiedenen Abschnitten durch die Einrichtung hindurch nach Bedarf entsprechend
der eintretenden Schrumpfung eingestellt -werden kann.
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Man erkennt aus der Zeichnung, daß der Film auf seinem ganzen Wege
durch die Einrichtung mit der gleichen Seite an den Walzen B anliegt, so daß er
durch die Anpressung gegen die glatt polierten Walzenoberflächen eine Glättung erfährt,
welche es bei der infolge des großen Walzendurchmessers nur geringen Zahl von Wendepunkten
ermöglicht, daß bei erforderlich werdendem Schlupf die Walzen mit ihrer polierten
Oberfläche auf der glatten Filmfläche ohne übermäßige Reibungswirkung gleiten können.
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Der Antrieb der Wickelstange f erfolgt zweckmäßig durch eine Friktionskupplung,
wodurch ein straffes Aufwickeln des Films erreicht -werden kann.