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Tragbare Einrichtung zum Prüfen der dielektrischen Festigkeit von
flüssigen Isolierstoffen Die Erfindung bezieht sich auf eine tragbare Einrichtung
zum Prüfen der dielektrischen Festigkeit von flüssigen Isolierstoffen, insbesondere
von Ölen, und verfolgt den Zweck, durch die Schaffung einer verhältnismäßig leichten
Umform- und Meßeinrichtung die Prüfung aus den Laboratorien an die Betriebsstellen
zu verlegen. Die großen Vorteile dieser Prüfungsart sind allgemein anerkannt, und
es ist auf mannigfache Weise versucht worden, eine tragbare Prüfeinrichtung zu schaffen.
Bisher ist dieses aber nicht gelungen, denn alle bekannt gewordenen Einrichtungen
dieser Art sind, soweit sie den Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker
entsprechen, so groß und schwer geblieben, daß man sie nicht als tragbar ansprechen
kann.
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Die neue Ausführungsform ist bei einfacher und rascher Gebrauchsfähigkeit
doch klein und infolge des geringen Gewichtes leicht zu befördern.
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Bei Einhalten der Vorschriften des genannten Verbandes lassen sich
Transformator und Elektrodenapparat nicht beliebig klein bauen, und es kommt darauf
an, einen möglichst engen Zusammenbau dieser beiden Hauptteile zu erreichen. Bei
den bisherigen Ausführungen befand sich der Transformator stets unterhalb oder neben
der Funkenstrecke, und da zur Prüfung von Flüssigkeiten ein Gefäß erforderlich ist,
das bei dieser Anordnung zwischen Transformator und Funkenstrecke Platz finden mußte,
waren diesem angestrebten engen - Zusammenbau durch die vorgeschriebene Mindestgröße
des Gefäßes ,und den zum Unterstellen desselben erforderlichen Raum Grenzen gezogen.
Es ist versucht worden, den Schwierigkeiten dadurch zu begegnen, daß man eine oder
beide Elektroden im Gefäß anordnete und die Zuleitungen durch die Gefäßwände gehen
ließ, eine Konstruktion, die sich nicht einführen konnte, weil ein Spezialgefäß
benutzt werden m@ußte, das sich zudem schlecht reinigen ließ. Alle diese Schwierigkeiten
fallen bei der neuen Ausführungsform fort. Diese ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß zum Zweck günstiger Raumausnutzung der zur Erzeugung der Prüfspannung nötige
Transformator der Einrichtung oberhalb der Prüffunkenstrecke und der üblichen Regel-,
Meß-und Schutzvorrichtungen angeordnet ist, derart, daß seine Durchführungsisolatoren
nach unten gerichtet sind und die daran befestigten Prüfelektroden unmittelbar in
die zu untersuchende Flüssigkeit eintauchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach
der Erfindung in drei Schnitten und einem Schaltschema dargestellt.
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Die Einrichtung nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
aus dem im Oberteil untergebrachten, ringsum luftdicht in dem Behälter i eingeschlossenen
Transformator a zur Erzeugung der Prüfspannung, dem zur Durchführung der Hochspannungspole
3 und Tragen der Elektroden 3' dienenden
Isolierkörper q., einem
unter die Elektroden 3' zu stellenden und mittels eines Tisches 5 auf und ab beweglichen
Prüfgefäß 6 zur Aufnahme der zu prüfenden Flüssigkeit sowie den seitlich daneben
im Unterteil untergebrachten üblichen Regel-, Meß- und Schutzvorrichtungen, wie
Schalter 1q., Spannungsregler 7, Spannungsmesser 8, Warnungslampe g, Überstromselbstauslöser
io und Anschlußsteckvorrichtung 11. Zum besonderen Schutz ist das Ganze von einem
Metallgehäuse 12 umschlossen, dessen Tür 13 so eingerichtet ist, daß beim geringsten
Öffnen derselben die Einrichtung spannungslos wird. Zum Ausgleich der Flüssigkeitsspannungen
im Behälter i, die durch die wechselnden Temperaturen auftreten können, ist der
Behälter durch einen dehnungsfähigen Deckel z' abgeschlossen.
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Nach dem Schaltschema in Fig. q. wird der Netzwechselstrom durch die
Steckdose i i zum Schalter 14. geleitet, von. welchem er über die Primärwicklung
15 des Transformators 2, den Spannungsmesser 8, den Überstromselbstauslöser io und
den Spannungsregler 7 wie auch über die Warnungslampe g zum Schalter zurückläuft.
Der Sekundärstrom läuft beiderseitig der Sekundärwicklung 15' des Transformators
2 zu den Elektroden 3'.
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Das Regelorgan an Spannungsregler 7 ist mittels eines um den Festpunkt
16 von vorn schwenkbaren Hebels 17 einstellbar, wobei der Handknopf 18 im Schlitz
ig der Vorderwand geradlinig verschiebbar.und die dadurch bewirkte Längenänderung
des Hebels 17 durch Schlittenführung 2o der Enden des unterteilten Hebels ausgeglichen
wird. Die W iedereinschaltung des Selbstauslösers io wird durch den Druckknopf 21
unter Vermittlung der Druckstange 22 bewirkt, der ebenfalls vor der Vorderwand leicht
erreichbar angeordnet ist, in welcher auch noch der Schalterknebel 23 des Hauptschalters
1q., die Anschlußdose der Steckvorrichtung i i und der Steuerknopf 2,. der Tischhebe-
und -senkvorrichtung untergebracht ist. Der Tisch 5 für die Aufnahme des Prüfgefäßes
6 wird von einer auf den Schwingstützen 25 doppelseitig gelagerten Brücke 26 getragen
und in doppelten Oberschlitzführungen 27 und Unterschlitzführungen 28 senkrecht
geführt. Die Stellung der Schwingstütze 25 wird mittels der Zugstange 2g durch den
außenliegenden Steuerknopf 2.4 (Ring) derart bestimmt, daß sie beim Ausziehen der
Zugstange 2g nach vorn in eine (in strichpunktierten Linien 30 angedeutete) Knickstellung
gebracht und hierbei der Tisch 5 nach unten abgesenkt wird. Beim Eindrücken der
Stange 2g wird der Tisch 5 wieder gehoben und in der oberen Arbeitsstellung dadurch
gesichert, daß die Schwingstützen 25 über ihre senkrechte Lage um ein geringes hinausgeschwenkt
werden. Neben der anderen Vordertürseite ist das Schaubild des dahinter angeordneten
Spannungsmessers 7 zu erblicken, das die erzielte Spannung nach der Stellung des
Zeigers erkennen läßt und in bekannter Weise mit einem Schreibzeug versehen sein
kann. Letzteres ließe sich noch vereinfachen etwa in der Weise, daß ein aufgelegtes
Diagrammblatt von dem Zeiger beschrieben und bei jeder Rückbewegung des Zeigers
etwa von diesem oder von dem Schaltgestänge des Selbstauslösers um Zeilenbreite
seitlich verschoben wird.
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Die Prüfung geht mittels der neuen Einrichtung sehr rasch wie folgt
vor sich: Nachdem die Einrichtung vorschriftsmäßig geerdet ist, wird eine Probe
der zu untersuchenden Isolierflüssigkeit in dem Gefäß 6 auf den Tisch 5 gebracht
und die Schutztür 13 geschlossen. Hierauf hebt man den Tisch 5 durch Eindrücken
der Stange 2g, so daß die Elektroden 3' in das 01 des Gefäßes 6 eintauchen,
stellt durch die Steckvorrichtung ii die Verbindung mit einem Wechselstromlichtnetz
her und legt den Schalter 14. und Auslöser io auf Stromschluß. Alsdann wird an dem
Regler 7 die Prüfspannung langsam so weit gesteigert, bis ein Durchschlag der Sekundärspannung
von der einen Elektrode 3' zur anderen Elektrode 3' durch die Flüssigkeit hindurch
erfolgt. Durch den hierbei auftretenden erhöhten Primärstrom löst der Automat io
aus, und die Einrichtung wird spannungslos. Die an dem Spannungsmesser 8 im Augenblick
' des Durchschlages abzulesende Spannung ist dann ein Maß für die dielektrische
Festigkeit der geprüften Flüssigkeit. Da die Messung mehrfach (sechsmal) hintereinander
nach jedesmaligem Umrühren der Flüssigkeit durchgeführt werden soll, um Zufälligkeiten
auszuschalten, läßt man nach dem Ausschalten des Automats io den Tisch 5 herab und
hebt ihn sofort wieder. Die aus-und eintauchenden Elektroden 3' rühren die Flüssigkeit
genügend um. Die Tür 13 braucht also während der Messungen nicht geöffnet zu werden.