DE559739C - Verfahren zur Herstellung neuer schwefelhaltiger Derivate aliphatischer hoeherer Kohlenwasserstoffe und ihrer Substitutionsprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer schwefelhaltiger Derivate aliphatischer hoeherer Kohlenwasserstoffe und ihrer Substitutionsprodukte

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DE559739C
DE559739C DE1930559739D DE559739DD DE559739C DE 559739 C DE559739 C DE 559739C DE 1930559739 D DE1930559739 D DE 1930559739D DE 559739D D DE559739D D DE 559739DD DE 559739 C DE559739 C DE 559739C
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Dr Karl Keller
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G99/00Subject matter not provided for in other groups of this subclass
    • C07G99/002Compounds of unknown constitution containing sulfur

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung neuer schwefelhaltiger Derivate aliphatischer höherer Kohlenwasserstoffe und ihrer Substitutionsprodukte In dem Hauptpatent 557 245 wurde ein Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Derivate höherer aliphatischer Kohlenwasserstoffe beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in den höheren Polyhalogenkohlenwasserstoffen oder in ihren halogenhaltigen Umwandlungsprodukten durch Einwirkung von Schwefelungsmitteln das Halogen ganz oder teilweise durch Merca,ptogruppen oder Schwefelatome austauscht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Einführung von schwefelhaltigen Gruppen nicht nur durch Substitution von Halogenatornnen in den obengenannten Ausgangsstoffen, sondern auch durch Anlagerung an die Doppelbindungen in ungesättigten Kohlenwasserstoffen und deren Derivaten bewirken kann. Als ge-eignet,e Ausgangsprodukte kommen besonders die durch Behandlung mit Ammoniak oder Alkalien erhältlichen Um-wandlungsprodukte aus den höheren aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffen, soweit sie ungesättigten Charakter besitzen, in Betracht. Das Verfahren kann in der Weise ausgeführt werden, daß man auf die obengenannten Ausgangskörper Schwefel, Polysulfide oder Schwefelwasserstoff, mit oder ohne Zusatz von Lösungsmitteln, durch Erhitzen, zweckmäßig unter Druck, zur Einwirkung bringt.
  • Je nach den gewählten Bedingungen, insbesondere je nach der Zusammensetzung der Ausgangsprodukte, kann man die Reaktion so leiten, däßentweder alle oder nur ein Teil der Doppelbindungen durch Eintritt von schwefelhaltigen Gruppen abgesättigt wird. Verwendet man Ausgangsprodukte, die außer doppelten Bindungen auch noch Halogenatome enthalten, so kann außer der Anlagerung von schwefelhaltigen Gruppen an die Doppelbindungen auch noch Halogen gemäß dem Verfahren des Hauptpatents durch schwefelhaltige Gruppen ausgetauscht werden.
  • Durch diesen Reaktionsverlauf unterscheidet sich das vorliegende Verfahren von den in der Literatur beschriebenen Verfahren der Einführung von Schwefel in ungesättigte alipbatische Kohlenwass,erstoffe und deren Derivate. So erle=iden die einfachsten Vertreter der ungesättigten Kohlenwasserstoffe, nämlich das Äthylen und Acetylen, bei der Behandlung mit Schwefel eine teilweise Zersetzung unter Abscheidung von Kohlenstoff und Schwefelwasserstoff unter Bildung von Schwefelkohlenstoff und Thiophen (Berichte 16 [1883], 2176) bzw. führen die verbesserten Verfahren der deutschen Patentschriften 252375, 367895 und 369373 nur zur Ringbildung. Die in den Berichten 24 [18911, 3311, und in der deutschen Patentschrift 87 931 veröffentlichten Verfahren beziehen sich auf die Sehwefelung von aromatischen Körpern, die deutsche Patentschrift 4o6 147 auf die Schwefelung von hochmolekularen Kondensationsprodukten des Acetylens, während die britische Patentschrift 314524 die Umwandlung von Butadien- und Isoprendihalogeniden unter dem Einfluß von Sulf -den in kautschukähnliche Kondensationsprodukte betrifft und gemäß der britischen Patentschrift 261 748 gesättigte polymerisierte Vinylverbindungen dem Vulkanisationsprozeß unterworfen werden.
  • Der technische Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß man in manchen Fällen zu Produkten gleicher oder ähnlicher Zusammensetzung wie nach dem Verfahren des Hauptpatents gelangen kann, bei denen die schwefelhaltigen Gruppen aber an anderen Stellen des Moleküls eintreten, die also mit den Produkten des Hauptpatents isomer sind, und daß man ferner, wie oben angeführt, bei Verwendung geeigneter Aus; gangskörper den Eintritt der schwefelhaltigen Gruppen sowohl durch den Umsatz von Halogenatomen als auch durch Anlagerung an ungesättigte Bindungen bewirken kann. Beispiel i 33 kg ein-es aus Tetrachlorhartparaffin durch Behandlung mit alkoholischem Kaliumhydroxyd erhältlichen chlorfreien, stark ungesättigten Produktes werden mit einer Lösung von 25 kg Natriumtetrasulfid in 16o kg Cyclohexanol mehrere Stunden im Autoklaven unter -Rühren auf 15o bis 16o° erhitzt. Nach dem Erkalten wird das Cyclohexanol abdestilliert, der Rückstand mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält ein braunes viskoses Öl" das ungefähr zwei Schwefelatome im Molekül enthält.
  • Beispiel 2 66kg eines aus Trichl,orhartparaffin durch Behandlung mit alkoholischem Kaliumhydroxyd erhältlichen chlorfreien, ungesättigten Produktes werden mit i 3 kg Schwefel etwa 2 Stunden im ölbad unter Rühren auf Zoo bis 2 i o° erhitzt. Nach der angegebenen Zeit ist aller Schwefel in das Molekül des Ausgangsproduktes aufgenommen worden. Man erhält ein braunes, sehr dickflüssiges öl, das auf Grund der Analyse annähernd 2 Atome Schwefel im Molekül gebunden enthält.
  • Beispiel 3 37,5 kg eines ,aus Trichlorweichparaffin durch Behandlung mit Natronlauge erhältlichen hydroxylhaltigen Produktes, das noch etwa i Chloratom und ungefähr eine Doppelbindung im Molekül enthält, werden mit 3,5 kg Schwefel etwa 2 Stunden auf 19o bis 2oo° im Ölbad unter Rühren erhitzt. Man erhält ein braunes dickflüssiges öl, das auf Grund der Analyse noch chlorhaltig ist und etwa i Atom Schwefel im Molekül gebunden enthält.
  • Beispiel 4 75 kg des, in Beispiel 3 verwendeten Ausgangsproduktes werden mit :einer Lösung von 15 kg l#:aüumsulfhydrat in 15 o kg Alkohol im Autoklaven 2 bis 3 Stunden auf. etwa 15o° erhitzt.
  • Die alkoholische Lösung des durch Austausch von Chlor gegen die Mercaptogruppe entstandenen ungesättigten öles wird mit i 4kg fein gepulvertem Natriumtetrasulfid verrührt und noch mehrere Stunden im Autoklaven unter Rühren auf 15o bis i 6o° erhitzt. Nach dem Erkalten wird der Alkohol abdestilliert, der Rückstand mit Wasser gewaschen und das erhaltene; öl im Vakuum getrocknet. Die neue Verbindung enthält etwa doppelt soviel Schwefel gebunden als ein öl aus demselben Ausgangsprodukt, das gleich nach der oben beschriebenen Behandlung !mit Kaliumsulf]idrat aufgearbeitet wurde.
  • Beispiel 5 4o kg des in Beispiel 6 des Hauptpatents verwendeten Ausgangsproduktes, das außer stickstoffhaltigen Gruppen noch Chloratome enthält und ungesättigten Charakter besitzt, werden mit einer Lösung von 34k,8 Natriumtetrasulfid in 18o kg Cyclohexanol mehrere Stunden im Autoklaven unter Rühren auf 130 bis 14o° erhitzt. Nach dem Erkalten wird das Cyclohexanol abdestilliert, der Rückstand mit Wasser gewaschen, aus Alkohol umgelöst und getrocknet. Man erhält ein braunes öl, das auf Grund der Analyse annähernd 3 Schwefelatome im Molekül enthält, die gleichzeitig durch Ersatz der Chloratome des Ausgangsproduktes durch Mercap.togruppen und durch Anlagerung von Schwefel an die im Ausgangsprodukt vorhanden gewesenen Doppelbindungen in das Molekül eingeführt wurden. Die stickstoffhaltigen Gruppen des Ausgangsproduktes sind in dem geschwefelten Produkt erhalten geblieben. In verdünnten Säuren isst es daher leicht löslich. Beispiel 6 43 kg eines nach Beispiel 3 des Hauptpatents erhältlichen, :etwa 3 Mercaptogruppen im Molekül enthaltenden Produktes werden mit 3,5 kg Schwefel etwa ii/2 Stunde im Ülbad unter Rühren auf i8o bis zoo° erhitzt. Man erhält ein hellbraunes dehnbares Produkt, das noch ungefähr i Atom Schwefel mehr im Molekül enthält als das Ausgangsprodukt.
  • Die gemäß den vorangehenden Beispielen erhaltenen Produkte können als Zwischenprodukte zur Herstellung technisch wichtiger Produkte Verwendung finden, insbesondere werden sie durch die Behandlung mit Oxydationsmitteln in Sulfonsäuren übergeführt, die als Färbereihilfsprodukte Bedeutung haben.

Claims (2)

  1. PATRNTANSPRÜCHB: i. Abänderung des Verfahrens des Hauptpatent,- 557 245, dadurch gekennzei:chnet, daß man an die Doppelbindungen höherer ungesättigter aliphatis.cher Kohlenwasserstoffe oder deren Halogen, Hydroxylgruppen oder basische stickstoffhaltige Gruppen enthaltende Derivate schwefelhaltige Gruppen durch Erhitzen mit Schwefel, Polysulfiden oder Schwefelwasserstoff, mit oder ohne Verwendung von Lösungsmitteln, anlagert.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Derivaten von höheren: aliphatischen Polyhalogenkahlenwasserstoffen, die Halogenatome und doppelte Bindungen im Molekül enthalten, sowohl den Austausch von Halogenatomen gegen schwefelhaltige Gruppen als auch die Anlagerung von schwefelhaltigen Gruppen an die Doppelbindungen gleichzeitig oder hintereinander durch Einwirkung geeigneter Schwefelungsmittei bewirkt.
DE1930559739D 1930-02-21 1930-02-21 Verfahren zur Herstellung neuer schwefelhaltiger Derivate aliphatischer hoeherer Kohlenwasserstoffe und ihrer Substitutionsprodukte Expired DE559739C (de)

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