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Ständig umlaufende Doppeltisch-Glasblasemaschine Gegenstand der Erfindung
ist eine ständig umlaufendeDoppeltisch-Glasblaseinaschinemit einem um eine Mittelachse
umlaufenden, die Vorformen tragenden und einem zweiten, um eine andere .'Mittelachse
umlaufenden, die Fertigformen tragenden Drehgestell. Bei den bekannten ständig umlaufenden
Doppeltisch-Glasblasemaschinen können sehr leicht Beschädigungen des Külbelsan derÜbertragungsstelle
von einem Drehgestell auf das andere eintreten, wenn sich die von den Achsen der
Vorformen einerseits und Fertigformen an-<lererseits beschriebenen Bahnen nur
berühren. 'Man hat schon versucht, diesen Nachteil dadurch zu beseitigen, indem
man nach vorlieriger. Öffnung der Vorformenhälften das lediglich von den Kopfformhälften
getragene Külbel an der L`bertragungsstelle radial nach auswärts bewegt, und zwar
in die das Külbel dann umschließende Fertigform hinein. Diese radiale Auswärtsbewegung
der Kopfformhälften macht jedoch eine recht umständliche und kostspielige Konstruktion
der Vorformträger erforderlich, weshalb gemäß der vorliegenden Erfindung ein bedeutend
einfacherer Weg zur Lösung der vorhandenen Übertragungsschwierigkeit beschritten
wird.
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ach der Erfindung werden die beiden Drehgestelle so zueinander angeordnet,
daß die von den Achsen der Vorformen einerseits und der Fertigformen andererseits
während des Umlaufes der Drehgestelle beschriebenen Bahnen so übereinandergreifen,
daß sie sich kurz vor und kurz hinter der Übergabestelle des Külbels schneiden.
Eine radiale Auswärtsverschiebung der Kopfformhälften der Vorformen ist dann gar
nicht notwendig, sondern es ist lediglich erforderlich, daß die Kopfformhälften
etwas vor Erreichung der tlergabestelle so weit geöffnet werden, daß sie den Külbelhals
nur noch lose umschließen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt:
Abb. i zeigt in Teildraufsicht die Übertragungsstelle für die Külbel von dem Vorformdrehgestell
auf das Fertigformdrehgestell, und Abb. 2 zeigt im Schnitt und teilweise im Aufriß
die Teile der Maschine an der Übertragungsstelle.
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Das die Vorformen tragende Drehgestell 2o wird von einer senkrechten
Mittelsäule 14 drehbar getragen und hat am unteren Ende ein großes waagerechtes
Stirnrad 23, welches mit einem nicht dargestellten Zahnrad kämmt, das in irgendeiner
Weise ununterbrochen angetrieben wird, um das Drehgestell zu drehen. Das Stirnrad23
kämmt ferner mit einem gleich großen Zahnrad 24., welches an dem unteren "Teil des
anderen Drehgestelles 16o sitzt, welches die Fertigformen trägt und von einer senkrechten
Mittelsäule 15 drehbar getragen wird.
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Das Drehgestell 2o ist mit radial nach auswärts ragenden Armen 25
versehen, welche in Lager 26 endigen, die paarweise eine um eine" waagerechte
Achse schwingbare Stütze 27 unterstützen, die an ihrem nach auswärts
und
aufwärts ragenden Ende 28 eine vollständige Vorform trägt. Die nach oben und auswärts
gerichteten Arme 28 sind je mit einem senkrechten Gelenkzapfen 30 versehen,
an welchem die Vorformhälften 31, 32 in bekannter Weise schwingbar gelagert sind.
Ein zweiter senkrechter Zapfen 33 dient zur Unterstützung der KoL3fformhälften 34,
35 dieser Vorformen. Diese Kopfformhälften 34, 35 sind in geschlossener Lage dargestellt,
während die Vorformhälften 31, 32 sich gerade in Offenlage befinden. Der äußerste
Teil des Armes 28 bildet einen Kopfansatz 36, welcher Teile von Vorrichtungen zum
Öffnen und Schließen der Vorformen, Kanäle und Ventile der Saug- und Druckluftanlage
enthält und die Formhälften 31, 32 bzw. 34, 35 abdeckt, wenn sie geschlossen sind.
Der nach abwärts ragende Teil 44 der Stütze 27 trägt eine Rolle 64, welche mit einer
ortsfesten Hubkante 67 in Eingriff steht, welche die Ausschwingung der Stütze 27
überwacht, die dann stattfindet, wenn die Vorform in ein Glasbad eingetaucht wird,
um ein Glaskülbel einzusaugen.
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Die zum Tragerz der Vorformen dienenden Stützen 27, 28 sind je mit
mehreren Schwingzapfen 133, 134 und 135 versehen, an welchen Lenker und Hebel gelagert
sind, die zum Öffnen und Schließen der Vorformhälften bzw. Kopfformhälften dienen.
Der Schwingzapfen 135 jeder Vorforrneinheit liegt mit einer Achse in einer radialen
Ebene, die sowohl die Achse der Säule 14 als auch die Achsen der Gelenkzapfen
30 und 33 enthält. An dein Zapfen 135 ist ein Doppelhebel 136 gelagert, dessen
einer Arm 139 seitlich herausragt, und zwar in einer solchen Richtung, daß bei der
Drehung des Drehgestelles 2o entgegen der Uhrzeigerrichtung dieser Arm 139 gewissermaßen
nacheilt. Dieser Arm 139 hat an seinem Ende eine Rolle 137, welche mit einer festen
Hubleiste 138, 152 in Eingriff steht. Beide Arme 136, 139 wirken an ihren äußeren
Enden auf einstellbar;. Druckglieder 14o ein. Die Druckglieder sind an ihrem anderen
Ende an Winkelhebel 141 angelenkt, welche um die Zapfen 134 ausschwingbar sind.
Die anderen Arme dieser Winkelhebel 141 stehen durch Lenker 142 mit den Vorformhälften
31, 32 in gelenkiger Verbindung.
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Ferner sind um die Zapfen 134 auch Arme 143 drehbar, welch letztere
starr mit den Winkelhebeln 141 verbunden sind. Die Arme 143 stehen durch Lenker
144 mit anderen Winkelhebeln 145 in Verbindung, welche um die Zapfen 133 drehbar
sind. Die Winkelhebel 145 haben in bekannter Weise an den Enden je eines Armes einstellbare
Anschlagschrauben 146 zum kraftschlüssigen Eingriff auf die Kopfformhälften 34,
35. Wenn die Arme 139 so ausgeschwungen werden, daß sie die V orformhälften in Verschlußlage
bringen, so wird ihre Ausschwingung durch die einstellbaren Anschläge
139' begrenzt, die so angeordnet sind, daß bei dieser Endlage der Arme 139
die Kniellebelglieder i4o gerade über die Totpunktlage hinausgehen, so daß dadurch
das Kniehebelgelenk gewissermaßen gesperrt wird.
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Die Anordnung der Köpf- und Vorformen auf dem Drehgestell ist der
Vollständigkeit halber näher beschrieben worden, ist jedoch nicht Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.
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Durch den Teil 152 der Hubkante 138 wird die Öffnung der Vorformhälften
31, 32 vervollständigt, während die Kopfformhälften 34, 35 noch geschlossen bleiben.
Die Öffnung der Kopfformhälften 34, 35 wird durch die Hubleiste 153 überwacht, welche
mit einer Rolle 115 an einem bei 113 gelagerten Hebel 114 in Eingriff steht, der
einen Kolben 155 nach abwärts drücken kann. Der Kolben 155 hat in bekannter Weise
am unteren Ende einen Keilkörper, der in die Trennfuge zwischen den beiden Kopfformhälften
eintritt und eine Lockerung dieser Formteile hervorruft, bevor die Kopfformhälften
durch die bereits beschriebene Hebelanordnung vollständig geöffnet werden. Die Einleitung
der Öffnungsbewegung der Kopfformhälften tritt dann ein, wenn die Rolle i 15 sich
der in Abb. i dargestellten Verbindungslinie 154 zwischen den Achsen der beiden
Drehtische nähert. Die Auseinanderschwingung dieser Teile um die Achse des Zapfens
33 setzt also ein, ehe noch die Verbindungslinie 154 erreicht worden ist.
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Wie aus Abb. i ersichtlich ist, bewegen sich die Achsen der Vorformen
auf einem Kreisbogen 158, welcher einen Kreisbogen 159 schneidet, der von den Fertigformen
des Drehgestelles 16o beschrieben wird. Die Überlappung der beiden Kreise ist jedoch
nur eine geringe, beispielsweise i mm, wenn der Halbmesser der Kreise 158, 159 7o
cm beträgt, und die überlappenden Teile der beiden Kreise haben ungefähr eine Bogenlänge
von 2 bis 3° an jeder Seite der Linie 154, die die beiden Achsen der Drehtische
verbindet.
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Das Drehgestell 16o für die Fertigformen ist in bekannter Weise mit
senkrechten Drehzapfen 161 versehen, an welchen die Fertigformhälften 162, 163 getragen
werden. Die Fertigformhälften 162, 163 sind ebenfalls miteinander durch einstellbare,
unter Druck nachgiebige Lenker 164 verbunden, welche nahe ihren äußeren Enden wieder
mit Winkelhebeln 165 in Verbindung stehen. Die Winkelhebel schwingen um Zapfen 166',
die parallel zu den Zapfen 161 verlegt sind. Vom anderen Ende der Winkelhebel 165
führen Lenker 166 zu den Armen 167, 169 von Winkelllebeln,
die ihrerseits
um den Zapfen 108 ausschwingen. Die Zapfen -168 liegen auf cleinselben Halbmesser
wie die Schwingzapfen i(=@i, von der Achse des Drehgestelles aus gerechnet. Diese
Arme 167, 169 sind starr miteinander verbunden, und der Arm 169 trägt eine Rolle
170 zur Wanderung längs der Kante der feststehenden Hubscheibe 171, welche
die Öffnung und Schließung der Fertigformhälften steuert. Die Schließung der Fertigforinhälften
findet statt, nachdem die Kopfformhälfften 34, 35 durch die Rolle 115 und Hubleiste
153 geöffnet worden sind. Dadurch wird also das Külbel, das in der Vorform 31, 32
und Kopfform 3d., 35 vorgeformt wurde, in die Fertigform 162, 163 übertragen.
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Die Druckluftleitungen zum Fertigblasen des Külbels stellen in Verbindung
mit Schwinglagern 178, die den Blaskopf 18o unter Vermittlung je eines Armes 179
unterstützen (Abb. 2). Der Blaskopf 18o wird durch nicht besonders dargestellte
Hubscheibensteuerungen in an sich bekannter Weise in den richtigen Zeitpunkten auf
die Fertigform aufgesetzt und von derselben wieder abgenommen.
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Beim Betrieb der 'Maschine dreht sich das Drehgestell 2o für die Vorformen
31, 3,1 in einer dein Uhrzeiger entgegengesetzten Richtung (Abb. i), während das
Drehgestell 16o für die Fertigformen in der Uhrzeigerrichtung gedreht wird. Die
geschlossene Vorform 31, 3a wird in die Glasmasse einer Vorwanne eingetaucht, und
durch Saugwirkung wird eine bestimmte 1Ienge Glas aufgenornnlen.
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Die Öffnung der Vorform 31, 32 setzt ein, noch ehe sie die Übertragungsstelle
auf der Verbindungslinie 15d. (Abb. i ) erreicht, während die Kopfformhälften erst
an der Übertragungsstelle vollständig geöffnet werden. Die Fertigformen 162, 163
sind dabei durch die Hubscheibe 171 schon für die Schließung vorbereitet worden.
- Erst wenn die Achsen der Fertigform 162, 163 über diese Verbindungslinie hinweggegangen
sind, wird die Form geschlossen, und das übertragene Külbel kann infolge dieser
zeitlichen Regelung der Öffnungsbewegung und Schließbewegung der Formen und der
sich überlappenden Bewesungsbahnen der Formen von selbst seine Mittellage in der
Fertigform einnehmen, was bei ununterbrochen sich drehenden Drehgestellen von großer
Bedeutung ist, da infolge des bereits fertigen Halsteiles oder wenigstens seiner
teilweisen Abkühlung eine Gefahr des Bruches des Glases an dieser Stelle vorhanden
ist.