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Gießvorrichtung für Gegenstände aus Metall, insbesondere für die Zahntechnik,
die mit Brenngas und Druckluft zum Heizen und Schmelzen des Metalls gespeist wird
Die bisher bekannten Gießvorrichtungen für Gegenstände aus Metall für die Zahntechnik,
die mit Brenngas und Druckluft zum Heizen der Formen und Schmelzen des Metalls gespeist
werden, sind auf die Erzeugung der benötigten Druckluft mittels einer in unmittelbarer
Nähe der Gießvorrichtung angeordneten Vorrichtung, beispielsweise eines Fußblasebalges,
eingestellt, die so lange durch Fuß- oder Handbetrieb in Betrieb erhalten werden
muß, als Druckluft benötigt wird. und die dadurch, daß die Zuführung von Preßluft
vom Entzünden des Heizbrenners an durch alle Staffeln des Arbeitsvorganges hindurch
bis zum Abstellen des Schmelzbrenners nicht unterbochen werden darf, den Praktiker
auch solange unmittelbar an den Arbeitstisch mit der Gieß- und Drucklufterzeugungsvor
richteng fesselt, obwohl die einzelnen Staffeln des Gießvorganges selbst weder einen
ununterbrochenen Handbetrieb noch Cberwachung erforderlich machen. Dadurch sind
die bekannten Vorrichtungen mit einem erheblichen grundsätzlichen Mangel behaftet,
und da auf der Ausbildung der Drucklufterzeugung auch die besondere Ausbildung der
Zuleitungseinrichtung von Brenngas und Druckluft für Heiz- und Schmelzbrenner beruht,
so ergeben sich daraus weitere Übelstände für den Praktiker.
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Diese Mängel und Übelstände werden durch die Vorrichtung nach der
Erfindung beseitigt. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß Heizbrenner
und Schmelzbrenner von einer mittels Anschlußstückes an der Gießvorrichtung lösbar
befestigten Saugevorrichtung mit Preßluft versorgt werden, die mittels eines abschließbaren
konischen Rohres in Luftzuleitungen ausläuft, wobei diese Vorrichtung auch hinsichtlich
der Zuleitungseinrichtung von Druckluft und Brenngas noch weiterhin erfindungsgemäß
ist.
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Die Neuerung hat erhebliche wirtschaftliche und technische Vorteile.
Sie enthebt den Praktiker der Notwendigkeit, während des gesamten Gießvorganges
ununterbrochen an der Gießvorrichtung zu verweilen, erlaubt ihm also, immer zeitweilig,
zwischen den einzelnen Staffeln des Gießvorganges andere Arbeiten zu verrichten,
wodurch eine Ersparnis an Arbeitszeitaufwand und daher an Geldaufwand erzielt wird;
die außerordentlich leichte Handhabung der gesamten Einrichtung macht überdies die
Herstellung des Gußstückes zu einem mühelosen Verfahren für den Praktiker, so daß
bei einiger Übung jeder Fehlguß und ein etwaiger Verlust an Edelmetall vermieden
wird.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. r einen Grundriß des Druckluftspenders,
Abb. 2 einen Grundriß der Gießvorrichtung ohne Innendeckel sowie des Druckhebelansatzes
und des Heizbrenneraußenteiles,
Abb. 3 einen Längsschnitt durch
die Gießvorrichtung, Isoliermantel und Innendeckel bei Vorderansicht der inneren
Ausrüstung der Vorrichtung sowie der Gußform, Abb. 4. eine Seitenansicht des Schmelzbrenners
(Lötpistole), Abb. 5 einen Längsschnitt durch den drehbar ausgebildeten Gelenkarm
für den Druckhebel bei Hebellage in Arbeitsstellung, Abb. 6 eine Vorderansicht des
Gelenkarmes nach Abb. 5, Abb. 7 einen Längsschnitt durch den drehbar ausgebildeten
Gelenkarm für den Druckhebel bei Hebellage außer Betrieb, Abb. 8 eine Vorderansicht
des Gelenkarmes nach Abb. 7, Abb. 5 bis 8 sind in einem der Abb. i bis 4 gegenüber
vergrößerten Maßstabe ausgeführt. Zwecks selbsttätiger Versorgung von Heizbrenner
und Schmelzbrenner rriit Preßluft ist ein Druckluftspender vorgesehen, der aus einer
(auf der Zeichnung nicht t eranschaulichten) Saugevorrichtung für Preßluft, einem
auf die Luftaustrittstelle der Saugevorrichtung verstellbar und lösbar, beispielsweise
mittels Stellschrauben d angeschlossenen, zweckmäßig mit einer Dichtungspalte und
gegebenenfalls mit Paßringen aus Metall oder Asbest versehenen Anschlußstück c und
einem an diesem Anschlußstück lösbar, beispielsiveise mittels Bajonettverschlusses,
angeordneten abschließbaren konischen Rohres a, das in Luftleitungen ausläuft, besteht.
Als Saugevorrichtung wird vorzugsweise ein Staubsauger verwendet, der ohnehin zur
Reinhaltung der Praxisräume vorhanden zu sein pflegt.
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Eine weitere Ausbildung der Vorrichtung besteht erfindungsgemäß darin,
daß an der Mündung des konischen Rohres a zwei Hähne b1, h2 für die Luftleitungen
und an der Gasentnahmestelle zwei Hähne für die Gasleitungen für Heizbrenner f und
Schmelzbrenner 1a vorgesehen sind.
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Der Heizbrenner f führt Gas und Luft durch den Unterraum, der geeignet
auf Füßen erhöht stehenden Gießvorrichtung durch die Oberplatte i dieses Unterraumes
hindurch zu den mit geeigneten Flammenlöchern versehenen Gasbrennern k1, k2, k3,
zwischen welchen auf einem Sockel l die vorbereitete Gußform m aufgestellt ist.
Um der Gußform den stets nötigen, richtigen Standplatz zu sichern, ist in der Platte
i eine kreisrunde Einkerbung zum Festhalten des Sockels l vorgesehen. Um die Gasbrenner
ist zwecks Zusammenhaltens der Hitze ein mit Asbest ausgefüllter Isoliermantel iz
und ein Deckel o mit verschließbarer Klappe p zur Regulierung der Flamme sowie zur
Beachtung von Flamme und Gußform vorgesehen. Da der Deckel o auch völlig entfernt
werden kann und bei der Durchführung des Gießverfahrens zeitweilig entfernt wird,
vor allem dann, wenn der Druckhebel q mit dem Druckkopf r gegen die Gießform m gesenkt
wird, ist er in der Zeichnung mit gestrichelten Linien veranschaulicht. Der die
mittels einer federnden Klammer s unter ihm befestigte auswechselbare Asbestscheibe
t tragende Druckknopf r'hängt lose schwebend an einer zweckentsprechend gewählten
Stelle des in den außen am Gußapparat angebrachten Gelenkarm zz beweglich gelagerten
Druckhebels q.
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Das Gaspreßluftgemisch tritt in Stichflammen aus den Löchern derBrenner
k1, k2, k3 aus und bringt die Gußform m zusammen mit der auch von unten her durch
die im Sockel 1 vorgesehenen kleinen Löcher ausströmende Hitze in wenigen Minuten
gleichmäßig zum Glühen. Ist das in die glühende Formmulde eingelegte Metall gleichfalls
zum Glühen gebracht, so werden Gashahn e2 und Lufthahn ei und b1 geschlossen. Der
Gashahn einer Gasrohrmündung zum Schmelzbrenner (Lötpistole) h und der Lufthahn
b2 von Druckluftspender - zum Schmelzbrenner (Lötpistole) h werden geöffnet, und
mittels des zur Stichflamme entzündeten Gaspreßluftgemisches der Lötpistole h wird
das glühende Metall in der Formmulde geschmolzen bei vorher entferntem Deckel o.
Der Hebel q mit dem Druckknopf r wird nunmehr Aderart gehandhabt, daß die angefeuchtete
Asbestscheibe t mit leichtem Druck auf die Gußform gedrückt wird; der sich aus der
Feuchtigkeit der Scheibe unter der Wirkung der Glut des Gußforminnern sofort entwickelnde
Wasserdampf drückt das geschmolzene Metall in die feinsten Vertiefungen der Gußform
ein. Danach kann die Gußform mit dem fertigen Gußstück aus der Gießvorrichtung entnommen
werden.
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Infolge der durch die Verwendung der aus dem Staubsauger entweichenden
Preßluft, deren Zufuhr durch die Lufthähne nach Wunsch genau geregelt werden kann,
erzeugten Stichflammen können gleichzeitig mehrere Gußformen auf dem Sockel zum
Glühen gebracht werden. Die zunächst für einen Guß zu verwendende Form bleibt für
den Gußprozeß auf dem Sockel stehen, die anderen werden vorläufig auf der Grundplatte
i abgestellt. Die Gasbrenner k sind auf den vorhandenen Stöpseln auswechselbar für
kleine und große Gußformen. Anstatt der Stöpsel können auch noch weitere Gasbrenner
k leicht eingefügt werden, wodurch die Hitzeentwicklung eine viel stärkere wird
und der ganze Gußprozeß schneller beendet werden könnte. Die Vorrichtung ist auch
für außergewöhnliche Größen von Gußformen stets gebrauchsfähig,
da
der Sockel L bei außergewöhnlich großen Formen gegebenenfalls ganz entfernt und
bei außergewöhnlich kleinen Formen durch aufgelegte Eisenplatten erhöht werden kann,
welcher Zweck auch durch Verwendung niederer oder höherer Sockel erreicht werden
kann. Dadurch, daß der Standplatz des Sokkels durch eine passende Einkerbung für
die Einstellung der Sockelfüße genau festgelegt ist und dadurch, daß der Druckknopf
r über Sockelstandplatzmitte unter den Druckhebel q frei schwebend aufgehängt ist,
wird erreicht, daß die Asbestscheibe t sich bei jeder Größe der Gußform genau waagerecht
und daher dicht abschließend auf deren Oberrand auflegt.
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Vorgesehen ist noch eine besondere Ausbildung des Gelenkarmes u, durch
die ein vorzeitiges Austrocknen der am Druckknopf befestigten angefeuchteten Asbestscheibe
durch die Hitze der Gasbrennerstichflammen und Lötpistole verhindert werden soll,
was dadurch erreicht wird, daß der Gelenkarm mit dem den Druckknopf tragenden Druckhebel
um seine Achse drehbar eingerichtet ist. Zu diesem Zwecke besteht der Gelenkarm
aus einer an der Gießvorrichtung angegossenen oder angeschraubten unteren Hälfte
xsl und einer mit 7c. bezeichneten oberen Hälfte, die mittels eines an ihr befestigten
und mit einer Halbscheibe w versehenen Stiftes v auf der unteren Hälfte drehbar
ist; ein am inneren Unterrand der Gelenkarmoberhälfte angeordneter zapfenförmiger
Anschlag x greift beim jedesmaligen Stellungswechsel dieser Oberhälfte in eine der
beiden an geeigneten Stellen des Oberrandes der Unterhälfte vorgesehene Ausfräsungen
ein, wodurch die jedesmalige Endeinstellung der Oberhälfte und damit insbesondere
auch die genaue 'Einstellung des Druckhebels q in die vorbestimmte Arbeitslage des
Druckknopfes r erreicht wird. Die zweite Ausfräsung für den zapfenförmigen Anschlag
in der Gelenkarmunterhälfte muß auch zu dem Zweck vorhanden sein, um die Oberhälfte
mit dem Stift und der Halbscheibe einsetzen zu können. Für das Drehen des Stiftes
v und der Halbscheibe w sind entsprechende Aussparungen am Gelenkarmunterteil wie
auch an der Gießvorrichtung vorgesehen, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist.