DE559320C - Gleichrichtereinrichtung fuer Wechselstrom, die eine gasgefuellte elektrische Entladungsroehre mit Gluehkathode, Anode und einer oder mehreren Hilfselektroden enthaelt - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM
19. SEPTEMBER 1932

Die Erfindimg betrifft eine Einrichtung

zum Gleichrichten von Wechselstrom und insbesondere von solchem hoher Spannung, bei der eine elektrische Entladungsröhre verwendet wird.

Bei Entladungsröhren, die sich zum Gleichrichten von Wechselstrom hoher Spannung eignen, kann eine Rückzündung durch hinreichend großen Abstand zwischen Kathode und Anode bzw. den Anoden verhindert werden. Es kann nun vorkommen, daß mit Rücksicht auf diesen Umstand der Abstand der Elektroden so groß zu wählen ist, daß der Stromdurchgang auch in der erwünschten Richtung schwer erfolgt. Die Erfindung bezweckt, diese Schwierigkeit zu beheben.

Gemäß der Erfindung enthält die Einrichtung zum Gleichrichten von Wechselstrom eine gasgefüllte elektrische Entladungsröhre mit Glühkathode, Anode bzw. Anoden und einer oder mehreren Hilfselektroden zur Förderung der Zündung, wobei die Hilfselektrode bzw. die Hilfselektroden über ein Ventil mit Gleichrichterwirkung mit der Anode der Hauptentladungsröhre verbunden sind.

Dieses im nachstehenden als Hilfsgleichrichter bezeichnete Ventil ist gleichsinnig zur Hauptentladungsröhre geschaltet, so daß Hauptentladungsröhre und Hilfsgleichrichter gleichzeitig in der einen Richtung 'Strom durchlassen und gleichzeitig den Stromdurchgang in der anderen Richtung sperren. Dies hat zur Folge, daß die Hilfselektroden der Hauptentladungsröhre nur während eines Stromdurchganges positive Potentiale annehmen können. In diesem Fall erhalten die Hilfselektroden, nämlich über den Hilfsgleichrichter, ein positives Potential, dessen Größe von der angelegten Spannung und dem Widerstand des Weges abhängt, der von der Kathode der Hauptentladungsröhre über die Hilfselektrode und den Hilfsgleichrichter zu der Klemme der Wechselstromquelle führt, die mit der Anode der Hauptentladungsröhre in Verbindung steht. Geht dagegen kein "Strom durch die Hauptentladungsröhre, so ist auch der Hilfsgleichrichter gesperrt, so daß die Hilfselektroden keine Potentiale annehmen können, die eine Rückzündung der Hauptentladungsröhre begünstigen könnten.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Gillis Holst in Eindhoven, Holland.

Zweckmäßig ist der Hilfsgleichrichter in Reihe mit einem oder mehreren Widerständen geschaltet, die den Strom in dem Stromkreis des Hilfsgleichrichters begrenzen. So kann ein Widerstand zwischen jeder der Hilfselektroden und der Kathode des Hilfsgleichrichters liegen.

Zur Verstärkung der Intensität der Hilfsentladung kann ein Kondensator parallel zu

ίο jeder Entladungsbahn Kathode-Hilfselektrode geschaltet werden.

In der beschriebenen Einrichtung zum Gleichrichten von Wechselstrom kann eine elektrische Entladungsröhre mit Glühkathode und Gasfüllung verwendet werden, bei der der Abstand der Kathode von der Anode bzw. von den Anoden so groß ist, daß das Auftreten einer Rückzündung praktisch verhütet wird und in der zur Förderung der Zündung eine oder mehrere Hilfselektroden angebracht sind.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Abbildung beispielsweise schematisch dargestellt.

Eine Entladungsröhre 1 hat eine Kathode 2, eine Anode 3 und zwei Hilfselektroden 4 und 5. Die Kathode ist mit gut elektronenaussendendem Stoff überzogen. Die Entladungsröhre ist mit Gas gefüllt, zweckmäßig mit einem Edelgas unter einem Druck von z. B. 3 cm. Der Abstand der Kathode von der Anode ist so groß, daß eine Rückzündung nicht stattfinden kann. Die Kathode und Anode sind mit den Enden der Sekundärspule 9 eines Transformators verbunden, dessen Primärspule nicht dargestellt ist. Zwischen den Hilfselektroden 4 und 5 und dem mit der Anode verbundenen Ende der Sekundärspule des Transformators liegt ein Gleichrichter 6 mit Kathode 7 und Anode 8. Als solcher kann mit Erfolg ein Hochvakuumgleichrichter verwendet werden. In Reihe mit den Hilfselektroden liegen Widerstände 11 und 21, die den Strom in dem Stromkreis des Hilfsgleichrichters begrenzen. In dem Hauptstromkreis liegt ein Beruhigungswiderstand io. Parallel zu jeder der Entladungsbahnen: Kathode-Hilfselektrode liegen Kondensatoren 13 und 14, die die Intensität der Hilfsentladungen verstärken können.

Der Verbraucher wird in Reihe mit der Transformatorwicklung 9 geschaltet. Dazu kann z. B. der Leiter zwischen dem Widerstand 10 und der Anode 3 unterbrochen und mit zwei Klemmen versehen werden. Der Verbraucher kann dann an diese Klemmen angeschlossen werden.

Die abgebildete Röhre kann besonders dann verwendet werden, wenn hochgespannte Wechselströme, z. B. mit einer Spannung von einigen tausend Volt, gleichgerichtet werden müssen, z. B. zur Gleichstromhochspannungskraftübertragung.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   ι. Gleichrichtereinrichtung für Wechselstrom, insbesondere hochgespannten Wechselstrom, die eine gasgefüllte elektrische Entladungsröhre mit Glühkathode, Anode und einer oder mehreren Hilfselektroden zur Förderung der Zündung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Hilfselektroden über ein Ventil mit Gleichrichterwirkung mit der Anode der Röhre verbunden sind.
2. 2. Gleichrichtereinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der oder den Steuerelektroden ein oder mehrere Widerstände vorgeschaltet sind.
3. 3. Gleichrichtereinrichtung nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Ventil eine hochevakuierte Glühkathodenröhre dient.
4. 4. Gleichrichtereinrichtung nach An-Spruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode des Hauptentladungsgefäßes mit einer oder mehreren Hilfselektroden jeweils über einen oder mehrere Kondensatoren verbunden ist. go

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen