DE55918C

DE55918C - Vorrichtung zum An- und Ausziehen von Ueberschuhen

Info

Publication number: DE55918C
Application number: DENDAT55918D
Authority: DE
Original assignee: A. ULLMANN in Leipzig, Bismarckstrafse 16
Anticipated expiration: 1910-09-09

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk. . -

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. September 1890 ab.

Bei den im Handel befindlichen Ueberschuhen, z. B. Gummischuhen, macht sich der Uebelstand bemerkbar, dafs die hintere Kappe des Schuhes sich beim Anziehen nach innen umlegt, statt sich glatt über den Stiefel streifen zu lassen. Die Erkenntnifs dieses Umstandes gab Änlafs zu der vorliegenden Erfindung.

Oben an dem Schuhkappenrande wird ein Bügel befestigt, .der aber nicht aus einem starren Stück besteht, sondern aus zwei gelenkig mit einander verbundenen Bügelschenkeln. Mittelst einer Feder, eines Keiles oder einer anderen geeigneten Vorrichtung können die beiden Bügelschenkel unter einem gewissen Winkel von einander entfernt gehalten werden, und damit ist ein leichtes sicheres Einschlüpfen in den Schuh möglich gemacht.

Die Fig. 1 bis 4 stellen eine Vorrichtung dar, welche aus zwei durch ein Scharnier A mit einander verbundenen Bügeln B besteht, die hinten mit Oesen C versehen sind. Zwischen die beiden Oesen C ist eine Feder D auf kurze Stifte E eingesetzt, welche die Oesen C aus einander hält und die.Bügel B vorn in ihrer Lage elastisch zusammenhält.

Der Stift F des Scharniers A ist mit einer Fersenschiene G fest verbunden, welche mit versenkten Nieten und dem Doppelhaken H, Fig. 4, an der Ferse des Ueberschuhes befestigt ist. Die Bügel B sind ebenfalls an dem oberen Rand des Ueberschuhes befestigt und können durch Zusammendrücken der Fingerösen C zum bequemen Ein- und Ausschlüpfen des Schuhes aus einander gebracht werden, welche nachher durch die Spiralfeder Z) wieder zusammengehalten werden und verhindern, dafs der Schuh sich beim Gebrauch ausweitet. Die Bügel B sowohl wie die Fersenschiene G können auch in den Ueberschuh eingegossen sein; auch können die Abmessungen der Fingerösen C so klein gehalten werden, dafs sie die Beinkleidung nicht belästigen.

Mit Rücksicht auf den letzteren Umstand wird die Benutzung einer in den Fig. 5 bis 8 dargestellten Abänderung der Einrichtung zweckmäfsig sein. Die Oesen C sind hier durch ganz kurze, an den Bügelschenkeln B befestigte Arme C¹ ersetzt, zwischen welche gleichfalls eine Feder D auf kurze Stifte eingelegt ist. Aufserdem ist dann noch ein Hebelarm C² an jedem Bügel gelenkig angebracht, welcher der Feder D entgegen an einen Arm C¹ angedrückt werden kann, so dafs durch das Nähern der beiden Enden der Arme C² die Bügelschenkel B weiter von einander entfernt werden (Fig. 8),

Nachdem dann der Ueberschuh über den Stiefel gezogen ist, werden die Hebelarme C² herumgeklappt und dabei seitlich an ihre Bügelschenkel angelegt,' wie in Fig. 5 punktirt angedeutet ist, so dafs sie dem freien Herunterfallen der Beinkleider nicht hinderlich sind. Um die Arme C² mit leichter Mühe wieder von den Bügelseiten abklappen zu können, sind ihre Enden derartig umgebogen, dafs sie ein enges Anlegen der Arme an die Bügel nicht gestatten und dafs man mit den Fingerspitzen zwischen Bügel und Arme bequem hineinfassen kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι. Eine Vorrichtung an Ueberschuhen zum Erleichtern des An- und Ausziehens, bestehend aus einem doppelschenkligen Bügel B, dessen Schenkel an dem hinteren Schuhkappenrand befestigt und gelenkig mit einander verbunden sind, um die hintere Kappe für das Ueberstreifen über den Stiefel genügend aus einander zu halten.
2. Bei einer Vorrichtung nach Anspruch ι. die Vereinigung jedes Bügelschenkels mit einem ösenartigen Arm C, zwischen welchen Armen eine Feder D die Bügelschenkel gegen einander hält, und die Anordnung einer Fersenschiene D, welche an dem Scharnierstift A und an der Ferse des Ueberschuhes befestigt ist.

Bei einer Vorrichtung nach Anspruch i. die Vereinigung jedes Bügelschenkels mit einem kurzen Arm C¹, zwischen welchen Armen eine Feder D die Bügelschenkel gegen einander hält und auf welche Arme durch zwei andere mit den Bügelschenkeln gelenkig verbundene Arme ein Druck ausgeübt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.