DE556984C

DE556984C - Sicherheitskupplung fuer mehrspindlige Vorrichtungen zum gleichzeitigen Eindrehen oder Anziehen von Schrauben aller Art

Info

Publication number: DE556984C
Application number: DE1930556984D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-06-01
Filing date: 1930-06-01
Publication date: 1932-08-17

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitskugelkupplung für mehrspindlige Geräte zum gleichzeitigen Eindrehen und Festziehen von Schrauben aller Art, die sich bei vorher bestimmbarem Drehmoment selbsttätig ausschaltet, d. h. wenn die Schrauben fest angezogen sind, auf Leerlauf einstellt.

Es sind bereits Kupplungen bekannt, bei denen die die Kupplung des treibenden Teiles

ίο mit dem angetriebenen Teil bewirkenden, unter Federdruck stehenden Kugeln bei Überlastung entgegen der Wirkung der Federn durch die Form der Nuten, mit denen sie in Eingriff stehen, zurückgedrängt werden, so daß eine Entkupplung eintritt. Bei diesen Kupplungen suchen die Kugeln nach der Entkupplung infolge des Druckes der auf sie lastenden Federn ständig in die Nuten einzudringen und verursachen dadurch ein klapperndes Geräusch. Auch tritt eine verhältnismäßig starke Abnutzung der Kupplungsteile bei dieser bekannten Vorrichtung ein.

Das Wesen der Erfindung beruht demgegenüber auf der vollständig neuartigen Ausbildung der beiden Kupplungsteile, die beide außer einer konzentrischen Kugelleerlaufrinne noch für jede Kugel eine unter einem Winkel, d. h. schräg in axialer Richtung und tangential in die Leerlaufrinue einmündende Rinne enthalten. Diese schräg angeordneten Rinnen der beiden Kupplungsteile überschneiden sich gegenseitig, während die Kugeln in einer Kugelführungsscheibe in radial angeordneten Schlitzen geführt werden.

Der Vorteil dieser Kugelkupplung besteht nicht nur darin, daß sie sich beim Aufdrehen eines bestimmten Widerstandes, d. h. wenn eine Schraube fest angezogen ist, selbsttätig ausschaltet und auf Leerlauf einstellt, sondem auch in der großen Einfachheit und Übersichtlichkeit im Gesamtaufbau, denn die Kupplung besteht nur aus drei Teilen, und zwar aus je einem oberen und einem unteren Kupplungsteil mit je einer am ganzen Umfang gleichtiefen, konzentrischen Leerlaufrinne und tangential in die Leerlaufrinne auslaufenden und axial ansteigenden Rinnen und einem Kugelkäfig mit den Kugeln. Diese Kupplung vereinigt also zwei Haupteigenschäften in sich: die einer Kupplung und die eines Kugeldrucklagers. Sie läßt sich sehr leicht zusammensetzen und auseinandernehmen und Einzelteile, wie Kugeln, Schrauben, Stifte, Spünde, Muttern, Keile usw., können hierbei nicht verlorengehen. Die Zeichnungen stellen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dar.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt; die Kugeln befinden sich in der normalen Arbeitsstellung.

Fig. ia zeigt die Kupplung in der Draufsicht.

Fig. 2 zeigt im Längsschnitt die Kugeln in der Leerlaufstellung, d. h. die Kupplung arbeitet als einfaches Kugeldrucklager.

Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt des unteren Kupplungsteiles und

Fig. 3a die Draufsicht des unteren Kupplungsteiles.

Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt des oberen Kupplungsteiles und

Fig. 4a die Draufsicht des oberen Kupplungsteiles.

Fig. 5 zeigt den aus zwei mit radial angeordneten Kugelführungsschlitzen versehenen Scheiben und zwei konzentrisch eingesetzten Ringen bestehenden Kugelkäfig im Schnitt und in der Draufsicht.

Fig. 6 zeigt eine Ringfeder, welche die Kugeln bei Entlastung der Kupplung radial nach außen in die Arbeitsstellung schiebt.

Die Sicherheitskupplung besteht aus dem oberen Kupplungsteil α mit angesetztem Führungszapfen h und Nocken i, dem unteren Kupplungsteil b mit einer Bohrung h' für den Führungszapfen h und angesetztem Nocken k einer Führungsscheibe /, die aus zwei mit radial angeordneten und der Kugelzahl entsprechenden Schlitzen /' versehenen Scheiben und aus einem äußeren und einem inneren konzentrisch angeordneten Ring zusammengesetzt ist und der Ringfeder g. Die beiden Kupplungsteile α und b sind mit je einer konzentrisch verlaufenden Kugelleerlaufrinne e und für jede Kugel c mit je einer unter einem Winkel, d. h. in axialer Richtung ansteigenden und tangential in die Kugelleerlaufrinne e einmündenden Rinne d versehen. Diese tangential gerichteten Rinnen d der beiden Kupplungsteile α und b kreuzen sich, wenn die Kupplungsteile zusammengebaut sind. Die Kugeln c selbst können sich beim Ausrücken der Kupplung in den tangential liegenden Rinnen d, geführt durch die Schlitze /' des Kugelkäfigs /, nur in radialer Richtung nach innen und beim Einschalten der Kugeln c in entgegengesetzter Richtung nur radial nach außen bewegen. Beim Ausschalten der Kupplung steigen die Kugeln c in den Rinnen d bis zur Kugelleerlauf rinne e an und heben dadurch die Kupplungsteile a und b voneinander ab, während beim Einrücken das Umgekehrte der Fall ist.

Die Arbeitsweise der Kupplung ist die folgende:

Nach Fig. 1 befindet sich die Kugelkupplung in der Arbeitsstellung. Sobald das zum Einziehen einer Schraube erforderliche Drehmoment überschritten wird, bleibt der untere Kupplungsteil b stehen. Der obere Kupplungsteil α dagegen dreht sich als treibender Teil weiter und schiebt die Kugeln c durch die sich paarweise überschneidenden Rinnen d entgegen der Wirkung der Kraft P nach innen bis zur Leerlaufrinne e. Dann arbeiten die Kugeln c in den Leerlaufrinnen e zwischen den beiden Kupplungsteilen α und b wie bei einem einfachen Drucklager, das nur den Druck P aufzunehmen hat. Hierbei wird die Feder g, welche in der Kugelführungsscheibe f liegt, durch die Kugeln c zusammengedrückt (s. Fig. 2). Beim Einschalten wird der obere Kupplungsteil α durch einen. Nocken/, der über ein als schiefe Ebene ausgebildetes Querstück läuft, das durch eine Feder eingedrückt wird, so weit gehoben, daß die Kugeln c vollständig entlastet sind. In diesem Augenblick drückt die Feder g die Kugeln c nach außen und diese nehmen ihre ursprüngliche Lage in den Rinnen d wieder ein, und die Kupplung befindet sich wieder in Arbeitsstellung. Der Nocken k hat den Zweck, das unter i geschobene Querstück wieder beiseite zu schieben, welches dann durch ein kleines Gesperre festgestellt wird.

Claims

Patentanspruch:

Sicherheitskupplung für mehrspindlige Vorrichtungen zum gleichzeitigen Eindrehen oder Anziehen von Schrauben aller Art, bei welcher der antreibende und der angetriebene Teil durch unter Federdruck stehende Kugeln miteinander gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsteile (a und b) Kugelleerlaufsrinnen (e) aufweisen, an die sich tangential gerichtete, sich allseitig erweiternde und einander überschneidende, in Kugelpfannen auslaufenden Rinnen (d) anschließen und daß auf dem Führungszapfen Qi) des Kupplungsteiles (ß) eine Kugelführungsscheibe (f) drehbar angeordnet ist, die mit radial gerichteten Schlitzen (f^l) für die unter Federdruck i°5 stehenden Kugeln (c) versehen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen