DE554237C - Vorrichtung zum Strecken der Bogen vor dem Druck bei Mehrfarbendruckmaschinen fuer Bogen - Google Patents

Description

Um das registergerechte Übereinanderdrucken mehrerer Farben nicht durch ein Strecken der Bogen beim Druck gefährden zu lassen, ist es bekannt, die Bogen vor dem Druck zu strecken, indem man sie zuerst einmal durch die Maschine hindurchlaufen läßt, ohne sie zu bedrucken, und danach erst den Druck ausführt.

Bei Mehrfarbenbogendruckmaschinen hat man ferner bereits denjenigen Gummizylinder, dem der Bogen zuerst zugeführt wird, als Preßzylinder verwendet, wenn er nicht zum Aufdrucken einer Farbe benutzt werden mußte. In diesem Fall werden der Druckmaschine immer dann nicht vorgepreßte Bogen zugeführt, wenn das Pressen des Druckbogens besonders wichtig ist, wenn nämlich alle vorhandenen Druckwerke zur Erzielung eines vielfarbigen Druckes nach-

ao einander zur Anwendung gelangen. Bei alledem ist es ferner unbefriedigend, daß nur eine einzige Preßstelle vorhanden ist, die nicht stärkere Papiere derart pressen kann, daß mit Sicherheit ein weiteres Strecken der Bogen beim Aufdrucken der Farben verhindert wird.

Um die besprochenen Mängel zu beseitigen, werden erfindungsgemäß bei mehrfarbigen Bogendruckmaschinen eine Mehrzahl von besonderen Preßvorrichtungen vorgesehen, die ausschließlich zum Strecken des Bogens bestimmt sind und wegen des Fortfalles der zum Farbendruck erforderlichen weiteren Zylinder und der Farbwerke auf einen engen Raum zusammengedrängt werden können. Vor allem aber ist es wichtig, daß man die verschiedenen Streckvorrichtungen verschieden einstellen kann, indem die ersten von ihnen die durchgehenden Bogen weniger pressen als die späteren. Dieses Ziel kann entweder dadurch erreicht werden, daß die einzelnen Preßzylinder verschieden harte Aufzüge erhalten, oder dadurch, daß sie mit verschiedener Kraft an den Gegenzylinder angedrückt werden. Meist wird man von beiden Möglichkeiten gleichzeitig Gebrauch machen.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Von dem Anlegetisch 1 werden die Bogen dem ersten Preßzylinder 2 und dem mit Greifern ausgestatteten Gegendruckzylinder 3 zugeführt und durch diesen nacheinander an dem Preßzylinder 4 und an den Gummidruckzylindern 5, 6, 7 und 8 vorbeigeführt. Jedem Gummizylinder ist in an sich bekannter Weise ein Plattenzylinder und ein Farb- und Feuchtwerk zugeordnet.

Die Bogen werden somit nacheinander zunächst durch die zwei Streckwerke 2 und 4 gestreckt, dann mit einem mehrfarbigen Aufdruck versehen und schließlich durch die Ausführvorrichtung 9 dem Ablegestapel 10 zugebracht.

Die Streckzylinder 2, 4 können verschieden harte Aufzüge besitzen, insbesondere solche aus harten Gummitüchern bzw. Pappen. Es können dafür aber auch Zink- oder Aluminiumbleche verwendet werden. Die

Aufzüge sind in an sich bekannter Weise auf den genannten. Zylindern festgespannt. Diese müssen' daher" die gleiche Größe wie die Gummizylinder 6 bis 8 und deren Plattenzylinder besitzen. Jeder der Streckzylinder besitzt abgefederte Lager und kann durch diese mit einem regelbaren Druck an den Gegendruckzylinder 3 angedrückt werden. Die Stärke des Druckes richtet sich nach der Art

to der zu bedruckenden Bogen. Es ist wesentlich, daß die einzelnen Zylinder eine verschieden starke Preßwirkung ausüben können, um die durch das Strecken bedingte Verformung der Bogen nicht schädlich wirken zu lassen.

Die beschriebene Einrichtung kann in mannigfachster Weise abgeändert werden. Insbesondere lassen sich auch wertvolle Vorteile dann erzielen, wenn nur ein einziger Streckzylinder an einem größeren Druckzylinder vorgesehen wird, um dessen Umfang möglichst vollkommen für die Anordnung von Plattenzylindern zur Verfügung zu stellen. Man erreicht dann gegenüber den vorbekannten Einrichtungen den Vorteil, daß zum Strecken der Druckbogen ein sehr kleiner Raum beansprucht wird und das Strecken der Druckbogen ausnahmslos immer vorgenommen werden kann, gleichgültig, mit wieviel Farben der Bogen zu bedrucken ist. Falls man auf dem Streckzylinder keine Bleche oder Gummitücher festspannen will, sondern ihm einen spaltfreien Umfang geben kann, so läßt er sich auch kleiner als die Plattenzylinder ausführen.

Claims (2)

35 Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Strecken der Bogen vor dem Druck bei Mehrfarbendruckmaschinen für Bogen, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gegendruckzylinder des Mehrfarbendruckwerkes ein oder mehrere Streckzylinder (2, 4) vorgesehen sind, denen keine Plattenzylinder und Farbwerke zugeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Auspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Anordnen mehrerer Streckzylinder (2, 4) die Wirkung der einzelnen Streckzylinder durch die Verschiedenheit des Aufzuges bzw. durch die Stärke ihres Andruckes an den Gegendruckzylinder regelbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen