-
Biegungsfestes Stabnetzwerk aus sich kreuzenden Holzbohlen Es sind
bereits Fachwerke, insbesondere für Dächer aus einander kreuzenden brettförmigen
Holzstäben oder -bohlen, bekannt,. bei welchen abwechselnd zwischen je zwei Stäben
ein quer gestellter Stab angeordnet ist. Die Verbindung der zu stoßenden Stäbe mit
dem jeweils durchlaufenden Stab geschieht dabei in der Weise, daß in der Mitte des
durchlaufenden Stabes Zapfenlöcher vorgesehen sind, in welche die zu stoßenden Stäbe
mit Zapfen eingreifen. Außerdem sind durch die Zapfenlöcher gesteckte Eisenlaschen
vorgesehen.
-
Gegenüber dieser bekannten Bauweise besteht das Neue der Erfindung
darin, daß zur Verbindung der sich kreuzenden Stäbe an den Stößen Blechbügel oder
-streifen vorgesehen sind, welche den durchlaufenden Stab umschließen und die beiden
gestoßenen Stäbe mittels abgebogener Blechlappen erfassen.
-
Durch diese Art Stoßverbindung wird der wesentliche Vorteil erreicht,
daß durch die Blechbügel die beiden gestoßenen Stäbe in einfachster Weise mittig
angeschlossen werden können und daß nicht nur die Druckspannung quer zur Faser des
durchlaufenden Stabes vermindert, sondern auch am Stoß die Querkräfte einwandfrei
aufgenommen werden.
-
Es ist im Fachwerkbau nicht mehr neu, ein durchlaufendes Holz mit
einem rechtwinklig auf dieses auftreffenden Holz durch eine Blechplatte zu verbinden,
welche mit nach oben und unten rechtwinklig abgebogenen Lappen sowohl das durchlaufende
als auch das gestoßene Holz erfaßt. Hier handelt es sich jedoch lediglich um einen
Ersatz für eine Zapfenverbindung zwischen zwei Hölzern, und diese Blechplatten können
nur zur Verbindung von zwei Hölzern, nicht aber zur Herstellung einer Stoßverbindung
zweier senkrecht gegen ein durchlaufendes Holz auftreffender Hölzer Verwendung finden,
wie dies mit dem Blechbügel gemäß der Erfindung möglich ist.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in den Abb. i bis 7 der Zeichnung in
einer Ausführungsform dargestellt, wobei die Abb: i ein als Stabnetzwerk ausgeführtes
geschnittenes Bogendach in der Vorderansicht und die Abb. z in der Draufsicht unter
Kenntlichmachung der versetzten Stöße darstellt, während die Abb. 3 eine mit dem
Blechbügel hergestellte Stoßverbindung in größerem Maßstab teils im senkrechten
Schnitt, teils in der Seitenansicht wiedergibt. Die Abb. q. zeigt zwei Stoßverbindungen
in der Draufsicht, die Abb.5 eine Stoßverbindungsklammer, und die Abb.6 und 7 veranschaulichen
je eine Ausführungsform eines Blechbügels.
-
Wie aus den Abb. i und a ersichtlich ist, sind die Stöße stumpf und
mittig. Da wegen des schwierigen Anschlusses zweier Stirnholzflächen die Bohlenenden
nicht unmittelbar stumpf aufeinandergesetztwerden können, ist zwischen die Bohlenenden
der Bögen b eine die Bögen rechtwinklig durchsetzende Pfettenbohle a gelegt, welche
erfindungsgemäß
von einem Blechbügel c an der Anschlußstelle des
Bohlenhogens umschlossen wird. An diesem Blechbügel ragen nach beiden Seiten der
Pfette je zwei Blechlappen e mit Schraubenlöchern d vor, an welche mittels einer
Schraube die Bogenteile beiderseits angeschlossen sind. Dieser Blechbügel hat drei
Aufgaben zu erfüllen. Er nimmt am Stoß die Querkraft auf, soweit sie nicht durch
die Reibung schon aufgenommen wird, er verbürgt den mittigen Anschluß der beiden
gestoßenen Bauglieder zueinander und er vermindert die Druckspannung quer zur Faser
des durchlaufenden Baugliedes. Sollte dieser Druck in bestimmten Fällen noch zu
groß sein, so kann durch die Einlage eines Blechstreifens unter den Bügel der Druck
auf eine größere Fläche der durchlaufenden Pfettenbohle verteilt werden.
-
Der Stoß der Pfetten a an den Bögen b
wird mit gleichen oder
ähnlichen Blechbügeln c, e ausgeführt wie der Stoß der Bögen b gegen die Pfette
d. Die Abb. f und 7 zeigen .zwei Ausführungsformen von Blechbügeln c, e in der Abwicklung.
Da nun aber die Druckkräfte des Bogens teilweise auch Randzugspannungen. hervorrufen,
wenn sie den Bogenkern verlassen, werden die am Bogenstoß an den Leibungen auftretenden
Zugkräfte mit Klammern f oder Bandeisen g, welche den Stoß überbrücken, aufgenommen.
Diese Klammern f oder bei kleineren Kräften die aufgenagelten Bandeisenstücke g
können in ihrer Stärke genau berechnet werden und werden erst angebracht, wenn das
Bogengerippe aufgestellt ist und unter dem Einfluß des Eigengewichts die Bohlenstöße
sich selbst geschlossen haben. Die Stöße der Pfetten d an den Bögen werden gleichfalls
oben und unten mit denselben Bandeisenlaschen überbrückt.
-
Da die Pfetten gerade Bohlenstücke sind, welche man in beliebiger
Länge ohne irgendwelche Änderung der Verbindungsteile und der Bögen wählen kann,
ist der Bogenabstand in jedem einzelnen Falle frei zu wählen. Dadurch gelingt es,
mit wenigen Größen für die Anschlußbügel in allen Fällen auszukommen.
-
Die Bügel c, e werden an den Bögen und Pfetten vor der Aufstellung
mit zwei Nägeln befestigt und können die Aufstellung so erleichtern, daß sie ohne
Lehrbogen mit einigen Stützen möglich ist.