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Vorrichtung zum Eindicken von Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht
sich auf eine neue Vorrichtung zur ununterbrochenen Eindikkung von Lösungen 0. dgl.
Sie eignet sich insbesondere auch für solche Flüssigkeiten, die außer gelösten Stoffen
feste Stoffe enthalten. Die neue Vorrichtung kann z. B. für die Eindickung der bei
der Verwertung von Tierkörpern, tierischen Abfällen, Fischen, Fischabfällen usw.
entstehenden sogenannten Leitnbrühe oder Fleischbrühe vorteilhaft verwendet werden.
Diese Brühe enthält Leimsubstanz und Extraktivstoffe in Lösung und außerdem feine
Muskeliasern, feine Knochen. teilchen usw.
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Zur Aufschließung des erwähnten Rohgutes hat man kontinuierlich arbeitende
Apparateinrichtungen geschaffen, zu denen aber bis heute noch eine Einrichtung fehlt,
die in der Lage ist, auch die Fleischbrühe in einem ununterbrochenen Arbeitsgange
so weit einzudicken, daß sie in günstiger Form in den Hauptarbeitsgang aufgenommen
oder in sonst geeigneter Weise nutzbar gemacht werden kann.
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Vorliegende Erfindung will diesen Mangel beseitigen. Zu diesem Zwecke
schlägt sie eine trogähnlich oder sonst geeignet geformte Vorrichtung vor, in welcher
ein mit erreichbar größter Heizfläche ausgestatteter Heizkörper sich langsam dreht.
Der Heizkör. per ist außen mit einem Schneckengange ausgestattet, durch welchen
die an einem Ende zulaufende Flüssigkeit langsam 2'um anderen Ende der Vorrichtung,
an dem sich die Entleerung befindet, gefördert wird. Mit dem Schneckengange zusammen
wirken Scheidewände im Oberraume des Eindampfbehälters, um einen Austausch der Flüssigkeit
zu verhindern, also die gewünschte Förderung trotz des flüssigen Zustandes der Beschickung
zu erreichen.
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Bei der neuen Vorrichtung soll also die dünne Brühe an einem Apparatende
ununterbrochen eintreten, und am anderen Apparatende soll eine entsprechend hochkonzentrierte
Flüssigkeit beispielsweise in annähernd sirupartiger Beschaffenheit ununterbrochen
austreten.
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Man hat bereits Vakuumkochapparate mit drehbaren Heizschnecken vorgeschlagen,
die einen von Heizrohrschlangen umwundenen Hohlzylinder enthielten. Der Hohlzylinder
ist jedoch nur eng und dient lediglich dazu, die Rohrschlangen, welche die eigentliche
und praktisch einzige Heizfläche bilden, zu tragen. Demgegenüber ist beim Erfindungsgegenstande
auch der Hohlzylinder als wirksamer Heizkörper ausgebildet, der an der Leistung
des Ganzen in hohem Maße beteiligt ist. Er besitzt einen großen Durchmesser und
ist außerdem mit Querrohren durchsetzt, so daß die Heizfläche weiterhin vergrößert
und die Flüssigkeit in Einzelgängen unterteilt wird, in denen die Erhitzung beschleunigt
vor sich geht.
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Ferner hat man allerdings auch schon ununterbrochen arbeitende Vorrichtungen
zum Eindicken von Flüssigkeit vorgeschlagen, bei
denen ein großer
drehbarer Hohlzylinder von Rohrschnecken umgeben ist. Aber auch bei diesen älteren
Vorrichtungen ist der Hohlzylinder nicht als hochwertiger Heizkörper ausgebildet,
denn die Querrohre fehlen. Diese entlasten aber durch ihre Wärmeübertragung, die
in besonders günstiger Weise erfolgt, beim Erfindungsgegenstande die Rohrschlangen
so stark, daß man letzteren eine günstige Form geben kann.
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Bei den bekannten Vorrichtungen waren die Rohrschlangen tellerförmig
aufgewunden, weil es nur hierbei möglich zwar, die nach erforderliche Heizfläche
im Apparat unterzu- -bringen. Demgegenüber gestattet der neue große Hohlkörper mit
seinen Querrohren es, beim Erfindungsgegenstande die Rohrschlangen einfach schraubenförmig
zu winden.
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Bei den älteren Vorrichtungen ist ferner der den Hohlzylinder umgebende
Ringraum sehr groß und deshalb für die Aufgabe der ununterbrochenen Eindickung außerordentlich
ungünstig. Abweichend hiervon Weist der Erfindungsgegenstand nur einen sehr engen
Ringraum auf, in welchem sich die Eindickungsleistung rasch und günstig vollzieht.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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- Abb. 1 zeigt die Vorrichtung in einem Längsschnitt, Abb. 2 stellt
sie im Querschnitt dar.
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-Der EindampfungsbehälterA ist im gezeichneten Beispiel trogartig
geformt, könnte aber auch anders gestaltet sein. Wenn stark schäumende Flüssigkeiten
zu behandeln sind, wie es bei der Leim- oder Fleischbrühe der Fall ist, so bedarf
der Behälter A eines genügend großen und hohen Oberraumes.
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Im untersten Teile des - Behälters A ist ein drehbarer Heizkörper
B angeordnet, welchem: beispielsweise an einem Ende durch den Drehzapfen hindurch-
der Heizdampf zugeführt und das -Kondenswasser entnommen wird, wie es in Abb. I
am linken Apparatende schematisch angedeutet ist.
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Der HeizkörperB besteht beim Ausführungsbeispiel aus einem verhältnismäßig
groftieh Hohlzylindser b, der zwecks Erzielung einer möglichst großen Heizfläche
mit Querrohren b' durchsetzt ist. Außerdem ist der Heizzylinder B von schneckenförmig
gewundenen Heizrohren b" umgeben. Der Innenraum des Zylinders b und die Heizschlangen
b" werden zweckmäßig hintereinandergeschaltet, jedoch ist auch eine beliebige andere
Schaltung der Heizflächen zueinander möglich.
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Auf dem Mantel des sich drehenden Heizkörpers ist ein Schneckengang
C aufgesetzt, und die Windungen der Heizschlangen b" können vorteilhaft zwischen
den Windungen des Schneckenganges C liegen.
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Oberhalb des Heizkörpers B ist eine größere Anzahl von Scheidewänden
D angebracht, welche gemäß Abb. 2 über den ganzen Querschnitt des Behälters hinweggehen.
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An ihrem unteren Ende sind die Wände D kreisbogenförinig ausgeschnitten,
so daß sie sich mit ihrem Unterrande an die Schneckengänge C anschmiegen. Die Höhe
der Querwände kann gegebenenfalls je nach Art der zu behandelnden Flüssigkeit verschieden
und unter Umständen auch eine ungleiche sein.
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Der Abstand der WändeC kann gleich sein, wird aber vorteilhaft in
der Regel ungleich groß gemacht, und zwar beispielsweise so, daß er sich vom Eintrittsende
zum Austrittsende allmählich verringert.
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Am linken Apparatende soll durch den Stutzen die Flüssigkeit eintreten,
und die konzentrierte Flüssigkeit tritt am rechten Apparatende durch den Stutzen
F aus. An einer hochgelegenen Stelle des Oberraumes, beispielsweise bei-G, befindet
sich der Abzug für die Brüden.
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Die Schneckengänge C teilen den Unterraum des Eindampfapparates in
eine Reihe von Kammern. Da aber die Flüssigkeit bis über die Schneckenwindungen
C reicht, würden die einzelnen Kammern durch die obere Flüssigkeitsschicht miteinander
in Verbindung stehen, wenn nicht die Scheidewände D vorhanden wären. Diese Wände
zusammen mit den Schneckenwindungen machen es möglich, eine Vermischung der dünneren
Flüssigkeit mit der konzentrierteren Flüssigkeit zu verhindern, und zwar ganz besonders
bei solchen Flüssigkeiten, die außer den gelösten auch noch feine feste Teile enthalten,
deren spezifisches Gewicht etwas größer als das der Lösung ist.
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Die festen Teilchen bewegen sich n, ämlich an den Umfang der Schneckengänge
und setzen sich außerdem an den Unterkanten der Querwände an. Die schmalen Spalte,
welche am Umfange der Schneckengänge C frei bleiben, werden also durch die abgelagerten
festen Teilchen genügend abgedichtet, um einen Austausch der Flüssigkeit von Schneckengang
zu Schneckengang, der die ununterbrochene Arbeitsweise stören könnte, zu verhindern.
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Durch die große Heizfläche, welche an dem sich langsam drehenden
Heizkörper B in Form der Umfläche des Hohlzylinders b, ferner an den Querrohren
b' und an den Rohrschlangen b" vereinigt ist, wird in jedem Abschnitt des Eindampfers
eine sehr lebhafte Verdampfung erreicht, die als lAlittel
dazu dient,
um die gewünschte Konzentration bei nur einem Durchgange durch die Vorrichtung zu
erreichen.
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Eine Einsrellung oder Regelung des Konzentrationsgrades läßt sich
dadurch herbeiführen, daß die Umdrehungszahl des Heizkörpers entsprechend gewählt
wird.
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Die Scheidewände D aber sollen nicht nur den Flüssigkeitsraum kammerartig
abteilen, sondern auch den Brüdenraum. Insbesondere bei stark schäumenden Flüssigkeiten
werden durch die Brüden zahllose Flüssigkeitströpfchen mit nach oben gerissen. Es
würde nun nicht möglich sein, die Flüssigkeit in einem kontinuierlichen Arbeitsgange
einzudicken, wenn die Brüden in einen gemeinsamen Oberraum so früh eintreten könnten,
daß die am Eintrittsende des Apparates hochgerissenen Flüssigkeitsteilchen etwa
in der Mitte oder sogar am Austrittsende des Apparates in die Flüssigkeit zurückfallen
könnten. Die Scheidewände D werden deshalb gemäß Erfindung so hoch ausgeführt, daß
ein Überschäumen von einer Abteilung in die andere nicht eintreten kann.
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Für einen möglichst gleichmäßigen Abzug der Brüden kann man gemäß
Zeichnung den AustrittsstutzenG in der Mitte anordnen.
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Im Sinne der Erfindung könnte er jedoch auch am linken Ende, also
beispielsweise oberhalb des Eintrittsstutzens E, sitzen.
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Ein wesentlicher Teil der festen, in der Lösung enthaltenen Bestandteile
senkt sich zu Boden und wird durch die Schneckengänge C dem Austrittsstutzen F zugeschoben.
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PATEN TANSPRÜCIIE : 1. Vorrichtung zum Eindicken von Flüssigkeiten
in ununterbrochenem Arbeitsgange mit einem im unteren Teil des Verdampfers angeordneten
drehbaren und von Heizrohrschlangen umwundenen hohlzylindrischen Heizkörper, dadurch
gekenn. zeichnet, daß der als Heizkörper dienende drehbare Hohlzylinder mit Querrohren
für den Durchtritt des Eindampfgutes durchsetzt ist und auf seinem Mantel eine Schneckenwindung.
aus Blechen trägt, wobei die Heizrohre zwischen den Schneckenwindungen angeordnet
sind.