DE553161C - Verfahren zur Herstellung durchsichtiger Platten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung durchsichtiger PlattenInfo
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- DE553161C DE553161C DEG77202D DEG0077202D DE553161C DE 553161 C DE553161 C DE 553161C DE G77202 D DEG77202 D DE G77202D DE G0077202 D DEG0077202 D DE G0077202D DE 553161 C DE553161 C DE 553161C
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- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B27/00—Layered products comprising a layer of synthetic resin
Landscapes
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung großer durchsichtiger Platten bis zu erheblicher Dicke aus Formaldehyd-Harnstoff-Kondensationsprodukten
oder solche enthaltenden Kunstmassen beliebiger Zusammensetzung
durch Zusammenpressen mehrerer übereinandergeiegter, an sich trockener dünner
Platten oder Filme ohne Benutzung eines Bindemittels. Derartige Platten werden als
Ersatz für Glasscheiben bei Automobilen und anderen Fahrzeugen verwendet. Das neue
Verfahren bezweckt eine derartige Abkürzung des Herstellungsverfahrens, daß solche Platten in kontinuierlichem Arbeitsgang herge-
stellt werden können. Bei der Herstellung von hinreichend dicken durchsichtigen Platten
aus den genannten Kunstmassen ergibt sich die Schwierigkeit, das in der Ausgangsmischung
enthaltene oder während der Koh-
ao densation entstehende Wasser genügend schnell
und vollständig aus den Platten zu entfernen, ohne deren Form nachteilig zu beeinträchtigen.
Vor allem ist es auch schwer, hinsichtlich des Trockenzustandes im gahzen Querschnitt
völlig homogene Platten zu erhalten. Versucht man, diese Nachteile dadurch zu
umgehen, daß man an Stelle einer einzigen dicken Platte mehrere dünne Platten formt
und dann in nicht völlig trockenem Zustande miteinander verpreßt, so gelingt es nur
schwer, den richtigen Wassergehalt während des Trocknens dieser Einzelplatten zu treffen,
um eine wirksame Verpressung homogenen Materials zu ermöglichen. Trocknet man dagegen,
wie es bereits vorgeschlagen wurde, die Einzelplatten vollständig, wodurch auch die
Polymerisation vervollständigt wird, dann erfordert das Verpressen entweder die Benutzung
von Bindemitteln oder die Anwendung lange einwirkender Drucke bei erhöhten
Temperaturen. Hierbei ist jedoch keine sichere Gewähr dafür gegeben, daß optisch
reine, insbesondere schlieren- und blasenfreie
Platten entstehen, was bei der Herstellung durchsichtiger Platten zum Ersatz von
Glasscheiben unerläßliche Vorbedingung ist. Es wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten vermieden werden, wenn man die
Oberfläche der Platten, vor dem Verpressen · nur kurze Zeit mit nicht als Bindemittel wirkenden
Flüssigkeiten oder Dämpfen behandelt. Vorteilhaft werden zuth Anfeuchten
solche Flüssigkeiten oder Dämpfe verwendet, welche die Kunstharze nicht aufzulösen vermögen.
Hierfür eignen sich besonders Wasser oder mit Wasser mischbare organische
Lösungsmittel sowie gelöste Elektrolyte allein oder in Mischung unter solchen Bedingungen
(Temperatur, Zeitdauer,-Art und Zusammensetzung des Bades), daß die hierbei aufge-
nommene Menge an Behandlungsmitteln ein Mindestmaß nicht überschreitet. Als mit
Wasser mischbare organische Lösungsmittel: kommen z. B. Metltylalkohol, Äthylalkohol
und Azeton in Frage, als Elektrolyte Salzlösungen, wie. z. B. Ammoniumsulfat- und
Chlorcalciumlösungen, ferner Säuren, besonders aber alkalisch reagierende Flüssigkeiten,
wie wäßrige Ätznatron;-,; oder Sodalösungen.
Mit Vorteil kann' man auch die Oberflächen-.
behandlung! in .feuchter Ammoniakgasatmosphäre
vornehmen.
Es ist zwar bekannt, daß sich mehrere Celluloid- öder celluloidähnliche Schichten durch Erhitzen im Wasser- oder im Dampfbad bis zur völligen Erweichung durch die ganze Masse und nachfolgendes Verpressen
Es ist zwar bekannt, daß sich mehrere Celluloid- öder celluloidähnliche Schichten durch Erhitzen im Wasser- oder im Dampfbad bis zur völligen Erweichung durch die ganze Masse und nachfolgendes Verpressen
ίο verschweißen lassen. Diese Behandlung erfordert außerordentlich lange Zeiten und läßt
keineswegs voraussehen, daß Harnstoff-Formäidehyd-Kondensationsprodukte
durch Behandlung mit Flüssigkeiten oder Dämpfen
>5 sich in Zeiträumen von wenigen Minuten oder
Stunden besonders gut verpressen lassen würden. Es war dies um so weniger zu erwarten,
als die Anwendung der obengenannten Flüssigkeiten oder Dämpfe eine äußerlich wahr-
nehmbare Veränderung innerhalb der zur Einwirkung nötigen Zeit überhaupt nicht hervorbringt.
Die Oberfläche der dünnen Platten oder Filme erscheint völlig unverändert,
ebenso wie die mechanischen Eigenschaften.
as Das neue Verfahren ermöglicht die Ausschaltung
der sonst für dicke Plätten außerordentlich zeitraubenden und das Material
ungünstig beeinflussenden Trockhungsbehandlung, also eine erhebliche Abkürzung der
Fäbrikationsdauer und die Erzielung von durchaus gleichmäßigen, homogen beschaffenen
Tafeln.
Man kondensiert 8o g Paraformaldehyd, 70 g Harnstoff, 20 g Wasser und bis ,80 Teile
" Glycerin unter Zusatz von 4 ecm 2n-Natriumcarbonat
zunächst alkalisch und dann nach Zusatz von 8 ecm 2n-Schwefelsäure sauer.
■40 Das noch heiße Kondensationsprodukt wird
zu dünnen Filmen, etwa nach dem Gieß- oder Spritzverfahren, verformt, worauf die Filme
nach kurzer Zeit von der Gießunterlage abgenommen und etwa 1*2 bis 24 Stunden,
gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, völlig getrocknet werden. Die harten Filme werden
kurze Zeit, z. B. wenige Stunden, in reines Wasser oder solches, dem basische Stoffe bzw. Salze, zugesetzt sind, eingelegt
oder mit Dämpfen behandelt. Die Oberfläche der behandelten Kunstmassen laßt dabei eine
wahrnehmbare Wirkung nicht erkennen. Diese zeigt sjch erst beim nachfolgenden Verpressen.
Sind die Kondensationsprodukte in Flüssigkeiten eingelegt worden·, so kann man
die oberflächlich adhärierende Flüssigkeit durch Eintrocknenlassen oder durch Abwischen mit einem trockenen Lappen entfernen.
Hierauf legt man mehrere Filme entsprechend der gewünschten Enddicke des
Produktes übereinander und verpreßt sie, zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 80
und 120°, bei allmählich bis zu 300 Atm. steigendem Druck. Die nach dem Verpressen
erhaltenen-Formlinge sind in sich vollkommen homogen und können gegebenenfalls durch
kurzes Trocknen, bei erhöhter Temperatur nachgetrocknet werden.
B e isp ie Γ II _0
80 g Paraformaldehyd, 63 g Harnstoff, g Wasser und 10 g eines Kondensationsproduktes, das aus 880 g Glycerin und 90 g
Phthalsäureanhydrid erhalten wurde, werden zunächst alkalisch und dann schwach sauer
kondensiert. Das noch warme Kbndensationsprodukt wird in Filme vergossen und gemäß
Beispiel I weiterbehandelt.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung durchsichtiger Platten bis zu erheblicher Dicke aus Formaldehyd - Harnstoff - Kondensationsprodukten oder solche enthaltenden Kunstmassen durch Zusammenpressen mehrerer übereinandergelegter, an sich trockener dünner Platten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche der Platten nur kurze Zeit mit nicht als Bindemittel wirkenden Flüssigkeiten oder Dämpfen behandelt. ■
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Flüssigkeiten oder Dämpfe verwendet, welche, die 95 ~ Kunstmassen nicht aufzulösen vermögen.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Anfeuchten Wasser oder mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel sowie gelöste Electrolyte allein oder in Mischung unter solchen Bedingungen (Temperatur, Zeitdauer, Art und Zusammensetzung des Bades) verwendet, daß die hierbei aufgenommene Menge an Behandlungsmitteln ein Mindestmaß nicht überschreitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG77202D DE553161C (de) | 1929-08-11 | 1929-08-11 | Verfahren zur Herstellung durchsichtiger Platten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG77202D DE553161C (de) | 1929-08-11 | 1929-08-11 | Verfahren zur Herstellung durchsichtiger Platten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE553161C true DE553161C (de) | 1932-06-22 |
Family
ID=7136395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG77202D Expired DE553161C (de) | 1929-08-11 | 1929-08-11 | Verfahren zur Herstellung durchsichtiger Platten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE553161C (de) |
-
1929
- 1929-08-11 DE DEG77202D patent/DE553161C/de not_active Expired
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