DE548315C

DE548315C - Verfahren zum Schutz von Metallen und ihren Legierungen

Info

Publication number: DE548315C
Application number: DEB143750D
Authority: DE
Inventors: Dr Erich Rabald
Original assignee: Boehringer Mannheim GmbH
Current assignee: Roche Diagnostics GmbH
Priority date: 1929-05-21
Filing date: 1929-05-22
Publication date: 1932-04-09

Description

Verfahren zum Schutz von Metallen und ihren Legierungen Seit langem ist es bekannt, daß die Auflösungsgeschwindigkeit von Metallen in Säuren.durch Zusatz gewisser Stoffe vermindert werden kann (Zeitschrift für anorganische Chemie, Bd. 154.e Seite 2i3). Als solche Zusatzstoffe kommen bei verschiedener Wirksamkeit die verschiedensten Vertreter der organischen und anorganischen Chemie in Betracht. Ein Zusammenhang zwischen chemischer Konstitution und Wirkung konnte bisher nicht sichergestellt werden (vgl. a. a. O. Bd. 126, Seite 222 und Bd. 154 Seite 214 unten).
Es wurde nun gefunden, daß in dem ein Nebenprodukt der Chininfabrikation von geringem Wert vorstellenden Chinoidin ein Stoff vorliegt, der in Schwefelsäure den besten für Beizzwecke bisher gebrauchten und vorgeschlagenen Stoffen bei längerer Dauer ihrer Wirksamkeit zum mindesten gleichsteht, sie aber in der wegen ihrer erheblich rascheren Beizwirkung vorzuziehenden Salzsäure um ein mehrfaches an Wirksamkeit übertrifft. Dies ist besonders bemerkenswert, weil - die aus der gleichen Droge stammende Base Chinin eine bedeutend schwächere Schutz-Wirkung besitzt, die sogar noch hinter der anderer Beizmittel zurückbleibt.
Umstehende Tabellen veranschaulichen zahlenmäßig die Überlegenheit des Chinoidins. wobei zum Vergleich einerseits ein von der Praxis als besonders wirksames Beizmittel anerkannter Schwefelsäureextrakt von Rohanthracen (Vogelsche Sparbeize), andererseits Chinin und Chinolin herangezogen sind.

Gegenüber den in der Industrie vielfach gebräuchlichen Extrakten bringt die Verwendung von Chinoidin als Beizmittel neben seiner intensiveren, ein rascheres Beizen ermöglichenden Wirkung den weiteren Vorteil, daß es als Base oder Salz auch trocken gelagert und versandt werden kann. Seine außerordentlich gute Löslichkeit in Form seiner Salze gestattet ferner, daß es als korrosionsverhinderndes Mittel auch neutralen Lösungen und Anstrichmitteln zugesetzt werden kann. Durch Vergleichsversuche wurde festgestellt, -daß sich durch Verwendung von Chinoidin als Grundlack oder Beimengung zu Anstrichstoffen analoge Resultate ergeben, wie sie durch die sich auf Beizzusätze beziehenden Tabellen veranschaulicht werden.

1. Schmiedeeisen

Konzentration Gewichts-

Säure der Säure 1 Temperatur 1 Zusatz abnähme in g

a)_ Plättchen von 20 cm'= Oberfläche in 80o cm' Säure; Einwirkungsdauer i Stunde

38'',`oig 20' 5 g Anthracenbeize 0,013

Schwefelsäure 38o,'oig 20' 5 g Chinoidin 0,013

.... . . . . 38o,oig 40o 5 g Anthracenbeize 0,135

38o;'oig 40' 5 g Chinoidin 0,134

6 f. normal 40° 5 g Anthracenbeize 0,025

Salzsäure. . . . . . . . . . . . . 6 f. normal 4o3 5 g Chinin 0,o28

_ 6 f. normal 40' 5 g Chinoidin 0,011

2 f. normal 2o bis 2a° kein Zusatz 9,7348

Salpetersäure .... . . . 2 f. normal 2o bis 22' 5 g Chinolin 7,0344

2 f. normal 20 bis 22' 5 g Anthracenbeize 7,4124

2 f. normal 2o bis 22' 5 g Chinoidin 4,3605

b) Plättchen von 16 em2 Oberfläche in 80o cm3 Säure; Einwirkungsdauer i Stunde

f a5o'oig 40° 4gChinoidin 0,o16

Schwefelsäure . . . . . . . . 25 o,'oig 40° , 4 g Anthracenbeize 0,240

25o:'oig 40° 2o g Anthracenbeize 0,140

II. Zink

Plättchen von 20 cm2 Oberfläche in 80o cm3 Säure; Einwirkungsdauer i Stunde

Säure Konzentration Temperatur Zusatz Gewichts-

der Säure abnähme in g

39°`oig 20° iog Anthracenbeize 1,85

39°.1oig 20° io g Chinin 4,75

Schwefelsäure . . . . . . . . 39o'oig 20° io g Chinoidin 1,85

25oEOig 2o bis 22° 5 g Chinolin 2,9761

25°roig 2o bis 22° 5 g Chinoidin 13941

3 f. normal 20° 5 g Anthracenbeize o,98

3 f. normal 20° 5 g Chinoidin 0,i2

3 f. normal 40° 5 g Antbracenbeize 1,98

3 f. normal 40° 5 g Chinoidin 0,20

Salzsäure.............

6 f. normal 20° 5 g Anthracenbeize 6,68

6 f. normal 20° 5 g Chinoidin 1,24

6 f. normal 40° 5 g Anthracenbeize 9,83

6 f. normal , 40° 5 g Chinoidin 3,98

III. Längere Versuchsdauer, durch die das der Praxis entsprechende häufige

Wechseln des Beizgutes im Beizbad nachgeahmt «erden soll

Plättchen von 16 cm2 Oberfläche bei etwa 20' in 5 f. normaler Schwefelsäure

Art und Menge des Versuchsdauer Gewichtsverlust

Beizzusatzes in Stunden in mj,,jem2 "Std.

. 4 g Antliracenbeize .... 20 0,212

4 9 Chinoidin . . . . . . . . 26 0,029

IV'. Legierungen

Duraluminiumplättchen von 2o cm2 Oberfläche, Messingplättchen von 16 cm2 Oberfläche bei 2o3

in 5 f. normaler Schwefelsäure

Material Zeit Zusatz Gewichtsverlust

in mg'cm=1'Std.

Duraluminium . . . . . . . . . . . . . 21 Std. 0,75'.;'o Anthracenbeize o,066

Messing . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Std. o,75 °i r, Anthracenbeize 0,011

Duraluminium . . . . . . . . . . . . . 21 Std. 0,75'.l10 Chinoidin 0,041

Messing . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Std. o,75 °;t, Chinoidin 0,003

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Schutz von Metallen und ihren Legierungen gegen sie zerstörende oder angreifende Einflüsse, gekennzeichnet durch den Zusatz von Chinoidin oder Chinoidin enthaltenden Stoffen zu den mit den Metallen und Legierungen in Berührung kommenden Agenzien.