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Gewölbtes Dach Die vorliegende Erfindung betrifft ein gewölbtes Dach,
dessen Neuheit darin besteht, daß in den Richtungen der Schrägen eines Rechteckrahmens
durchlaufende, sich kreuzende und sich aufeinander stützende, bogenförmige Träger
übereinanderliegend angeordnet sind. Diese sind, in bekannter Weise in den Kreuzungspunkten
durch Verschraubung. Verklammerung o. dgl. verbunden und in den Auflagern auf den
Rahmen durch Knotenbleche zusammengefaßt. Der Baustoff kann Eisen, Holz oder auch
Beton sein.
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Durch die in den Richtungen der Schrägen des Rechteckrahmens sich
kreuzenden Träger und durch die feste Verbindung dieser untereinander entsteht ein
netzförmiges Trägersystem, das für Einzellasten sowohl als auch serteilte Lasten
mit beliebiger Lastrichtung sehr tragfähig ist. Jeder einzelne Trägerbogen ist in
seinen Auflagerpunkten als Gelenkbogen ausgebildet. Die einzelnen bogenförmigen
Träger stützen sich gegenseitig an den Kreuzungspunkten; die Lasten werden dadurch
auf eine große Anzahl von Trägern übertragen. Dies ist gleichbedeutend mit einer
Verringerung der Stützweite und Beanspruchungen im Vergleich zu einem Träger ohne
elastische Zwischenunterstützungspunkte. Da die bogenförmigen Träger an den Kreuzungspunkten
übereinander hinweggeführt sind, läßt sich eine einfache und zugleich sehr wirksame
Verbindung erzielen. Die in den Richtungen der Schrägen des in Höhe der Kämpfer
liegenden Rechteckrahmens verlaufenden Träger werden als Kreisbögen ausgeführt,
so daß der Dachquerschnitt selbst eine flache Ellipse darstellt. Durch das Übereinanderliegen
der einzelnen Träger wird eine große Tragfähigkeit des Daches erreicht, da das Widerstandsmoment
der übereinander hinweggehenden Querschnitte, bezogen auf die neutrale Achse. sehr
groß ist.
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Als Stabquerschnitte der Bögen können z. B. Winkel-, [J- oder T-Eisen
genommen werden.
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Gegenüber bekannten Stabnetzwerken oder Flechtwerken ergibt sich bei
vorliegender Erfindung ein tragfähiges Netzwerk insofern, als Träger auf Träger
übereinanderliegen und" sich an den Kreuzungsstellen nicht stoßen. Dieses Tragwerk
ist geeignet, Einzellasten an beliebigen Punkten aufzunehmen, wobei sich eine solche
Last über das ganze Traggebilde wie in einem Gewölbe fortpflanzt und sämtliche vier
Umfassungswände belastet.
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Die Herstellung des Daches ist sehr einfach und läßt sich ohne Aufstellung
besonderer Gerüste durchführen. Man beginnt mit dem Aufbringen der kürzeren Träger
an einer Gebäudeecke und legt die anderen Träger auf die bereits aufgestellten auf.
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Außer diesen Vorteilen sind aber auch weitere vorhanden, die sich
hauptsächlich auf die billige Werkstattausführung beziehen. Alle Träger haben den
gleichen Krümmungsradius. Die Bearbeitung erstreckt sich hauptsächlich nur auf das
Bohren weniger Löcher an den Auflagerpunkten -und Kreuzungsstellen. An diesen kann
man auch jede Vernietung oder Verschraubung vermeiden, indem der Verband zwischen
den beiden Trägern durch eine Verklammerung erfolgt.
Das Dach kann
für jede Stützweite und Belastung angewendet werden. Für Dächer mit besonders hoher
Belastung kann man nach Bedarf die Tragbögen enger legen. Die Kämpferdrücke, die
an den Giebelwänden entstehen, dürfen das Mauerwerk in waagerechter Richtung nicht
belasten. Um diese Drücke aufzunehmen bzw. auf die Seitenlängswände zu bringen,
wird ein zur Giebelwand gleichlaufender, besonderer Träger verlegt. Als Diagonalen
dieses Trägers sind die ersten Bogenstücke der einzelnen bogenförmigen Träger aufzufassen.
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Zur Aufnahme des waagerechten Schubes der einzelnen bogenförmigen
Träger sind Zugstangen bekannter Art angeordnet. Die Schenkel des auf den Längswänden
des Gebäudes verlegten Rahmens wirken gleichzeitig als Zugbänder für die Aufnahme
der Kämpferdrücke, die senkrecht zu den Giebelmauern auftreten. Da alle übrigen
waagerechten Kräfte durch die Zugbänder der bogenförmigen Träger selbst aufgenommen
werden, so werden auf die Giebelmauern nur senkrechte Lasten übertragen.
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Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel, und zwar stellt Abb.
I das Dach im Querschnitt, Abb. 2 im Seitenriß und Abb. 3 im Grundriß dar.
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Abb. 4 und 5 sind Einzelheiten. a und b sind die bogenförmigen Träger,
welche in den Richtungen der Schrägen des Rechteckrahmens c. d verlaufen,
sich kreuzen und sich aufeinander abstützen. Sie sind in den Kreuzungspunkten miteinander
verschraubt, vernietet, verklammert oder auf sonst geeignete Weise verbunden. In
den Auflagern auf dem Rahmen c, d ..werden die bogenförmigen Träger durch Knotenbleche
i zusammengefaßt. Die Zugstangen e mit den etwaigen Abzweigungen h nehmen den waagerechten
Schub der bogenförmigen Träger auf. Für Dächer hoher Belastung und großer Stützweite
können Zwischenbögen 1a und g eingeschaltet werden. Die Träger f im Zusammenhang
mit den auf den Giebelwänden liegenden Rahmenschenkeln d und den Anfangsteilen der
bogenförmigen Träger als Diagonalen leiten den waagerechten Schub der Giebelwände
in die auf den Längswänden liegenden Rahmenschenkel c.