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Raumkasten zum Errichten insbesondere des obersten Geschosses eines
Gebäudes Die Erfindung betrifft einen Raumkasten zum Errichten insbesondere des
obersten Geschosses eines Gebäudes mit einem aus Balken bestehenden Traggerüst,
an dem Boden, Decke und Wände angeordnet sind und das einen oberen und unteren Horizontalrahmen
aufweist, die durch auch in den Seiten des Raumkastens angeordnete Stützen miteinander
verbunden sind.
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Es sind Fertighäuser bekannt, die aus vorgefertigten Raumkästen bestehen
(deutsche Patentschrift 107 760 und USA.-Patentschrift 1362 069). Diese Raumkästen
haben ein Traggerüst, das aus Trägern und Stützen gleicher Festigkeit besteht. Wenn
ein derartiger Raumkasten bei der Montage eines Gebäudes an seinem oberen Rahmen
angehoben wird, z. B. durch ein Hebezeug, können die auftretenden Kräfte eine Durchbiegung
der Träger oder ein Verwinden des Rahmens hervorrufen. Werden die Raumkästen am
Bodenrahmen und damit unterhalb des Raumkastenschwerpunktes erfaßt, so sind Sicherungsmaßnahmen
gegen Kippen oder Verrutschen der zu hebenden Raumkästen erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Raumkasten zu schaffen,
der bei Verwendung möglichst weniger Stäbe und damit ohne Beeinträchtigung seiner
Ausgestaltung allen Beanspruchungen bei der Herstellung, Montage und im eingebauten
Zustand unter Wahrung einer wirtschaftlichen Herstellung standhält.
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Erfindungsgemäß wird dies bei einem Raumkasten der eingangs geschilderten
Art dadurch erreicht, daß der obere Rahmen steifer ausgebildet ist als der untere
Rahmen, derart, daß die auf den Raumkasten einwirkenden Kräfte im wesentlichen vom
oberen Rahmen aufgenommen werden.
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Dadurch wird insbesondere vermieden, daß sich die Rahmenkonstruktion
der Raumkästen beim Anheben durch einen Kran verwindet oder verzieht, wenn der Kraftangriff
am oberen Rahmen erfolgt. Bei Verwendung des Raumkastens im obersten Geschoß steht
die Dachkonstruktion zur Verstärkung des oberen Rahmens zur Verfügung. Damit ergibt
sich auch eine Ersparnis an Bauhöhe zwischen den aufeinandergesetzten Raumkästen.
Die Raumkästen können nach der Herstellung auch vorübergehend nur an den Ecken aufgelagert
werden, ohne daß eine Durchbiegung entsteht.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Die-Zeichnungsfiguren
zeigen mit erfindungsgemäß ausgebildeten Raumkästen errichtete Gebäude, und zwar
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Wohnhauses, F i g. 2 den Aufbau des
Traggerüstes der Raumkästen bei dem Gebäude nach F i g. 1, F i g. 3 den Aufbau des
Traggerüstes der Raumkästen in einer abgewandelten Ausführungsform.
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In F i g. 1 ist ein zweigeschossiges, aus Raumkästen 1 bis 6 aufgebautes
Gebäude dargestellt. Die Raumkästen 1, 2 und 3 bilden das untere und die Raumkästen
4, 5 und 6 das obere Geschoß. An den Traggerüsten der Raumkästen sind Wände, Decken
und Fußböden befestigt, die bereits bei der Vorfertigung angebracht werden.
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Die Traggerüste der Raumkästen sind in F i g. 2 dargestellt. Der untere
Rechteckrahmen des Raumkastens 1 besteht aus Querträgern 23 und 24 und Längsträgern
21 und 22, die durch Querbalken 25 und 26 versteift sind. Die Länge der Längsträger
21 und 22 beträgt 3 bis 10 Meter und etwa das 21/2-fache der Länge der Querträger
23 und 24. An den Eckpunkten des Rahmens sind vertikal stehende rohrförmige Stützen
27, 28, 29 und 30 befestigt, die den oberen Rahmen tragen, welcher aus Längsträgern
31 und 32 und Querträgern 33 und 34 besteht und zum unteren Rahmen parallel ist.
Zwischen den oberen Längsträgern ist ein Querbalken 35 als Versteifung angeordnet.
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An den Eckpunkten, die von dem unteren Querbalken 25 und den
unteren Längsträgern 21 und 22
gebildet werden, sind zusätzliche rohrförmige
Stützen 36 und 37 geringeren Querschnitts angebracht.
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Von dem Raumkasten 2 zeigt F i g. 2 den neben dem Längsträger 22 des
Raumkastens 1 liegenden Längsträger 22 A. Die neben den Stützen 28 und 30 angeordneten
Stützen 28 A und 30 A stehen auf den in Flucht mit den Querträgern 24 und
23 liegenden Querträgern 24 A und 23 A. Die Stütze 37 A sowie
die
Querbalken 25 A und 26 A entsprechen der Stütze 37 bzw. den Querbalken 25
und 26 des Raumkastens 1.
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Das Traggerüst des oberen Raumkastens 1 enthält einen unteren rechteckigen
Rahmen, der aus Längsträgern 38 und 39 sowie Querträgern
40 und 41 besteht und außerdem einen Querbalken 42 aufweist. An den Eckpunkten
des Rahmens sind lotrechte rohrförmige Stützen 43, 44, 45 und 46 angeordnet, die
den aus Längsträgern 47 und 48 sowie Querträgern 49 und
50 gebildeten oberen Rahmen 47, 48, 49, 50 tragen. Der Längsträger 48 des
oberen Rahmens bildet den Untergurt eines Fachwerkträgers 53, dessen Obergurt mit
54 bezeichnet ist. Zwei im Bereich des Querbalkens 42 auf den unteren Längsträgern
stehende Rohre dienen als zusätzliche Stützen 51 und 52 und haben geringeren Querschnitt
als die Eckstützen.
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Der Raumkasten 5, ähnlich aufgebaut wie der neben ihm liegende Raumkasten
4, hat einen unteren Rechteckrahmen mit den Trägern 55, 56 und 57, an dessen Eckpunkten
Stützen 58, 59 und 60 angeordnet sind, auf denen der obere Rechteckrahmen 62, 63,
64, 65 aufgelagert ist. Die Fachwerkträger 62 und 65 des oberen Rahmens sind gleich
ausgebildet wie der Fachwerkträger 53 des Raumkastens 4. Auf den Längsträgern des
unteren Rahmens ist die zusätzliche Stütze 66 befestigt. Die Träger 56 und 57 des
unteren Rahmens tragen etwa in der Mitte Rohre 68 und 69, die an ihren oberen Enden.
durch einen Balken 74 miteinander verbunden sind, der den First des Daches bildet.
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Die in den Fassaden liegenden Seiten der äußeren Raumkästen sind mit
Fachwerken 70 bzw. 73 versehen.
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Das Dach des Hauses wird von den oberen Rahmen der Raumkästen 4, 5
und 6 getragen. Diese Raumkästen sind derart ausgebildet, daß die oberen Rahmen
den größten Teil der auf den jeweiligen Raumkasten wirkenden Last aufnehmen und
die Kräfte auf die Stirnenden der Raumkästen verteilen, wobei diese Stirnenden die
Giebelseiten des Gebäudes bilden. Die unteren Längsträger der Fertigteile
4, 5 und 6 sind weniger steif ausgebildet. Die Längsträger 38 und
39 des Fertigteils 4 z. B. sind »hängend« mit den Stützen 51 und 52 verbunden, so
daß die auf sie wirkenden Kräfte über die Stützen teilweise auf den oberen Rahmen
verteilt werden. Durch die Anordnung der mittleren Stützen 51 und 52 ist die Stützweite
der unteren Längsträger wesentlich geringer als ihre Gesamtlänge; die unteren Längsträger
können darum eine geringere Festigkeit haben als die oberen Längsträger. Die oberen,
teilweise als Fachwerk ausgebildeten Längsträger können große Kräfte aufnehmen und
sind trotzdem relativ leicht. Da das Dach schräg ist, können -die Fachwerkträger
leicht zwischen dem Dach `und den Decken der Raumkästen untergebracht werden. Bei
den unteren Raumkästen braucht der obere Rahmen nicht unbedingt stärker zu sein
als der untere Rahmen, da bei diesen Raumkästen nicht so große Kräfte aufgenommen
werden müssen.
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F i g. 3 zeigt andere Ausführungsformen von Raumkästen in einem zweigeschossigen
Gebäude mit den unteren Raumkästen 119,120 und 121 und den oberen Raumkästen
122,123 und 124. Die oberen Raumkästen sind quer zu den unteren Raumkästen angeordnet.
Die unteren Rahmen der Raumkästen 122, 123 und 124 hängen teilweise an den oberen
Rahmen. Die Längsträger des oberen Rechteckrahmens des Raumkastens 122 bestehen
aus Fachwerkträgem 150 und 151. Der Fachwerkträger 150
hat einen
waagerechten Untergurt 154 und zwei schräge Obergurte 155 und 156, zwischen denen
eine Diagonalverstrebung 157 angebracht ist. Der Fachwerkträger 151 ist gleich ausgebildet.
Die Spitzen der von den Rahmenfachwerken gebildeten Dreiecke sind durch Firstbalken
158 und 159 verbunden.
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Die auf den unteren Rahmen wirkenden Kräfte werden über Mittelstützen
auf die Fachwerkträger 150 und 151 übertragen. Die Stützweite der
unteren Längsträger ist dadurch in drei gleiche Abschnitte unterteilt. Die Raumkästen
122, 123 und 124 leiten auftretende Kräfte zu den langen Seiten der
Raumkästen 119 und 121, so daß deren obere, äußere Längsträger größere
Kräfte aufnehmen müssen, als wenn die Raumkästen beider Geschosse gleichlaufend
angeordnet wären. Diese äußeren Längsträger haben daher eine höhere Festigkeit als
die entsprechenden Träger der unteren Raumkästen nach F i g. 2. Der an der Fassade
des Hauses liegende obere Längsträger des Raumkastens 119 ist darum als Fachwerkträger
168 mit dem Fachwerk 174 ausgebildet. Ebenso kann der entsprechende Längsträger
an der rückwärtigen Hausfront mit einem Fachwerk versehen sein.