DE545887C - Verfahren und Vorrichtung zur mechanischen Herstellung von Polsterteilen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur mechanischen Herstellung von Polsterteiler Polsterteile für Matratzen, Kissen u. dgl. werden heute noch meist von der Hand hergestellt. Dieses Verfahren ist, da die Teile vernäht «-erden müssen, umständlich. Es können zur Herstellung nur gelernte Arbeiter verwendet werden, so daß durch den erhöhten Arbeitslohn und das zur Verwendung kommende Nähmaterial eine weitere Verteuerung eintritt. -Neuerdings verwendet man zwar Nähmaschinen, um die Teile mechanisch zu nähen, jedoch findet eine rein mechanische Herstellung von Polsterteilen bis heute noch nicht statt.
• Nach dem vorliegenden Verfahren ist es möglich, derartige Polsterstücke rein mechanisch durch ungelernte Arbeiter herzustellen, und zwar ohne Verwendung von Nähgarn und Nähmaschine durch Heftung des Überzuges vermittels Metallklammern.
• Auf den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens bildlich erläutert, und zwar zeigt Abb. r diese Maschine in einer Seitenansicht aufgeklappt, Abb. a in Ansicht einen Ausschnitt aus dem Preßdeckel mit der Heftvorrichtung vor der Heftung, Abb. 3 diese Ansicht während der Heftung, Abb. .4 die verwendete Heftklammer in drei Ansichten, Abb. 5 den Heftrahmen in einer Draufsicht, Abb.6 einen Schnitt durch den Heftrahmen mit den Heftnadeln, Abb.7 den Preßdeckel in einer Vorderansicht, Abb. 8 denselben in einer Draufsicht, Abb. 9 denselben seitlich gesehen, Abb. ro den Füllkasten von vorn gesehen, Abb. r r den Füllkasten seitlich gesehen mit Scharnier, Abb. 12 den Tisch in einer Draufsicht, Abb. 13 den Tisch in einer Seitenansicht mit der Anordnung des Scharniers für Füllkasten und Rahmen mit Preßkasten.
• Auf Füßen 2s ist der Tisch a angeordnet. Derselbe hat an seiner Rückseite Lager v und v', in welchen der Füllkasten c sowie der Rahmen w" durch Scharniere schwenkbar angeordnet sind. Auf dem Rahmen w ist der Preßkasten p vertikal beweglich angeordnet, indem dieser in Führungen _x geführt und durch Federn o in seiner Ruhelage gehalten wird. Das Niederbewegen des Preßkastens p erfolgt durch den Hebel d, dessen Anordnung und Arbeitsweise aus den Abb. i, 7 und 9 ersichtlich ist. Die Ausbildung der Klammer i ergibt sich aus der Abb. 4. Nach dem Verfahren wird auf den Tisch a in die Rillen b je eine Heftklammer eingelegt und alsdann der Bodenbezug g des Polsterstückes aufgelegt. Der Füllkasten c wird nun niedergedrückt, wodurch der Bodenbezug g glatt und unverrückbar gehalten wird. In den Füllkasten c wird nun das Polstermaterial eingefüllt und dieses mit dem Deckstück h des Überzuges überdeckt. Durch den Doppelhebel d wird jetzt der Preßkasten p heruntergedrückt, wobei die scharfen Kanten f des Preßkastens den Bodenbezug g und den Deckbezug h in den Innenraum der Klammer i eindrücken und gleichzeitig dem Polsterstück die gewünschte Form geben. Vor dem Preßvorgang legt man auf den Deckbezug h noch den Heftrahmen k. Dieser hat Heftnadeln j, welche durch Scharnier L an dem Rahmen k schwenkbar angeordnet sind. Durch Treten des Fußtrittes in werden mittels Zugstangen cl und Gelenkhebel r die Heftwangen za, n1, n= und n' eingerückt und pressen die Klammern i zusammen, so daß eine Vorheftung erfolgt. jetzt werden die an dem Rahmen k angeordneten Heftnadeln j durch das Polsterstück durchgedrückt, zu welchem Zwecke in dem Tisch a Schlitze s vorgesehen sind. Die Nadeln j halten nunmehr das Polsterstück in seiner durch das Pressen erreichten Form. Nunmehr gibt man den Hebel d frei, und die Federn ö heben den Preßdeckel p von dem fertiggepreßten Polsterstück ab. jetzt genügt ein weiterer kräftiger Druck auf den Fußtritt in, um mittels der Heftwangen 7a, n1, n2 und n' die Klammern i vollständig zusammenzudrücken, wodurch die Heftung beendet und das Polster fertiggestellt ist. Das Polsterteil wird nun auf seiner Unterlage (Federrahmen o. dgl.) durch Aufnähen befestigt und alsdann nach dem Zurückziehen der Heftnadeln j der Heftrahmen k entfernt. Der Preßdeckel p ist an seinen Rändern mit Ausbuchtungen t versehen. Durch diese Ausbuchtungen erhält das Polsterstück beim Pressen ringsum einen Wulst. Der Wulst wird beim Aufnähen um den- Rahmen. gezogen, wodurch eine gerade Fläche des Polsterteiles mit gut gefüllten und geraden Kanten erreicht wird.
• Selbstverständlich kann die Erfindung zur Ausübung des Verfahrens noch in' Einzelheiten der Ausführungsform geändert werden, z. B. kann die Führung des Preßkastens durch Rollenführungen horizontal oder vertikal erfolgen. Auch kann die Zurückführung des Kastens p in seine Ruhelage statt durch die Federn o von Hand oder in ähnlich bekannter Weise erfolgen, und es kann der Kasten durch Gegengewicht oder durch Rasten in seiner Ruhelage gehalten werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Polsterteilen, bei welchem ein. Füllkasten zur Aufnahme des Füllmaterials verwendet wird, dadurch-gekennzeichnet, daß auf die zugeschnittene Unterlage das Füllmaterial in einen Füllkasten aufgebracht wird, der gleichzeitig die Unterlage straff und unverrückbar festhält, das Füllmaterial dann mit einem zugeschnittenen Überzug überdeckt und hierauf mittels eines entsprechend geformten Preßdeckels zusammenpreßt, wobei gleichzeitig die Unterlage sowie der Überzug an ihren Rändern in eine Heftklammer eingepreßt, mittels Heftnadeln in der vorgesehenen Preßform festgehalten und alsdann die Heftklammern mechanisch geschlossen werden. a. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Preßtisch (a) an seinen Außenseiten Nuten (b) zur Aufnahme der Heftklammern (i) hat, über welchen schwenkbar der Füllkasten (c) und auf einem besonderen Rahmen (w) der mittels Hebel (d) vertikal bewegliche Preßdeckel (p) angeordnet ist, welcher durch Federn (o) o. dgl. in seiner Ruhelage gehalten wird, wobei der Preßkasten ein Preßstück mit Randwulsten erzeugt und dessen Ränder das Eindrücken der Überzugenden (g und 1a) bewirken, wobei die Klammern (i) vermittels der Heftwangen (ia, zai, 1t2 und n') geschlossen werden. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Pressen zwischen Außenüberzug und Preßkasten ein Heftrahmen (k) eingelegt wird, an welchem Heftnadeln (j) schwenkbar befestigt sind, die nach der Formgebung das Preßstück in seiner Preßform halten und erst nach dessen Befestigung auf seiner Unterlage aus diesem entfernt werden.