DE543148C - Verfahren zur Herstellung haltbarer Praeparate aus anorganischen Ferroverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung haltbarer Praeparate aus anorganischen Ferroverbindungen

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Description

  • Verfahren zur Herstellung haltbarer Präparate aus anorganischen Ferroverbindungen Wissenschaftliche Versuche haben zu der Erkenntnis geführt, daß letzten Endes das Eisen in der Ferriform in der Zelle zur Wirkung kommt. Um das Eisen in dieser Ferriform in der lebenden Zelle wirksam zu machen, ist es notwendig, das Eisen in Ferroform in den menschlichen Körper einzuführen. Das Eisen in Ferriform ist, soweit es in wässeriger Lösung vorliegt, eiweißfällend, kann infolgedessen nicht bis in die einzelnen Zellen eingeführt werden, oder es ist kolloidal und in dieser Form, wie bekannt, unwirksam. Führt man dagegen das Eisen dem Körper als möglichst oxydfreie Ferroverbindung zu, so gelangt es als solche ins Blut und wird hier in eine komplexe Ferriverbindung umgewandelt, die als solche in die Zelle eindringen kann und hier dann zur freien Ferriverbindung wird und zur Wirkung gelangt. Aus diesem Gesichtspunkt ist es für die Herstellung von Eisenpräparaten von großer Wichtigkeit, Ferroverbindungen so haltbar zu machen, daß sie ohne nennenswerten Gehalt an Ferriverbindungen dem Körper zugeführt werden können. Das Präparat, das vorzugsweise für die Eisentherapie aus physiologischen und pharmakologischen Gründen in Frage kommt, ist das Ferrochlorid.
  • Es sind bereits verschiedentlich Vorschläge gemacht, um Ferroverbindungen haltbar zu machen und insbesondere auch das Ferrochlorid vor Oxydation zu schützen. Eine wirklich befriedigende Lösung ist bisher nicht erzielt worden, weder durch Zusatz reduzierender Stoffe, wie Zucker, wie sie bei dem Ferrum Carbonicum Saccharatum vorliegt, noch in jenen Formen, wie sie z. B. im Ferrolaktat vorliegen. Es wurde .festgestellt, daß eine weitgehende Lösung des Problems dadurch erreicht werden kann, daß das vollkommen reine und wasserfreie Ferrochlorid in ein sauerstoff-und oxydasenfreies festes Fett eingebettet wird, und zwar derart, daß das Fett geschmolzen und das Ferrochlorid zweckmäßig in Pulverform eingetragen wird, worauf das Fett möglichst schnell zum Erstarren gebracht wird. Es ist wesentlich, derart zu arbeiten, daß man das Fett vorher schmilzt, um etwa aufgenommenen Sauerstoff aus dem Fett auszutreiben. Bei Einverleibung des Salzes durch Verreiben mit dem Fett würde man den Sauerstoff in dem Fett emulgieren. Es ist bereits vorgeschlagen, zur Haltbarmachung von Ferrojodid dieses *im Öl zu verteilen. Es kann dahingestellt bleiben, ob damit mehr ein Schutz für das Ferrojodid als Eisensalz oder als Jodid beabsichtigt war. Die Suspension des Ferrochlorids in Öl führt aber nicht zu dem Erfolge der dauernden Haltbarmachung, da, wie man es mit dem Augenschein verfolgen kann, eine verhältnismäßig schnelle Oxydation unter Gelbfärbung einsetzt, was auf die bei Bewegung der Flüssigkeit mit der Luft in Berührung kommenden Schichten zurückzuführen ist. Diese abwechselnd mit dem Luftsauerstoff in Berührung kommenden Flächen sind bei der Verwendung eines festen Fettes vermieden worden. Zweckmäßig wird ein Fett benutzt, das genießbar ist und gegebenenfalls auch die Herstellung von Tabletten gestattet. Als solches Fett hat sich Kakaobutter als geeignet erwiesen, der man durch einen Zusatz von Wachs, Japanwachs, Stearinsäure o. dgl, einen höheren Schmelzpunkt und festere Konsistenz verleiht. Um die tablettierfertige Masse zu erhalten, führt man entsprechende Mengen Talkum ein.
  • Ausführungsbeispiele i. In 3o g geschmolzener Kakaobutter werden 5o g Ferrochlorid eingerührt und erstarren gelassen. Die Masse wird dann in bekannter Weise tablettiert.
  • 2. In ein geschmolzenes Gemisch von 2o g Kakaobutter und 30 g Stearinsäure vom Schmelzpunkt von 55' werden 5o g Ferrochlorid eingetragen und die Masse nach Zusatz von Talkum tablettiert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung haltbarer Präparate aus anorganischen Ferroverbindungen, insbesondere Ferrochlorid, für pharmazeutische Zwecke durch Einbetten des Ferrosalzes in Fett, dadurch gekennzeichnet, daß das Ferrosalz unter Luftabschluß in ein festes, oxydasen- und sauerstofffreies geschmolzenes Fett eingetragen und die Mischung erstarren gelassen wird. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kakaobutter mit einem ihren Schmelzpunkt und ihre Konsistenz erhöhenden Zusatz, wie Japanwachs, Stearinsäure u. dgl.
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