DE542615C - Entfernung saurer oder unter Abspaltung von Saeuren zersetzlicher Fluorverbindungen aus phosphorhaltigen Gasen und Daempfen - Google Patents

Entfernung saurer oder unter Abspaltung von Saeuren zersetzlicher Fluorverbindungen aus phosphorhaltigen Gasen und Daempfen

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DE542615C
DE542615C DE1930542615D DE542615DD DE542615C DE 542615 C DE542615 C DE 542615C DE 1930542615 D DE1930542615 D DE 1930542615D DE 542615D D DE542615D D DE 542615DD DE 542615 C DE542615 C DE 542615C
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Description

  • Entfernung saurer oder unter Abspaltung von Säuren zersetzlicher Fluorverbindungen aus phosphorhaltigen Gasen und Dämpfen Bei der Erzeugung von elementarem Phosphor aus natürlichem Phosphatgestein durch Reduktion der Phosphorsäure mit Kohle mit oder ohne Zusatz von Kieselsäure in elektrischen Ofen oder Schachtöfen, etwa von der Art des Hochofens, wird ein phosphordampfhaltiges Ofengas gewonnen, aus dem bei den gebräuchlichen Verfahren der Phosphor durch Kühlung oder Waschung mit Wasser oder wäßrigen Lösungen abgeschieden wird. Da die Ofengase immer mit beträchtlichen Mengen von Flugstaub verunreinigt sind und sich bei ihrer Kühlung stets auch kleine Mengen von rotem Phosphor bilden, fällt der Phosphor bei dieser Art der Kondensation als ein mehr oder minder unreines Gemisch von gelbem und rotem Phosphor und von mitgerissenen Bestandteilen der Ofenbeschickung an. Dem erhaltenen unreinen Phosphor sind ferner hvdratische Kieselsäure und andere Umsetzungsprodukte des Siliciumtetrafluorids beigemengt, das aus dem Fluorid der natürlichen Phosphorite und den Silikaten der Ofenbeschickung entsteht und bei der Berührung mit Wasser oder Wasserdampf in Kieselsäure und Kieselfluorwasserstoffsäure oder Flußsäure zerfällt. Kieselfluorwasserstoffsäure und Flußsäure verursachen heftige Korrosionen in den Kondensationsapparaten.
  • Man hat vorgeschlagen, die Ofengase vom Flugstaub durch Elektrofilter zu reinigen. Hierdurch gelingt wohl eine ausreichende, auch die Teilchen des roten Phosphors erfassende Entstaubung des phosphordampfhaltigen Gases, so daß bei der nassen Kondensation des Phosphordampfes der Phosphor ausschließlich in der gelben Form zur Abscheidung gelangt. Aber die durch Hydrolyse des Siliciumtetrafluorids entstehenden festen Zerfallsprodukte setzen denReinheitsgrad des gelben Phosphors herab und verursachen bei dessen Verbrennung zu Phosphorsäure eine Verunreinigung derselben durch Kieselsäure und Flußsäure oder Kieselflußsäure.
  • Man hat ferner, um die Berührung des siliciumtetrafluoridhaltigen Ofengases mit Wasser auszuschließen, versucht, den Phosphordampf durch Kühlung zu kondensieren und die bei der Taupunktsunterschreitung entstehenden Phosphornebel elektrostatisch niederzuschlagen. Bei dem hohen Dampfdruck des feinteiligen Phosphornebels entziehen sich jedoch beträchtliche Mengen von dem in Ofengas .enthaltenen Phosphor der Abscheidung, so daß die nachträgliche Entfernung des Phosphorrestgehaltes durch eine nasse Kondensation mit den vom Siliciumtetrafluorid herrührenden Schwierigkeiten unumgänglich bleibt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man eine vollkommene Entfernung der sauren oder unter Abspaltung von Säuren zersetzlichen Fluorverbindungen aus den phosphorhaltigen Gasen und Dämpfen dadurch erreichen kann, daß die Fluorverbindungen den Gasen und Dämpfen auf an sich bekannte Weise durch Behandlung mit basisch reagierenden Stoffen oder Verbindungen von Basen mit schwachen Säuren entzogen werden mit der Maßgabe, daß die Behandlung bei Temperaturen stattfindet, welche dicht am Taupunkt des Phosphordampfes oder oberhalb des Taupunktes liegen.
  • Die Einhaltung der angegebenen Temperaturbereiche wurde für die erfolgreiche Durchführung des Verfahrens als wesentlich erkannt. Bei zu niedrigen Temperaturen besteht nämlich die Gefahr, daß eine teilweise Kondensation des Phosphors stattfindet, während bei zu hohen Temperaturen, etwa solchen über 3oo°, durch Einwirkung der alkalischen Waschmittel auf den Phosphor eine Reaktion desselben, z. B. uner Bildung von Phosphorw asserstoffen, eintreten kann. Für den einzelnen Fall muß allerdings der günstigste Temperaturbereich, welcher sich je nach der Lage des Phosphortaupunktes in dem betreffenden Gasgemisch und der Natur des verwendeten Waschmittels verschiebt, durch Vorversuche ermittelt werden.
  • Die basisch reagierenden Stoffe können in gas- oder dampfförmigem, ferner in gelöstem oder in Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten suspendiertem Zustand mit den phosphorhaltigen Gasen in Berührung gebracht werden. Man kann also z. B. derart vorgehen, daß man den phosphorhaltigen Gasen und Dämpfen bei Temperaturen oberhalb des Taupunktes des Phosphordampfes solche Gase, Dämpfe oder fein verteilte Substanzen beimischt, die Siliciumtetrafluorid zu spalten und die sauren Spaltungsprodukte zu neutralisieren vermögen und die in fester Form ausgeschiedenen Reaktionsprodukte mittels bekannter Vorrichtungen, wie Elektrofilter u. dgl., aus den Gasen entfernt, oder z. B. derart, daß man die Ofengase bei Temperaturen in der Nähe des Taupunktes des Phosphors in Waschvorrichtungen bekannter Art, wie Gaswäschern, Rieseltürmen oder Schleuderwäschern, mit Flüssigkeiten behandelt, die auf Siliciumtetrafluorid unter Bildung nicht sauer reagierender Zersetzungsprodukte einwirken. Beim Durchgang der Gase und Dämpfe durch die Waschvorrichtungen werden in diesem Falle das Siliciumtetrafluorid bzw. seine Zerfallsprodukte von der Waschflüssigkeit aufgenommen, während der Phosphordampf die Waschvorrichtungen unverändert und unkondensiert passiert, wenn die Waschflüssigkeiten auf Temperaturen nahe am Taupunkt des Phosphors gehalten werden.
  • In Fällen, in denen der Taupunkt des Phosphordampfes in den zu behandelnden Gasen und Dämpfen über oder dicht an den Siedetemperaturen der verwendeten Waschflüssigkeiten liegt, kann man die Gase und Dämpfe durch Einspeisung von inerten Gasen, z. B. Stickstoff, Rauchgas, bereits entphosphortem Ofengas o. dgl., so weit verdünnen, daß der Taupunkt des Phosphordampfes in den verdünnten Gasen und Dämpfen unterhalb der in den Reaktionsräumen bzw. Abscheidungsv orrichtungen herrschenden Temperaturen liegt und dadurch sowohl die Kondensation von Phosphor in den Behandlungs- bzw. Reinigungsvorrichtungen wie auch Verluste an Behandlungsmittel vermieden werden.
  • Die abgeschiedenen Fluorverbindungen bzw. Zerfalls- und Umsetzungsprodukte können durch bekannte Maßnahmen, wie Filtration, "Zentrifugation usw., von dem Behandlungsmittel, z. B. der Waschflüssigkeit, getrennt werden, indem nur die Spritzverluste und die durch die Umsitzung mit dem Siliciumtetrafluorid verbrauchten Anteile an Behandlungsmittel, z. B. Waschflüssigkeit, zu ergänzen sind.
  • Die größtenteils aus Fluoriden oder Silicofluoriden bestehenden Umsetzungsprodukte können in an sich bekannter Weise isoliert und erforderlichenfalls gereinigt werden. Für den Fall, daß die zu behandelnden Gase und Dämpfe neben den zu entfernenden Fluorverbindungen noch Flugstaub enthalten, gelangen die Zerfalls- bzw. Umsetzungsprodukte mit dem Flugstaub in den Niederschlagvorrichtungen, z. B. Elektrofiltern, oder in den Wäschern mit dem Flugstaub zur Abscheidung. Bei der körnigen Beschaffenheit des Flugstaubes macht die Auslaugung der Zerfalls- bzw. Umsetzungsprodukte und ihre Abtrennung von den Flugstaubbestandteilen keine Schwierigkeit, ist zum mindesten erheblich leichter durchzuführen als bei den bisherigen Verfahren, bei denen ein Gemisch von Flugstaub, Fluorverbindungen und Phosphor zu verarbeiten war.
  • Man kann die Isolierung und Weiterverarbeitung der Fluorverbindungen noch dadurch erleichtern, daß man die Behandlung der phosphorhaltigen Gase und Dämpfe in mehreren Stufen vornimmt, derart, daß die Umsetzung und Abscheidung der sauren oder unter Abspaltung von Säuren zersetzlichen Fluorverbindungen nach vorheriger Entfernung des Flugstaubes vorgenommen wird. Zu diesem Zweck werden die Gase und Dämpfe zunächst einer Reinigungsvorrichtung zugeleitet, die mit einem mit den Fluorverbindungen nicht reagierenden Waschmittel, wie hochprozentige Phosphorsäure, beschickt ist, und hierauf erst wird in der oder den folgenden Vorrichtungen die Umsetzung bzw. Zersetzung der Fluorverbindungen bewirkt.
  • Die Wahl der für die Behandlung der phosphorhaltigen Gase und Dämpfe zu verwendenden basisch reagierenden Stoffe oder Verbindungen von Basen mit schwachen Säuren wird zweckmäßig danach bestimmt, daß zwischen den Behandlungsmitteln und dem Phosphordampf keine Umsetzung stattfindet, und ferner danach, daß die Behandlungsmittel selbst bzw. ihre Lösungen einen Siedepunkt aufweisen, welcher über dem Taupunkt des Phosphordampfes liegt, insbesondere falls man die Verdünnung der phosphorhaltigen Gase und Dämpfe in der vorerwähnten Weise zwecks Herabsetzung des Taupunktes vermeiden will.
  • Wählt man also eine Waschflüssigkeit aus, die ihrer Natur oder der Konzentration ihrer Bestandteile entsprechend einen Siedepunkt aufweist, der oberhalb des Taupunktes des Phosphordampfes und unterhalb der kritischen Grenze liegt, bei welcher der Phosphor bereits mit basischen Stoffen oder mit reaktionsfähigen Gasbestandteilen, wie Wasserdampf, in Umsetzung zu treten beginnt, also etwa unterhalb 300°, so beeinträchtigt die Gegenwart von Phosphordampf den Reinigungsprozeß in keiner Weise.
  • Als Waschflüssigkeiten bzw. Behandlungsmittel kommen in erster Linie zweckmäßig hochkonzentrierte Salzlösungen in Betracht, die entweder basisch reagieren, wie Pottasche-oder Sodalösungen, oder denen man zur Beschleunigung der Zersetzung der Fluorverbindungen vorteilhaft Basen oder basische Salze beimengt, also z. B. Gemische von Alkalisalzen und Alkalihydroxyden oder mit Carbonaten der Alkalien oder Erdalkalien. Auch organische Basen, wie z. B. Anilin, Chinolin usw.. oder deren Salze mit schwachen Säuren oder Lösungen solcher Stoffe kommen für die Bindung der zu entfernenden Fluorverbindungen in Betracht. Will man die Zersetzung bzw. Bindung derselben ohne Zuhilfenahme von Wäschern herbeiführen, so kann man den Gasen und Dämpfen z. B. Ammoniak oder andere Gase oder Dämpfe oder fein verteilte feste oder gelöste Substanzen beimischen, die alkalisch reagieren, wie Alkalihydroxyd, organische Basen oder an schwache Säuren gebundene starke Basen, wie z. B. Alkalicarbonate, Erdalkalioxyde u. a. enthalten. Die genannten Behandlungsmittel können dabei für sich allein oder in geeignetem Gemisch verwendet bzw. mitverwendet werden.
  • Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung bietet gegenüber den bisherigen Arbeitsweisen eine Reihe wesentlicher Vorteile. Dadurch, daß das Siliciumtetrafluorid bzw. seine Umsetzungsprodukte, wie Fluoride und Silicofluoride, frei von kondensiertem Phosphor gewonnen werden, ist ihre Nutzbarmachung wesentlich erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht. Das Phosphorkondensat, das bisher durch Fluorverbindungen und Kieselsäure verunreinigt anfiel, wird in reiner Form erhalten und braucht daher keiner Nachbehandlung unterworfen zu werden, die sich in Gegenwart von elementarem Phosphor wegen der Schwerlöslichkeit der meisten Silicofluoridesehrschwieriggestaltet. DieKorrosionsgefahr für die Kondensationsapparaturen ist aufgehoben, da in ihnen saure Verbindungen nicht auftreten können. Endlich findet bei der Entfernung des Siliciumtetrafluorids nach dem - vorliegenden Verfahren zwangsläufig auch eine Abscheidung des Flugstaubes aus den Ofengasen statt, so daß als Phosphorkondensat bei der anschließenden Niederschlagung des Phosphordampfes reiner gelber Phosphor erhalten wird. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß auch andere saure Verbindungen, wie Schwefeldioxyd, aus denOfengasen abgefangen werden und ihr Einfluß auf die Kondensationsapparatur beseitigt wird.
  • Es sind bereits verschiedene Vorschläge zur Abscheidung des Fluorsiliciums aus solches enthaltenden phosphorfreien Abgasen gemacht worden. Einer dieser Vorschläge geht dahin, Fluorsiliciu.m durch Absorption mittels Erdalkalihydraten in festem Zustand zu beseitigen. Nach einer anderen Literaturstelle sollen bei der Glühphosphatherstellung die sauren Bestandteile der Endgase dadurch gesondert gewonnen werden, daß man die Gase, die außer Fluorsilicium und Fluorwasserstoff noch Salzsäure und/oder schweflige Säure enthält, mit Wasser und Alkalineutralsalzlösungen wäscht.
  • Beide Vorschläge beziehen sich nur auf die Reinigung von Gasen, die keinen Phosphor enthalten, dessen Vorhandensein aber die Anwendung der bekannten Verfahren verbietet, weil nur bei Einhaltung der erfindungsgemäß gekennzeichneten Temperaturen Konzentrationsbedingungen, Verluste an Phosphor durch Kondensation und Nebenreaktionen vermieden werden können. Außerdem beziehen sich die bekannten Verfahren auf Abgase, welche die zu beseitigenden Fluorverbindungen in ungleich größerer Konzentration als die bei der Phosphorgewinnung entweichenden Gichtgase aufweisen. Nun gelingt aber eine Abscheidung der Fluorverbindungen bei geringen Konzentrationen nur innerhalb der durch die Erfindung geoffenbarten Temperaturgrenzen, weil unterhalb einer bestimmten Temperatur ihre Umsetzung zu träge und oberhalb einer Maximaltemperatur rückläufig wirkt. Auch aus diesem Grunde zwar eine übertragung der bekannten Verfahren auf die Reinigung von Gichtgasen aus Phosphorgewinnungsöfen, welche vorzugsweise dem Verfahren nach der Erfindung unterworfen werden, unmöglich. Die Verwendung fester Absorptionsmittel verbietet sich bei der Reinigung von Gichtgasen außerdem deshalb, weil der Gichtgasstaub sich auf den Absorptionsmitteln teilweise niederschlagen und ihre Wirkung aufheben würde. Die Verwendung von Wasser oder neutralen Alkalisalzlösungen dagegen kommt schon aus dem Grunde nicht in Betracht, weil bei der Umsetzung des Fluorsiliciums und den genannten Absorptionsmitteln durch die hydrolytische Spaltung des Fluorsiliciums Säure frei wird, durch welche starke Korrosionen in den Kondensationsapparaturen verursacht werden, wie sie durch das Vorgehen nach der Erfindung gerade vermieden werden sollen. Beispiel i Die einem mit Koks, Phosphatgestein und Kieselsäure beschickten Schachtofen üblicher Art entweichenden Ofengase mit einem Phosphorgehalt von etwa 5o g je m3 und seinem Siliciumtetrafluoridgehalt von etwa o,oi Volumproz. werden durch einen Schleuderwäscher bekannter Ausführungsweise hindurchgeführt, der mit einer bei i33° gesättigten Pottaschelösung beschickt wird. In der umlaufenden Waschflüssigkeit sammelt sich der Flugstaub an, und gleichzeitig wird das Siliciumtetrafluorid durch Kaliumcarbonat zu Kaliumsilicofluorid und Kaliumsilikat zersetzt. Die aus dem Schleuderwäscher abgezogene Waschflüssigkeit wird durch eine Filterpresse gedrückt, in der der Flugstaub und das Kaliumsilicofluorid zurückgehalten werden. Der Ablauf der Filterpresse kehrt in den Schleuderwäscher zurück, dem kontinuierlich oder diskontinuierlich die für die Umsetzung des Silici.umtetrafluorids verbrauchten Pottaschemengen neu zugeführt werden. Das Kaliumsilicofluorid kann in bekannter Weise, z. B. durch Behandeln mit Pottasche, in Kaliumfluorid übergeführt und als solches aus dem Filtergut ausgelaugt und auf beliebige Fluorverbindungen verarbeitet werden. Beispie12 In die aus einem Phosphorhochofen abziehenden Ofengase, die 5o bis log Phosphor je m3 und etwa o,o2 Volumproz. Siliciumtetrafluorid enthalten, wird in einem turmartigen Reaktionsraum Ammoniakgas in der dem Siliciumtetrafluorid äquivalenten Menge eingeblasen. Die in Form eines feinen Rauches entstehenden Ammoniaksalze werden in einem dem Reaktionsraum nachgescb.alteten Elektrofilter mit dem Flugstaub niedergeschlagen und aus dem Niederschlagsgut durch Auslaugen mit Wasser entfernt. Beispie13 Das mit 5o bis 7o g Phosphor je m3 und 0,02 Volumproz. Siliciumtetrafluorid beladene Gichtgas eines Phosphorhochofens wird zur Entfernung des Flugstaubes durch einen mit hochprozentiger Phosphorsäure gefüllten Wäscher gedrückt, der den Flugstaub zurückhält, ohne daß das Siliciumtetrafluorid und der Phosphordampf in ihm angegriffen werden. Das aus dem Wäscher abziehende Gas wird nach den im Anwendungsbeispiel i und a angegebenen Verfahren vom Siliciumtetrafluorid befreit.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung saurer oder unter Abspaltung von Säuren zersetzlicher Fluorverbindungen aus phosphorhaltigen Gasen und Dämpfen, insbesondere den Abgasen von Phosphorgewinnungsöfen, dadurch gekennzeichnet, daß den Gasen und Dämpfen auf an sich bekannte Weise durch Behandlung mit basisch reagierenden Stoffen oder Verbindungen von Basen mit schwachen Säuren die Fluorverbindungen entzogen werden mit der Maßgabe, daß die Behandlung bei Temperaturen stattfindet, welche dicht am Taupunkt des Phosphordampfes oder oberhalb des Taupunktes liegen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß *zur Behandlung der phosphorhaltigen Gase und Dämpfe solche basisch reagierenden Stoffe oder Verbindungen von Basen mit schwachen Säuren verwendet werden, welche unter den gegebenen Bedingungen nicht mit Phosphor reagieren, z. B. zweckmäßig hochkonzentrierte Pottasche- oder Sodalösungen, Gemische von Alkalisalzen mit Alkalihydroxyden oder Carbonaten der Alkalien oder Erdalkalien, organische Basen, wie Anilin, Chinolin oder deren Salze oder Lösungen solcher Stoffe, Ammoniak o. dgl., Gase oder Dämpfe oder Gemische solcher mit zweckmäßig fein verteilten Stoffen vorgenannter Art.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung der phosphorhaltigen Gase und Dämpfe solche basisch reagierenden Stoffe oder Verbindungen von Basen mit schwachen Säuren verwendet werden, welche selbst öder deren Lösungen einen über dem Taupunkt des Phosphordampfes liegenden Siedepunkt aufweisen. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die phosphorhaltigen Gase und Dämpfe vor ihrem Eintritt in die Reaktionsräume bzw. Abscheidungsvorrichtungen mit inerten Gasen, z. B. Stickstoff, Rauchgas, entphosphortem Ofengas o. dgl., soweit verdünnt werden, daß der Taupunkt des Phosphordampfes in den verdünnten Gasen und Dämpfen unterhalb der in den Reaktionsräumen bzw. Abscheidungsv orrichtungen herrschenden Temperatur liegt. j. Verfahren nach Anspruch r bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der phosphorhaltigen Gase und Dämpfe in mehreren Stufen erfolgt, derart, daß die Umsetzung und Abschei,dung der sauren oder unter Abspaltung von Säuren zersetzlichen Fluorverbindungen nach vorheriger Entfernung des Flugstaubes vorgenommen wird, indem die Gase und Dämpfe vor der Umsetzungs-und Abscheidungsbehandlung zunächst einer Reinigungsvorrichtung zugeleitet werden, die mit einem mit den Fluorverbindungen nicht reagierenden Waschmittel beschickt ist. 6. Verfahren nach Anspruch z bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsmittel nach Abtrennung der abgeschiedenen Umsetzungs- bzw. Zerfallsprodukte sowie des gegebenenfalls vorhandenen Flugstaubes der Behandlungs- bzw. Reinigungsvorrichtung wieder zugeführt und zweckmäßig unter Ersatz ihrer verbrauchten Anteile im Kreislauf verwendet werden.
DE1930542615D 1930-05-27 1930-05-27 Entfernung saurer oder unter Abspaltung von Saeuren zersetzlicher Fluorverbindungen aus phosphorhaltigen Gasen und Daempfen Expired DE542615C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1022570B (de) * 1954-08-04 1958-01-16 Grace W R & Co Verfahren zur Herstellung von trockenem feinteiligem siliciumfluorwasserstoffhaltigem primaerem Amin oder Ammonium oder deren Gemischen mit Siliciumdioxyd
DE970061C (de) * 1952-03-08 1958-08-14 Monsanto Chemicals Verfahren zur Abtrennung von Phosphor aus einem heissen gasfoermigen Gemisch, das elementaren Phosphor, Phosphoroxyde, Fluorwasserstoff und Siliciumtetrafluorid enthaelt

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE970061C (de) * 1952-03-08 1958-08-14 Monsanto Chemicals Verfahren zur Abtrennung von Phosphor aus einem heissen gasfoermigen Gemisch, das elementaren Phosphor, Phosphoroxyde, Fluorwasserstoff und Siliciumtetrafluorid enthaelt
DE1022570B (de) * 1954-08-04 1958-01-16 Grace W R & Co Verfahren zur Herstellung von trockenem feinteiligem siliciumfluorwasserstoffhaltigem primaerem Amin oder Ammonium oder deren Gemischen mit Siliciumdioxyd

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