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Zusammengesetzte Isolierstoffbauplatte Die Erfindung betrifft zusammengesetzte
Isolierstoffbauplatten, die besonders gegen Wärme und Schall isolieren, wie sie
als Belag für Wände und Fußböden von Gebäuden verwendet werden, sowie die Herstellung
solcher Platten. Derartige Bauplatten wiesen bisher eine Filzschicht aus lose zusammenliegenden
Fasern mit einer dünnen und biegsamen Verkleidung auf beiden Seiten auf.
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Gemäß der Erfindung sind zu beiden Seiten der Filzschicht in Längsrichtung
der Platte Streifen aus dünnem, biegsamem Stoff angeordnet, die in der Querrichtung
der Platte in Abstand voneinander liegen und mit der mittleren Filzschicht mittels
durch die Filzschicht und die Längsstreifen hindurchlaufender Nähte und mit der
Verkleidung durch eine Klebschicht, z. B. aus Natriumsilikat, verbunden sind, die
zwischen den mittleren Teilen der Filzschicht und der Verkleidung verlaufen kann.
Man erhält hierdurch eine verstärkt genähte Platte, die durch die Längsstreifen
und Nähte fest zusammengehalten und gegen das Ausfallen von Staub und Fasern gesichert
ist. Durch die angenähten Längsstreifen sind auch Stellen geschaffen, längs denen
die Platte vorteilhaft zerschnitten werden kann. Obgleich die Stoffe, aus denen
die Bauplatte besteht, brennbar sind, kann lediglich durch die Verwendung von Natriumsilikat
als Klebstoff die ganze Bauplatte feuerfest gemacht werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
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Abb.1 ist eine Seitenansicht einer Maschine zur Herstellung der Platte,
Abb. z und 3 sind Grundriß und Querschnitt einer bevorzugten Ausführung der Platte,
Abb. 4. Längsschnitt des Mittelteils der Maschine in größerem Maßstabe, Abb. 5,
6, 7 Schaubild einer weiteren Ausführungsform der Platte, Querschnitt und Längsschnitt
nach der Linie t4-14 bzw. 15-15
der Abb. 5.
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Für die Mittelschicht 1 (Abb. 2 und 3) kann irgendeine Fasermasse
verwendet werden, die zu einer weichen, schwammigen Masse verfilzbar ist, die porös
und elastisch ist, dabei aber ihre flache Form auch während der Verarbeitung beibehält.
Die Mittelschicht 1 ist also ein tierischer, mineralischer oder vegetabilischer
Filz, z. B. aus Baumwolle, Haar, Holzfasern usw. Eine billige Baumwollsorte, wie
Abfallbaumwolle, hat sich in jeder Hinsicht bewährt.
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Auf einer oder beiden Oberflächen des plattenförmigen Filzes werden
mehrere dünne, biegsame Streifen a und 3, z. B. aus Papier, parallel in Abständen
und in Längsrichtung
der Platte verlegt (Abb. i) und das Ganze wird
dann mit Längsnähten 4 zusammengenäht. Die doppelreihigen Nähte können bei nur einigen
oder bei allen Streifen verwendet werden, so daß man zwischen zwei solcher Nahtreihen
die Platte durchschneiden kann.
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Schließlich wird an einer oder. beiden Seiten der Platte eine biegsame
Verkleidung 5, z.B. aus Papier, angebracht, die vorher unten mit einer Klebschicht
6, z. B. aus einer Lösung von Natriumsilikat, Asphalt oder Leim, bestrichen wurde.
Diese Klebschicht kann die ganze Fläche der Deckschicht bedecken, so daß sie auch
an dem Filz i unmittelbar anhaftet, oder sie kann der Breite der Streifen 2 und
3 entsprechend oder auch an den Streifen statt an der Deckschicht angebracht werden.
Sie hält die Deckschicht an den Streifen fest, verkittet und verriegelt außerdem
die frei liegenden Teile der Nähte 4, so daß diese nicht nachgeben und die Löcher
in den Streifen nicht ausweiten.
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Vorzugsweise wird Natriumsilikatlösung verwendet und über die ganze
Oberfläche des Filzes ausgebreitet, so daß dieser vollständig durch eine feuerfeste
Schicht umschlossen wird, was wichtig ist, da die Mittelschicht i aus Baumwolle
o. dgl. an sich entflammbar ist.
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Es wird also hier ein entflammbarer Körper 5 (Papierbelag) mit dem
andern entflammbaren Körper i (Mittelschicht aus Baumwolle o. dgl.) durch das unentflammbare
und feuerfeste Natriumsilikat 6 (Abb. 5 bis 7) verbunden. Um diesen Isolierstoff
feuer- und wasserfest zu machen, kann an der Außenfläche der Deckschicht oder Deckschichten
5 ein überzug 7 aus Asphalt angebracht werden, der wasserdicht, dabei aber entflammbar
ist und die Papierabdekkung und den Innenkörper i gegen Feuchtigkeit schützt.
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Um beim Zusammenfalten oder Aufrollen der Platte Verklebungen zu vermeiden,
wird auf der Asphaltschicht 7 eine Deckschicht 8 aus Paraffin o. dgl. wasserfestem,
nicht klebrigem und vorzugsweise wachsartigem Stoff angebracht.
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Die Art der Nähte ist beliebig, solange nur die Enden der Stiche nach
Durchgang durch den Filz vom Klebstoff erfaßt werden.
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Von der Filzmaschine G (Abb. i und 4) läuft die Filzplatte i stetig
zwischen Austrittswalzen 7 auf einen Tisch B. In nächster Nähe davon tragen ein
Paar Stützen g Achsen io mit Papierrollen ii, die die Streifen 3 in den richtigen
Abständen stetig auf dem wandernden Filz ablagern. Diese Teile zusammen mit den
Deckschichten werden durch die Maschine mittels mehrerer Förder- und Druckwalzen
12 gefördert, die von einem Rahmenwerk 13 getragen werden und beheizt sein
können.
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Während der Filz mit den Streifen über den Tisch 8 nach den Förderwalzen
läuft, wandert er durch eine Nähmaschine 1k mit vielen Nadeln zur Anbringung der
Nähte 4.. Nach dem Nähen wird die untere Verkleidung 5 von einer Vorratsrolle 15
über Führungsrollen durch einen Aufstreichkasten 16 geführt, wo der Klebstoff auf
seine Oberfläche durch eine Walze 17 aufgetragen wird. Von da läuft die Verkleidung
durch die Förderwalzen 1a und wird an die Unterseite des Filzes und den darauf befindlichen
unteren Streifen 3 aufgebracht und fest angepreßt.
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Als feuerfeste oder wasserfeste Masse wird ein Pulver aus einem Behälter
18, der im Rahmen 13 ruht, auf die freie Oberfläche des Filzes durch eine mit der
Behältermündung zusammenwirkende Speisewalze i?a aufgestäubt. Während des weiteren
Laufes der Platte durch die Maschine wird dieses Pulver selbsttätig durchgeschüttelt,
um die Zwischenräume der Fasermasse zu erfüllen.
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Die obere Verkleidung 5a wird dann auf die obere Fläche so angebracht,
wie oben bezüglich der unteren Verkleidung beschrieben und wird von einer Vorratsrolle
i g über Führungen durch einen oberen Aufstreichkasten 20 geführt, wo der Klebstoff
durch die Walze 21 auf die Unterfläche der Verkleidung aufgetragen wird, bevor diese
zwischen die Walzen 1z läuft. Ist die Maschine sehr breit, und wünscht man, die
Platte in mehrere Streifen in Längsrichtung zu teilen, so können obere und untere
Schlitzmesser 22 am Rahmen 13 angebracht werden. Diese Messer schneiden zwischen
den Doppelnähten an den Innenstreifen 3 ein, wie bei z3 in Abb. z angegeben.
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Von den Förderwalzen wird die fertige Platte über einen endlosen Förderer
24 zum gewünschten Ablieferungsorte gefördert, z.B. zu einer Faltmaschine 25, die
selbsttätig die Platten bzw. Plattenstreifen zickzackförmig faltet und sie auf Längen
schneidet.
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Die obere Verkleidung 5a läuft um Fiihrungswalzen 26, a7, 28
im Aufstreichkasten 2o und dann um die Gegenlagerwalze z9, die die Unterfläche in
Berührung mit der Aufstreichwalze 21 bringt, die im Klebstoffbehälter 30 läuft.
Die trockene Seite der Verkleidung 5a läuft dann über Führungswalze 31 nieder zur
Förderwalze. Der Kasten 2-o oder die Walzen sind beheizt, falls der Klebstoff dies
erfordert.
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Die untere Verkleidung 5 läuft entsprechend über Führungswalzen 32,
33, 34, von denen die beiden Walzen 33 und 34 im Aufstreichkasten 16 angeordnet
sind. Die Oberseite der Schicht 5 empfängt den Klebstoff
von der
Walze 17 im Klebstoffkasten 35 bei Wanderung um die Gegenwalze 36 und von da zur
Förderwalze.
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;Ulan erhält so eine feste, aber biegsame zusammengesetzte Isolierstoffbauplatte,
die einheitlich gefügt ist und vor und während der Benutzung frei von Klumpen und
dünnen Stellen ist. Die aufgenähten Streifen stützen den faserigen Innenkörper,
ohne seine Biegsamkeit besonders seitlich zu beeinträchtigen, was beim Verlegen
und Anpassen während des Bauens, z. B. beim Ausrunden oder Umkleiden von Ecken oder
beim Abdecken der scharfen Winkel von Pfeilern und Pfosten, nützlich ist.