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Rotierender Gaswascher Generatorgase aus wasserhaltigen Brennstoffen,
insbesondere aus minderwertigen Steinkohlen, aus Rohbraunkoblen, Ligniten und Torf,
haben einen hohen Wasserdampfgehalt, der nebst Flugstaub und Teer in den Gasreinigungsanlagen
beseitigt wird. Der ausgeschiedene Teer bildet dabei ein wertvolles Nebenprodukt,
aber nur dann, wenn der angefallene Teer auf einfache Weise entwässert werden kann.
Die Teerentwässerung ist aber gerade bei Braunkohlenteer deshalb umständlich und
kostspielig, weil dieser fast dasselbe spezifische Gewicht wie das Wasser hat und
einfache Absetz- oder Abscheidegruben daher zur Trennung nicht genügen. Zur Vermeidung
des Anfallens von waserhaltigem Teer ist bereits vorgeschlagen, den Teer bei einer
Temperatur, die etwas über dem Taupunkt des Wasserdampfes liegt, etwa 100 darüber,
also bei ungefähr so", auszuwaschen.
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Bei dieser Temperatur entziehen sich aber noch viele flüchtige Anteile
der Ausscheidung.
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Sie setzen sich in den Leitungen bei weiterer Abkühlung und insbesondere
auch in den Gasbrennern ab und bilden einen großen Übelstand durch Betriebsstörungen.
Es ist daher bereits vorgeschlagen, auch die leichten Öle durch Tiefkühlung der
Gase auszuscheiden. Bei tiefer Kühlung wird aber der Taupunkt der Gase unterschritten,
und das Ö1 fällt mit dem Teerwasser aus.
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Die Forderung: a) einen wasserfreien Teer zu gewinnen, der ohne besondere
Entwässerung verwertbar ist, und b) auch die wertvollen niedrigsiedenden Teile auszuwaschen
und zu gewinnen und dadurch gleichzeitig Betriebsstörungen zu verhindern, kann nach
den bisher geübten Verfahren gar nicht mit einem Apparat, d. h. in einer Stufe,
erfüllt werden. Bei den bekannten Verfahren wurde so vorgegangen, daß in zwei oder
mehr Stufen, die hintereinandergeschaltet waren, entteert wurde, derart, daß in
den ersten oder in der ersten und zweiten Stufe über dem Taupunkt entteert und ein
wasserfreier Teer gewonnen und in der letzten Stufe tiefgekühlt und hierbei die
niedrigsiedenden Teile ausgewaschen wurden. Letzte ließen sich, weil spezifisch
sehr viel leichter als Wasser, dann leicht vom Wasser trennen.
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Das Verfahren, in zwei oder mehr Stufen zu entteeren und bei hoher
Ausscheidung einen wasserfreien Teer zu gewinnen, bedingt teure, viel Raum und wegen
der mehrfachen Leerlauf- und Wirbelungsverluste sehr viel kraftbrauchende Anlagen.
Bei dem Erfindungsgegenstand ist ein Weg beschritten, auf dem es möglich ist, die
Förderung der Gewinnung eines wasserfreien Teers und eine fast restlose Ausscheidung
dieses durch tiefe Kühlung mit einer einzigen Apparatur und daher billiger und raum-
und kraftsparender Einrichtung zu erfüllen. Die Erfindung betrifft einen rotierenden
Gaswascher für stufenweise Waschung in einem Apparat mit horizontaler Drehachse
und abwechselnd festen und rotierenden gelochten Scheiben mit Flüssigkeitsberieselung
sowie einzelnen Abteilen mit
Flüssigkeitsablauf zum Waschen von
Destillationsgas, wie Generatorgas, Schwelgas, Koksofengas, und zeichnet sich dadurch
aus, daß jede Waschabteilung des Waschers oben einen Zulauf für verschiedene Waschmittel
und unten einen Ablauf mit getrenntem Sammelbehälter besitzt und daß die Eingangskammer
und evtl. je nach Art des zu reinigenden Gases noch mehrere daran anschließende
Kammern zum Waschen mit über LO0 C heißem Teer dienen, während die letzte oder je
nach Art des Gases die letzten Kammern zum Waschen mit kaltem Wasser dienen. Es
wird hier also in einem Teerscheider in zwei oder mehr Stufen entteert, derart,
daß in der ersten Stufe bzw. den ersten Stufen über dem Taupunkt mit heißem Teer
gewaschen wird, während in die letzte Stufe oder die letzten Stufen kaltes Wasser
eingespritzt und tiefgekühlt und dadurch die niedrigsiedenden Teile ausgewaschen
werden. Die ausgewaschenen Teile jeder Stufe fließen mit der Waschflüssigkeit zusammen
in je eine Grube, evtl. aus den mit Teer berieselten Vorstufen in eine gemeinsame
Grube. Aus der letzten Stufe fließt das Wasser-Teer-Gemisch auf alle Fälle in eine
besondere Grube. In den Vorstufen wird der Teer wasserfrei gewonnen. Eine besondere
Entwässerung des hier anfallenden Teers ist also überflüssig. In der letzten Stufe
ist der ausgewaschene Teer, aus den niedrigsiedenden Teilen bestehend, aber sehr
viel leichter als Wasser. Er läßt sich daher auf einfache und billige Weise vom
Wasser leicht trennen und ist zudem ein kleiner Teil der Gesamtteermenge. Die gesonderte
Gewinnung der wertvollsten Teile ist ein weiterer Vorzug.
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In den Abb. I und 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Abb.
I zeigt einen Längs-, Abb. 2 einen Querschnitt. Das zu reinigende Gas tritt durch
den Stutzen I in das durch den Oberteil 2 und den Unterteil 3 gebildete Gehäuse
ein. Auf der Welle 4, die in den Lagern 5 und 6 gelagert ist, sitzen Scheiben 7,
die mit der Welle 4 rotieren. Im Gehäuse fest, also nicht mitrotierend, sitzen Scheiben
8.
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Sowohl die rotierenden Scheiben 7 als auch die feststehenden Scheiben
8 sind mit Offnungen g und 10 für den Gasdurchgang versehen. Die Öffnungen können
rund, schlitzartig oder von beliebiger Form sein. Ein Ventilatorrad I I, welches
auf der Welle 4 aufgeteilt ist, saugt das Gas an, fördert es in den diffusorartigen
Austrittsraum 12 und von diesem durch den Austrittsstutzen I3 an die Verwendungsstellen.
In das Gehäuse wird mittels der Einspritzdüsen 14 heißer Teer in die ersten Reinigungsstufen
und kaltes Wasser in die letzte eingespritzt und das Gas in dieser Stufe tiefgekühlt.
Die Anzahl der Kammern kann je nach der Art des auszuwaschenden und zu reinigenden
Gases beliebig erhöht werden. Im allgemeinen wird in die ersten Kammern heißer Teer
und in die letzten Kammern Wasser eingespritzt. Je nach dem zu behandelnden Gase
kann aber in die ersten Stufen Dickteer, in die dann folgenden Stufen leichtflüssiger
Teer oder Teeröl eingespritzt werden, während in die letzte bzw. in die letzten
Kammern immer Wasser eingespritzt wird.
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.Die Waschflüssigkeit sowie die ausgeschiedenen Teile werden durch
die rotierenden Scheiben 7 an die Gehäusewand geschleudert und fließen an dieser
hinunter und durch Stutzen I5, die in Flüssigkeit eintauchen, in die Gruben ab.
Die Öffnung in den Scheiben 7 und 8 sind bei der Rotation der ersteren abwechselnd
gegeneinander versetzt (geschlossen) und übereinanderstehend (geöffnet).