-
Destilliervorrichtung für feinkörnige Massengüter. Die im Hauptpatent
behandelte Destilliervorrichtung kennzeichnet sich durch die Ausbildung mit Drehtrommeln.
die das Destilliergut in dünner Schicht zu erwärmen erlauben. Zusammenstellungen
mehrerer vom Gut nacheinander überlaufener Trockentrommeln sind an sich bekannt,
desgleichen bei Destilliertrommeln die Gegenstrombeheizung mehrerer Trommeln im
Verhältnis zum Durchlaufen des Gutes und auch die Einzelabziehung der Gase in fraktionierter
Destillation.
-
Die verbessernde Erfindung besteht zunächst darin, daß mehrere Destilliertrommeln
derart in schrägen Stufen über einanderliegen, daß das Gut von der Ablaufstelle
der einen unmittelbar ohne große freie Fallräume oder umfangreiche Leitflächen zur
Auflaufstelle der nächsttieferen Trommel fällt. Diese Anordnung ergibt nicht nur
geringste freie Fallhöhe und Verhütung d°r sonst häufig zu großen Schwierigkeiten
führenden Staubentwicklung während der Destillation, sondern sie ergibt auch geringe
Bauhöhe, die angesichts der für Beherrschungm großer Gutmassen erforderlichen großen
Trommeldurchmesser und -längen außerordentlich wichtig ist, um die ganze Vorrichtung
noch bedienungsfähig zu erhalten.
-
Die Hintereinanderschaltun- mehrerer Destilliertrommeln ergibt dabei
nicht nur einen sehr verlängerten Gesamtweg für das Destilliergut, der auch schwer
destillierbare Güter zu behandeln ermöglicht, sondern in weiterer Ausgestaltung
kann auch eine Abstufung der Beheizung mit Vorteil derart durchgeführt werden, daß
die Innenräume der Trommeln hintereinandergeschaltet von den Heizgasen durchströmt
werden und so eine Gegenstromwirkung der ganzen Vorrichtung sich ergibt. Dabei können
die Heizgaskanäle je zwei gleichgerichtete Trommelstirnseiten verbinden, so daß
sich die Wärmegefälle in den Trommeln abwechselnd in entgegengesetzter Richtung
bewegen und somit jeder Teil des über die Trommeln laufenden breiten Gutbandes im
ganzen die gleiche Wärmemenge zugeführt erhält. Dadurch ergibt sich eine hochwertig
gleichförmige Destillation.
-
Eine wertvolle Weiterausgestaltung besteht ferner darin, daß zwischen
den einzelnen Trommeln Leitwände vorgesehen sind, die einerseits die freie Fallhöhe
und die Staubentwicklung der Gutteile noch weiter vermindern und andererseits den
gesamten Innenraum in einzelne Kammern unterteilen, aus denen mittels einzelner
Gasabzüge die Gase verschiedener Destillationsgrade einzeln abgezogen «-erden können;
damit läßt sich dann
eine fraktionierte Destillation durchführen,
bei der insbesondere der wertvolle Urteer in hcchwertiger Güte gewonnen werden kann.
-
Für die gleichmäßige Beheizung des gesamten Umfanges jeder Trommel
besteht endlich eine wichtige Einzelheit darin, daß die die Heizgase an die Trommelwandungen
drängenden Kerne mitumlaufend und als Körper von hohem Wärmespeicherungsvermögen
ausgebildet sind. Diese Kerne nehmen nämlich aus den nach oben strebenden Heizgasen
im obersten Teile die meiste Wärme auf und führen sie beim Umlaufen mit nach abwärts,
so daß dadurch vermöge der Wärmeabgabe durch Strahlung dann auch die unteren Trommelteile
auf hoher Temperatur bleiben, so daß der ganze Trommelumfang vollwertig für die
Destillierwirkung wirksam wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiele,
und zwar ist Abb. i eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht einer mit zwei
symmetrisch angeordneten Schrägreihen von Trommeln ausgerüsteten großen Destilliervorrichtung,
Abb. 2 eine vereinfachte Darstellung einer Trommelreihe mit Heizgasführungen im
Schnitt, Abb.3 eine Teildarstellung des Antriebwerkes für die Trommeln.
-
Die Vorrichtung ist aus zwei symmetrisch zueinander angeordneten Trommelgruppen
A und B zusammengebaut, die in der Mitte eine gemeinsame Beschickungsvorrichtung
und unten gemeinsame Feuerung besitzen, und von denen daher nur die eine Reihe beschrieben
zu werden braucht.
-
Jede Gruppe besteht aus vier Trommeln ja, ib, ic, id, von denen
die drei erstgenannten oben nach außen umlaufend und entsprechend schräg gegeneinander
versetzt sind, während die unterste Trommel id entgegengesetzt umläuft und auch
entgegengesetzt versetzt ist. So ergibt sich ein Mindestmaß von Bauhöhe und Baubreite
der ganzen Vorrichtung, so daß einerseits der Unterbringungsraum nicht übermäßig
groß wird und andererseits auch die Wärmeverluste durch Ausstrahlung aus den Außenflächen
der Vorrichtung in wirtschaftlichen Grenzen bleiben. Die Außenumkleidung der Destillationskammern
ist durch ein mit Wärmeschutzmasse belegtes Blechgehäuse 12 gegeben, das oben an
einem Zulaufteil 13 angeschlossen ist und unten in je einen Ablaufteil 14 für jede
Trommelgruppe übergeht. Zu jeder Trommel ist ein gesondertes Gasabzugsrohr 2oa usw.
vorgesehen, und zwischen den Trommeln sind Leitflächen 25 so angebracht, daß das
Gut von einer Trommel zur nächsten. im wesentlichen gleitet, ohne frei zu fallen;
diese drei Flächen 2: bilden zugleich Trennwände der einzelnen Destillationskammern,
so daß die Gase durch die einzelnen Abzüge 2oa usw. in verschiedenen Zusammensetzungen
entsprechend den verschiedenen Destillationstemperaturen der einzelnen Kammern abgezogen
werden können. Die unmittelbare Abwärtsführung der Ab-
,oa usw. verhütet jegliche
Niederschlagzüge 2 bildung und Verstopfung.
-
In den einzelnen Trommeln sind Kerne ioa usw. vorhanden, indem diese
mit Rippen oder Zapfen 26 in den Trommeln abgestützt sind. Diese Kerne bestehen
aus feuerfestem und wärmespeicherndem Stoff, wie beispielsweise Kieselgur oder Schamotte,
und sind mit einer wärmespeichernden Füllmasse ähnlicher Art gefüllt. An den dem
Gasstrom zugekehrten Enden tragen diese Kerne zugespitzte Kappen , ja
usw.
-
An die offenen Mündungen der Trommeln, die durch das Umschließungsgehäuse
mit Stopfbüchsen hindurchgeführt und außen auf Tragrollen gelagert sind, schließen
mit passenden Flächen Heizgaskanäle 27 an, die je zwei aufeinanderfolgende Trommeln
zu entgegengesetzter Heizgasdurchströmung aneinanderschließen. Unten ist ein Anschluß
an eine Feuerung vorgesehen, die beispielsweise in der untersten Trommel bis zu
iooo° C Feuergastemperatur erzeugt, so daß die übrigen Trommeln dann dementsprechend
etwa 8oo°, 6oo° und 400° erhalten.
-
Zum Antrieb der Trommeln sind auf deren Wellen Schneckenräder 28a
usw. vorgesehen, und die zugehörigen Schneckenwellen 29,1 usw. sind durch Riementriebe
30a usw. an eine Hauptvorgelegewelle 31 angeschlossen, die im Beispiele.mittels
Elektromotors 32 angetrieben ist. An den gleichen Antrieb können auch Preßwalzen
oder Preßschnecken sowie Kammerwalzen und sonstige Vorrichtungen zur Gutzuführung
und Gutabführung mit angeschlossen sein.