DE54112C - Verfahren zur Trennung von Benzidin, Methylbenzidin und Tolidin - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Benzidin, Methylbenzidin und Tolidin

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DE54112C
DE54112C DENDAT54112D DE54112DA DE54112C DE 54112 C DE54112 C DE 54112C DE NDAT54112 D DENDAT54112 D DE NDAT54112D DE 54112D A DE54112D A DE 54112DA DE 54112 C DE54112 C DE 54112C
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methylbenzidine
benzidine
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DENDAT54112D
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Dr. R. HIRSCH in Berlin W., Potsdamerstr. 113
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KAISERLICHES
PATENTAMT
Wird ein Gemenge von Nitrobenzol und Orthonitrotoluol in molecularen Verhältnissen bei Gegenwart von Alkohol und Natronlauge der Reduction mit Zinkstaub unterworfen, so ist das Endproduct der Reaction ein Gemenge von Hydrazobenzol, Hydrazotoluol und Methylhydrazobenzol·. Als Zwischenproducte treten — neben den symmetrischen Verbindungen — Methylazoxybenzol und Methylazobenzol auf.
Das Methylhydrazobenzol unterscheidet sich von seinem niederen und höheren Homologen durch den niedrigeren Schmelzpunkt, der bei ca. 95° liegt, und durch eine gröfsere Löslichkeit in Alkohol. Läfst man das durch alkalische Reduction von 47 g Nitrobenzol und 53 g Nitrotoluol in 500 g Alkohol erhaltene Product erkalten und trennt man die auskrystallisirte ' Hydrazoverbindung von der Mutterlauge, so wird aus letzterer durch Wasserzusatz, das ziemlich reine Methylhydrazobenzol gefällt, welches durch mehrfaches Umkrystallisiren aus Alkohol unter Einleiten von Schwefelwasserstoff gereinigt wird. Da es sich indessen aufserordentlich schnell zu dem in Alkohol leicht löslichen Methylazobenzol oxydirt und eine scharfe Trennung von seinen Homologen nicht gelingt, ist es zweckmäfsiger, nach dem Abdestilliren des Alkohols durch Behandeln mit Salzsäure umzulagern, Benzidin und dessen Homologe als Sulfate zu fällen und die drei Basen in folgender Weise zu trennen: 15 kg des durch das oben beschriebene Verfahren erhaltenen Basengemisches werden in 1000 1 Wasser aufgekocht und von ungelöster Base siedend heifs filtrirt. Der Rückstand, nochmals mit 400 1 Wasser ausgekocht, ist reines Tolidin (ca. 2,5 kg).
Die vereinigten Lösungen der ersten und zweiten Kochung werden auf 25 ° abgekühlt, und es wird von der dadurch erhaltenen Ausscheidung, welche mit A bezeichnet wird, abfiltrirt. Das Filtrat wird mit ca. 1,5 kg Schwefelsäure gefällt; der Niederschlag B besteht zu etwa 85 pCt. aus dem Sulfat von Methylbenzidin und zu ca. 15 pCt. aus Benzidinsulfat. Er wird von der Lösung abfiltrirt, letztere mit Natronlauge vorsichtig neutralisirt und wieder zu einer zweiten und dritten Auskochung der Ausscheidung A in gleicher Weise wie oben benutzt. Bei einer vierten Auskochung giebt die erkaltete und filtrirte Lösung nicht mehr auf Zusatz von verdünnter Schwefelsäure sofort einen reichlichen pulverigen, sondern erst nach einigen Secunden einen geringen schimmernden Niederschlag als Zeichen, dafs der Rückstand (ca. 2,5 kg) reines Benzidin ist.
Die vereinigten Niederschläge B werden mit 3,5 kg Aetznatron und 400 kg Wasser dreimal ausgekocht. Benzidin bleibt wesentlich ungelöst, und aus den drei Krystallisationen werden ca. 8,5 kg Methylbenzidin rein erhalten.
Da die Basengemische nicht immer die gleiche Zusammensetzung haben, ist es nothwendig, die Wassermengen zu variiren; im allgemeinen empfiehlt es sich, um so weniger Wasser anzuwenden, je mehr Tolidin die Mischung enthält. Ein Vorversuch im Kleinen giebt darüber leicht Aufschlufs.
Methylbenzidin krystallisirt aus Wasser in schimmernden Blättchen. Unter Wasser schmel-

Claims (1)

  1. zen dieselben bei ca. 900 zu einem gelben OeI, das bei 82 ° wieder fest wird. Benzidin schmilzt erst bei 99,5° und wird bei 95° fest. Beim Krystallisiren der heifs gesättigten Lösung von Methylbenzidin scheidet dieses sich daher zunächst als milchige Trübung aus.
    Die folgende Tabelle zeigt seine Verschiedenheit von Benzidin und Tolidin:
    Benzidin Methylbenzidin Tolidin 123° 113 bis. 1150 I26,s° 99,5 90 bleibt fest 95 ca. 100 300 2 500 650 7000 3i7° 310° 306° 12 6 6 227°
    wolkigen Flocken
    217°
    gelb schimmern
    149°
    langen Nadeln
    den Blättchen schwache schim starker flockiger bleibt klar. mernde Trübung Niederschlag
    Schmelzpunkt
    Schmelzpunkt in Wasser
    ι Theil braucht zur Lösung: heifses Wasser
    ι Theil braucht zur Lösung: kaltes Wasser
    Diacetylverbindung: Schmelzpunkt
    Diacetylverbindung: löslich in Theilen Eisessig . .
    Benzylidenverbindung: Schmelzpunkt
    Krystallisirt aus Alkohol in
    Kalte wässerige Lösung mit verd. Schwefelsäure .
    Pat ε nt-Anspruch:
    Verfahren zur Trennung von Benzidin, Methylbenzidin und Tolidin, darin bestehend, dafs man aus dem Basengemisch das Benzidin und Methylbenzidin durch Auskochen mit Wasser auszieht, aus der erkalteten Lösung dieser beiden Basen nach dem Filtriren durch Zusatz von Schwefelsäure den gröfsten Theil des Methylbenzidins als Sulfat abscheidet, und aus dieser letzteren Ausscheidung das Methylbenzidin durch Kochen mit verdünnter Natronlauge gewinnt.
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