DE541106C

DE541106C - Verfahren zur Erhoehung der chemischen Widerstandsfaehigkeit von Walz-, Press- oder Zieherzeugnissen aus siliziumhaltigen Aluminium

Info

Publication number: DE541106C
Application number: DEV25181D
Authority: DE
Inventors: Hans Roehrig
Original assignee: Vereinigte Aluminium Werke AG
Current assignee: Vereinigte Aluminium Werke AG
Priority date: 1929-04-14
Filing date: 1929-04-14
Publication date: 1932-11-01

Description

Verfahren zur Erhöhung der chemischen Widerstandsfähigkeit von Walz-, Preß- oder Zieherzeugnissen aus siliziumhaltigem Aluminium Die Widerstandsfähigkeit von Aluminium gegen die Einwirkung korrodierender Agenzien wird bekanntlich in hohem Maße von dem* Gefügeaufbau bestimmt. Walzhartes Blech wird beispielsweise durch Nasser oder durch verdünnte Salzsäure weit stärker angegriffen als weich geglühtes Blech. Bei letzterem spielt ferner die Höhe der angewandten Glühtemperatur eine ausschlaggebende Rolle. Die Wirkung des Ausglühens wird u. a. zurückgeführt auf die Umwandlung des frei ausgeschiedenen Siliziums in dem Al-Si-Mischkristall.
Der Behandlung der fertigen Bleche, Proüle oder Drähte durch Glühen ist nun in vielen Fällen dadurch eine Grenze gesetzt, daß die Temperaturen, die zur vollständigen Umwandlung des ausgeschiedenen Si in dem Mischkristall erforderlich sind - die Eutektikumtemperatur des Systems Al-Si liegt bekanntlich bei 577° C - die mechanischen, Eigenschaften der Fabrikate unter Umständen wesentlich verschlechtern, so daß man sich mit Rücksicht hierauf mit niedrigeren Glühtemperaturen begnügen muß.
Wollte man die Glühung nicht am bearbeiteten Material., sondern im Glühzustand (Walzblock) vornehmen, dann ist man wegen der geringen Geschwindigkeit, mit der die Umwandlung im gegossenen Zustande abläuft, darauf angewiesen, sehr lange Glühzeiten anzuwenden, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in entscheidendem Umfange beeinträchtigt wird.
Eingehende Untersuchungen haben nun zu der Erkenntnis geführt, daß die chemische Widerstandsfähigkeit des Aluminiums ohne Gefährdung der technologischen Eigenschaften des Fertigerzeugnisses und in vollkommen wirtschaftlicher Weise dadurch ganz bedeutend erhöht werden kann, wenn in den ersten Teil des Walz-, Zieh- oder Preßprozesses eine oder mehrere Zwischenglühungen bei über 575° eingeschaltet werden.
Es ist an sich bekannt, in den Walzprozeß Zwischenglühungen einzuschalten. Hierbei handelt es sich aber im wesentlichen nur darum, die weitere Walzarbeit zu erleichtern. Aus diesem Grunde bestand auch kein Anlaß, Glühtemperaturen zu wählen, die 5oo' C wesentlich überschritten.
Die Dauer der hier vorgeschlagenen Behandlung und die Höhe der anzuwendenden Temperatur richtet sich im wesentlichen nach der Menge des vorhandenen Siliziums und nach der Art der vorausgegangenen mechanischen Bearbeitung. Im allgemeinen genügt es, wenn das Glühgut 5 Stunden lang auf eine Temperatur von 6oo°C-@a5° gebracht wird. Es ist wesentlich, daß das Material dann rasch abgekühlt wird.
Das erkaltete Material kann nun in bekannter Weise verarbeitet werden; es besitzt im walzharten Zustande und ebenso nach der Glühung eine hohe Korrosionsbeständigkeit.

Claims

PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung von Walz-, Preß- oder Zieherzeugnissen aus siliziumhaltigem Aluminium mit erhöhter chemischen Widerstandsfähigkeit durch Ausglühen bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Zwischenglühungen im ersten Teil des Walz-, Preß- oder Ziehprozesses bei Temperaturen über 575° C vorgenommen werden. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das Material nach der besonderen Wärmebehandlung gemäß Anspruch i rasch abgekühlt wird.