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Walzenfaltmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung
derjenigen Einrichtung innerhalb der Maschine nach Patent 538; o9, die für das Falzen
der Verschlußklappe angewandt wird. Diese Einrichtung besteht im wesentlichen aus
einer Walze, die als gemeinsame Gegenwalze zweier anderer Walzen dient, mit deren
einen zusammen sie den Bodenklappenfalz und mit deren anderen zusammen nach Umkehr
der Bewegungsrichtung des Werkstückes den Verschlußklappenfalz erzeugt. Bei der
Einrichtung nach Patent 538 709 trägt die letzterwähnte, mit der gemeinsamen Gegenwalze
zusammenarbeitende, der Erzeugung des Verschlußklappenfalzes dienende Walze ein
Segment, das kleiner gehalten ist als das kleinste in der Maschine zu verarbeitende
Briefumschlagformat und gegen das die übrige Umfläche der Walze mit Ausnahme von
zwei an deren Ende in Höhe des Segmentes stehenbleibenden Laufringen um einen Betrag
Vertieft ist, der der jeweils gewünschten Bauschung der Umschläge entspricht. Auf
diese Weise ist wohl eine Bauschung des Verschlußklappenfalzes im gewünschten Ausmaß
bei Schonung der Bauschung der übrigen Falze wie auch in Verbindung mit den folgenden
Fördermitteln eine sichere Förderung des Werkstückes durch die beiden in Frage stehenden
Walzen hindurch gewährleistet, es ergibt sich aber der Nachteil, daß die das Segment
tragende Walze jedesmal ausgebaut und gegen eine andere Walze ausgewechselt werden
muß, wenn sich der Grad der Bauschung ändert, weil dieser von der Höhe des Segmentes
abhängt. Ebenso ist ein Auswechseln der Walze nötig, wenn von der Herstellung gebauschter
Umschläge auf diejenige scharf gefalzter oder umgekehrt übergegangen werden soll,
da mit der Segmentwalze ein scharfes Anpressen des Verschlußklappenfalzes auf seine
ganze Länge unmöglich ist.
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Durch die vorliegende Erfindung kommt das Auswechseln der Walze in
Fortfall, sie kann vielmehr auf Grund ihrer neuartigen Ausbildung sowohl für scharf
gefalzte wie auch für gebauschte Umschläge mit verschieden stärker Bauschung dauernd
in der Maschine verbleiben und benutzt werden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch
erreicht, daß die das Segment tragende Walze unmittelbar vor dessen bei der Walzendrehung
vorn liegenden Kante eine nach dieser Segmentkante und dem Walzeninnern zu abfallende
schräge Fläche trägt, die von einem schmalen Längssteg ausgeht, der in Höhe des
Segmentes bestehen bleibt. Die schräge Fläche wie auch der Längssteg sind, in der
Längsrichtung
der Walze gemessen, länger gehalten als das größte in der Maschine zu verarbeitende
Format, gemessen in Richtung seiner Boden- und Verschlußklappenfalze.
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Im übrigen ist die Umfläche der Walze außerhalb des Segmentes, der
schrägen Fläche, des Steges und der bestehen bleibenden Laufringe um einen Betrag
vertieft, der größer ist als die größte vorkommende Bauschungsstärke. Durch die
beschriebene Ausbildung der Walze ergibt sich bei entsprechender Stellung auf die
ganze Länge des in Höhe des Segmentes bestehen bleibenden Steges eine Berührung
mit der Gegenwalze und, von dem Steg ausgehend, infolge der sich an diesen anschließenden
schrägen Fläche zwischen beiden Walzen ein Spalt mit spitz7%vinkligem Querschnitt,
so daß es j e nach Einstellung der Segmentwalze und ihrer Gegenwalze möglich ist,
einerseits zwischen letzterer und dem bestehen bleibenden Steg eine scharfe Pressung
des Verschlußklappenfalzes bei Herstellung scharf gefalzter Ware herbeizuführen
und andererseits durch mehr oder weniger tiefes Einführen des Verschlußklappenfalzes
in den erwähnten spitzwinkligen Spalt die Bauschung dieses Falzes nach Belieben
zu regeln. Die Einstellung der Segmentwalze zu ihrer Gegenwalze, derart, daß der
Verschlußklappenfalz des Werkstückes entweder zwischen den bestehen bleibenden Steg
der Segmentvalze und die Gegenwalze oder aber mehr oder weniger tief in den spitzwinkligen
Spalt einläuft, geschieht, indem das auf der Welle der Segmentwalze sitzende Antriebsrad
gelöst und die Welle samt der Walze um den jeweils erforderlichen Betrag so verdreht
wird, daß im Augenblick des Einlaufes des Verschlußklappenfalzes beide Walzen die
gewünschte Stellung einnehmen. Alsdann wird das Antriebsrad der Walze auf deren
Welle wieder festgeschraubt; auf diese Weise ist für alle Werkstücke der richtige
Einlauf zwischen die beiden Walzen gewährleistet.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
wobei für die einzelnen wieder verwendeten Teile dieselben Bezugszeichen wie in
der Zeichnung zu Patent 538;7o9 beibehalten sind. Es zeigen: Abb. i einen senkrechten
Querschnitt durch die gesamte Vorrichtung, die dem Falzen der Boden- und Verschlußklappen
dient, Abb.2 eine Ansicht der gemäß der Erfindung für das Falzen der Verschlußklappe
benutzten Walze allein, gesehen in Richtung des Pfeiles in Abb. i.
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Die beiden Walzen 40 und 53 haben eine gemeinsame Gegenwalze 41, die
gemäß Patent 538 709 mit einer Ausfräsung 44 versehen ist, die der Bauschung und
der Regelung des Bauschungsgrades des Bodenklappenfalzes dient. Das Werkstück W
erfährt zwischen den beiden Walzen 40 und 41 die Falzung seiner Bodenklappenkante
a und wird mit dieser in seiner Bewegungsrichtung vorn liegenden Kante an dem in
die gestrichelte Stellung eingeschwungenen Leitblech 52 entlang aufwärts geleitet,
so daß sich schließlich nur noch seine noch nicht umgelegte Verschlußklappe b zwischen
den beiden Walzen 40 und 41 befindet. Da der Verschlußklappenfalz c vorgebrochen
ist, hat er bereits an sich das Bestreben, unter dem Gewicht des hochstehenden Werkstückteiles
nach unten zwischen die Walzen 53 und 41 einzulaufen, wenn das Leitblech 52 in die
ausgezogen gezeichnete Lage ausgeschwungen ist. Ein in der Zeichung der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestelltes Einschlabamesser sichert jedoch außerdem den richtigen
Einlauf des Verschlußklappenfalzes c zwischen die beiden Walzen.
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Bei der Einrichtung nach Patent 538 709
trägt die Walze 53 außer
Laufringen 56 ein gegenüber ihrer übrigen Umfläche erhöhtes Fördersegment 55, dessen
Fläche kleiner gehalten ist als das fertig gefaltete, in der Maschine zu verarbeitende
kleinste Briefumschlagformat. Die Einstellung der Walze 53 mußte dabei so erfolgen,
daß die in ihrer Bewegungsrichtung voreilende Kante 57 des Segmentes 55 zusammen
mit der Gegenwalze 41 das Werkstrick hinter seinem Verschlußklappenfalz erfaßte,
um bei Herstellung gebauschter Umschläge eine scharfe Pressung dieses Falzes zu
verhindern. Der Grad der Bauschung des Verschlußklappenfalzes hing demnach von dem
Betrag ab, um den das Fördersegment 55 über die übrige Walzenumfläche hervortrat,
und eine Änderung des Bauschungsgrades bedingte infolgedessen eine jedesmalige Auswechselung
der Walze 53 und das Vorrätighalten einer besonderen Walze für jeden Bauschungsgrad.
Sollte weiterhin mit der Maschine scharf gefalzte Ware hergestellt werden, so war
die Walze 53 ebenfalls nicht anwendbar, da sie eine scharfe Pressung des Verschlußklappenfalzes
auf seine ganze Länge nicht zuließ, sie mußte also auch in diesem Fall gegen eine
geeignete volle Walze o. dgl. ausgewechselt werden.
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Gemäß der Erfindung trägt die Walze 53, auf ihre Drehrichtung bezogen,
vor dein Fördersegment 55 einen Steg d, der sich entweder über ihre ganze Länge
erstreckt oder zum mindesten länger gehalten ist als die Breite des größten in der
Maschine zu verarbeitenden Briefumschlagformates und dessen Außenfläche in ihrer
Höhe mit der Umfläche der Laufringe 56 und des Segments 55 übereinstimmt. Anschließend
an diesen Steg d ist eine nach der in der Walzendrehrichtung vorn liegende Kante
57 des Segments 55 und gegen
das Walzeninnere zu abfallende schräge
Fläche e vorgesehen, die ebenso lang ist wie der Steg d.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen,
daß der Steg d und die schräge Fläche e durch eine Schiene mit entsprechendem
Querschnitt gebildet wird, die in den Walzenkörper eingelassen und durch Schrauben
f in ihm befestigt ist (s. a. Abb. a). Der Steg d und die schräge
Fläche e können auch auf andere Art, beispielsweise durch entsprechendes Ausfräsen
der vollen Walze selbst gebildet werden; ebenso kann auch eine schwenkbare Klappe
in die Walze eingebaut werden, die die schräge Fläche bildet, derart, daß deren
Neigung nach dem Walzeninnern zu verstellbar ist. Alle diese Ausführungsformen fallen
unter den Erfindungsgedanken, und die Wirkungsweise ist in allen Fällen die folgende.
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Wenn angenommen wird, daß die in Abb. i gezeichnete Stellung der Walzen
40, 41 und 53 diejenige ist, bei der die Förderung des Werkstückes W durch die Walzen
41 und 53 einsetzt, so ist ersichtlich, daß bei Herstellung gebauschter Ware der
Bauschungsgrad des Verschlußklappenfalzes c von der Stellung abhängt, die die Walze
53 bzw. die schräge Fläche e in diesem Augenblick einnimmt. Eine geringe Verdrehung
der Walze 53 gegenüber der gezeichneten Stellung im Sinne des Uhrzeigers hat zur
Folge, daß der Verschlußklappenfalz c im Augenblick des Erfassens des Werkstückes
tiefer in den Raum von spitzwinkligem Querschnitt eingedrungen ist, der gebildet
wird von der Umfläche der Walze 41 und der schrägen Fläche e der Walze 53. Die Pressung
des Verschlußklappenfalzes wird demzufolge eine stärkere und seine Bauschung eine
geringere. Wird dagegen die Walze 53, von der gezeichneten Stellung ausgehend, dem
Sinne des Uhrzeigers entgegengesetzt verdreht, so ist der Verschlußklappenfalz c,
wenn das Werkstück zwischen beiden Walzen 41 und 53 erfaßt wird, weniger tief in
den erwähnten spitzwinkligen Raum eingelaufen, seine Pressung wird daher geringer
und seine Bauschung stärker.
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Zur Herstellung scharf gefalzter Umschläge ist es schließlich nur
erforderlich, die Walze 53 durch entsprechende stärkere Verdrehung im Sinne des
Uhrzeigers so einzustellen, daß der Verschlußklappenfalz des Werkstückes zwischen
dem die Höhe des Segmentes 55 und der Laufringe 56 aufweisenden und daher auf seine
ganze Länge an der Walze 41 anliegenden Steg d erfaßt und infolgedessen seine scharfe
Pressung erzielt wird.
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Das Segment 55 ist auch hierbei so bemessen, daß seine Seitenkanten
und seine in der Drehrichtung der Walze hinten liegende Kante bei der Förderung
des kleinsten in der Maschine zu verarbeitenden Umschlagformates zwischen den Walzen
41 und 53 hindurch innerhalb der Seiten- und Bodenklappenfalzkanten dieses Formates
zu liegen kommen, so daß eine scharfe Pressung dieser Falzkanten vermieden wird,
deren Bauschungsgrad bereits durch vorher vom Werkstück durchlaufende Walzen und
Werkzeuge geregelt wurde.